Aufrufe
vor 1 Jahr

Zukunft Forschung 02/2022

  • Text
  • Wirtschaft
  • Geschichte
  • Migration
  • Politikwissenschaft
  • Menschenrechte
  • Holzbau
  • Pharmzie
  • Wwwuibkacat
  • Wissenschaft
  • Tirol
  • Roboter
  • Menschen
  • Grenzen
  • Zukunft
  • Forschung
  • Innsbruck
Das Forschungsmagazin der Universität Innsbruck

WISSENSTRANSFER STATT

WISSENSTRANSFER STATT VORLESUNG INS KINO Im Oktober 2022 zeigte das 21. INFF – Innsbruck Nature Film Festival fantastische neue Filme zu den Themen Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit. Die Studierenden wurden aktiv in das Gespräch eingebunden und so konnten Standpunkte aus verschiedensten Disziplinen ausgetauscht werden. RUND 3.000 Besucherinnen und Besucher sahen sich die 41 Filme aus 25 Ländern an. Über 40 Filme wurden heuer auf dem Innsbruck Nature Film Festival gezeigt. Die Jury prämierte Beiträge über eine Freundschaft zwischen Mensch und Wal, die Machenschaften der Holzmafia, die ungewisse Suche nach dem Schneeleoparden und noch einige mehr. Wieder einmal war die Universität Innsbruck über ihre Transferstelle aktiv am Festival beteiligt und organisierte unter anderem sieben Science Glimpses, bei denen Wissenschaftler*innen ihre Expertise mit dem Publikum teilen konnten. Weiterhin waren Angehörige der Universität in der Jury aktiv, waren – wieder zusammen mit dem Land Tirol – am „Boden Preis“ beteiligt und stellten über das Vizerektorat für Forschung den neuen Preis „Agricultural Biodiversity“ zur Verfügung, der eigens zum 100-jährigen Bestehen der Gendatenbank Tirol ausgeschrieben wurde. Mit dabei war auch ein neues Format, dass die Studierenden der Uni ins Kino brachte: der „uibk-studentsday @ INFF“ wurde von Günter Scheide, Mitarbeiter der Transferstelle und Koordinator der Zusammenarbeit zwischen Universität und Filmfestival, konzipiert und ins Leben gerufen. An einem Montagmorgen besuchten 100 Studierende der Universität Innsbruck das Metropolkino für eine eigens für sie organisierte Vorführung. Gezeigt wurde der Film „Paradiese aus Menschenhand – Die Rückkehr der Moore.“ „Ich habe diesen Film ausgewählt, weil ich der Ansicht bin, dass dieser für viele Disziplinen Unterschiedliches enthält, aber insbesondere sehr positive Botschaften hat und zeigt, dass Moore ein tolles Habitat sind und Menschen viel Positives bewirken können“, sagt Günter Scheide. Nach dem Motto „Statt Vorlesung ins Kino!“ gab es im Anschluss an die Filmvorführung eine Diskussionsrunde, an der sich sechs Professor*innen aus unterschiedlichen Fachbereichen sowie ein Vertreter des Landes, verantwortlich für den Schutz der Moore, beteiligten. Neues Format „Bei Experimenten weiß man nie so richtig, wie sie ausgehen“, sagt Günter Scheide. „Neue Formate und Ideen auszuprobieren ist aber das, was die Zusammenarbeit zwischen Uni und Festival ausmacht und dafür sorgt, dass wir uns immer weiterentwickeln. Deswegen wird es den Students Day im nächsten Jahr wohl wieder geben und wir fangen jetzt schon an, uns Gedanken zu machen, wie wir ihn verbessern können.“ Filmkuratorin Katja Trippel und der Leiter des Festivals, Johannes Kostenzer, besuchten die Veranstaltung, um den Students Day gemeinsam zu eröffnen. „Ich habe mich sehr gefreut, dass der neue uibk-studentsday @ INFF geklappt hat!“, sagt Katja Trippel. „Als Biologe und Geografin haben Johannes und ich ganz begeistert den vollen morgendlichen Kinosaal begrüßt und die Studierenden bestärkt, dass sie superinteressante und ebenso wichtige Fächer studieren. Ich finde es großartig, dass sie den Lernstoff dank der INFF-Filme auf so coole Art und Weise präsentiert bekommen. Und wer weiß, vielleicht weckt es ja bei der einen oder dem anderen die Lust, selbst in die Filmwelt einzusteigen…“ FÜR DAS INFF 2023 werden Volunteers und Mitglieder für die nächste Nominierungsjury gesucht. Interessierte können sich unter hello@inff.eu melden. 40 zukunft forschung 02/22 Fotos: Mario Kain

KURZMELDUNGEN HAUS DER PHYSIK Am Campus Technik der Universität Innsbruck entsteht ein großes und modernes Zentrum der Naturwissenschaften. Die sehr erfolgreichen und stetig wachsenden Physikinstitute der Universität Innsbruck sind über verschiedene Standorte verteilt und brauchen bereits jetzt mehr als den zur Verfügung stehenden Platz. Bald werden sie in einem eigenen Haus der Physik zusammenkommen. Es wird am Campus Technik der Universität Innsbruck errichtet, soll mit Wintersemester 2028 in Betrieb gehen und wird den gestiegenen Ansprüchen an Universitätsinfrastruktur, insbesondere in den naturwissenschaftlichen Fächern, in hervorragender Weise gerecht. Das Haus der Physik ist für rund 850 Studierende und 500 Mitarbeiter*innen der Uni Innsbruck konzipiert. Die Bundesimmobiliengesellschaft investiert 180,8 Millionen Euro in den Universitätsneubau, an denen sich das Land Tirol mit drei Millionen Euro beteiligt. Die Investition wird über Mieten vom Wissenschaftsministerium refinanziert. Nach Abschluss des EU-weiten Wettbewerbs, bei dem 40 Architekturbüros eingereicht hatten, präsentierten Mitte Oktober Wissenschaftsministerium, Bundesimmobiliengesellschaft, Universität Innsbruck, Land Tirol und Stadt Innsbruck das Siegerprojekt. Auf 25.000 m² sind ein lichtdurchfluteter Eingangsbereich, ein zweistöckiger Hörsaal für 300 Personen, Seminar- und Praktikumsräume, Büros und Laborflächen vorgesehen. Die Labore nehmen die größte Fläche im neuen Haus der Physik ein. ULTRAKALTE MINI-TORNADOS Wirbel sind in der Natur allgegenwärtig: Durch Rühren lassen sich Wasserstrudel erzeugen. Wird die Atmosphäre aufgewühlt, können gewaltige Tornados entstehen. So verhält es sich auch in der Quantenwelt, nur dass dort viele identische Wirbel gleichzeitig entstehen – der Wirbel ist quantisiert. In vielen Quantengasen konnten solche quantisierten Wirbel bereits nachgewiesen werden. „Das ist deshalb interessant, weil solche Wirbel ein klarer Hinweis für das reibungsfreie Strömen eines Quantengases – die sogenannte Suprafluidität – sind“, sagt Francesca Ferlaino vom Institut für Experimentalphysik der Universität Innsbruck. Ferlaino forscht mit ihrem Team an Quantengasen aus stark magnetischen Elementen. Für solche dipolaren Quantengase, in denen die Atome stark wechselwirken, konnten die Quanten-Wirbel bisher noch nicht nachgewiesen werden. Die Wissenschaftler*innen haben nun eine neue Methode entwickelt: „Wir nutzen die Richtungsabhängigkeit des Quantengases, dessen Atome sich wie viele kleine Magnete verhalten, um das Gas umzurühren“, erklärt Manfred Mark. Dazu legen die Forscher*innen ein Magnetfeld so an ihr Quantengas an, dass dieses zunächst runde, pfannkuchenartig geformte Gas aufgrund von Magnetostriktion elliptisch verformt wird. Indem sie das Magnetfeld drehen, können die Physiker*innen das Quantengas rotieren lassen. Bei ausreichend hoher Rotationsgeschwindigkeit bilden sich entlang des Magnetfelds auffällige Streifen mit Wirbeln. Diese sind ein besonderes Charakteristikum dipolarer Quantengase und wurden nun an der Universität Innsbruck zum ersten Mal beobachtet. NEUER FORSCHUNGSBEREICH: DATA SCIENCE Im Zuge der weltweit fortschreitenden Digitalisierung und Vernetzung fallen stetig wachsende Datenmengen an. Für die Verarbeitung und Nutzung dieser Daten werden wissenschaftlich ausgebildete Fachkräfte sowie neue Methoden und Ansätze benötigt, um wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn und auch die Steigerung der Wertschöpfung zu ermöglichen. Die Universität Innsbruck hat nun eine Stiftungsprofessur für Data Science eingerichtet, die Know-how auch für die regionale Wirtschaft bereitstellt. Finanziert wird sie von Innio Jenbacher GmbH & Co OG, der Industriellenvereinigung Tirol, der TINETZ-Tiroler Netze GmbH, der Innsbrucker Kommunalbetriebe Aktiengesellschaft und der D. Swarovski KG. Besetzt wurde die Stelle mit Adam Jatowt, einem Experten im Bereich Natural Language Processing und Information Retrieval. Vor seinem Ruf nach Innsbruck war Jatowt an der Kyoto University und am National Institute of Advanced Industrial Science and Technology in Japan tätig. DICHTEVERTEILUNG eines rotierenden di polaren Bose-Einstein-Kondensats mit quantisierten Wirbeln. Fotos: Filippo Bolognese Images (1), Ella Maru Studio (1) zukunft forschung 02/22 41

Wirtschaft Geschichte Migration Politikwissenschaft Menschenrechte Holzbau Pharmzie Wwwuibkacat Wissenschaft Tirol Roboter Menschen Grenzen Zukunft Forschung Innsbruck

Newsroom