Summaries / Resúmenes - Studia Moralia
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428 JOSEF SPINDELBÖCKempfangen, als Geschenk erfahren, nicht zuletzt auch in dialogischerBegegnung, die ja Sprache und Denken in ihrerAktualität prinzipiell erst möglich macht. Hier ist der Ort jenerUrevidenz, in der das Wahre zugleich das Gute des Menschseinsist. Auf diese Weise ist auch jenes Glück erfahrbar, das ausunverdient und unverfügbar empfangener Liebe fließt.Der Mensch als sich geschichtlich entfaltendes undbewährendes Wesen kann nicht stehen bleiben bei der ihmanfänglich und gleichsam unverlierbar geschenkten ursprünglichenSinneinsicht. Er muss danach trachten, diesen Raum derWahrheit weiter zu entfalten und auszuweiten. Wie aber kanndiese Erweiterung des Sinnhorizonts eines Menschen geschehen?Lässt sich irgendeine Vorgehensweise als besonders zielführendbeschreiben, um den Menschen, der von Anfang animmer schon in einer ursprünglichen Seins- undLebenswahrheit steht, stets tiefer in sie einzuführen?Patentantworten gibt es hier nicht; zu verschieden sind dieMenschen ihrer je individuell-konkreten Ausprägung.Was jedenfalls eine Rolle spielt, ist das bewusste und freiwilligeMitwirken des Menschen, um der inneren Dynamik seinesErkennens und Wollens auf mehr und umfassendereWahrheit, auf tieferen Sinn und die Fülle des Guten hin stetstreu zu bleiben, ja diesen Erkenntnisweg (der nicht intellektualistischverkürzt interpretiert werden darf, sondern das willentlicheund affektive Moment integrativ mit einbezieht) in immerbesserer Weise zu gehen, solange dieses Leben währt und derMensch fähig ist, sein Leben bewusst zu ordnen und zu gestalten,d.h. dafür aktive Verantwortung zu tragen.5. Sinnfrage und Grundentscheidung in konkreter personalerVerwirklichungEs ist also eine sittliche Grundhaltung auf Wahrheit hingefordert, die das gleichsam von Natur aus gegebene Stehen inder Wahrheit in sich aufnimmt und bejahend integriert, ja sichpersonal aneignet und diese Haltung gleichsam zur zweitenNatur werden lässt. Die Offenheit für die je größere Wahrheitdes eigenen Menschseins und für die Wahrheit Gottes kann alseine Grundtugend oder als ein fundamentaler Habitus bezeich-
SINNFRAGE UND GRUNDENTSCHEIDUNG 429net werden. Sie wurzelt zwar in der natürlichen Befähigung zurWahrheits- und Sinnerkenntnis, setzt aber doch eine sittlicheEntscheidung voraus, die als Grundentscheidung des Menschenbeschrieben werden kann.Freilich existiert der Mensch nicht in der Abstraktheit seinerfundamentalen Option, sondern in der leib-seelischenKonkretheit seines personalen Wesens. Er trifft daher dieseGrundentscheidung nicht in ungeschichtlicher Abstraktheit,sondern gerade in der je neuen Begegnung mit der konkretenWirklichkeit. Überall dort, wo er in wichtigen Fragen konkretsittlich Stellung nimmt, wo er Gutes tut und Böses unterlässt(oder auch umgekehrt), wo er einem im Gewissen erfahrenensittlichen Imperativ Folge leistet oder diesen missachtet, verwirklichtsich diese Grundentscheidung des Menschen. Dies istnicht so aufzufassen, als ob alle konkreten Entscheidungen undHandlungen des Menschen gleich viel wert wären; es ist vielmehrnach ihrer Verortung in der Tiefe des personalen Seins desMenschen zu fragen. Wo es im konkreten, lebenspraktischenBezug um Wesentliches geht, dort ist auch die Tiefendimensiondes Menschen betroffen. Dort trifft bzw. bestätigt oder revidierter seine fundamentale Option.Die geschichtlich-konkrete Wirklichkeit – und hier vor allemder interpersonale Bezug – ist für den auf einen Sinnhorizontbezogenen Menschen die stets präsente Herausforderung, inbewusster und freier Entscheidung seinen Wirklichkeitsbezugzu vertiefen und eben dadurch in seinem Menschsein zu reifen.Je mehr sich die menschliche Person in den Anforderungen desAlltags bewährt, desto mehr dringt sie mit ihrer ganzen Existenzein in den Binnenraum der Wahrheit des eigenen Lebens, destosinnvoller, erfüllender und beglückender erfährt der Menschsein Leben.Die erste und wichtigste praktische Regel, die der Menschbefolgen kann und die ihm nicht von außen gesagt wird, sonderndie er im Gewissen immer schon „weiß“, lautet: „Tue je neudas konkret mögliche Gute! Richte dich mit allen Kräften deinesMenschseins darauf aus und suche es zu verwirklichen.“ Oder inbiblischer Theozentrik formuliert: „Halte die Gebote!“ (vgl. Mt19,17).
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428 JOSEF SPINDELBÖCKempfangen, als Geschenk erfahren, nicht zuletzt auch in dialogischerBegegnung, die ja Sprache und Denken in ihrerAktualität prinzipiell erst möglich macht. Hier ist der Ort jenerUrevidenz, in der das Wahre zugleich das Gute des Menschseinsist. Auf diese Weise ist auch jenes Glück erfahrbar, das ausunverdient und unverfügbar empfangener Liebe fließt.Der Mensch als sich geschichtlich entfaltendes undbewährendes Wesen kann nicht stehen bleiben bei der ihmanfänglich und gleichsam unverlierbar geschenkten ursprünglichenSinneinsicht. Er muss danach trachten, diesen Raum derWahrheit weiter zu entfalten und auszuweiten. Wie aber kanndiese Erweiterung des Sinnhorizonts eines Menschen geschehen?Lässt sich irgendeine Vorgehensweise als besonders zielführendbeschreiben, um den Menschen, der von Anfang animmer schon in einer ursprünglichen Seins- undLebenswahrheit steht, stets tiefer in sie einzuführen?Patentantworten gibt es hier nicht; zu verschieden sind dieMenschen ihrer je individuell-konkreten Ausprägung.Was jedenfalls eine Rolle spielt, ist das bewusste und freiwilligeMitwirken des Menschen, um der inneren Dynamik seinesErkennens und Wollens auf mehr und umfassendereWahrheit, auf tieferen Sinn und die Fülle des Guten hin stetstreu zu bleiben, ja diesen Erkenntnisweg (der nicht intellektualistischverkürzt interpretiert werden darf, sondern das willentlicheund affektive Moment integrativ mit einbezieht) in immerbesserer Weise zu gehen, solange dieses Leben währt und derMensch fähig ist, sein Leben bewusst zu ordnen und zu gestalten,d.h. dafür aktive Verantwortung zu tragen.5. Sinnfrage und Grundentscheidung in konkreter personalerVerwirklichungEs ist also eine sittliche Grundhaltung auf Wahrheit hingefordert, die das gleichsam von Natur aus gegebene Stehen inder Wahrheit in sich aufnimmt und bejahend integriert, ja sichpersonal aneignet und diese Haltung gleichsam zur zweitenNatur werden lässt. Die Offenheit für die je größere Wahrheitdes eigenen Menschseins und für die Wahrheit Gottes kann alseine Grundtugend oder als ein fundamentaler Habitus bezeich-