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Projektreise 01/2022

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Magazin der Caritas Auslandshilfe

Projektreise

Diözese St. Pölten „Ich fühle mich gut und frei, wenn ich jeden Tag ins Haus Eden kommen kann. Ich kann hier Zeit mit meinen Freunden verbringen und meine Hausübung machen. Das Haus Eden ist für mich wie ein zweites Zuhause.“ Yrgena Tirana, Albanien Nr. 05 März 2022 Magazin der Caritas-Auslandshilfe mit aktuellen Informationen aus unseren Schwerpunktländern Albanien, Pakistan und Senegal Caritas St. Pölten Aktuell Erscheinungsort St. Pölten Warum Not kein Kinderspiel ist Geburtslotterie des Lebens Der größte Faktor, der darüber entscheidet, ob man in einer sicheren und starken Gesellschaft aufwächst, ist immer noch der Ort, an dem man geboren wird. Zu unterschiedlich ist das Leben eines Kindes in Österreich verglichen mit dem eines Kindes in Syrien, der Ukraine oder dem Senegal. Dennoch gilt: Alle Kinder haben die gleichen Rechte auf ein kindgerechtes Heranwachsen in Liebe und Geborgenheit – unabhängig davon, wo auf der Welt sie leben. Dass dem leider nicht so ist, belegen Zahlen und Fakten zum Status quo in offiziellen Reporten des UN-Kinderhilfswerkes UNICEF. So wirkte und wirkt sich die Covid-19-Pandemie besonders verheerend auf Kinder und ihre Rechte aus. Infolge dieser weltweiten Krise nimmt die Ungleichheit zwischen Arm und Reich sowie Buben und Mädchen besonders stark zu. Die Pandemie führt dazu, dass zahllose Kinder ohne Bezugspersonen aufwachen, den Zugang zu Bildung verlieren und oft enormen psychischen Belastungen ausgesetzt sind. Vor allem Kinder aus Familien, die aufgrund von Armut, Ausgrenzung und Krisen am wenigsten in der Lage sind, die Situation zu bewältigen, sind am stärksten betroffen. Laut UNICEF konnten insgesamt 168 Millionen Kinder aufgrund von Schulschließungen beinahe ein ganzes Jahr lang nicht zur Schule gehen. Die Kinder haben dadurch mehr als drei Viertel ihres Unterrichts verpasst. Die Folgen dieser Schulsperren wirken dabei nicht nur auf den Lernerfolg, sondern führen basierend auf ersten Erkenntnissen auch vermehrt zu psychischen Krisen, Frühehen, sexueller Gewalt oder Kinderarbeit. Schulschließungen treffen jene Kinder am schwersten, die bereits vor der Pandemie benachteiligt waren. Durch mangelnde oder fehlende Schulbildung laufen junge Menschen Gefahr, auf die Herausforderungen des späteren Lebens nicht vorbereitet zu sein. Ein Leben mit begrenzten Möglichkeiten und einer ungewissen Zukunft ist dann oft die Folge. Fakt ist, auch heute noch – im Jahr 2022 – sind Kinder gefährdet: Durch Bildungsarmut, existentiellen Hunger (immer noch stirbt alle 10 Sekunden ein Kind unter 5 Jahren den Hungertod!), Ausbeutung, Gewalt oder Missbrauch. Die Verantwortung für das Kindeswohl liegt in den Händen der Erwachsenen. Die Projekte der Caritas leisten hier einen wertvollen Beitrag, um Kindern bessere Rahmenbedingungen zu bieten. Damit ein Kind überall auf der Welt, unabhängig von seinem Geburtsort, die gleiche Chance auf ein gutes Leben hat. Autor: Lukas Steinwendtner Am Wort Was bedeutet politische Partizipation für Kinder und Jugendliche? Haben sie überhaupt das Recht, sich politisch und gesellschaftlich für ihre Anliegen und Bedürfnisse einzusetzen? Die Antwort ist laut UN-Kinderrechtskonvention ganz klar: Ja! Kinder und Jugendliche haben nach Artikel 12 das Recht, ihre Perspektiven zu Themen, die sie betreffen, zu äußern. Trotz zahlreicher Kinder- und Jugendbewegungen – Stichwort „Fridays for Future“ – werden diese mit ihren Forderungen oftmals nicht ernst genommen. Zu Fragen wie etwa dem Zugang zu Bildung, Gesundheit, Ernährungssicherheit und der Klimakrise haben Kinder und Jugendliche aber meist zukunftsfähige Lösungen parat. In Pakistan engagiert sich die im vergangenen Jahr als UN-Botschafterin ausgezeichnete Aliza Ayaz für die Reduktion von CO 2 -Emissionen, um die Ernährungssicherheit in ihrem Land zu erhöhen. Im Senegal ist es die „Y´en a Marre“-Bewegung (übersetzt: „Genug ist Genug“), die durch Musik und digitale Melissa Ofoedu Freiwilligenarbeit und Safeguarding Caritas der Diözese St. Pölten Medien den erschwerten Zugang zu Bildung im Land thematisiert. In Albanien mobilisiert Stiven Shala als UN-Jugenddelegierter junge Menschen. Was all diese Bewegungen und Aktivist*innen eint, ist das Nutzen digitaler Plattformen und Medien, um ihren Forderungen Gehör zu schaffen. Gerade im Zuge der Corona-Krise spielt der Zugang zu digitaler Information und Bildung eine zentrale Rolle. Doch oft können nur jene Kinder und Jugendlichen ihr Recht auf Partizipation und Bildung ausüben, die auch einen adäquaten Zugang zum Internet haben. Wie also diesen Zugang in Zeiten globaler Ungleichheit demokratisieren? Es ist eine Frage, die wir nur mit Hilfe der Ideen von Kindern und Jugendlichen beantworten können. In Anbetracht immer jünger werdender Populationen – vor allem in Ländern des globalen Südens – können die Stimmen und Forderungen von Kindern und Jugendlichen nicht ignoriert werden. Im Gegenteil, sie sind der Schlüssel, um die Herausforderungen unserer Zeit zu lösen.

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