EinführungSchaffenskraft und Unternehmerkultur
„Als Zukunftsvision für die Sammlung der Raiffeisen Landesbank wünschen wiruns einen weiteren Ausbau und viel Resonanz auch vonseiten der Mitarbeiter-Innen der Bank und deren KundInnen.“ Das ist ein Wunsch, den wir als Kunstbeiratin der ersten Ausgabe von Portfolio 2015 geäußert haben und der sich,unsere Erwartungen übertreffend, erfüllt hat.2010 wurde der Entschluss gefasst, in Junge Kunst der Euregio zu investieren.Seitdem ist die Kunstsammlung der Raiffeisen Landesbank zu einer selektivenSammlung mit 184 Werken von 99 KünstlerInnen herangewachsen. Nicht alleindie beachtliche Anzahl der Werke und der ProtagonistInnen zeichnet dieSammlung aus, sondern vor allem ihr gesundes Wachsen, das auf drei Säulenbasiert: die intensive und spezifische Förderung von Nachwuchstalenten,die Bereicherung durch Schlüsselwerke renommierter KünstlerInnen undnicht zuletzt die Kontinuität durch regelmäßige Ankäufe von Werken, derenSchöpferInnen bereits in der Sammlung vertreten sind. Diese drei Impulseschärfen das Profil und verleihen der Sammlung Charakter. Die Sammlungzieht ihre Kreise über das Image der Bank und die Anerkennung der Kunstschaffendenhinaus, durch die Region und in die Gesellschaftsschichten hinein.Die angekauften Werke, die in ihrer Summe unterschiedlichste Geschichtenüber Menschen, Gefühle, Reflexionen, Träume und Ereignissen aus der Jetztzeiterzählen, verstauben nicht in Lagerräumen oder sind nur einer elitärenGruppe vorbehalten. Sie sind für die Öffentlichkeit in der Schalterhalle derBank, über die Publikationen Band 1 und 2 und jüngst über die virtuelle Galerieerlebbar.Die Sammlung ist beispielgebend für ein mutualistisches Zusammenspiel zwischenzwei Welten, die oberflächlich betrachtet in ihrem Naturell nicht unterschiedlichersein könnten, sich dennoch brauchen, voneinander profitierenund zusammen Wertschöpfung schaffen: Die Kunst und die Wirtschaft. LangeZeit galt: Auf der einen Seite das Kapital, auf der anderen die Freigeister. In derRenaissance war es die Medici-Familie, im Barock der Adel und im 20. und 21.Jahrhundert begannen Unternehmen, Kunst zu sammeln. Mit der New-Work-Ära brechen die Muster auf, die Bereiche fließen ineinander. Es wird bewusst,wie sehr die Kunst und die Wirtschaft voneinander lernen, wenn sie sich aufAugenhöhe begegnen. Das Einbringen von künstlerischen Fähigkeiten schafftin vielen unternehmerischen Bereichen einen Mehrwert.Die beider Pole nähern sich an. Zum einen müssen KünstlerInnen genausounternehmerisch denken, um am Markt zu bestehen. Zum anderen definiertsich erfolgreiches Unternehmertum auch dadurch, ausgewiesene Expertisenvon Kreativität, Innovation und Visionen fassbar zu machen. Gemein habenKunstschaffende und Wirtschaftstreibende in ihrem substanziellen Dasein denintrinsischen Schaffensdrang, etwas Neues in die Welt zu bringen, das einzigartigist.lektionen der großen Modelabels Einzug. Für denSitzungssaal der Raiffeisen Landesbank hat JuliaBornefeld etwa einen Kronleuchter aus Ein-Cent-Münzen konzipiert und realisiert.Im Bereich der Vermarktung greift vor allem dasPrinzip der Kunst als Alleinstellungsmerkmal. Innovativeund personalisierte Eigenschaften der Kunstwerden für die authentische Identitätsstiftung desUnternehmens eingesetzt. Im nicht produzierendenGewerbe, wo kein physisch greifbares Produkthervorgebracht wird, erzeugt Kunst Vertrauen.Auch in der Sammlung der Raiffeisen Landesbankwerden stetig neue Interaktionen einer direktenWechselwirkung von Kunst und Unternehmen erprobtund vertieft. Dazu zählt zum einen der jährlicheFörderpreis. Dieser ist mit einer Auftragsarbeitverbunden, die auf die Inhalte oder Architektur derBank ausgerichtet ist. Ein weiteres synergiebündelndesBeispiel ist, dass KünstlerInnen die Weihnachtskartengestalten.Kunst kann so vieles und geht weit über den flüchtigenAusbruch aus dem Alltag hinaus. Sie lädtdazu ein, nicht-lineare Sichtweisen und hybrideVerbindungen, die zwischen dem Individuum undder Welt vermitteln, zuzulassen. Dadurch werdenLebensformen in unendlich vielen Varianten erstdenkbar.Voraussetzung dafür ist, dass die Ressource Kunstin ihrer Eigenheit geschützt wird und die KünstlerInnendie Freiheit behalten, unabhängig vonTrends und Märkten den eigenen Schaffensdrangauszuleben.Ein Potenzial, das die Raiffeisen Landesbank erkannthat und dem sie sowohl physisch als auchdigital durch Offenheit und Beständigkeit Entfaltungsraumbietet. Dazu gratulieren wir den ErmöglicherInnen,danken den 99 KünstlerInnen für ihreinspirierende und motivierende Arbeit und freuenuns auf weitere Herausforderungen in der realenund digitalen Welt.Die Kooperation kann auf unterschiedliche Art und Weise gelingen. Eine Formist die Abstraktion mit der Fragestellung: Wie viel darf von einem Produkt weggelassenwerden, sodass es trotzdem erkennbar bleibt? Apple-MitarbeiterInnenhaben sich beispielsweise von einer reduzierten Stierdarstellung Picassosbei der Gestaltung einer neuen Fernbedienung inspirieren lassen.Eine andere Methode der Verzahnung ist die Kombination aus Kunst und Unternehmen.So hielten die Farben von Yves Klein und Anish Kapoor in die Kol-Günther DanklBrigitte MatthiasLisa Trockner
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