18.11.2022 Aufrufe

Programmheft Potsdsamer Winteroper Il matrimonio segreto

Komische Oper in zwei Akten von Domenico Cimarosa Libretto von Giovanni Bertati „Il matrimonio segreto” („Die heimliche Ehe“) ist die meistgespielte Oper des italienischen Komponisten Domenico Cimarosa, ein Meister der Opera buffa und Wegbereiter von Rossini. Der Kaufmann Geronimo wünscht sich einen Adelstitel und sein Gehilfe Paolino vermittelt ihn an den Grafen Robinson, der bereit ist, Geronimos älteste Tochter Elisetta zu heiraten, sich bei der Brautschau jedoch in die jüngere Schwester Carolina verliebt. Carolina verweigert die Heirat, und als ihre Tante auch noch Paolino zum Gatten wählen will, hilft nur ein Fluchtplan. Denn niemand weiß: Carolina und Paolino führen eine heimliche Ehe. Die Potsdamer Winteroper trägt seit ihrer Gründung 2005 die 250-jährige Operntradition Potsdams in die Gegenwart und feierte im letzten Jahr die erfolgreiche Rückkehr in ihre ursprüngliche Spielstätte, das Schlosstheater im Neuen Palais.

Komische Oper in zwei Akten von Domenico Cimarosa Libretto von Giovanni Bertati

„Il matrimonio segreto” („Die heimliche Ehe“) ist die meistgespielte Oper des italienischen Komponisten Domenico Cimarosa, ein Meister der Opera buffa und Wegbereiter von Rossini. Der Kaufmann Geronimo wünscht sich einen Adelstitel und sein Gehilfe Paolino vermittelt ihn an den Grafen Robinson, der bereit ist, Geronimos älteste Tochter Elisetta zu heiraten, sich bei der Brautschau jedoch in die jüngere Schwester Carolina verliebt. Carolina verweigert die Heirat, und als ihre Tante auch noch Paolino zum Gatten wählen will, hilft nur ein Fluchtplan. Denn niemand weiß: Carolina und Paolino führen eine heimliche Ehe.

Die Potsdamer Winteroper trägt seit ihrer Gründung 2005 die 250-jährige Operntradition Potsdams in die Gegenwart und feierte im letzten Jahr die erfolgreiche Rückkehr in ihre ursprüngliche Spielstätte, das Schlosstheater im Neuen Palais.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Il</strong> <strong>matrimonio</strong> <strong>segreto</strong><br />

Domenico Cimarosa


POTSDAMER WINTEROPER 2022<br />

Domenico Cimarosa<br />

<strong>Il</strong> <strong>matrimonio</strong> <strong>segreto</strong><br />

(Die heimliche Ehe)<br />

Dramma giocoso in zwei Akten<br />

Libretto von Giovanni Bertati<br />

nach The Clandestine Marriage<br />

von George Colman dem Älteren und David Garrick<br />

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln<br />

Erstaufführung der Neuedition.<br />

Herausgegeben von Federico Gon, Guido Olivieri<br />

Masterpieces of Italian Opera. BA 7647<br />

Freitag 11. November 2022 • 19 Uhr • Premiere<br />

Schlosstheater im Neuen Palais Potsdam-Sanssouci<br />

Eine Koproduktion<br />

der Kammerakademie Potsdam<br />

und des Hans Otto Theaters Potsdam


4<br />

Besetzung<br />

Herr Geronimo, ein reicher Kaufmann ........................ Marc-Olivier Oetterli<br />

Elisetta<br />

.................................................... Anna Maria Sarra<br />

(seine Töchter)<br />

Carolina<br />

........................................................................ Theodora Raftis<br />

Fidalma, Geronimos Schwester, eine reiche Witwe ....................... Rosa Bove<br />

Graf Robinson .............................................................................. Christian Senn<br />

Paolino, Handelsgehilfe bei Herrn Geronimo ........................ Manuel Amati<br />

Kammerakademie Potsdam<br />

Violine ................................................. Moritz Ter-Nedden (Konzertmeister)<br />

................................................ Christiane Plath (Stimmführerin), Julita Forck<br />

............................................ Michiko Iiyoshi, Renate Loock, Kristina Lung,<br />

......................... Thomas Kretschmer, Laura Rajanen, Roman Tulchynsky<br />

Viola .............................. Christoph Starke (Stimmführer), Ralph Günthner<br />

Violoncello ................ Jan-Peter Kuschel (Stimmführer), Christoph Hampe<br />

Kontrabass ........................................ Tobias Lampelzammer (Stimmführer)<br />

Flöte .................................................................... Bettina Lange, Avner Geiger<br />

Oboe ................................................. Jan Böttcher, Birgit Zemlicka-Holthaus<br />

Klarinette .................. Daniel Kurz / Alexander Glücksmann (24., 26., 27.11.)<br />

......................................... Florentine Simpfendörfer / Sven Möller (8., 24.11.)<br />

Fagott ............................................................. Christoph Knitt, Florian Bensch<br />

Horn ............................ Aaron Seidenberg / Christian Müller (24., 26., 27.11.)<br />

............................... Charlotte Petrides / Gustav Borggrefe (12., 17., 19.,27.11.)<br />

Trompete ................................................................ Nathan Plante, Julie Bonde<br />

Pauken ............................................................................. Friedemann Werzlau<br />

Hammerflügel ................................................................................. Rita Herzog<br />

Liebe Gäste, wir möchten Sie darauf aufmerksam machen, dass wir Ton- und/oder Bildaufnahmen<br />

unserer Aufführungen durch jegliche Art elektronischer Geräte aus urheberrechtlichen Gründen strikt<br />

untersagen müssen. Verstöße sind nach dem geltenden Gesetz strafbar. Bitte schalten Sie auch Ihre<br />

Mobiltelefone vor Beginn der Vorstellung aus. Vielen Dank!


Besetzung<br />

5<br />

Musikalische Leitung .............................................................. Attilio Cremonesi<br />

Regie ............................................................................................ Adriana Altaras<br />

Bühne ......................................................................................... Matthias Müller<br />

Kostüme ......................................................................................... Jessica Karge<br />

Dramaturgie und Übertitel .......................................................... Carola Gerbert<br />

Musikalische Einstudierung ............................................................ Rita Herzog<br />

Produktionsleitung ...................................................................... Maike Fiedler<br />

Dirigierassistenz ...................................................... Tamara Lorenzo Gabeiras<br />

Regieassistenz und Abendspielleitung .......................................... Björn Reinke<br />

Kostümassistenz ....................................................................... Michelle Huning<br />

Inspizienz .................................................................................... Carsten Zerbian<br />

Technische Einrichtung .................................................................... Philipp Witt<br />

Beleuchtung ............................................................................... Silvio Schneider<br />

Ton .................................................................... Marc Eisenschink / Patrick Rost<br />

Maske ................................................................... Jana Hegemann, Ina-Lyn Reif<br />

Requisite ................................................................................. Sabine Kassebaum<br />

Werkstätten Hans Otto Theater<br />

TECHNISCHER DIREKTOR UND LEITER AUSSTATTUNG Matthias Müller ASSISTENTIN DES TECH-<br />

NISCHEN DIREKTORS Marion Große LEITER BELEUCHTUNG/STELLV. TECHNISCHER DIREKTOR<br />

Thomas Schellenberger BETRIEBSINGENIEUR Marco Saß LEITER BÜHNENTECHNIK Tobias Sieben<br />

LEITER TONTECHNIK Marc Eisenschink WERKSTÄTTENLEITER Ulf Knödler KOSTÜMDIREKTORIN<br />

Antje Sternberg GEWANDMEISTERINNEN Antje Kyntschl, Ulrike Gärtner CHEFMASKENBILDNERIN<br />

Ute Born LEITER REQUISITE Robin Oliver Struhl SCHUHMACHERMEISTERIN Claudia Papke TISCH-<br />

LERMEISTER Rainer Schroeter MALSAALVORSTAND Jacqueline Teschner SCHLOSSERMEISTER<br />

Manuel Mestemacher THEATERPLASTIKERIN Sabine Dahme DEKORATIONSMEISTER Ingo Jesorka<br />

Schlosstheater<br />

BÜHNENMEISTER Kai-Uwe Jagsch BELEUCHTUNGSMEISTER Andreas Juhnke<br />

Spieldauer 3 Stunden und 10 Minuten, inklusive Pause<br />

Aufführungsrechte<br />

Masterpieces of Italian Opera © Bärenreiter-Verlag Kassel · Basel · London · New York · Praha


6<br />

Zur Handlung<br />

Erster Akt<br />

Der Handelsgehilfe Paolino und Carolina, die jüngste<br />

Tochter des Kaufmanns Geronimo, haben vor acht<br />

Wochen heimlich geheiratet. Sie wagen bislang<br />

nicht, Carolinas Vater ihr Geheimnis zu offenbaren<br />

und sein Einverständnis einzuholen. Paolino erhofft<br />

Fürsprache von seinem Gönner Graf Robinson, dem<br />

er die Heirat mit Carolinas älterer Schwester Elisetta<br />

vermittelt hat. So glaubt er, Geronimo für sich einnehmen<br />

zu können, denn der reiche Kaufmann<br />

wünscht sich einen Adelstitel. Graf Robinson ist<br />

bereit, für eine Mitgift von 100.000 Scudi Geronimos<br />

ältere Tochter zur Gräfin zu machen.<br />

Voller Freude kündet Geronimo seiner Schwester Fidalma<br />

und seinen Töchtern den gräflichen Besuch an:<br />

zur Brautschau und Vertragsunterzeichnung. Geronimo<br />

beschließt, auch Carolina dem neuen Stand<br />

gemäß mit einem Edelmann zu verheiraten. Paolino<br />

ist enttäuscht, sagt aber nichts.<br />

Elisetta benimmt sich schon als Gräfin und verlangt<br />

Respekt von ihrer Schwester, die jedoch nur Spott für<br />

sie übrig hat. Ihre Tante Fidalma hingegen will eigene<br />

Pläne verwirklichen. Sie hat Gespartes aus der Hinterlassenschaft<br />

ihres ersten Gatten und beabsichtigt,<br />

wieder zu heiraten, und zwar Paolino, aber der weiß<br />

noch nichts davon.<br />

Graf Robinson wird im Hause Geronimos empfangen.<br />

Als er die Schwestern zum ersten Mal erblickt, hält er<br />

Carolina für seine Braut. – Peinliche Verlegenheit.<br />

Nun möchte der Graf den Kontrakt mit der Älteren<br />

lösen und die Jüngere nehmen. Paolino, der ihm dabei<br />

behilflich sein soll, traut sich nicht zu sagen, dass Carolina<br />

bereits gebunden ist.


Zur Handlung<br />

7<br />

Der Graf erklärt Carolina seine Liebe. Carolina gibt<br />

vor, sie würde seinen Ansprüchen nicht genügen.<br />

Die Ehre, Gräfin zu werden, soll ihrer älteren<br />

Schwester zukommen. Der Graf vermutet, dass<br />

Carolina einen Geliebten hat. Im Hause Geronimos<br />

sind die Vorbereitungen für das Verlobungsfest in<br />

vollem Gange. Der Graf bedrängt Carolina, ob ihr<br />

Herz schon vergeben sei. Sie weicht aus. Elisetta<br />

beobachtet diese vertrauliche Begegnung, fühlt sich<br />

hintergangen und will Rache nehmen. Vom Lärm<br />

erschreckt, eilen Geronimo und Paolino herbei. Der<br />

Graf lässt alle wissen, dass ihm die Braut nicht<br />

gefällt, aber deren jüngere Schwester.<br />

Geronimo und Graf Robinson sind im Disput über den<br />

Ehekontrakt. Der Graf macht ein Angebot: Wenn er<br />

Carolina bekommt, beansprucht er nur die Hälfte der<br />

Mitgift. Auf dieses Geschäft geht Geronimo ein und<br />

beide werden handelseinig.<br />

Paolino setzt seine letzte Hoffnung auf Fidalma. Sie<br />

missversteht Paolinos Absicht und macht deutlich,<br />

dass sie ihn zum Ehemann erkoren hat. Paolino fällt<br />

in Ohnmacht. Fidalma ruft um Hilfe. Carolina kommt<br />

hinzu und glaubt, dass Paolino sie getäuscht hat und<br />

Fidalma liebt. Er stellt die Sache richtig und sie fassen<br />

den Entschluss zur gemeinsamen Flucht.<br />

Der Graf versucht, Elisetta dazu zu bringen, dass sie<br />

ihn abweist. Er gibt vor, gewalttätig, ordinär und ein<br />

Säufer zu sein. Erfolglos, und so sagt er ihr schließlich<br />

ohne Umschweife, dass sie ihm nicht gefällt.<br />

Zweiter Akt<br />

Oliver Johnston und Chor


8 Zur Handlung<br />

Elisetta ist untröstlich. Fidalma glaubt, dass Carolina<br />

nicht den Grafen, sondern Paolino liebt. Und das passt<br />

ihr ganz und gar nicht. Fidalma und Elisetta sind sich<br />

einig, dass Carolina dem Grafen nicht mehr unter die<br />

Augen kommen darf. Sie wollen Carolina ins Kloster<br />

schicken lassen und überreden Geronimo, ihr den Beschluss<br />

mitzuteilen. Carolina ist verzweifelt.<br />

Der Graf hat Mitleid mit Carolina, die sich ihm vertrauensvoll<br />

zuwendet. In dieser Situation werden sie<br />

von Elisetta und Fidalma überrascht. Schwester und<br />

Tante sehen sich bestätigt, dass Carolina alle Männer<br />

verführt. Geronimo ordnet an, dass Carolina sofort ins<br />

Kloster muss und verlangt vom Grafen, Elisetta zur<br />

Frau zu nehmen. Geronimo beauftragt Paolino, einen<br />

Brief an die Äbtissin des Klosters zu besorgen und<br />

alles für Carolinas Abreise vorzubereiten.<br />

Es ist Nacht. Carolina und Paolino warten auf einen<br />

günstigen Moment für ihre Flucht. Elisetta vermutet<br />

den Grafen in Carolinas Zimmer und weckt Fidalma<br />

und Geronimo. Carolina soll beim Tête-à-tête mit<br />

dem Grafen auf frischer Tat ertappt werden. Vom<br />

Lärm überrascht, erscheint der Graf – allein. Carolina<br />

wird aufgefordert, ihre Tür zu öffnen, und erscheint<br />

mit Paolino. Beide bitten um Vergebung und gestehen,<br />

dass sie bereits verheiratet sind. Geronimo ist außer<br />

sich, auch Fidalma lässt eine Entschuldigung nicht<br />

gelten.<br />

Nur der Graf lenkt ein. Man möge dem Liebespaar<br />

vergeben. Er sei bereit, Elisetta zu heiraten. Elisetta ist<br />

einverstanden, Fidalma verzeiht und schließlich fügt<br />

sich auch Geronimo. Glückliches Ende.


10<br />

Zwischen Mozarts Figaro und Cimarosas Matrimonio <strong>segreto</strong> bestand eine<br />

heimliche Ehe, aus der Rossinis Barbier hervorgegangen ist.<br />

Eduard Hanslick<br />

Zur Werkgeschichte<br />

Giovanni Bertati<br />

Der Librettist Giovanni Bertati (geboren 1735 in<br />

Martellago, gestorben 1815 in Venedig) studierte<br />

zunächst am Priesterseminar des Bistums Treviso.<br />

Seit 1763 schrieb er Opernlibretti und arbeitete mit<br />

führenden italienischen Komponisten zusammen,<br />

darunter Luccesi, Galuppi, Traetta, Rosetti, Gazzaniga,<br />

Anfossi, Paisiello, Paer, Salieri und Cimarosa.<br />

Bertati widmete sich fast ausschließlich dem Schreiben<br />

von drammi giocosi. Kaiser Leopold II. verlieh<br />

ihm 1791 den Titel Poeta dei cesari teatro („Poet der<br />

kaiserlichen Theater“), den bis dahin Lorenzo da<br />

Ponte innehatte, der u. a. die Texte für Mozarts<br />

Meisterwerke „Le Nozze di Figaro“, „Don Giovanni“<br />

und „Così fan tutte“ verfasst hatte. Da Ponte hatte<br />

für sein Libretto zu „Don Giovanni“ Bertatis Text als<br />

Vorlage benutzt („Don Giovanni“ von Giuseppe<br />

Gazzaniga, Venedig 1787). Auf Wunsch des Kaisers<br />

kam es zur Zusammenarbeit zwischen Cimarosa<br />

und Bertati. Vermutlich schrieb er nach „<strong>Il</strong> <strong>matrimonio</strong><br />

<strong>segreto</strong>“ für Cimarosa nur noch ein Textbuch<br />

(„Amor rende segace“, 1793).<br />

Goethe lobte Bertati in seiner „Italienischen Reise“ ohne dessen Namen<br />

zu kennen, während er an seinen deutschen Opernlibretti für „Erwin und<br />

Elmire“, und „Claudine von Villa Bella“ arbeitete:


Zur Werkgeschichte<br />

11<br />

„Gewöhnlich schilt man auf die italienischen Texte, und das zwar in solchen<br />

Phrasen, wie einer dem andern nachsagen kann, ohne was dabei zu denken;<br />

sie sind freilich leicht und heiter, aber sie machen nicht mehr Forderungen an<br />

den Komponisten und an den Sänger, als inwieweit beide sich hinzugeben Lust<br />

haben. Ohne hierüber weitläufig zu sein, erinnere ich an den Text der 'Heimliche<br />

Heirat'; man kennt den Verfasser nicht, aber es war einer der geschicktesten,<br />

die in diesem Fache gearbeitet haben, wer er auch mag gewesen sein.<br />

In diesem Sinne zu handeln, in gleicher Freiheit nach bestimmten Zwecken zu<br />

wirken, war meine Absicht, und ich wusste selbst nicht zu sagen, inwiefern ich<br />

mich meinem Ziel genähert habe.“<br />

Goethe, Italienische Reise, November 1787<br />

Als Vorlage für das Libretto von „<strong>Il</strong> <strong>matrimonio</strong> <strong>segreto</strong>“<br />

diente Bertati die englische Komödie „The<br />

Clandestine Marriage“ (1766) von George Colman d. Ä.<br />

und David Garrick. Diese wiederum wurde inspiriert<br />

durch den Bilderzyklus „Marriage à la Mode“, den<br />

William Hogarth zwischen 1743 und 1745 gemalt hatte<br />

– eine Persiflage auf arrangierte Ehen für Geld oder<br />

sozialen Status und ihre katastrophalen Folgen.<br />

Die englische Komödie ist eine beißende Satire auf<br />

die Gepflogenheiten des neureichen Bürgertums<br />

und des verarmten Landadels. Bertati verlegte die<br />

Handlung nach Italien, entschärfte die Satire, näherte<br />

das Stück der Commedia dell’arte an und fügte<br />

auch neue Ideen ein, wie Fidalmas Heiratsattacke<br />

auf Paolino.<br />

Der Komponist Domenico Cimarosa wurde am<br />

17. Dezember 1749 in Aversa (Provinz Caserta) im<br />

damaligen Königreich Neapel geboren. Er war kein<br />

Sohn eines Künstlers wie Mozart oder Rossini. Seine<br />

Mutter war Waschfrau und der Vater Maurer. Als<br />

Domenico vier Jahre alt war, ging die Familie nach<br />

Domenico Cimarosa


12 Zur Werkgeschichte<br />

Neapel. Für die spärliche kulturelle Bildung der<br />

Familie und den materiellen Unterhalt kam ein Pater<br />

auf, der Organist am Kloster San Severo der Brüder<br />

der Pendino war, wo Domenicos Mutter als Wäscherin<br />

arbeitete. Von diesem Pater erhielt Cimarosa erste<br />

Grundlagen der Musik und Dichtkunst vermittelt.<br />

Durch seine frühreife Begabung wurde ihm ab 1761<br />

ermöglicht, das Konservatorium Madonna di Loreto<br />

kostenfrei zu besuchen, wo er elf Jahre blieb und die<br />

großen Meister der alten italienischen Schule studierte.<br />

Niccolò Piccinni, Antonio Sacchini und andere<br />

Musiker von Rang waren seine Lehrer. Im Alter von<br />

zwanzig Jahren begann Cimarosa seine Karriere als<br />

Komponist mit der Opera buffa „Le stravaganze del<br />

conte“, die 1772 in Neapel uraufgeführt wurde. Keine<br />

zwei Jahre später verbreitete sich mit der Opera buffa<br />

„L’italiana in Londra“ sein Ruhm in ganz Italien.<br />

Er wirkte als maestro di cappella am Ospedaletto in<br />

Venedig, schrieb Opern für verschiedene italienische<br />

Theater, lebte zeitweise in Rom, in Neapel und war<br />

auf Reisen. Seit 1784 wirkte er in Florenz. Er schrieb<br />

komische und ernste Opern, auch Kantaten, Kirchenund<br />

Kammermusik.<br />

1787 ging Cimarosa auf Einladung der Zarin Katharina<br />

II. nach Sankt Petersburg als Nachfolger von<br />

Giovanni Paisiello. An ihrem Hof blieb er vier Jahre.<br />

Im Frühjahr 1791 verließ er Russland und folgte der<br />

Einladung von Kaiser Leopold II. nach Wien. Der<br />

Hofkomponist Antonio Salieri war abberufen worden<br />

und Leopold II. wünschte Cimarosa als Nachfolger,<br />

da er ihn aus seiner Regierungszeit als<br />

Großherzog der Toskana kannte. So bekam Cimarosa<br />

die Gelegenheit, den großen Erfolg zu erzielen,<br />

der ihm in Russland versagt blieb. Er erhielt den


14<br />

Zur Werkgeschichte<br />

kaiserlichen Auftrag, eine Oper auf ein Libretto von<br />

Bertati zu komponieren.<br />

„<strong>Il</strong> <strong>matrimonio</strong> <strong>segreto</strong>“ wurde am 7. Februar 1792 im<br />

Wiener Burgtheater uraufgeführt. Die Oper war so erfolgreich,<br />

dass Leopold II. den Komponisten und die<br />

Sänger zum Essen einlud und sie anschließend aufforderte,<br />

die gesamte Oper zu wiederholen – nach<br />

neuesten Forschungen nicht am Tag der Premiere,<br />

sondern am Tag der zweiten Vorstellung. Der Komponist<br />

erhielt 500 neapolitanische Golddoubles.<br />

„<strong>Il</strong> <strong>matrimonio</strong> <strong>segreto</strong>“ erlebte den seltenen Fall<br />

von zwei Erstaufführungen. Nach dem plötzlichen<br />

Tod von Kaiser Leopold am 1. März 1792 verließ<br />

Cimarosa Wien einige Wochen später. Entgegen der<br />

Tradition, das Autograph von in Wien uraufgeführten<br />

Opern der Hofbibliothek zu überlassen, nahm<br />

Cimarosa die autographe Partitur mit. Im Frühjahr<br />

1793 wurde eine neue Fassung der Oper mit „einigen<br />

Änderungen“ (wie es im Libretto heißt) durch den<br />

Komponisten am Teatro de’ Fiorentini in Neapel<br />

aufgeführt. Die Oper wurde hier in fünf Monaten an<br />

110 Abenden aufgeführt.<br />

Von den politischen Unruhen in Folge der französischen<br />

Revolution wurde auch Cimarosa beeinflusst<br />

und 1799 wegen seiner Beteiligung am neapolitanischen<br />

Aufstand zum Tode verurteilt. Dass er der<br />

Todesstrafe knapp entging, verdankt er einflussreichen<br />

Persönlichkeiten, die sich für ihn einsetzten.<br />

Vier Monate saß er im Gefängnis, nach seiner Entlassung<br />

aus der Haft sah er sich gezwungen, Neapel zu<br />

verlassen. Er übersiedelte nach Venedig, wo er<br />

schwerkrank am 11. Januar 1801 verstarb.


16<br />

Zur Werkgeschichte<br />

„<strong>Il</strong> <strong>matrimonio</strong> <strong>segreto</strong>“ ist eine der wenigen Opern aus dem 18. Jahrhundert, die<br />

seit ihrer Uraufführung ununterbrochen im Repertoire geblieben ist.<br />

Das von Kaiser Leopold II. im Rahmen eines Kulturprogramms<br />

zur Neuordnung des Wiener Musik- und<br />

Theaterlebens in Auftrag gegebene Dramma giocoso<br />

wurde von Generationen von Musikern und Intellektuellen<br />

bewundert als ideales Bindeglied zwischen<br />

den Werken Mozarts (der nur zwei Monate vor der<br />

Uraufführung gestorben war) und den Opern der<br />

nachfolgenden Generation italienischer Opernkomponisten<br />

von Mayr, Paer, Fioravanti, Pavesi,<br />

Morlacchi, Spontini bis hin zu Rossini. Der unmittelbare<br />

Erfolg von „<strong>Il</strong> <strong>matrimonio</strong>“ ist durch zahlreiche<br />

Aufführungen belegt, die innerhalb der ersten zehn<br />

Jahre in den wichtigsten europäischen Theatern stattfanden<br />

(Prag, Leipzig, Dresden, Berlin, Paris, London<br />

– unter Da Pontes Leitung – Lissabon, Madrid, Kopenhagen,<br />

Venedig, Mailand und viele andere). Die<br />

Verbreitung dieses Meisterwerks, das in verschiedenen<br />

Übersetzungen (französisch, englisch, deutsch,<br />

spanisch, dänisch, schwedisch und niederländisch)<br />

verfügbar war, wird durch die große Anzahl von Ausgaben<br />

belegt, die bis heute in Bibliotheken auf der<br />

ganzen Welt aufbewahrt werden.<br />

Goethe hat von Cimarosa sogar eine extra Ouvertüre bestellt für die deutschsprachige<br />

Aufführung in Weimar 1796. Die deutsche Übersetzung von „Die heimliche Heyrath“<br />

besorgte Christian A. Vulpius, der spätere Schwager Goethes. Die Fassung enthält<br />

Sprechtexte anstatt Rezitative.<br />

Sowohl das Libretto als auch das in Neapel aufbewahrte<br />

Autograph weisen insbesondere im ersten<br />

Akt Spuren der vom Komponisten vorgenommenen<br />

wesentlichen Änderungen auf. Da es für die Wiener<br />

Erstaufführung keine vom Komponisten selbst<br />

notierte Partitur gibt, haben die Herausgeber der


Zur Werkgeschichte<br />

17<br />

Neuedition Guido Olivieri und Federico Gon neben dem<br />

Autograph und dem Libretto der Uraufführung weitere<br />

relevante Quellen ausfindig gemacht und berücksichtigt,<br />

darunter eine Abschrift – heute in der Staatsbibliothek<br />

zu Berlin –, die von Wenzel Sukowaty, dem<br />

Kopisten des Wiener Hoftheaters, angefertigt wurde.<br />

Fehlende, geänderte oder unklare Textstellen wurden<br />

mittels anderer Quellen wiederhergestellt, darunter<br />

Manuskripte späterer Aufführungen.<br />

„Die heimlich Vermählten“ erstmals in Berlin<br />

1792. Wenden wir den Blick von dem traurigen Zustande der grossen Oper zu dem<br />

Nationaltheater, welches am 15. Februar zum ersten Male „Oberon, König der Elfen“<br />

von Wranitzky gab. Die Oper hatte einen schweren Stand gegen „Axur“ [Salieri], um<br />

so mehr als diesmal des Krieges wegen der König nichts dafür gethan hatte. Dann<br />

am 16. Juli „Hieronymus Knicker“ von Dittersdorf, die auch nicht besonders gefiel.<br />

Am 3. August wurde Mozarts „Così fan tutte“ unter dem Titel „Eine machts wie die<br />

Andere oder die Schule der Liebhaber“ zum ersten Male gegeben. Die Musikkenner<br />

waren entzückt, das Publikum blieb kalt, alle aber tadelten das erbärmliche Sujet.<br />

Die am 3. November zum ersten Male aufgeführte Oper von Cimarosa: „Die heimlich<br />

Vermählten“ (<strong>Il</strong> Matrimonio secreto) gefiel weit mehr als Mozarts, an ein schlechtes<br />

Buch verschwendetes Meisterwerk. Doch war das Ergebniss dieses Jahres ein Gewinnn<br />

für das Nationaltheater. Nur war der Antheil des Publikums im Allgemeinen sehr geringe,<br />

da die politischen Begebenheiten alles Interesse in Anspruch nahmen. – Die geistige<br />

Erregung der Zeit durchdrang alle Klassen der Gesellschaft und gestaltete das sociale<br />

Leben ernst und leidenschaftlich, so dass die Kunst auf unempfänglichen Boden säete.<br />

1805. Nun folgte am 20. Mai „Armide“, dann am 16. Juli „Die heimliche Ehe“ von<br />

Cimarosa und am 19. September „Così fan tutte“ (Mädchentreue), beides neue<br />

Bearbeitungen der schon 1792 gegebenen Opern, von dem die Mozartsche aber<br />

ebenso wenig Glück machte als das erste Mal.<br />

Louis Schneider: Geschichte des königlichen Opernhauses in Berlin (Auszug)


20<br />

Attilio Cremonesi<br />

im Gespräch<br />

„Wenn du dreimal genau gleich singst, –<br />

dann ist es der Tod.“<br />

Als vielbeschäftigter Dirigent konzentrierst du dich bei Opernproduktionen vorwiegend<br />

auf Werke des Barock, der Wiener Klassik und des Belcanto. Für die Potsdamer<br />

<strong>Winteroper</strong> standen verschiedene Opere buffe zur Wahl und du hast dich für Cimarosa<br />

ausgesprochen, warum?<br />

Das Besondere bei Cimarosa ist diese absolute Frische<br />

der Musik und die Tatsache, dass er zwischen Mozart<br />

und Rossini steht. Es fällt aber schwer, ihn in eine<br />

Schublade einzuordnen, denn er orientiert sich an<br />

seinen heute unbekannten Zeitgenossen, an der<br />

Klassik und am Rokoko, aber er wagt auch den Blick<br />

nach vorn und erschafft Neues. Dann riecht es förmlich<br />

nach Rossini. In vielen Momenten nähert sich Cimarosa<br />

schon dem Belcanto, aber das Quartett im<br />

ersten Akt beispielsweise, erinnert mich an die Finali<br />

bei Rossini. Das aus einer Aktion kommende Ensemble<br />

hält plötzlich inne – alle singen und springen<br />

über ihre Affekte und Zustände. Alles ist fast statisch.<br />

Das kennt man nicht unbedingt davor von Mozart.<br />

Spannend ist bei Cimarosa diese Mischung, die sich<br />

spätbarocker Klischees bedient und zugleich dramatische<br />

Situationen enthält, die an Mozart erinnern.<br />

„<strong>Il</strong> <strong>matrimonio</strong> <strong>segreto</strong>“ ist tatsächlich das Ausnahmewerk,<br />

obwohl man immer wieder versucht, andere<br />

seiner zahllosen Opern aufzuführen. Von den<br />

vielen namenlosen Komponisten, die an der musikalischen<br />

Brücke ins 19. Jahrhundert bauten, scheint<br />

einzig Cimarosa geblieben zu sein. Es war eine günstige<br />

Kombination, dass Cimarosa dieses Libretto zur<br />

Vertonung bekam, das lustig ist, aber eben nicht nur.<br />

Der Text ist stellenweise ziemlich skurril und man<br />

kann Zweideutiges entdecken.


Attilio Cremonesi im Gespräch<br />

21<br />

Die Sängerinnen und Sänger stehen im Zentrum einer Aufführung, früher vielleicht<br />

mehr als heute. Welchen Einfluss haben sie auf die Gestaltung ihrer Partien?<br />

In der Zeit von Cimarosa haben Schauspieler und<br />

Sänger mit dem Komponisten zusammen eine Arie<br />

entworfen, quasi maßgeschneidert entsprechend<br />

ihrem stimmlichen Vermögen, es war Work in progress.<br />

Und wenn die gleiche Oper an einem anderen<br />

Theater aufgeführt wurde, war es die Aufgabe des<br />

Kapellmeisters, die Stücke an den jeweiligen Sänger<br />

anzupassen. Und was noch viel interessanter ist: die<br />

Sänger haben sich die Partie selber angepasst. Das<br />

heißt für uns, es gibt viele Möglichkeiten, den Text<br />

frei zu gestalten, musikalisch und vor allem szenisch.<br />

Also, ein Text wiederholt sich zwei-, dreimal, und ich<br />

sage dem Sänger immer wieder: Stell dir vor, du bist<br />

in einer Situation und sagst deiner Frau etwas ein<br />

zweites und drittes Mal. Was ist deine Begründung,<br />

das zu wiederholen? Wenn du sie dann dreimal genau<br />

gleich singst, – dann ist es der Tod. Aber wenn du zusammen<br />

mit der Regie den Grund findest, warum du<br />

das jetzt ein zweites und ein drittes Mal singst, dann<br />

wird es spannend.<br />

Gibt es bezüglich der Instrumentation Besonderheiten?<br />

Es ist ein typisch klassisches Orchester, mit Klarinetten,<br />

Hörnern, Trompeten und Schlagzeug. Es kommt<br />

kein besonderes Instrument vor, wie etwa eine Mandoline<br />

oder ähnliches. Wir haben uns entschieden,<br />

die Rezitative mit einem Hammerklavier bzw. Hammerflügel<br />

zu begleiten. Ende des 18. Jahrhunderts<br />

war immer die Frage, Cembalo oder Hammerklavier.<br />

Wenn sie Geld hatten, griffen sie zum Hammerklavier,<br />

einem stabilen Instrument, das man besser


22<br />

Attilio Cremonesi im Gespräch<br />

hörte. Ein Hammerklavier war jedoch teuer, weil es<br />

relativ modern war. Über Cembali verfügten die<br />

Theater normalerweise wegen des gängigen Repertoires.<br />

Wenn man weder noch hatte, wurden die<br />

Secco-Rezitative mit Cello und Kontrabass begleitet.<br />

Man kann nachlesen, dass sowohl mit einem<br />

Cembalo begleitet wurde, als auch mit Hammerklavier<br />

oder Cello und Kontrabass. Auffällig ist,<br />

dass Cimarosa nur die Klarinette verwendet, um<br />

in seltenen Momenten diese traurige Stimmung<br />

zu erzeugen, die Carolina in ihrer Verzweiflung<br />

charakterisiert. In den anderen Instrumenten wie<br />

Flöten beispielsweise, kommt nie so etwas vor. Ich<br />

sage immer wieder, wenn du die Musik von Mozart-<br />

Opern ohne Handlung und sogar ohne Sänger<br />

spielen lässt, diese orchestrale Textur ist wie eine<br />

Sinfonie. Hier passiert nicht so viel wie bei Mozart.<br />

Das Orchester steht im Dienst der Sänger.<br />

Für dich wie für Adriana stand außer Frage, die Oper im italienischen Original<br />

aufzuführen. Dementsprechend wurde auch unser Ensemble ausgewählt. Es scheint<br />

undenkbar, die Texte in einer deutschen Übertragung zu singen, obwohl es viel<br />

praktiziert wurde.<br />

Damals gab es die so übermächtige italienische Oper<br />

und parallel dazu die Gegenbewegung mit der<br />

Forderung nach einer deutschen Oper. Goethe und<br />

andere wollten die deutsche Oper wieder neu<br />

erfinden. Was jedoch immer wieder dagegen sprach,<br />

war genau das, was die Deutschen selber gesagt<br />

haben: die deutsche Sprache ist nicht geeignet, eine<br />

Geschichte zu erzählen. Das heißt, du kannst sie Arien<br />

singen lassen, aber sobald du eine Erzählung auf<br />

Deutsch singen lässt, oder einen Dialog, dann ist der<br />

musikalische Sprachfluss nicht mehr so beweglich.


Attilio Cremonesi im Gespräch<br />

23<br />

Und bei der deutschen Oper gab es zwei unterschiedliche<br />

Richtungen, auf der einen Seite das<br />

Singspiel, auf der anderen Seite mit Benda das<br />

Melodram. Gleichzeitig waren die ersten Aufführungen<br />

von „<strong>Il</strong> <strong>matrimonio</strong> <strong>segreto</strong>“ in Deutschland<br />

automatisch auf Deutsch. Aber die Rezitative wurden<br />

nicht gesungen, sondern gesprochen.<br />

Nicht in Italien, aber in Deutschland hat es den<br />

inneren Kampf wegen der Sprache immer gegeben,<br />

weil man nie zufrieden war.<br />

Wenn du einen Wunsch hättest, welches Projekt würde dich reizen?<br />

Irgendwann einmal möchte ich gern die Bearbeitung<br />

von „Idomeneo“ von Richard Strauss machen. Das<br />

Libretto wurde gekürzt und ins Deutsche übersetzt.<br />

Das phantastische ist, dass die Arien ungefähr original<br />

gelassen wurden, nur das Orchester ist ein<br />

bisschen größer. Alle Secco-Rezitative wurden ersetzt<br />

durch Rezitative à la Strauss, das heißt, du<br />

hörst Mozart, und wenn ein Rezitativ beginnt, dann<br />

hörst du Strauss.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Aufgezeichnet von Carola Gerbert.


24<br />

Adriana Altaras<br />

im Gespräch<br />

„Ich bin die Frauenmorde leid“<br />

Du inszenierst Musiktheater aller Genres. Welche Erfahrungen hast du gemacht, und<br />

was interessiert dich an dieser Opera buffa von Cimarosa?<br />

Ich finde, die Frauen sind bei Rossini und auch bei Cimarosa<br />

viel interessanter als zum Beispiel bei Puccini.<br />

Die sind alle irgendwie romantische Opfer, die<br />

sterben, und du kannst nichts verändern. Hier haben<br />

sie’s faustdick hinter den Ohren, alle, vor allem die<br />

Frauen. Das gefällt mir. Sie versuchen Alternativen zu<br />

finden. Ich weiß nicht, wer schlimmer ist, Carolina<br />

oder Elisetta. Die eine ist ‘ne Drama-Queen und die<br />

andere hat „Sangue freddo“ (kaltes Blut). „Con faccia<br />

serena la man mi darà“ – „Mit seliger Miene wird er<br />

mir verzeihen“. Die Männer sind ein bißchen<br />

schwach.<br />

Der zweite Akt wird tragischer, was man nicht vermutet.<br />

Man erwartet nicht mehr, dass dieser Ton<br />

reinkommt. Es ist wie in der Spieloper. Bei „Zar und<br />

Zimmermann“ passiert das auch. Plötzlich singt<br />

einer total traurig. Und hier macht das Carolina auch.<br />

Sie singt traurig, und das Quintett ist auch von ihrer<br />

Stimmung getragen. Und das findet sich auch ganz<br />

oft bei Mozart, bei Rossini seltener. Es ist eine andere<br />

Dimension. Also Cimarosa kann auch was anderes.<br />

Im Vergleich zu Mozart ist es bei Cimarosa ein bisschen<br />

gröber, nicht so elaboriert.<br />

Fidalma erinnert an Despina aus „Così fan tutte“. Fidalma ist aber keine Despina,<br />

trotzdem eine Frau, die alles hat, was sie braucht, in materieller Hinsicht ...<br />

Fidalma will ja noch etwas. Sie will Sex. Und ich<br />

meine, ist das nicht modern? Endlich begreift das


26 Adriana Altaras im Gespräch<br />

deutsche Fernsehen, dass ältere Frauen auch Sex<br />

wollen. Ich durfte letztens eine Frau spielen mit zwei<br />

Geliebten. Ich dachte: Ha, deutsches Fernsehen, was<br />

ist passiert? Also, man hat die Randgruppen entdeckt.<br />

Migranten, Frauen, Behinderte. Und da ich fast alles<br />

abdecke, darf ich jetzt überall drehen. Und so ähnlich<br />

ist es hier auch. Die eine ist schwanger, behaupten<br />

wir, auf jeden Fall hatte sie schon ein „<strong>matrimonio</strong>“,<br />

das heißt sie hat schon Sex gehabt. Die andere möchte<br />

gerne Sex. Und die dritte sagt sich: Okay, die eine<br />

schicke ich ins Kloster, damit ich Sex habe.<br />

Und Paulino? Er ist irgendwie eine tragische Figur, auf jeden Fall ist er keine Kämpfernatur<br />

wie Mozarts Figaro.<br />

Paolino ist eine realistische Figur. Ich würde ihn eher<br />

mit Belmonte (Mozart „Die Entführung aus dem Serail“)<br />

vergleichen. Der ist doch auch nicht anders,<br />

singt drei Arien und kommt nicht zu Potte. In meiner<br />

Inszenierung geht Konstanze auch mit Bassa Selim,<br />

weil sie die Geduld verliert. Der ist viel interessanter<br />

als Belmonte.<br />

Geht denn Carolina am Ende vielleicht doch mit dem Grafen?<br />

Nein. Ich glaube nicht. Mit dem Grafen wäre sie zu<br />

sehr auf Augenhöhe. Da hätte sie nichts zu melden.<br />

Warum hat sie sich so einen schwachen Mann ausgesucht,<br />

fragt man sich. Der ist ja von Anfang an<br />

schwach. Sie könnte ja auch sagen: Super, jetzt<br />

kommt ein ganz Starker vorbei. Nee, will sie nicht. Sie<br />

will den kleinen Schwachen. Den kann sie besser<br />

rumkommandieren.<br />

Wie erzählt man solche Geschichten neu? Wir denken<br />

ja viel nach über „Me too“ – Männer, die junge


Adriana Altaras im Gespräch<br />

27<br />

Mädchen angrapschen. Was, wenn die Frauen sich<br />

den Sex holen, den sie möchten?<br />

Du hast die Geschichte ja verglichen mit den heutigen Soaps im Fernsehen.<br />

Ja, das ist so etwas Ähnliches. Für mich ist das ‘ne<br />

Serie. Die Oper hat auch die Ausmaße einer Serie, weil<br />

wir ja nicht so viel gekürzt haben. Und sie hat auch<br />

jetzt schon praktisch Episoden, eine Staffel mit zwei<br />

Folgen, eine Oper in zwei Akten. So muss man es auch<br />

inszenieren. Eigentlich müsste man dazwischen<br />

Werbung machen, oder Kaffee und Popcorn servieren.<br />

Soaps sind ja nicht per se blöde. Sie enthalten alle<br />

Themen, die gerade in sind. Soaps sind tagesaktuell.<br />

Nicht so lange haltbar. Cimarosa dagegen hat sich<br />

lange gehalten. Vielleicht, weil er genereller ist? Er<br />

kommt ja von der Commedia dell’arte. Letzten Endes<br />

sind seine Figuren Prototypen.<br />

Und sehr italienisch, sehr schnell. Attilio macht es<br />

auch schön schnell. Es ist unterhaltsam im besten<br />

Sinne. Man weiß von Anfang an, was passiert, und<br />

kann sich in aller Ruhe entspannen. Dadurch, dass<br />

sich nach zwei Takten alles wiederholt, muss man als<br />

Regie viel erfinden. Zuerst denkst du, die Arie nimmt<br />

kein Ende, ich hab‘s verstanden, sie nimmt kein<br />

Ende. Und dann fängst du an, daraus was zu machen.<br />

Wir haben italienische Sänger, so dass die Rezitative<br />

nicht so hölzern sind, was oft ein Riesenproblem ist.<br />

Dann schaltet der Zuhörer schnell ab. Hier erholst du<br />

dich während der Rezitative einen Moment, weil du<br />

weißt, die nächste Attacke kommt sofort. Also die<br />

ganze Zeit bleibst du dran, weil die Sänger eben diese<br />

Rezitative greifen können. Es ist fast ein Parlando,<br />

also ganz nah am Sprechen, am was Erzählen. Die<br />

wollen sich ausdrücken und sie wollen recht haben.


28 Gespräch zur Konzeption<br />

Du hast eine Leidenschaft für Cimarosas Figuren entwickelt …<br />

Sie sind nicht so viel Opfer. Seit ungefähr 15 Jahren<br />

inszeniere ich Opern – wieviel tote Frauen ich hatte,<br />

kann ich gar nicht zählen. Ich muss mir die ganze<br />

Zeit überlegen, wie stirbt diesmal meine Diva:<br />

Springt sie? Nimmt sie Tabletten? Wird sie erwürgt?<br />

Wird sie zerdrückt? Wird sie erschossen? Wird sie<br />

mit einem Messer … ich kann nicht mehr. Ich bin<br />

schon froh, wenn in einer Oper mal ein Mann stirbt.<br />

Ich hab‘ jetzt in Bonn endlich eine Oper gemacht,<br />

wo gar keiner stirbt. Aber mit diesen Femiziden –<br />

Frauentötungen – muss man sich in der Oper auseinandersetzen.<br />

Und was heißt das denn? Schon<br />

wieder ‘ne Frau, die stirbt, für irgendeine wahnsinnige<br />

Idee von irgendeinem Mann?<br />

Ich habe neulich wieder mal den Fernseher eingeschaltet,<br />

am Sonntag: ein Frauenmord. Ich kann das<br />

nur von mir sagen: Ich bin die Frauenmorde leid.<br />

Du verliebst dich ja auch in eine Tosca, Gilda oder<br />

Carmen, und dann sterben die dir alle.<br />

Die Musik von „Tosca“ … oder „Carmen“ geht aber mehr ans Gefühl. Da passiert etwas<br />

mit der Seele.<br />

Also, ist Lachen kein Gefühl? Erst wenn‘s weh tut, ist<br />

es ein Gefühl? Das kann nicht sein! Die deutsche Seele<br />

spürt sich nur, wenn‘s weh tut. Das ist doch Quatsch.<br />

Lachen ist doch auch ein Gefühl. Und man kann über<br />

das Lachen noch viel mehr erzählen.<br />

Deswegen ist es gerade jetzt eine gute Zeit, eine komische Oper aufzuführen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Aufgezeichnet von Carola Gerbert.


30 Biografien<br />

Manuel Amati<br />

Paolino<br />

Geboren in Martina Franca, begann er seine Gesangsausbildung im<br />

Alter von 13 Jahren. Er absolvierte das Liceo Musicale „Archita“ in<br />

Taranto. Derzeit studiert er bei Domenico Colaianni. 2015 gewann<br />

er ein Stipendium für die Scuola dell'Opera des Teatro Comunale in<br />

Bologna und gab sein Bühnendebüt beim Festival Verdi in Busseto.<br />

2016 war er Mitglied des „Fabbrica – Young Artist Program“ der<br />

Oper Rom.<br />

Von 2016 bis 2018 besuchte er die Akademie des Maggio Musicale<br />

Fiorentino und trat in vielen wichtigen Produktionen der Oper in<br />

Florenz auf, z.B. als Don Gaspar (Donizetti „La favorite“) unter der<br />

Leitung von Fabio Luisi (CD und DVD bei Dynamic) und als Evandro<br />

(Gluck „Alceste“) unter Leitung von Federico Maria Sardelli. Mit<br />

Salieris „Scuola de' gelosi“ (Tenente) reiste er durch Italien. Außerdem<br />

war er mit der Akademie auf Tournee in China, begleitet<br />

von Richard Barker am Klavier. Im Rahmen der Accademia Rossiniana<br />

in Pesaro feierte er 2018 sein Debüt beim Rossini Opera Festival<br />

als Cavalier Belfiore („<strong>Il</strong> viaggio a Reims“). Inzwischen ist er<br />

ein gefragter Spezialist des Rossini-Repertoires und interpretierte<br />

unterschiedlichste Partien an der Mailänder Scala, am La Fenice in<br />

Venedig, am Teatro Massimo in Palermo, in Piacenza, Ravenna,<br />

Modena, am Salzburger Landestheater, in Parma, Lecce, Torino,<br />

Bologna und Triest, beim Rossini Opera Festival in Pesaro, beim<br />

Festival della Valle d'Itria in Martina Franca und beim Wexford<br />

Opera Festival.<br />

Rosa Bove<br />

Fidalma<br />

Die Mezzosopranistin studierte am Konservatorium in ihrer Heimatstadt<br />

Salerno bei Carlo Tuand und Virginio Profeta. Erste Opernauftritte<br />

hatte sie in Neapel, Lecce und Foggia sowie beim Festival<br />

Pergolesi Spontini in Jesi, wo sie 2008 als Giannina (Spontini „Li<br />

puntigli delle donne“) unter Corrado Rovaris auftrat. Es folgten<br />

Partien wie Valentiano (Händel „Ezio“) unter Attilio Cremonesi bei<br />

den Schwetzinger Festspielen 2009, Ajutanta (Salieri „<strong>Il</strong> mondo alla<br />

rovescia“) unter Federico Maria Sardelli in Legnano und Verona, Alcandro<br />

(Pergolesi „L'Olimpiade“) unter Alessandro De Marchi im<br />

Teatro San Carlo in Neapel, Cherubino (Mozart „Le Nozze di Figaro“)<br />

beim Byblos International Festival im Libanon, Suzuki (Puccini<br />

„Madama Butterfly“) in Jesi, Cardella (Pergolesi „Lo frate<br />

‘nnamorato“) unter Fabio Biondi beim Festival Pergolesi Spontini,<br />

Aristea (Vivaldi „L'Olimpiade“) unter Laurence Cummings an der<br />

Garsington Opera und Semira (Hasse „Artaserse“ unter Corrado<br />

Rovaris beim Festival della Valle d'Itria in Martina Franca. Rosa<br />

Bove, die auch als Konzertsängerin über ein breites Repertoire verfügt,<br />

gab in den letzten Jahren mehrere wichtige Debüts, u. a. am<br />

Théâtre des Champs-Elysées, am Teatro Massimo in Palermo, an<br />

der Opéra de Montecarlo und am Teatro La Fenice in Venedig. Als<br />

Femme Grecque bei den Salzburger Festspielen mit Cecilia Bartoli<br />

in Glucks „Iphigénie en Tauride“ unter Diego Fasolis, kehrte sie


Biografien<br />

31<br />

2018 als Zulma (Rossini „L’italiana in Algeri“) zu den Pfingst- und<br />

Sommerfestspielen zurück. Am Teatro Verdi Salerno sang sie die<br />

Tisbe (Rossini „La Cenerentola“), mit der sie auch an der Wiener<br />

Staatsoper debütierte.<br />

Marc-Olivier Oetterli wurde in Genf geboren. Im elften Lebensjahr<br />

erhielt er ersten Klavierunterricht und trat den Singknaben der St.<br />

Ursen-Kathedrale Solothurn bei. An der Hochschule der Künste in<br />

Bern schloss er seine Studien 1996 bei Jakob Stämpfli ab, danach<br />

folgten Kurse und Unterricht bei Miriam Arman, Margreet Honig,<br />

Alexandrina Milcheva, Jan-Hendrik Rootering und Elisabeth<br />

Schwarzkopf. Seit 2010 arbeitet er mit Miriam Arman-Jaskierowicz.<br />

Marc-Olivier Oetterli ist auf der Opernbühne wie im Konzert erfolgreich<br />

und arbeitete u. a. mit den Dirigenten Gerd Albrecht, Howard<br />

Arman, John Axelrod, Michel Corboz, Charles Dutoit, Theodor<br />

Guschlbauer, Enoch zu Guttenberg, Christopher Hogwood, Jakub<br />

Hrusa, Dmitrij Kitajenko, Fabio Luisi, Thomas Rösner und Gennady<br />

Rozhdestvensky zusammen. Der Bassbariton verfügt über ein umfangreiches<br />

Repertoire von Barock bis zeitgenössische Oper. Am<br />

Luzerner Theater war er von 2005 bis 2007 u. a. als Nick Shadow<br />

(Strawinsky „The Rakes Progress“) für das Lucerne Festival zu erleben.<br />

Während der Saison 2007/08 debütierte er am Grand Théâtre<br />

de Genève in „Les Troyens“ von Berlioz, sowie an der Opéra de<br />

Marseille als Achilla (Händel „Giulio Cesare in Egitto“). Als Mitglied<br />

des Opernensembles am Luzerner Theater von 2008 bis 2011 verkörperte<br />

er u. a. Leporello (Mozarts „Don Giovanni“), Papageno<br />

(Mozart „Die Zauberflöte“) sowie die Titelrollen in „Wozzeck“<br />

(Gurlitt), „Le Nozze di Figaro“ (Mozart) und „Herkules“ (Händel).<br />

Weitere Gast-Engagements führten ihn beispielsweise an die Opéra<br />

National de Bordeaux, die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf, die<br />

Staatstheater Wiesbaden, Darmstadt, Braunschweig, das Theater<br />

Ulm sowie die Staatsoper Hannover. Zur Spielzeit 2011/12 wechselte<br />

er als festes Ensemblemitglied ans Staatstheater Kassel. Hier war<br />

er u. a. als Klingsor (Wagner „Parsifal“), Don Alfonso (Mozart „Così<br />

fan tutte“), Saul (Händel), Prospero (Berio „Un re in ascolto“) und<br />

Don Magnifico (Rossini „La Cenerentola“) zu hören.<br />

Marc-Olivier Oetterli<br />

Herr Geronimo<br />

Die Koloratursopranistin aus Zypern ist Preisträgerin bedeutender<br />

Wettbewerbe wie József Simándy International Singing Competition<br />

(2. Preis 2016), Cesti International Singing Competition for Baroque<br />

Opera und Otto Edelmann International Singing Competition (jeweils<br />

3. Preis 2019). Außerdem wurde sie mit Stipendien der A.G. Leventis<br />

Foundation und des Joseph Weingarten Memorial Trust<br />

ausgezeichnet. Sie absolvierte ihr Studium an der Universität für<br />

Musik und darstellende Kunst in Wien. Sie besuchte Meisterkurse<br />

bei Natalie Dessay, Teodor Currentzis, Éva Marton, Júlia Hamari,<br />

Theodora Raftis<br />

Carolina


32 Biografien<br />

Michael Schade, Sumi Jo, Barbara Bonney und Felicity Lott und<br />

nimmt derzeit Unterricht bei Claudia Visca. Sie trat in renommierten<br />

internationalen Konzertsälen auf, in Wien, Paris, München,<br />

Budapest, Mexiko City und Shanghai. Tourneen führten sie durch<br />

China, die USA, Mexiko und Argentinien sowie zu den Innsbrucker<br />

Festwochen für Alte Musik, dem Leipziger Bachfest, dem Budapester<br />

Frühlingsfest und dem London Festival of Baroque Music. Zu<br />

ihrem Opernrepertoire zählen Partien wie Atamira (Alessandro Melani<br />

„L'empio punito“), Cino (Vivaldi „<strong>Il</strong> Teuzzone“), Ermione<br />

(Händel „Oreste“), Olympia (Offenbach „Les Contes d'Hoffmann“),<br />

Greta Fiorentino (Weill „Street Scene“), Zerbinetta (Strauss „Ariadne<br />

auf Naxos“) und Blanche de la Force (Poulenc „Dialogues des<br />

Carmélites“) sowie Mozarts <strong>Il</strong>ia („Idomeneo“), Blondchen („Die<br />

Entführung aus dem Serail“), Susanna („Le Nozze di Figaro“),<br />

Mademoiselle Silberklang („Der Schauspieldirektor“), Tonina<br />

(„Prima la musica e poi le parole“), Despina („Così fan tutte“) und<br />

Servilia („La Clemenza di Tito“).<br />

Anna Maria Sarra<br />

Elisetta<br />

Die Sopranistin wurde in Bari geboren. Sie schloss ihr Gesangsstudium<br />

am Konservatorium „Duni“ in Matera mit Auszeichnung ab<br />

und setzte ihre Ausbildung an der „Scuola dell'Opera Italiana“ in<br />

Bologna bei Renata Scotto, an der Accademia di Santa Cecilia in Rom<br />

bei Anna Vandi und an der Accademia Rossiniana in Pesaro unter<br />

Leitung von Alberto Zedda fort. Sie besuchte Meisterkurse, u. a. bei<br />

Claudio Desderi, Francisco Araiza und Mariella Devia. Als Preisträgerin<br />

mehrerer internationaler Gesangswettbewerbe, u. a. Franco<br />

Alfano Sanremo und Fedora Barbieri Viterbo debütierte sie 2008 als<br />

Berenice (Rossini „L’occasione fa il ladro“) in Savona. 2012/2013<br />

war Anna Maria Sarra Mitglied des Jungen Ensembles am Theater<br />

an der Wien. Inzwischen hat sie sich ein umfangreiches Repertoire<br />

erarbeitet, auch im Konzertbereich. Zu ihren Partien gehören Adina<br />

(Donizetti „L'elisir d'amore“ am Teatro Carlo Felice in Genua,<br />

Maggio Musicale Fiorentino), Pamina („Die Zauberflöte“, Teatro La<br />

Fenice Venedig), Oscar (Verdi „Un ballo in Maschera“, Opéra di<br />

Toulon, Teatro San Carlo Neapel und in Palermo), Gilda (Verdi<br />

„Rigoletto“, Drusilla (Monteverdi „L'incoronazione di Poppea“,<br />

Innsbrucker Festwochen für Alte Musik), Marzelline (Beethoven<br />

„Fidelio“, Teatro Comunale in Bologna), Giulia (Rossini „La scala<br />

di seta“, Festival von Aix-en-Provence), Margret (R. Strauss „Feuersnot“<br />

in Palermo), Zerlina (Auber „Frà Diavolo“ in Rom und Palermo),<br />

Musica/Euridice (Monteverdi „L'Orfeo“, Opera Lombardia),<br />

Norina (Donizetti „Don Pasquale“ in Palermo, Maggio Musicale<br />

Fiorentino). Die Partie der Elisetta singt sie in dieser Spielzeit auch<br />

in Palermo und Parma. Sie arbeitete mit Dirigenten wie Michele<br />

Mariotti, Gabriele Ferro, Antonello Manacorda, Jean-Christophe<br />

Spinosi und William Christie sowie mit Regisseuren wie Filippo<br />

Crivelli, Damiano Michieletto, Henning Brockhaus und Emma Dante.


Biografien<br />

33<br />

Geboren in Chile, lebt Christian Senn seit seiner Jugend in Italien.<br />

Nach einem Masterstudium in Biologie wurde er an der Akademie für<br />

junge Sänger am Teatro alla Scala aufgenommen und studierte bei<br />

Leyla Gencer, Luigi Alva und Vincenzo Manno. Er arbeitete mit Dirigenten<br />

wie Riccardo Muti, Riccardo Chailly, Antonio Pappano, Maurizio<br />

Benini, Maurizio Barbacini, Carlo Rizzi, Giovanni Antonini,<br />

Ottavio Dantone, Fabio Biondi, Roberto Rizzi Brignoli, David Parry,<br />

Rinaldo Alessandrini, Ton Koopman u. a. in vielen großen Opernhäusern<br />

und Spielstätten auf der ganzen Welt. Er ist einer der gefragtesten<br />

Baritone für das Belcanto-Repertoire in Italien und im Ausland,<br />

und brilliert in den Opernpartien von Rossini und Donizetti. Als Mozart-Sänger<br />

ersten Ranges sang er u. a. die Titelrolle in „Don Giovanni“<br />

in Florenz und Santiago de Chile. Er trat als Graf Almaviva<br />

(„Le Nozze di Figaro“) in Mailand, Neapel und Potsdam (2011) auf,<br />

als Papageno („Die Zauberflöte“) in Montpellier, Turin, Verona und<br />

Florenz, als Guglielmo („Così fan tutte“) in Mailand, Verona, Bergamo<br />

und Santiago de Chile.<br />

Er sang Partien von Vivaldi wie Astolfo in „Orlando furioso“ mit<br />

Jean-Christophe Spinosi am Théâtre des Champs-Elysées und die<br />

Titelrolle in „Bajazet“, mit der er in den wichtigsten europäischen<br />

Hauptstädten und in Japan mit Europa Galante unter der Leitung von<br />

Fabio Biondi gastierte. Als Pallante (Händel „Agrippina“) trat er<br />

unter René Jacobs an der Berliner Staatsoper auf, mit der Titelpartie<br />

in Porporas „Polifemo“ am Theater an der Wien. Zu jüngsten Höhepunkten<br />

zählten Bachs Matthäuspassion mit Alessandro De Marchi<br />

am Theater Basel. Christian Senn ist dokumentiert bei Naïve (DVD<br />

Rossini „Pietra del paragone“ sowie zwei Vivaldi-CDs „Tito Manlio“<br />

und „Dorilla in Tempe“). Sein Soloalbum „Bach – The Solo Cantatas<br />

for Bass“, das er mit La Barocca und Ruben Jais für das Label Glossa<br />

aufgenommen hat, erhielt großen Beifall der Kritiker.<br />

Christian Senn<br />

Graf Robinson<br />

Attilio Cremonesi, Gewinner mehrerer internationaler Wettbewerbe,<br />

studierte in Piacenza und Basel. Mit langjähriger Erfahrung als<br />

Assistent von René Jacobs zählt er heute zu den anerkanntesten<br />

Spezialisten für selten gespielte Kompositionen des Barock und der<br />

Klassik, was auf zahlreichen CD-Einspielungen dokumentiert ist.<br />

Als weltweit gefragter Interpret von Werken des Barock bis hin zum<br />

Belcanto gastierte er u. a. bei den Wiener Festwochen, Innsbrucker<br />

Festwochen, Dresdner Musikfestspielen, Schwetzinger Festspielen,<br />

dem Lucerne Festival, Festival Radio France Montpellier und dem<br />

Pergolesi Festival Jesi. Opernproduktionen dirigierte er u. a. an der<br />

Staatsoper Unter den Linden Berlin, dem Theater an der Wien, Teatro<br />

Municipal de Santiago, Théâtre du Capitole de Toulouse, in Bonn,<br />

Oslo, Antwerpen, Paris, Montpellier, Genf, Luzern, Basel, Amsterdam,<br />

Lissabon und Sydney.<br />

Prominente musikalische Partner waren u. a. die Akademie für Alte<br />

Musik Berlin, („Dido and Aeneas“ in der Regie von Sasha Waltz),<br />

Münchner Symphoniker, Concerto Köln, Freiburger Barockorchester,<br />

Attilio Cremonesi<br />

Musikalische Leitung


34 Biografien<br />

Beethoven Orchester Bonn, La Cetra Barockorchester Basel, Orchestra<br />

del Teatro La Fenice, Collegium Vocale Gent, das Kammerorchester<br />

Basel (Europatournee mit Händels „Ezio“ sowie Tourneekonzerte mit<br />

Vivica Genaux) und regelmäßig das Kärntner Sinfonieorchester. Von<br />

2017 bis 2020 war Attilio Cremonesi Principal Guest Conductor des<br />

Philharmonischen Orchesters des Teatro Municipal de Santiago de<br />

Chile und dirigierte hier u. a. „Le nozze di Figaro“, „Don Giovanni“<br />

und „Così fan tutte“. Außerdem leitete er in den letzten Spielzeiten<br />

u. a. Opernneuproduktionen am Nationaltheater Mannheim, in Bern,<br />

am Theater an der Wien, in Klagenfurt, Halle, Rheinsberg und Münster.<br />

Ferner führte ihn sein Weg anlässlich der Zusammenarbeit mit<br />

der Camerata Bern nach Halle und Bern für die Uraufführung von<br />

„Jazziah“, einer kompositorischen Verbindung zwischen Jazz und<br />

klassischer Musik. In der Spielzeit 2021/22 folgte er Engagements an<br />

das Staatstheater Meiningen (Händels „Amadigi di Gaula“) und das<br />

Théâtre du Capitole Toulouse (Rossinis „<strong>Il</strong> barbiere di Siviglia“).<br />

Zudem ist er neuer Künstlerischer Leiter des Händelfestspielorchesters<br />

Halle.<br />

Adriana Altaras<br />

Regie<br />

Adriana Altaras wurde in Zagreb geboren. Sie wuchs in Italien und<br />

Deutschland auf und studierte an der Hochschule der Künste Berlin<br />

und an der New York University.<br />

Sie ist Mitbegründerin des Theaters zum Westlichen Stadthirschen<br />

in Berlin, wo sie mehrere Jahre als Schauspielerin, Regisseurin und<br />

Autorin tätig war. Hinzu kamen Engagements am Maxim-Gorki-<br />

Theater und an der Freien Volksbühne in Berlin, am Theater Basel,<br />

in Konstanz und Stuttgart. In den Jahren 2002-2004 war sie Hausregisseurin<br />

am Berliner Maxim-Gorki-Theater.<br />

Als Opernregisseurin begann Adriana Altaras an der Neuköllner<br />

Oper in Berlin, und so liegt neben ihrem Faible für theatralische<br />

Projekte ihr Schwerpunkt inzwischen im Musiktheater. In Augsburg,<br />

Aachen, Bern, Kassel, Heidelberg, Meiningen, Osnabrück,<br />

Linz, Dresden und Wiesbaden, Braunschweig oder Kiel konnte man<br />

ihre Inszenierungen sehen.<br />

Viel beachtet wurde auch ihre Zusammenarbeit mit hyperaktiven<br />

Kindern, mit Alzheimer-Patienten an der Staatsoper Berlin und ihre<br />

Inszenierung der „Vagina Monologe “ in der Arena Berlin.<br />

2006-2008 war sie Hausregisseurin am Hans Otto Theater Potsdam<br />

und inszenierte hier u. a. „Julia Timoschenko“ (UA 2006), „Die Fledermaus“<br />

(2007) und „Der Fall Janke“ (UA 2008).<br />

Darüber hinaus arbeitete Adriana Altaras an der Universität der<br />

Künste Berlin als Dozentin und als Interviewerin bei der von Steven<br />

Spielberg ins Leben gerufenen Shoa Foundation. Für die Jüdischen<br />

Kulturtage 2002 hatte sie die künstlerische Leitung inne.<br />

2011 erschien ihr Buch „Titos Brille“, gefolgt von „Doitscha“, „Das<br />

Meer und ich waren im besten Alter“ sowie „Die jüdische Souffleuse“.<br />

Adriana Altaras schreibt regelmäßig für mehrere Zeitungen<br />

und Magazine, u. a. die Jüdische Allgemeine, die FAZ und ZEIT ON-<br />

LINE „Freitext – Feld für literarisches Denken“.


Biografien<br />

35<br />

Matthias Müller war von 1985 bis 2001 am Staatstheater Darmstadt<br />

tätig, zuletzt als Bühneninspektor der Oper und Stellvertretender<br />

Technischer Direktor. Dort entstanden bereits erste eigene Bühnenbilder<br />

für zahlreiche Inszenierungen. Ab 2001 arbeitete er als<br />

freier Bühnen- und Kostümbildner für Musiktheater, Tanztheater<br />

und Schauspiel u. a. am Staatstheater Wiesbaden, Staatstheater<br />

Darmstadt, Landestheater Linz, Theater Pforzheim und Theater<br />

Regensburg. Zu seinen Arbeiten zählen Ausstattungen für „Madame<br />

Butterfly“, „My Fair Lady“, Mozarts „Requiem“, „Carmen“,<br />

„Moses in Ägypten“ und „Semiramide“. Am Hans Otto Theater<br />

übernahm Matthias Müller 2009 zunächst die Leitung der Bühnentechnik.<br />

In der Spielzeit 2011 wurde er zum Technischen Direktor<br />

ernannt und war von 2011 bis 2018 auch Leiter der Ausstattung.<br />

Beide Funktionen hat er auch ab der Spielzeit 2022/23 wieder inne.<br />

Am Hans Otto Theater entwarf er Bühnen- und Kostümbilder für<br />

Produktionen wie „Das Wintermärchen“, „Ein Sommernachtstraum“,<br />

„Wie man unsterblich wird“, „Der Zauberer von Oz“, „Rio<br />

Reiser. Der König von Deutschland“, „Europa“ und „Harold und<br />

Maud“. In der Friedenskirche hat er 2015 und 2018 die Bühne für<br />

die Potsdamer <strong>Winteroper</strong> gestaltet, ebenso für das Sommertheater<br />

open air im Gasometer („Genie und Verbrechen“) und auf der Seebühne<br />

(„Der Geizige“). Zuletzt gastierte er am Theater Heilbronn,<br />

wo er die Ausstattung für „Romeo und Julia“ besorgte.<br />

Matthias Müller<br />

Bühne<br />

Jessica Karge wurde in Ostberlin in eine Theaterfamilie hineingeboren<br />

und erlernte an der Staatsoper Berlin das Theater-Schneiderhandwerk.<br />

Sie assistierte am Burgtheater Wien (Intendanz:<br />

Claus Peymann) bei namhaften Kostümbildnern. Erste eigene Arbeiten<br />

entstanden seit 1989 in Wien für Lusterboden, Akademietheater<br />

und Schlosstheater Schönbrunn sowie am Schauspiel Köln<br />

(Intendanz: Günter Krämer). Von 1993 bis 1997 stattete sie größtenteils<br />

Produktionen in der Schweiz aus (Schauspielhaus Zürich<br />

und Basel, später auch Genf/Carouge, St. Gallen, Winterthur und<br />

Bern) und war anschließend als leitende Kostümbildnerin am<br />

Maxim-Gorki-Theater Berlin (Intendanz: Bernd Wilms) engagiert.<br />

Zwischen 2005 und 2009 war sie unter der Intendanz von Uwe Eric<br />

Laufenberg hauptsächlich am Hans Otto Theater Potsdam tätig und<br />

gestaltete dort die Kostüme für mehrere Inszenierungen, auch zur<br />

Eröffnung des Großen Hauses.<br />

Jessica Karge entwirft seit 1993 außerdem Kostüme für die Oper (La<br />

Monnaie Brüssel, Semperoper Dresden, Komische Oper Berlin, Gran<br />

Teatre del Liceu Barcelona, Bayreuther Festspiele – „Parsifal“ 2016<br />

u. a.) und weiterhin im Schauspiel (Akademietheater Wien, Deutsches<br />

Theater Berlin, Schauspielhaus Zürich, Berliner Ensemble,<br />

Staatstheater Wiesbaden, Deutsches Theater Göttingen u. a.). Mit<br />

Adriana Alteras hat sie schon einige Schauspielinszenierungen<br />

erarbeitet. „<strong>Il</strong> <strong>matrimonio</strong> <strong>segreto</strong>“ ist ihre erste gemeinsame<br />

Opernproduktion.<br />

Jessica Karge<br />

Kostüme


Als ein lebendiger Kreis von Freunden und Förderern<br />

unterstützen wir die Kammerakademie seit ihrer Gründung.<br />

Durch unsere Beiträge und Spenden helfen wir, besondere<br />

künstlerische und gesellschaftlich wichtige Vorhaben<br />

des Orchesters zu verwirklichen – von dem kulturellen<br />

Bildungsprogramm in Drewitz bis hin zu CD-Aufnahmen<br />

und dem erfolgreichen Gelingen der Potsdamer <strong>Winteroper</strong>.<br />

Unterstützen Sie Ihr Orchester<br />

und werden Sie ein Freund der<br />

Kammerakademie Potsdam!<br />

Freunde und Förderer der Kammerakademie Potsdam e.V.<br />

Wilhelm-Staab-Straße 11 | 14467 Potsdam | Telefon (0331) 23 700 881<br />

freunde@kammerakademie-potsdam.de<br />

www.kammerakademie-potsdam.de/freunde


37<br />

Kammerakademie Potsdam<br />

Die Kammerakademie Potsdam feierte in der Saison 2021.22 ihr 20-jähriges Jubiläum.<br />

20 Jahre, in denen sich das Orchester der Landeshauptstadt und Hausorchester des<br />

Nikolaisaals einen Ruf weit über die Stadtgrenzen hinaus erworben hat.<br />

Elektrisierende Musikerlebnisse sind das Markenzeichen des dynamischen Klangkörpers,<br />

der mit großer Leidenschaft und Neugier kaum eine Ecke des klassischen Musikrepertoires<br />

unentdeckt lässt. Zahlreiche Konzertreihen für alle Altersgruppen in<br />

Potsdam und Brandenburg, Gastspiele in ganz Europa, preisgekrönte CD-Aufnahmen<br />

und die 2018 gegründete erste Orchesterakademie Brandenburgs zeugen vom Erfolg<br />

und Innovationsgeist des Orchesters. Seit der Saison 2010.11 ist Antonello Manacorda<br />

Chefdirigent und Künstlerischer Leiter der KAP.<br />

In der Saison 2022.23 freut sich das Orchester auf die Zusammenarbeit mit dem begnadeten<br />

Hornisten, virtuosen Cembalisten, charismatischen Dirigenten und versierten<br />

Musikwissenschaftler Václav Luks als Artist in Residence. Darüber hinaus heißt die<br />

KAP viele international gefragte Solist*innen willkommen, darunter Elena Bashkirova,<br />

Gábor Boldoczki, Hugu Ticciati, Anna Vinnitskaya, Jan Lisiecki, Sabine Meyer und Anna<br />

Prohaska – unsere Artists in Residence in der letzten Saison. Am Pult stehen erfolgreiche<br />

Dirigent*innen wie Michael Sanderling, Bernard Labadie, Justin Doyle und Holly<br />

Hyun Choe.<br />

Als Kulturbotschafterin Potsdams und Brandenburgs gastiert die KAP in großen Konzerthäusern<br />

und bei bekannten Festivals, u. a. in der Philharmonie Berlin, der Elbphilharmonie<br />

Hamburg, der Isarphilharmonie München, der Philharmonie Köln, im<br />

Koningin Elisabethzaal Antwerpen, bei den Europäischen Wochen Passau oder dem<br />

Heidelberger Frühling.<br />

Um allen Menschen einen Zugang zur Musik zu ermöglichen, bietet das Orchester vielfältige<br />

Formate von interaktiven Familienkonzerten über die Video-Reihe KiKoKAP<br />

bis zu Mitmachangeboten für Kitas an. Mit dem Modellvorhaben „Musik schafft Perspektive”,<br />

das 2017 mit dem BKM Sonderpreis „Kultur öffnet Welten” ausgezeichnet<br />

wurde, verankert die KAP kulturelle Bildung, Teilhabe und Chancengerechtigkeit<br />

nachhaltig im Stadtteil Potsdam-Drewitz.


DANK<br />

QUELLEN<br />

Die Kammerakademie Potsdam<br />

und das Hans Otto Theater Potsdam<br />

bedanken sich bei den Förderern<br />

der <strong>Winteroper</strong> 2022<br />

Guido Olivieri / Federico Gon zur Neuedition, [takte] Das Bärenreiter-Magazin<br />

(Juli 2022), www.takte-online.de<br />

Die Aufzeichnung der Gespräche mit Attilio Cremonesi und Adriana Altaras sind<br />

Originalbeiträge von Carola Gerbert für dieses <strong>Programmheft</strong>.<br />

IMPRESSUM<br />

Veranstalter<br />

Kammerakademie Potsdam gGmbH<br />

Geschäftsführer Alexander Hollensteiner<br />

Wilhelm-Staab-Straße 11<br />

14467 Potsdam<br />

Telefon 0331 2370 527<br />

info@kammerakademie-potsdam.de<br />

www.kammerakademie-potsdam.de<br />

In Kooperation mit<br />

Hans Otto Theater GmbH<br />

Intendantin Bettina Jahnke<br />

Geschäftsführende Direktorin Petra Kicherer<br />

Schiffbauergasse 11<br />

14467 Potsdam<br />

Telefon 0331 9811-0<br />

www.hansottotheater.de<br />

MEDIENPARTNER<br />

Theaterkasse<br />

Hans Otto Theater<br />

Telefon 0331 9811 8<br />

kasse@hansottotheater.de<br />

Redaktion Carola Gerbert • Gestaltung Bauersfeld GD<br />

Fotos ©Stefan Gloede (Probenfotos), Jacob Boerner (Adriana<br />

Altaras), Michele Monasta (Manuel Amati), Marco Sagona<br />

(Rosa Bove), Flavio Gallozzi (Attilio Cremonesi), Karl-Bernd<br />

Karwasz (Jessica Karge), Thomas M. Jauk (Matthias Müller),<br />

Kaupo Kikkas (Marc-Olivier Oetterli), Petros Stylianou (Theodora<br />

Raftis), Giuseppe Manzi (Anna Maria Sarra), Rita Antonioli<br />

(Christian Senn), Beate Wätzel (Kammerakademie Potsdam)<br />

Druckerei ARNOLD group, Großbeeren


Vorankündigung<br />

2023<br />

Judith Weir<br />

„Blond Eckbert“ (1994)<br />

Libretto von der Komponistin<br />

nach dem Märchen von Ludwig Tieck (1797)<br />

und<br />

Georg Friedrich Händel:<br />

Aci, Galatea e Polifemo<br />

Bearbeitung von Wolfgang Amadeus Mozart, KV 566<br />

Deutsch von Gottfried van Swieten.<br />

Justin Doyle Musikalische Leitung<br />

Joe Austin Regie<br />

Änderungen vorbehalten!<br />

Premiere 18. November 2023<br />

Schlosstheater im Neuen Palais<br />

Potsdam-Sanssouci

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!