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100 Jahre Caritas der Diözese St. Pölten

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Reportage: Pflege

Reportage: Pflege stationär – Haus St. Elisabeth Das Spannende und zugleich die größte Herausforderung an ihrer Arbeit sei, dass man nie wisse, was der neue Tag bringe. Vieles gehe ihr nahe, persönliche Schicksale und auch Abschiede. Kraft schöpfe sie aus ihrem Lebensmotto: „Alles hat seinen Sinn. Jedes Geschehen ist für irgendetwas gut.“ Einen Ehrenplatz in Daniela Kaufmanns Büro hat ein Foto: ein großes Bild, aufgenommen aus der Vogelperspektive, das das gesamte Team und alle Heimbewohnerinnen und -bewohner in der Anordnung der Zahl 50 zeigt, die ihr „Alles Gute“ wünschen. Eine besondere, sehr persönliche Geste, die das Flair im Haus St. Elisabeth zum Ausdruck bringt. Sich gut aufgehoben fühlen in einer Gemeinschaft. Wertgeschätzt. Als Mensch und als Persönlichkeit. Einen Beitrag dazu leistet auch Frau Christine, die Tag für Tag, Perle für Perle ihres Rosenkranzes, für das Wohl aller betet. Martina Raab Daniela Kaufmann, stellvertretende Leiterin des Pflegeheims, mit Frau Christine und Martina Raab 38

Reportage: Mobile Hauskrankenpflege Mobil für Immobile Autorin Martina Raab, Frau Anna und Schwester Stella Wenn ein paar Stunden Pflege reichen, kommt Schwester Stella von der Mobilen Hauskrankenpflege ins Haus. Leichtfüßig und flott eilt Schwester Stella die Treppe hinauf. Die kleine, zierliche Frau trägt Arbeitskleidung und Sportschuhe, die ihre schnellen Schritte dämpfen. Die Stille im Treppenhaus wird von Hundewinseln und Kratzen an einer Tür unterbrochen. Da hat jemand mit ganz feinen Ohren Schwester Stella, die Diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester der Caritas, erkannt. Eine Frauenstimme beschwichtigt den Hund: „Du weißt schon, wer jetzt zu uns kommt. Jaja, ich mach die Tür schon auf. So schnell geht’s bei mir nicht mehr. Du freust dich auf Schwester Stella, so wie ich!“ Schwester Stella, die eigentlich Stanisława Szjanicka heißt, liebt ihren Beruf. Ihre Arbeit ist unverzichtbar für Menschen, die sich wünschen, zu Hause zu bleiben, auch wenn sie Pflege brauchen – damit das Leben wie gewohnt stattfinden kann. Schwester Stella erkundigt sich bei Frau Anna, wie es ihr heute geht. Sie erfährt, dass der kleine Vierbeiner ihrer studierenden Enkelin für die nächsten Tage „Urlaub bei Oma“ macht. Die Pflegeexpertin der Caritas schaut in den Kalender, in dem übersichtlich der Tagesplan für die Kundin notiert ist. Die herzliche Gesprächsatmosphäre erinnert eher an ein Treffen zwischen guten Bekannten als an einen Dialog zwischen Pflegefachkraft und Kundin. Schwester Stella erklärt jeden ihre Schritte: „Frau Anna, bitte schön den Arm frei machen. Ich werde jetzt Ihren Blutdruck messen. Und Sie wissen, morgen haben wir dann volles Programm: baden und Haare waschen.“ 39

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