enaTmecnierebis sakiTxebi ISSUES OF LINGUISTICS - Tbilisi State ...
enaTmecnierebis sakiTxebi ISSUES OF LINGUISTICS - Tbilisi State ... enaTmecnierebis sakiTxebi ISSUES OF LINGUISTICS - Tbilisi State ...
‘[(1) Nun sage mir, wie die Welt beschaffen ist und wie sie die Menschen betrügt. (2) Balahvar sagte zu ihm:] (3) Die(se) vergängliche Welt ist einem Menschen ähnlich, dem ein finster dreinblickender Elephant folgte. (4) Und er hat ihn in eine schreckliche Grube gedrängt. (5) Und er sah einen Baum, auf den er hinaufkletterte. (6) Und danach sah er zwei Mäuse, eine schwarze und eine weiße, die waren dabei, die Wurzeln des Baums durchzunagen, auf den der Mann (!) hinaufgestiegen war. (7) Und er schaute hinab in die Grube (!) und sah einen Drachen, der das Maul aufsperrte und ihn zu verschlingen wünschte. (8) Und er schaute nach oben und sah ein wenig Honig, der den Baum herunterlief, und er begann ihn zu lecken. (9) Und danach dachte er nicht mehr an die Gefahr, in die er geraten war. (10) Aber die Mäuse nagten den Baum ab und der Mann fiel nach unten und der Elephant ergriff ihn und warf ihn dem Drachen hin. (11) (a) Nun, o Königssohn, der Elephant ist ein Bild des Todes, der die Menschensöhne verfolgt, und der Baum ist die vergängliche Welt, und die Mäuse [sind] Tage und Nächte, und der Honig [ist] die Süßigkeit d(ies)er vergänglichen Welt. [(12) Und der Geschmack der vergänglichen Welt (!) lenkt den Menschen ab, und Tage und Nächte (!) gehen zu Ende, und der Tod (!) reißt ihn fort, und in der Hölle verschlingt ihn der Drache. (13) Und DIES ist das Leben der Menschen.]’ (Balahvariani) Nach Schanidse erfüllt der Artikel zwei Funktionen: a) die oben genannte Beziehung zur Person und b) die Bestimmtmachung eines Unbestimmten (gaurkvevelis garkveva). Bei der Ersterwähnung ist der Referent unbestimmt, danach bestimmt. Das Problem besteht nun darin, dass ein "bestimmter" Referent nicht immer durch den Artikel markiert ist. Schanidse ist sich dessen bewusst, denn er setzt den zu erwartenden, aber im Text fehlenden Artikel in Klammern. 3.2. Nun gibt es eine ganze Reihe Fälle von Artikellosigkeit, die begrifflich relativ gut fassbar sind. Ebenso wie in den europäischen Artikelsprachen fehlt der Artikel bei unspezifischen Nominalphrasen: (14) minda msgavsi Cemi saxe damixato (XIII, p. 26) ‘ich will, dass du mir ein Bild malst, das mir ähnlich ist’ Der Artikel fehlt aber auch in Fällen "semantischer Definitheit" (Löbner 1985), wo z.B. das Deutsche und Englische den Artikel haben, d.h. in Fällen, wo die Definitheit unabhängig von der Äußerungssituation durch semantische Eigenschaften bedingt ist. Dies sind insbesondere: a) der generische Gebrauch: qari xeliTa ar daiWirvis (II, p. 12) ‘(Der) Wind wird nicht mit der Hand gefangen’; b) der Gebrauch bei Unica bzw. der "larger situation use" (Hawkins 1978: 115; Vater 1991; Schroeder 2006:561): "das Paradies", "die Sonne"; c) der assoziativ-anaphorische Gebrauch (Hawkins 1978:123; "indirekte Anapher" Schroeder 2006: 547-548): ferxTsacmeli gascvivda (XVI, p. 31) ‘[er ließ ihn 148
über Berge und Hügel laufen.] Die Schuhe fielen ihm ab’; dResa erTsa klite gaelmda (VI, p. 17) ‘[Man vertraute ihm das Schatzhaus an.] Eines Tages verbog sich der Schlüssel’; Tuca reka gesmis, taZrad mived (XII, p. 24) ‘wenn du ein Läuten hörst, gehe zur Kirche’. 16 3.3. Neben diesen "semantischen" Gebrauchsweisen kennen die Artikelsprachen "pragmatische" Verwendungen des Artikels, insbesondere den anaphorischen Gebrauch (wie in ((3)-(5), (12c)), der vom Kontext (einem Antezedens) abhängt. Wenn man die Möglichkeit der semantischen Gebrauchsweisen als Kriterium für die Kategorie des Artikels betrachtet (Himmelmann 1997: 41), weil Demonstrativa wie Artikel in pragmatischen Kontexten, aber nur in diesen auftreten und weil folglich der semantische Gebrauch des Artikels die Differentia specifica zum Demonstrativum bildet, so ist der altgeorgische "Artikel" kein Artikel im strengen Sinne, sondern formal und funktional eine Variante des Demonstrativums, auch wenn der Terminus "Artikel" aus praktischen Gründen gerechtfertigt ist (2.1). 3.4. Die mit ! markierten Nominalphrasen in obigem Text sind aber keine Fälle des Typs a)-c), denn sie haben zweifellos ein Antezedens und sind in diesem Sinne anaphorisch wie die Nominalphrasen mit Artikel. Anapher ist also eine notwendige, aber keine zureichende Bedingung für den Gebrauch des altgeorgischen Artikels. Es gibt viele, insbesondere kürzere Geschichten bei S.-S. Orbeliani, in denen Anapher häufig ist, wo aber der Artikel völlig fehlt (6.). 4. Die Verwendung des altgeorgischen Artikels 4.1. Die Wiederaufnahme von Referenten geschieht durch das betreffende Nomen, durch ein Synonym (z.B. in VII, p. 19: coli ‘Ehefrau’ > diaci ‘Dame’ > kali ‘Frau’) oder Pronomina (einschließlich der Personalzeichen des Verbs). In unserem Zusammenhang ist vor allem eine weitere Art der Wiederaufnahme von Interesse, nämlich diejenige durch Nomen plus Artikel, die ich als "Wiedereinführung" bezeichne. Sie tritt, wie wir gesehen haben, nicht in jedem Fall von anaphorischer Beziehung auf. Eine zusätzliche Bedingung für den Gebrauch des Artikels ist die Textstruktur, nämlich eine Diskontinuität zwischen Texteinheiten, die durch eine Diskontinuität von Raum, Zeit, Perspektive, Sachverhaltstyp oder dergleichen ("Kohärenz", "thematic coherence"; Givon 1995:327) voneinander abgegrenzt sind; man könnte in Anlehnung an A. Greimas’ semantische "isotopie du discours" von "struktureller Heterotopie" sprechen. Der Artikel wird bei einem wiedereingeführten Referenten gebraucht, der von seinem Antezedens durch mindestens einen Texteinschnitt (eine Diskontinuität des Textes) getrennt ist. Der Artikel markiert 16 Die Kirche ist hier assoziativ ("indirekt", 3.2c) mit dem Läuten der betreffenden Kirche verbunden, hat aber im Georgischen keinen Artikel. In anderen Kontexten kann "die Kirche" gemeint sein, die man üblicherweise hat, also eine beliebige Kirche ("larger situation use", 3.2b). 149
- Page 98 and 99: mentebi arc erTi interpretaciis sas
- Page 100 and 101: z s Z c w zי sי Zי cי wי _ S j
- Page 102 and 103: leqsikaSi /J/ gvxvdeba yvela dialeq
- Page 104 and 105: amrigad, SeiZleba davaskvnaT, rom s
- Page 106 and 107: place in Georgian - *J > z and *sib
- Page 108 and 109: lic axasiaTebs mimReobebs da sawyis
- Page 110 and 111: Ciqobava 1938: a. Ciqobava, Wanur-m
- Page 112 and 113: qciis TvalsazrisiT da vlindebian id
- Page 114 and 115: mimarTulebiT-micemiTis -a 5 SeiZleb
- Page 116 and 117: warmoudgenelia -ad > -d procesi. 10
- Page 118 and 119: erTi elia~sad~~ (qarTuli oTxTavis o
- Page 120 and 121: magram maTi SerwymiT miiReba Tvisob
- Page 122 and 123: Sdr., aseve: a. lomTaZe Tvlis (1987
- Page 124 and 125: 468). ufro adre gamoiTqva mosazreba
- Page 126 and 127: viTarebis, mimarTulebisa da daniSnu
- Page 128 and 129: Tariel Putkaradze On the Historical
- Page 130 and 131: en ukuqceviTi nacvalsaxelis funqcii
- Page 132 and 133: moqmedebis ganmcdelia ara is TviTon
- Page 134 and 135: niSnavs, TviTon gansazRvrebiT nacva
- Page 136 and 137: 12) `Tavis saxlSi movida es kaci~;
- Page 138 and 139: ogorc Cans, aTena//Tena//ena, eTina
- Page 140 and 141: Winfried Boeder enaTmecnierebis sak
- Page 142 and 143: Die empirische Basis der folgenden
- Page 144 and 145: (4) (a) pirveliTgan iyo sityuaÁ (b
- Page 146 and 147: habe (10c)’ bzw. ‘wovon ich ges
- Page 150 and 151: also eine Art "Distanz", aber nicht
- Page 152 and 153: (15) (1) Es war ein König (iyo xel
- Page 154 and 155: aus Diamant, einem Weinkrug aus Rub
- Page 156 and 157: spielt hier offensichtlich keine Ro
- Page 158 and 159: Hinweis auf fehlende Systematizitä
- Page 160 and 161: kontinuität aufheben; eine Diskont
- Page 162 and 163: vinfrid boederi klasicisturi enobri
- Page 164 and 165: iost giperti enaTmecnierebis sakiTx
- Page 166 and 167: i TvalsazrisiT x-prefiqsis orive fu
- Page 168 and 169: ხცემ: ცემა (2) ქ
- Page 170 and 171: udo, romelic, bgeraTa dajgufebis fo
- Page 172 and 173: ქრისტ. III,11: A137r,14;
- Page 174 and 175: d) vnebiTi gvari, sazedao qceva:
- Page 176 and 177: a) qcevis niSnis gareSe: გან
- Page 178 and 179: ქრისტ. IV,13: 26vb,7; ა
- Page 180 and 181: tipi gerhard deetersis mier qarTvel
- Page 182 and 183: 182
- Page 184 and 185: z. sarjvelaZe, xanmet da haemet teq
- Page 186 and 187: sxva centrebis SemTxvevaSi? 1 winam
- Page 188 and 189: proeqtis farglebSi. kvlevis saboloo
- Page 190 and 191: didgoris omSi daviT aRmaSeneblis mx
- Page 192 and 193: sistematizaciis istoriaze, magram e
- Page 194 and 195: Nino Doborjginidze From the History
- Page 196 and 197: aRniSnuli Zirebis semantikaSic (fen
‘[(1) Nun sage mir, wie die Welt beschaffen ist und wie sie die Menschen<br />
betrügt. (2) Balahvar sagte zu ihm:]<br />
(3) Die(se) vergängliche Welt ist einem Menschen ähnlich, dem ein finster<br />
dreinblickender Elephant folgte. (4) Und er hat ihn in eine schreckliche<br />
Grube gedrängt. (5) Und er sah einen Baum, auf den er hinaufkletterte. (6)<br />
Und danach sah er zwei Mäuse, eine schwarze und eine weiße, die waren<br />
dabei, die Wurzeln des Baums durchzunagen, auf den der Mann (!)<br />
hinaufgestiegen war. (7) Und er schaute hinab in die Grube (!) und sah<br />
einen Drachen, der das Maul aufsperrte und ihn zu verschlingen wünschte.<br />
(8) Und er schaute nach oben und sah ein wenig Honig, der den Baum<br />
herunterlief, und er begann ihn zu lecken. (9) Und danach dachte er nicht<br />
mehr an die Gefahr, in die er geraten war. (10) Aber die Mäuse nagten den<br />
Baum ab und der Mann fiel nach unten und der Elephant ergriff ihn und<br />
warf ihn dem Drachen hin. (11) (a) Nun, o Königssohn, der Elephant ist ein<br />
Bild des Todes, der die Menschensöhne verfolgt, und der Baum ist die<br />
vergängliche Welt, und die Mäuse [sind] Tage und Nächte, und der Honig<br />
[ist] die Süßigkeit d(ies)er vergänglichen Welt. [(12) Und der Geschmack<br />
der vergänglichen Welt (!) lenkt den Menschen ab, und Tage und Nächte<br />
(!) gehen zu Ende, und der Tod (!) reißt ihn fort, und in der Hölle<br />
verschlingt ihn der Drache. (13) Und DIES ist das Leben der Menschen.]’<br />
(Balahvariani)<br />
Nach Schanidse erfüllt der Artikel zwei Funktionen: a) die oben genannte<br />
Beziehung zur Person und b) die Bestimmtmachung eines Unbestimmten<br />
(gaurkvevelis garkveva). Bei der Ersterwähnung ist der Referent unbestimmt,<br />
danach bestimmt. Das Problem besteht nun darin, dass ein "bestimmter" Referent<br />
nicht immer durch den Artikel markiert ist. Schanidse ist sich dessen bewusst, denn<br />
er setzt den zu erwartenden, aber im Text fehlenden Artikel in Klammern.<br />
3.2. Nun gibt es eine ganze Reihe Fälle von Artikellosigkeit, die begrifflich relativ<br />
gut fassbar sind. Ebenso wie in den europäischen Artikelsprachen fehlt der Artikel<br />
bei unspezifischen Nominalphrasen:<br />
(14) minda msgavsi Cemi saxe damixato (XIII, p. 26)<br />
‘ich will, dass du mir ein Bild malst, das mir ähnlich ist’<br />
Der Artikel fehlt aber auch in Fällen "semantischer Definitheit" (Löbner 1985), wo<br />
z.B. das Deutsche und Englische den Artikel haben, d.h. in Fällen, wo die<br />
Definitheit unabhängig von der Äußerungssituation durch semantische Eigenschaften<br />
bedingt ist. Dies sind insbesondere:<br />
a) der generische Gebrauch: qari xeliTa ar daiWirvis (II, p. 12) ‘(Der) Wind<br />
wird nicht mit der Hand gefangen’;<br />
b) der Gebrauch bei Unica bzw. der "larger situation use" (Hawkins 1978: 115;<br />
Vater 1991; Schroeder 2006:561): "das Paradies", "die Sonne";<br />
c) der assoziativ-anaphorische Gebrauch (Hawkins 1978:123; "indirekte Anapher"<br />
Schroeder 2006: 547-548): ferxTsacmeli gascvivda (XVI, p. 31) ‘[er ließ ihn<br />
148