10.01.2023 Views

Portfolio 2

Portfolio 2, il catalogo Nel 2022, in occasione del 50° anniversario della Cassa Centrale Raiffeisen dell'Alto Adige e dopo dodici anni di attività collezionistica di opere d'arte locale contemporanea, era giunto il tempo di stilare un secondo bilancio del lavoro svolto attraverso il catalogo PORTFOLIO 2, permettendo a tutti di dare uno sguardo alle acquisizioni dal 2016 al 2022.

Portfolio 2, il catalogo
Nel 2022, in occasione del 50° anniversario della Cassa Centrale Raiffeisen dell'Alto Adige e dopo dodici anni di attività collezionistica di opere d'arte locale contemporanea, era giunto il tempo di stilare un secondo bilancio del lavoro svolto attraverso il catalogo PORTFOLIO 2, permettendo a tutti di dare uno sguardo alle acquisizioni dal 2016 al 2022.

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

„Als Zukunftsvision für die Sammlung der Raiffeisen Landesbank wünschen wir

uns einen weiteren Ausbau und viel Resonanz auch vonseiten der Mitarbeiter-

Innen der Bank und deren KundInnen.“ Das ist ein Wunsch, den wir als Kunstbeirat

in der ersten Ausgabe von Portfolio 2015 geäußert haben und der sich,

unsere Erwartungen übertreffend, erfüllt hat.

2010 wurde der Entschluss gefasst, in Junge Kunst der Euregio zu investieren.

Seitdem ist die Kunstsammlung der Raiffeisen Landesbank zu einer selektiven

Sammlung mit 184 Werken von 99 KünstlerInnen herangewachsen. Nicht allein

die beachtliche Anzahl der Werke und der ProtagonistInnen zeichnet die

Sammlung aus, sondern vor allem ihr gesundes Wachsen, das auf drei Säulen

basiert: die intensive und spezifische Förderung von Nachwuchstalenten,

die Bereicherung durch Schlüsselwerke renommierter KünstlerInnen und

nicht zuletzt die Kontinuität durch regelmäßige Ankäufe von Werken, deren

SchöpferInnen bereits in der Sammlung vertreten sind. Diese drei Impulse

schärfen das Profil und verleihen der Sammlung Charakter. Die Sammlung

zieht ihre Kreise über das Image der Bank und die Anerkennung der Kunstschaffenden

hinaus, durch die Region und in die Gesellschaftsschichten hinein.

Die angekauften Werke, die in ihrer Summe unterschiedlichste Geschichten

über Menschen, Gefühle, Reflexionen, Träume und Ereignissen aus der Jetztzeit

erzählen, verstauben nicht in Lagerräumen oder sind nur einer elitären

Gruppe vorbehalten. Sie sind für die Öffentlichkeit in der Schalterhalle der

Bank, über die Publikationen Band 1 und 2 und jüngst über die virtuelle Galerie

erlebbar.

Die Sammlung ist beispielgebend für ein mutualistisches Zusammenspiel zwischen

zwei Welten, die oberflächlich betrachtet in ihrem Naturell nicht unterschiedlicher

sein könnten, sich dennoch brauchen, voneinander profitieren

und zusammen Wertschöpfung schaffen: Die Kunst und die Wirtschaft. Lange

Zeit galt: Auf der einen Seite das Kapital, auf der anderen die Freigeister. In der

Renaissance war es die Medici-Familie, im Barock der Adel und im 20. und 21.

Jahrhundert begannen Unternehmen, Kunst zu sammeln. Mit der New-Work-

Ära brechen die Muster auf, die Bereiche fließen ineinander. Es wird bewusst,

wie sehr die Kunst und die Wirtschaft voneinander lernen, wenn sie sich auf

Augenhöhe begegnen. Das Einbringen von künstlerischen Fähigkeiten schafft

in vielen unternehmerischen Bereichen einen Mehrwert.

Die beider Pole nähern sich an. Zum einen müssen KünstlerInnen genauso

unternehmerisch denken, um am Markt zu bestehen. Zum anderen definiert

sich erfolgreiches Unternehmertum auch dadurch, ausgewiesene Expertisen

von Kreativität, Innovation und Visionen fassbar zu machen. Gemein haben

Kunstschaffende und Wirtschaftstreibende in ihrem substanziellen Dasein den

intrinsischen Schaffensdrang, etwas Neues in die Welt zu bringen, das einzigartig

ist.

lektionen der großen Modelabels Einzug. Für den

Sitzungssaal der Raiffeisen Landesbank hat Julia

Bornefeld etwa einen Kronleuchter aus Ein-Cent-

Münzen konzipiert und realisiert.

Im Bereich der Vermarktung greift vor allem das

Prinzip der Kunst als Alleinstellungsmerkmal. Innovative

und personalisierte Eigenschaften der Kunst

werden für die authentische Identitätsstiftung des

Unternehmens eingesetzt. Im nicht produzierenden

Gewerbe, wo kein physisch greifbares Produkt

hervorgebracht wird, erzeugt Kunst Vertrauen.

Auch in der Sammlung der Raiffeisen Landesbank

werden stetig neue Interaktionen einer direkten

Wechselwirkung von Kunst und Unternehmen erprobt

und vertieft. Dazu zählt zum einen der jährliche

Förderpreis. Dieser ist mit einer Auftragsarbeit

verbunden, die auf die Inhalte oder Architektur der

Bank ausgerichtet ist. Ein weiteres synergiebündelndes

Beispiel ist, dass KünstlerInnen die Weihnachtskarten

gestalten.

Kunst kann so vieles und geht weit über den flüchtigen

Ausbruch aus dem Alltag hinaus. Sie lädt

dazu ein, nicht-lineare Sichtweisen und hybride

Verbindungen, die zwischen dem Individuum und

der Welt vermitteln, zuzulassen. Dadurch werden

Lebensformen in unendlich vielen Varianten erst

denkbar.

Voraussetzung dafür ist, dass die Ressource Kunst

in ihrer Eigenheit geschützt wird und die KünstlerInnen

die Freiheit behalten, unabhängig von

Trends und Märkten den eigenen Schaffensdrang

auszuleben.

Ein Potenzial, das die Raiffeisen Landesbank erkannt

hat und dem sie sowohl physisch als auch

digital durch Offenheit und Beständigkeit Entfaltungsraum

bietet. Dazu gratulieren wir den ErmöglicherInnen,

danken den 99 KünstlerInnen für ihre

inspirierende und motivierende Arbeit und freuen

uns auf weitere Herausforderungen in der realen

und digitalen Welt.

Die Kooperation kann auf unterschiedliche Art und Weise gelingen. Eine Form

ist die Abstraktion mit der Fragestellung: Wie viel darf von einem Produkt weggelassen

werden, sodass es trotzdem erkennbar bleibt? Apple-MitarbeiterInnen

haben sich beispielsweise von einer reduzierten Stierdarstellung Picassos

bei der Gestaltung einer neuen Fernbedienung inspirieren lassen.

Eine andere Methode der Verzahnung ist die Kombination aus Kunst und Unternehmen.

So hielten die Farben von Yves Klein und Anish Kapoor in die Kol-

Günther Dankl

Brigitte Matthias

Lisa Trockner

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!