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Summaries / Resúmenes - Studia Moralia

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SINNFRAGE UND GRUNDENTSCHEIDUNG 4337. Deontologie oder Teleologie sittlicher Normen?Ist mit der Anerkennung einer vom Ziel her bestimmten undin diesem Sinn teleologischen oder finalen Ethik im christlichtheologischenBereich schon eine Vorentscheidung für einebestimmte Form der Moralbegründung gefallen, d.h. ergibt sichdamit eine Präferenz hinsichtlich eines deontologischen oderteleologischen Modells des Normenverständnisses? 15Die anfangs skizzierte Struktur der Finalität sittlichenHandelns enthält ein zweifaches Moment: ein unverfügbares,auf das letzte Ziel – das Leben im Reich Gottes – bezogenesElement, da die Menschenwürde in ihrer Einmaligkeit und gottgewolltenUnzerstörbarkeit sowie der Mensch in seinerBerufung zur Kindschaft und Anschauung Gottes betroffen ist. 16Hier kann man von „Deontologie“ reden, da es unter keinenUmständen Entscheidungen oder Handlungen geben darf, dieden positiven Bezug zum letzten Ziel aufheben, d.h. dieZielrichtung als solche in Frage stellen. Diese „in sich schlechtenHandlungen“ sind unter allen Umständen zu unterlassen.Welche das freilich im einzelnen sind, ist in ethischerReflexion zu klären, wobei unter der Leitung des Lehramtes derKirche nicht nur die Offenbarungsquellen zu befragen sind, sondernauch eine philosophische Anthropologie zugrunde liegenmuss, die der personalen Einheit von Leib und Seele imMenschen Rechnung trägt. Bestimmte andere Handlungsweisensind dann „teleologisch“, also von den angestrebten und erreichtenZielen und Folgen her zu beurteilen, wobei hier eineAbgrenzung erfolgen muss von einer innerweltlichen, rein konsequentialistischenEthik, die den Nützlichkeits-Aspekt in den15Vgl. Andreas Laun, Teleologische Normenbegründung in der moraltheologischenDiskussion, in: ders., Fragen der Moraltheologie heute, Wien1992, 149-165; Franz Furger, Was Ethik begründet – Deontologie oderTeleologie. Hintergrund und Tragweite einer moraltheologischenAuseinandersetzung, Zürich 1984.16„Was wir die absolute, unbedingte Geltung der sittlichen Werte nennen,basiert grundlegend auf dem absoluten Wert und der absoluten Würdeder geistigen und freien Person. ‚Absolut’ bedeutet hier so viel wie unbedingt(nicht aber unendlich).“ – Karl Rahner, Würde und Freiheit des Menschen,in: ders., Schriften zur Theologie, Bd II, Einsiedeln 1967 7 , 247-277, hier 258.

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