Portfolio 2
Portfolio 2, il catalogo Nel 2022, in occasione del 50° anniversario della Cassa Centrale Raiffeisen dell'Alto Adige e dopo dodici anni di attività collezionistica di opere d'arte locale contemporanea, era giunto il tempo di stilare un secondo bilancio del lavoro svolto attraverso il catalogo PORTFOLIO 2, permettendo a tutti di dare uno sguardo alle acquisizioni dal 2016 al 2022.
Portfolio 2, il catalogo
Nel 2022, in occasione del 50° anniversario della Cassa Centrale Raiffeisen dell'Alto Adige e dopo dodici anni di attività collezionistica di opere d'arte locale contemporanea, era giunto il tempo di stilare un secondo bilancio del lavoro svolto attraverso il catalogo PORTFOLIO 2, permettendo a tutti di dare uno sguardo alle acquisizioni dal 2016 al 2022.
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„Als Zukunftsvision für die Sammlung der Raiffeisen Landesbank wünschen wir
uns einen weiteren Ausbau und viel Resonanz auch vonseiten der Mitarbeiter-
Innen der Bank und deren KundInnen.“ Das ist ein Wunsch, den wir als Kunstbeirat
in der ersten Ausgabe von Portfolio 2015 geäußert haben und der sich,
unsere Erwartungen übertreffend, erfüllt hat.
2010 wurde der Entschluss gefasst, in Junge Kunst der Euregio zu investieren.
Seitdem ist die Kunstsammlung der Raiffeisen Landesbank zu einer selektiven
Sammlung mit 184 Werken von 99 KünstlerInnen herangewachsen. Nicht allein
die beachtliche Anzahl der Werke und der ProtagonistInnen zeichnet die
Sammlung aus, sondern vor allem ihr gesundes Wachsen, das auf drei Säulen
basiert: die intensive und spezifische Förderung von Nachwuchstalenten,
die Bereicherung durch Schlüsselwerke renommierter KünstlerInnen und
nicht zuletzt die Kontinuität durch regelmäßige Ankäufe von Werken, deren
SchöpferInnen bereits in der Sammlung vertreten sind. Diese drei Impulse
schärfen das Profil und verleihen der Sammlung Charakter. Die Sammlung
zieht ihre Kreise über das Image der Bank und die Anerkennung der Kunstschaffenden
hinaus, durch die Region und in die Gesellschaftsschichten hinein.
Die angekauften Werke, die in ihrer Summe unterschiedlichste Geschichten
über Menschen, Gefühle, Reflexionen, Träume und Ereignissen aus der Jetztzeit
erzählen, verstauben nicht in Lagerräumen oder sind nur einer elitären
Gruppe vorbehalten. Sie sind für die Öffentlichkeit in der Schalterhalle der
Bank, über die Publikationen Band 1 und 2 und jüngst über die virtuelle Galerie
erlebbar.
Die Sammlung ist beispielgebend für ein mutualistisches Zusammenspiel zwischen
zwei Welten, die oberflächlich betrachtet in ihrem Naturell nicht unterschiedlicher
sein könnten, sich dennoch brauchen, voneinander profitieren
und zusammen Wertschöpfung schaffen: Die Kunst und die Wirtschaft. Lange
Zeit galt: Auf der einen Seite das Kapital, auf der anderen die Freigeister. In der
Renaissance war es die Medici-Familie, im Barock der Adel und im 20. und 21.
Jahrhundert begannen Unternehmen, Kunst zu sammeln. Mit der New-Work-
Ära brechen die Muster auf, die Bereiche fließen ineinander. Es wird bewusst,
wie sehr die Kunst und die Wirtschaft voneinander lernen, wenn sie sich auf
Augenhöhe begegnen. Das Einbringen von künstlerischen Fähigkeiten schafft
in vielen unternehmerischen Bereichen einen Mehrwert.
Die beider Pole nähern sich an. Zum einen müssen KünstlerInnen genauso
unternehmerisch denken, um am Markt zu bestehen. Zum anderen definiert
sich erfolgreiches Unternehmertum auch dadurch, ausgewiesene Expertisen
von Kreativität, Innovation und Visionen fassbar zu machen. Gemein haben
Kunstschaffende und Wirtschaftstreibende in ihrem substanziellen Dasein den
intrinsischen Schaffensdrang, etwas Neues in die Welt zu bringen, das einzigartig
ist.
lektionen der großen Modelabels Einzug. Für den
Sitzungssaal der Raiffeisen Landesbank hat Julia
Bornefeld etwa einen Kronleuchter aus Ein-Cent-
Münzen konzipiert und realisiert.
Im Bereich der Vermarktung greift vor allem das
Prinzip der Kunst als Alleinstellungsmerkmal. Innovative
und personalisierte Eigenschaften der Kunst
werden für die authentische Identitätsstiftung des
Unternehmens eingesetzt. Im nicht produzierenden
Gewerbe, wo kein physisch greifbares Produkt
hervorgebracht wird, erzeugt Kunst Vertrauen.
Auch in der Sammlung der Raiffeisen Landesbank
werden stetig neue Interaktionen einer direkten
Wechselwirkung von Kunst und Unternehmen erprobt
und vertieft. Dazu zählt zum einen der jährliche
Förderpreis. Dieser ist mit einer Auftragsarbeit
verbunden, die auf die Inhalte oder Architektur der
Bank ausgerichtet ist. Ein weiteres synergiebündelndes
Beispiel ist, dass KünstlerInnen die Weihnachtskarten
gestalten.
Kunst kann so vieles und geht weit über den flüchtigen
Ausbruch aus dem Alltag hinaus. Sie lädt
dazu ein, nicht-lineare Sichtweisen und hybride
Verbindungen, die zwischen dem Individuum und
der Welt vermitteln, zuzulassen. Dadurch werden
Lebensformen in unendlich vielen Varianten erst
denkbar.
Voraussetzung dafür ist, dass die Ressource Kunst
in ihrer Eigenheit geschützt wird und die KünstlerInnen
die Freiheit behalten, unabhängig von
Trends und Märkten den eigenen Schaffensdrang
auszuleben.
Ein Potenzial, das die Raiffeisen Landesbank erkannt
hat und dem sie sowohl physisch als auch
digital durch Offenheit und Beständigkeit Entfaltungsraum
bietet. Dazu gratulieren wir den ErmöglicherInnen,
danken den 99 KünstlerInnen für ihre
inspirierende und motivierende Arbeit und freuen
uns auf weitere Herausforderungen in der realen
und digitalen Welt.
Die Kooperation kann auf unterschiedliche Art und Weise gelingen. Eine Form
ist die Abstraktion mit der Fragestellung: Wie viel darf von einem Produkt weggelassen
werden, sodass es trotzdem erkennbar bleibt? Apple-MitarbeiterInnen
haben sich beispielsweise von einer reduzierten Stierdarstellung Picassos
bei der Gestaltung einer neuen Fernbedienung inspirieren lassen.
Eine andere Methode der Verzahnung ist die Kombination aus Kunst und Unternehmen.
So hielten die Farben von Yves Klein und Anish Kapoor in die Kol-
Günther Dankl
Brigitte Matthias
Lisa Trockner