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enaTmecnierebis sakiTxebi ISSUES OF LINGUISTICS - Tbilisi State ...

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Die empirische Basis der folgenden Beobachtungen ist schmal; sie beruht auf der<br />

Auswertung von Teilen des Werkes sibrZne sicruisa. Künftige Forschung wird<br />

die Ergebnisse sicher modifizieren müssen. Es soll zunächst nur darum gehen, in<br />

der Orbeliani-Forschung Interesse für eine bestimmte sprachwissenschaftliche Perspektive<br />

zu wecken.<br />

2. Artikel vs. Demonstrativpronomen<br />

Zunächst sollen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden<br />

Determinantien skizziert werden.<br />

2.1. Stellung und Distribution in der Nominalphrase<br />

Morphologisch sind Demonstrativpronomen und Artikel identisch, während ihre<br />

Stellung innerhalb der Nominalphrase verschieden ist. Der altgeorgische Artikel ist<br />

ein klitisch gebrauchtes Demonstrativpronomen. Während das Demonstrativpronomen<br />

im engeren Sinne dem Kopf der Nominalphrase vorangeht, steht der Artikel<br />

in enklitischer Zweitstellung nach der ersten Konstituente der Nominalphrase (in<br />

Erweiterung der sogenannten Wackernagel-Stellung im Satz; Boeder 1994:457). 5<br />

D.h., die Regel ist "blind" für die morphologischen, syntaktischen oder semantischen<br />

Eigenschaften der Einheiten, an die sich der Artikel innerhalb seines<br />

Bereichs, der Nominalphrase, "anlehnt". 6 Orbeliani folgt dieser Regel auch bei<br />

komplexen Strukturen: 7<br />

(1) [[axali] igi mouravi] (CXLV, p. 171)<br />

[[neu] jen- Verwalter] ‘der neue Verwalter’<br />

5 Es gibt bei vielen georgischen Autoren Listen der wenigen Ausnahmen, die hier nicht<br />

besprochen werden können. Auffällig ist in dieser Hinsicht die häufige Abweichung des<br />

Adischi-Evangeliars und der Chanmeti-Übersetzungen von der Norm der anderen alten<br />

Handschriften, und zwar bezüglich aller Klitika (vgl. Boeder 1994:449). Vgl. M. 9,31:<br />

yovelsa mas queyanasa (DE) vs. yovelsa queyanasa mas (C). Kaladse (kalaZe 1961:104<br />

Anm. 87) meint mit Recht, dass erstere Form eher der altgeorgischen Norm entspricht Ob<br />

diese Variation auf einem Unterschied des "Dialekts" oder auf einen fremdsprachlichen<br />

Einfluss zurückgeht, bleibt zu klären.<br />

6 Die älteren Beschreibungen stützen sich auf syntaktische Funktionen (Determinans bzw.<br />

Attribut oder Adjektiv, Determinatum bzw. Nomen). So z.B. die Kasuistik bei Imnaischwili<br />

(imnaiSvili 1955:265-267), bei dem Strukturen mit mehreren pränominalen Attributen wie<br />

in (2) unter die Rubrik "vom Nomen] abgetrennter Artikel (gaTiSuli nawevari)" fällt,<br />

oder bei Kaladse (kalaZe 1961:106), wo nur die dritte Regel richtig auf die Zweitposition<br />

Bezug nimmt: "1) In Syntagmen mit mehreren Determinantien folgt der Artikel dem<br />

Determinatum, wenn auch die anderen Determinantien folgen; er geht dem Determinatum<br />

voran, wenn a) auch die anderen Determinantien vorangehen, oder b) das Determinatum<br />

zwischen den Determinantien steht. 2) Der nachgestellte Artikel wird mit dem<br />

Determinatum verbunden. 3) Der vorangehende Artikel steht unbedingt nach dem ersten<br />

Determinans."<br />

7 Hier und im Folgenden sind georgische Artikel unterstrichen, Demonstrativpronomina<br />

als Kapitälchen und Ø kursiv geschrieben.<br />

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