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Projektreise 01/2021

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Zeitschrift der Caritas Auslandshilfe

Projektreise

Diözese St. Pölten „Wir alle sind Fotografie! Wir fotografieren, betrachten Fotos, sind darauf abgebildet und verwenden sie. Die Fotografie berührt und verstört, sie verbindet und trennt, sie beweist und ist vieldeutig." Seite 2 Vera Brandner, Leiterin Verein ipsum Nr. 01 Februar 2021 Magazin der Caritas-Auslandshilfe mit aktuellen Informationen aus unseren Schwerpunktländern Albanien, Pakistan und Senegal Caritas St. Pölten Aktuell Erscheinungsort St. Pölten Die Macht der Bilder in der Projektarbeit So sind wir nicht „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ lautet ein von der Werbung viel strapazierter Spruch. Wie wahr. Ein Bruchteil einer Sekunde reicht, um einen komplizierten Sachverhalt zu verdeutlichen – viel schneller als der Text, den Sie hier gerade zu lesen beginnen. Bilder sind wichtig. Auch für die Caritas. „Not erkennen und handeln“, so lautet das Grundprinzip der weltweit tätigen Hilfsorganisation. Zwischen dem „Erkennen“ und dem „Handeln“ liegt das „Sichtbarmachen der Not“. Wie sonst stellen wir Nähe zu all jenen her, die uns beim Helfen unterstützen wollen? Die wenigsten unter uns sind empfänglich für abstrakte Zahlen von Hungertoten und lange Texte. Wenn der Hunger in der Welt ein Gesicht bekommt, verstehen wir, worum es geht. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Bilder prägen unsere Wahrnehmung. Sie sind wirkmächtig. Aber sie können auch Klischees verfestigen. Wenn uns jahrein, jahraus hungernde Kinder mit dunkler Hautfarbe von den Plakatwänden ansehen, entsteht ein Gesamtbild, das vieles andere überdeckt. Wo leiden die meisten Menschen an Hunger und Unterernährung? In Afrika? Nein, in Asien. So funktioniert das mit der Wahrnehmung. Es entstehen Stereotype von ganzen Kontinenten, Menschen mit dunkler Hautfarbe werden automatisch als arm und hilflos eingestuft. Nur: „So sind wir nicht“, denken die zu Recht. Wie mühsam es ist, aus dem Klischee auszubrechen, zeigt sich beispielsweise bei der Einstufung der Kreditwürdigkeit in der Bank. In der Bildsprache finden sich häufig koloniale Muster wieder. Böse Zungen behaupten, dass das kein Zufall sei: Der reiche Norden wolle den globalen Süden auch weiterhin ausbeuten. Arm, ungebildet und hilflos sollte dieser auch in Zukunft bleiben. Bilder von selbstbewussten Menschen stünden dem nur im Weg. Jetzt ist es an uns zu sagen: So sind wir nicht. Die Caritas bemüht sich seit Jahren, einerseits auf die Notlage von Menschen hinzuweisen – denn die gibt es leider trotz alledem – und gleichzeitig die Würde der abgebildeten Menschen zu wahren. Das ist nicht immer leicht. Sehen die Menschen auf den Plakaten zufrieden aus, erkennen wir die Not nicht. Zeigen wir die Not allzu deutlich, zementieren wir Klischees ein. Um aus diesem Dilemma herauszukommen, hat man sich seitens der Caritas Sankt Pölten entschlossen, einen neuen Weg zu beschreiten. Mehr dazu im Blattinneren. Autor: Andreas Zinggl Am Wort Der Macht der Bilder widmet sich die erste Ausgabe der „Projektreise“, die Sie gerade in Händen halten. Und um Bildern und Geschichten jenen Rahmen zu geben, der sie optimal zur Geltung bringt, haben wir dieses neue Magazin der Caritas-Auslandshilfe der Diözese St. Pölten gestaltet. Christoph Riedl Generalsekretär Caritas der Diözese St. Pölten Es wird Ihnen viermal pro Jahr zugestellt und löst die länderspezifischen Rundbriefe ab. Unser Anspruch ist es, Sie als Spenderin bzw. Spender umfassend über unsere Projektarbeit in Pakistan, Albanien und dem Senegal zu informieren. Denn Ihre Spende wirkt nachhaltig in diesen Regionen und bedeutet für viele Menschen eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensbedingungen. Gerne würden wir Ihnen in dieser Ausgabe auch ganz aktuelle Berichte von unseren Projektbesuchen zeigen, doch seit März 2020 hat sich auch die Arbeit der Auslandshilfe massiv verändert. Statt direkten Besuchen vor Ort und persönlich geführten Gesprächen über die Weiterentwicklung von Projekten, können wir derzeit ausschließlich mittels Videokonferenzen mit unseren Partnerinnen und Partnern in Kontakt treten. Dies erschwert unsere Arbeit erheblich und wir freuen uns schon darauf, wenn wir wieder in unsere Partnerländer reisen können. Gleichzeitig erleben wir seit März des Vorjahres die außergewöhnliche Situation, dass wir in Österreich mit denselben Herausforderungen konfrontiert sind wie unsere Projektpartner bzw. -partnerinnen. Egal ob Asien, Afrika oder Europa – der Kampf gegen das Coronavirus eint uns, wenngleich bei der Verteilung von Impfungen derzeit deutlich sichtbar wird, wie ungerecht Ressourcen global verteilt werden. Ich hoffe, dass Ihnen unsere „Projektreise“ gefällt und würde mich im Namen der gesamten Redaktion sehr über Feedback freuen – z.B. via E-Mail an kommunikation@caritas-stpoelten.at

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