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Summaries / Resúmenes - Studia Moralia

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424 JOSEF SPINDELBÖCKder Seele und – in der Auferstehung – auch des Leibes umfasst. 7Der finale Gesichtspunkt ermöglicht dem aus christlicherPerspektive Handelnden beides zu verbinden: das Streben nachsubjektiver Erfüllung und die objektive Ordnung der Werte undGüter, welche den Menschen auf ein letztes Ziel hin finalisiert.Ein derart geprägtes sittliches Bewusstsein integriert dieVorstellungen von sittlichem Gesetz und sittlicher Pflicht, misstihnen aber nicht ausschließlichen Wert zu, wie dies in der EthikKants und seiner Epigonen oft in direkter und rigoros fordernderWeise geschehen ist. Das subjektiv empfundene Glück istdann als Moment eines personalen Überschusses innererErfüllung im Erreichen eines objektiv wertvollen Ziels zu deutenund darf nicht einfach als unethisch qualifiziert werden. 8Für menschliches Entscheiden und Handeln aus christlicherPerspektive wird immer eine theologisch-teleologische Ethikmaßgebend sein, insofern sie auf das letzte Ziel in Gott ausgerichtetist. Die wichtigste Entscheidung, die der Mensch zu treffenhat – und er trifft sie gewissermaßen durch alle konkretenEinzelentscheidungen hindurch –, ist jene, wie er sein letztesZiel bestimmt. Ist er bereit, es in Einklang mit der objektivenOrdnung der Werte zu definieren und dabei auch die Vorgabender göttlichen Offenbarung einzubeziehen, oder versucht er, dasletzte Ziel subjektivistisch „umzubiegen“ und andere Ziele oderWerte an die Stelle Gottes zu setzen, wie Macht, Ehrgeiz, subjektiveBefriedigung oder verabsolutierte geschöpfliche Wertejeglicher Art?7Vgl. Johannes Paul II., Enzyklika „Veritatis Splendor“ vom 6. August1993 (= Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls, Nr. 111), Art. 6-27 undbesonders Art. 73, wo es heißt: „In diesem Sinne besitzt das sittliche Lebeneinen wesenhaft ‚teleologischen’ Charakter, weil es in der freien und bewußtenHinordnung des menschlichen Handelns auf Gott, das höchste Gut undletzte Ziel (telos) des Menschen, besteht.“8„Especially since Kant, any moral system viewing human happiness asa goal has been suspected of hedonism; a theory of morality based on happinessmust be self-serving.“ – Servais Pinckaers, The sources of ChristianEthics, Washington 1995, 20.

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