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Summaries / Resúmenes - Studia Moralia

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421StMor 41 (2003) 421-435JOSEF SPINDELBÖCKSINNFRAGE UND GRUNDENTSCHEIDUNGZur finalen Struktur sittlicher Erkenntnis und Entscheidung1. Grundsätzliche Überlegungen zur Finalität der EthikDie individual- und sozialethische Frage „Was soll ich (wassollen wir) Gutes tun?“ stellt sich stets neu in konkretenKontexten des Lebens. Trotz des unterschiedlichen „Sitzes imLeben“ lassen sich dennoch gemeinsame Strukturen undGrundmuster solcher Herausforderungen an sittlichesErkennen und Handeln aufzeigen.Das Gute wird von Aristoteles als das beschrieben, wonachalle streben. 1 Thomas von Aquin nimmt diese Definition wiederauf. 2 Auf diese Weise besitzt das Gute – und insbesondere dassittlich Gute – den Charakter eines Ziels, dem sich der Menschals sittliches Subjekt in Erkennen und willentlichem Strebenzuwendet. Nur das, was der Mensch als Gut unter irgendeinerRücksicht anerkennt, kann er überhaupt erstreben. DasErkennen als solches hat eher statischen Charakter, wenigstensnach der klassischen Form philosophischer Erkenntnistheorien,während das willentliche Streben auf ein Ziel ausgerichtet ist1“Jede Kunst und jede Lehre, ebenso jede Handlung und jederEntschluss scheint irgendein Gut zu erstreben. Darum hat man mit Rechtdas Gute als dasjenige bezeichnet, wonach alles strebt.“ – Aristoteles, DieNikomachische Ethik. Aus dem Griechischen und mit einer Einführung undErläuterung versehen von Olof Gigon, München 2000 4 , Erstes Buch, Nr. 1(1094 a).2“Prima autem non possunt notificari per aliqua priora, sed notificanturper posteriora, sicut causae per proprios effectus. Cum autem bonumproprie sit motivum appetitus, describitur bonum per motum appetitus,sicut solet manifestari vis motiva per motum. Et ideo dicit, quod philosophibene enunciaverunt, bonum esse id quod omnia appetunt.” – Thomas vonAquin, Sententia libri Ethicorum, lib. 1 lect. 1 n. 8. „Praeterea, bonum estquod omnia appetunt.” – STh I q.6 a.1.

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