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enaTmecnierebis sakiTxebi ISSUES OF LINGUISTICS - Tbilisi State ...

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Hinweis auf fehlende Systematizität gewertet wurde 23 (anstatt als Hinweis auf eine<br />

Verschiedenheit von Dialekten oder Übersetzungsvorlagen) oder die sprachliche<br />

Ebene der Regularität verkannt wurde (insofern isolierte Beispiele statt zusammenhängende<br />

Texte untersucht wurden).<br />

3) Auf der morphologischen Ebene sind Artikel und Demonstrativpronomen<br />

identisch. Phonologisch sind sie verschieden, insofern der Artikel klitisch ist. Im<br />

Rahmen der Nominalphrase steht der Artikel in komplementärer Distribution mit<br />

dem Demonstrativum im engeren Sinne. Aber es gibt mehrere Kontexte, in denen<br />

sie nicht austauschbar sind, und sie haben verschiedene Bedeutungen und<br />

Textfunktionen: Während beim Demonstrativum der Bezug zur Person mit einer<br />

entsprechenden räumlichen oder zeitlich-textuellen Distanzbedeutung (Nähe vs.<br />

Ferne) verbunden ist, kodiert der Artikel nur den Bezug zur Person (situative<br />

Gegebenheit) und in der 3. Person eine textstrukturelle Eigenschaft, nämlich die<br />

Wiedereinführung in einem anderen Textabschnitt (Gegebenheit im vorangehenden<br />

Kontext). Während das Demonstrativum eine situative oder textuell-lineare Distanz<br />

kodiert, kann der Artikel der 3. Person sein Antezedens in einem unmittelbaren<br />

Vorgängersatz haben, wenn zwischen Antezedens und Wiederaufnahme ein<br />

Texteinschnitt (eine Textstrukturgrenze) liegt ("Heterotopie").<br />

4) Diese Eigenschaften hat der Artikel, soweit ich sehe, schon in der alten Prosa,<br />

z.B. bei Giorgi Mertschule. Die genauere Untersuchung der älteren Texte ist<br />

ebenso ein Desiderat wie der umfassende Vergleich des Artikelgebrauchs in der<br />

Bibelübersetzung mit seinen griechischen und armenischen Entsprechungen; dabei<br />

sind wichtige Aufschlüsse über die sprachliche Sicherheit und interpretative<br />

Unabhängigkeit der Übersetzer und über die Filiation ihrer Vorlagen zu erwarten.<br />

5) Der Artikel der 3. Person ist Ausdruck einer strukturellen Profilierung des<br />

Textes. Seine Wahl ist nicht obligatorisch, wenn die Bedingungen seines<br />

Gebrauchs gegeben sind, und viele Texte von S.-S. Orbeliani kommen ohne Artikel<br />

aus. In diesem Sinne ist die Wahl des Artikels auch ein Stilmerkmal. Es gibt bisher<br />

keinen Anhaltspunkt dafür, dass der Artikel in der älteren Prosa einen anderen<br />

Status hatte; von der älteren Prosa bis auf S.-S. Orbeliani ist insgesamt keine<br />

Abnahme der relativen Häufigkeit zu beobachten. 24 Das schließliche Verschwinden<br />

23 Vgl. z.B. `saxelis gansazRvruloba-ganusazRvrulobis kategoria Zv. qarTulSi<br />

erTiani da mtkiced SemuSavebuli sistema araa. nawevris xmareba-uxmareblobis<br />

norma darRveulia. araerTnairi suraTi gvaqvs SesityvebaSi misi poziciis TvalsazrisiTac.<br />

da es yvelaferi ara romelime erTi Zeglis an erTi romelime redaqciis<br />

TvalsazrisiT, aramed saerTo movlenaa~ (martirosovi 1979:136).<br />

24 Contra Boeder 1997:213! Eine sicher allzu simple Auszählung der jeweils ersten fünf<br />

(vollen) Seiten erzählender Prosa (nach der Sammlung qarTuli proza) hat folgende<br />

Häufigkeiten des Artikels ergeben: SuSanikis wameba von Jakob Chuzesi (5. Jh.?) 17,<br />

grigol xanZTeli von Giorgi Mertschule (10. Jh.) 25, sibrZne sicruisa von S.-S.<br />

Orbeliani (17./18. Jh.) 23. Die Seiten 28-32 in Orbelianis Text enthalten aber z.B. nur 2<br />

Artikel. Dies zeigt, dass die Statistik (wie so oft) nur die halbe Wahrheit darstellt.<br />

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