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Summaries / Resúmenes - Studia Moralia

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432 JOSEF SPINDELBÖCKGrundentscheidung in Glaube, Hoffnung und Liebe zu gelangen,so ist er wirklich gerettet, da sein Leben aufgehoben, d.h.bewahrt und nicht ausgelöscht wird in der Perspektive derEwigkeit. Er wird dann auch im zeitlichen Bereich seinesLebens, in der konkreten Wirklichkeit des Alltags, aus dieserinneren Quelle seines Lebens heraus in sittlicherVerantwortlichkeit handeln.Zwar hat der Christ kein ethisches Spezialwissen, das nurihm allein zugänglich wäre, da die vom Glauben erleuchtete sittlicheVernunft ihre Einsichten in universaler Kommunikationaufschlüsseln kann. Alles Tun erhält eine tiefere Motivation, eineauf das letzte Ziel hin bezogene Richtung und Sinngebung. ImTun der Liebe, das vom Glauben inspiriert und auf Hoffnunggegründet ist, verwirklicht er das tiefste Potential seinerExistenz – auf Gott und den Mitmenschen hin. Indem sich derMensch auf dieses Größere hin „verliert“, gewinnt er sein wahresSelbst. Das Leben in seiner Fülle gewinnt verheißungsvolleKontur, der ewigen Vollendung im „Reich Gottes“ entgegen. 14Das Reich Gottes, das bereits angekommen ist in seinem Mittlerund Verkünder Jesus Christus, vollendet sich in seiner eschatologischenFülle, wenn Christus wiederkommt in Herrlichkeit,um zu richten die Lebenden und die Toten. Dann wird Gott allesin allem sein (vgl. 1 Kor 15,28).14Als Ziel ethischen Handelns kann in neutestamentlicher Perspektivedie Verwirklichung des Reiches Gottes angesehen werden, das zwar demMenschen unverfügbar und aus reiner Gnade in Jesus Christus von Gottgeschenkt wird und eben dadurch im Glaubenden ein neues „Sein inChristus“ hervorruft und begründet, aber in innerer Logik sich wie einSenfkorn (vgl. Mt 13,31 f) durch organisches Wachstum ausbreitet und verwirklichtin den guten Taten der Menschen, die als Taten oder Werke derLiebe (vgl. Gal 5,6) zugleich die je neu geschenkte „Frucht des Geistes“ (Gal5,22 f) darstellen. Vgl. Johannes Stelzenberger, Lehrbuch derMoraltheologie. Die Sittlichkeitslehre der Königsherrschaft Gottes,Paderborn 1965 2 , besonders 44 ff („Die Königsherrschaft Gottes alsGrundlage der neutestamentlichen Sittlichkeitslehre“); RudolfSchnackenburg, Die sittliche Botschaft des Neuen Testamentes. VölligeNeubearbeitung (Herders Theologischer Kommentar zum Neuen Testament,Supplementband I), Bd 1: Von Jesus zur Urkirche, Freiburg-Basel-Wien1986, 31-67 („Jesu Verkündigung der Gottesherrschaft und seine grundlegendenForderungen“).

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