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21.11.2014 Views

also eine Art "Distanz", aber nicht wie die Demonstrativpronomina eine Distanz im fortlaufenden Text, sondern eine strukturell bedingte Distanz zwischen der Letzterwähnung in einer Texteinheit und der Wiedereinführung in einer späteren Texteinheit. Nach der Wiedereinführung wird die anaphorische Beziehung in derselben Texteinheit nicht mehr durch den Artikel markiert. Schematisch: : Ersteinführung von X Textabschnitt n : Wiederaufnahme von X ohne Artikel : : : : Wiedereinführung von X mit Artikel Textabschnitt n+x : Wiederaufnahme von X ohne Artikel : Ein solcher Zusammenhang zwischen der Textstruktur und der Form des anaphorischen Ausdrucks ist nicht ungewöhnlich. Die Wahl zwischen verschiedenen Formen der Wiederaufnahme (volle Nominalphrase, Name oder Pronomen) hängt auch in der gesprochenen Sprache nicht nur von der Distanz zum Antezedens ab, sondern wesentlich von strukturellen Eigenschaften (der Gliederung in Texteinheiten) ab (Fox 1987:26 et passim). 4.2. Betrachten wir nun unter diesem Gesichtpunkt das obige Beispiel (13). In den Sätzen 3-5 werden verschiedene Referenten eingeführt, u.a. ein Mann und eine Grube, die in 6 bzw. 7 wiederaufgenommen werden, und zwar ohne Artikel. Eine scheinbare Ausnahme bildet der Baum in 5, der in 6 einen Artikel hat. 17 Aber in 6 ist der zugehörige Relativsatz diskontinuierlich zu seiner Umgebung, insofern er auf frühere Information in 5 zurückgreift, die den Baum identifiziert (cf. Hawkins 1978:131-138; Himmelmann 1997:38: "etablierende Relativsätze"). Diese Diskontinuität wird entweder im Relativsatz kodiert (daher das altgeorgische Relativpronomen romeli-igi ‘welcher-der’ mit dem klitischen Artikel der 3. Person) oder durch den Artikel beim Bezugsnomen des Relativsatzes. 18 (Die Relativsätze in 7 17 In ZirTa maT xeTa kann der Artikel zu ZirTa oder xeTa gehören: [[ZirTa maT] xeTa] oder [ZirTa] maT xeTa]. Aber ZirTa ist nicht anaphorisch, und indirekte Anapher (3.2 c) hat im Georgischen keinen Artikel. 18 Vgl. den "article précursif" im Gotischen and anderen germanischen Sprachen (Sauvageot 1929:73-77). 150

und 8 dagegen greifen nicht auf alte Information zurück, und ihre Bezugsnomina sind zwar (epistemisch) spezifisch, aber indefinit.) In 10 tritt eine textuelle Wendung ein ("aber"), eine Diskontinuität zwischen der Welt des Mannes, der die Gefahr vergisst und mit seinen Gedanken anderswo ist, und der Welt der realen Gefahr. Die vorerwähnten Referenten des neuen Abschnitts erscheinen mit dem Artikel. Warum der Elephant und der Drache im Gegensatz zu den Mäusen, dem Baum und dem Mann ohne Artikel auftreten, wissen wir nicht; man kann ohne weitere Untersuchungen nur vermuten, dass von der Reihe der vorerwähnten Referenten des neuen Abschnitts nur die ersten den Artikel haben müssen, um die Distanz der ganzen Reihe in der neuen Situation zu markieren. 11 und 12 bilden als auktoriale Erklärung wieder einen neuen Textabschnitt, in dem die vorerwähnten Referenten mit dem Artikel wiedereingeführt werden. Dabei ist zu beachten, dass "die Welt" und "der Tod" in 11 und 12 Unica sind, die keinen Artikel haben (3.2 b), es sei denn, dass der Bezug zur 1. oder 2. Person markiert wird (diese Welt = ‘diese unsere Welt hier bzw. über die ich spreche / über die wir sprechen’ am Ende von 11; 2.3). Die "Tage und Nächte" sind weder definit noch spezifisch, sondern generisch wie "die Menschen" in 1 oder "der Mensch" in 12. "Der Drache" in 12, der einen Artikel hat, wird hier nicht als Unicum (wie z.B. "der Teufel") konzipiert, sondern er bleibt "im Bild", d.h., er setzt die mit Artikel versehene Reihe von "Elephant", "Baum", "Mäuse", "Honig" von 11 fort. 5. Der Artikel bei Sulchan-Saba Orbeliani 5.1. A. Martirosowi vermutet, dass der Artikel in S.-S. Orbelianis Werk zu "einem eigenartigen Zweck" gebraucht werde: Er stehe nicht bei jedem Nomen commune, sondern nur, wenn es sich dabei um einen "Hauptgegenstand der Erzählung handle"; es handle sich um das Resultat einer für seine Zeit typischen Archaisierung, da der Artikel seit dem 12.-13. Jahrhundert verloren gegangen sei. 19 Wie wir gesehen haben, wird der Artikel auch in den alten Texten nicht immer gebraucht, wo eine anaphorische Beziehung vorliegt (3.1), und im Folgenden wird sich zeigen, dass der Artikel nicht notwendig die Protagonisten der Erzählung markiert. 5.2. Im Folgenden soll die Determination von Referenten in einem längeren Textabschnitt untersucht werden, nämlich auf den ersten Seiten der "Weisheit der Lüge" von Sulchan-Saba Orbeliani: 19 `saWiro SemTxvevaSi igi yvela sazogado saxels ki ar axlavs, aramed mxolod imas, romelic Txrobis mTavar obieqts warmoadgens. zogadi STabeWdileba ise- Tia, rom gansazRvruli nawevari Tu gvxvdeba am periodis saliteraturo enis ZeglebSi, igi ufro metad arqaizaciis tendenciis gamovlenis Sedegia~ (martirosovi 1979:137). 151

also eine Art "Distanz", aber nicht wie die Demonstrativpronomina eine Distanz im<br />

fortlaufenden Text, sondern eine strukturell bedingte Distanz zwischen der<br />

Letzterwähnung in einer Texteinheit und der Wiedereinführung in einer späteren<br />

Texteinheit. Nach der Wiedereinführung wird die anaphorische Beziehung in<br />

derselben Texteinheit nicht mehr durch den Artikel markiert. Schematisch:<br />

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Ersteinführung von X<br />

Textabschnitt n :<br />

Wiederaufnahme von X ohne Artikel<br />

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Wiedereinführung von X mit Artikel<br />

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Ein solcher Zusammenhang zwischen der Textstruktur und der Form des<br />

anaphorischen Ausdrucks ist nicht ungewöhnlich. Die Wahl zwischen verschiedenen<br />

Formen der Wiederaufnahme (volle Nominalphrase, Name oder Pronomen)<br />

hängt auch in der gesprochenen Sprache nicht nur von der Distanz zum Antezedens<br />

ab, sondern wesentlich von strukturellen Eigenschaften (der Gliederung in<br />

Texteinheiten) ab (Fox 1987:26 et passim).<br />

4.2. Betrachten wir nun unter diesem Gesichtpunkt das obige Beispiel (13). In den<br />

Sätzen 3-5 werden verschiedene Referenten eingeführt, u.a. ein Mann und eine<br />

Grube, die in 6 bzw. 7 wiederaufgenommen werden, und zwar ohne Artikel. Eine<br />

scheinbare Ausnahme bildet der Baum in 5, der in 6 einen Artikel hat. 17 Aber in 6<br />

ist der zugehörige Relativsatz diskontinuierlich zu seiner Umgebung, insofern er<br />

auf frühere Information in 5 zurückgreift, die den Baum identifiziert (cf. Hawkins<br />

1978:131-138; Himmelmann 1997:38: "etablierende Relativsätze"). Diese Diskontinuität<br />

wird entweder im Relativsatz kodiert (daher das altgeorgische Relativpronomen<br />

romeli-igi ‘welcher-der’ mit dem klitischen Artikel der 3. Person) oder<br />

durch den Artikel beim Bezugsnomen des Relativsatzes. 18 (Die Relativsätze in 7<br />

17 In ZirTa maT xeTa kann der Artikel zu ZirTa oder xeTa gehören: [[ZirTa maT] xeTa]<br />

oder [ZirTa] maT xeTa]. Aber ZirTa ist nicht anaphorisch, und indirekte Anapher (3.2 c)<br />

hat im Georgischen keinen Artikel.<br />

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Vgl. den "article précursif" im Gotischen and anderen germanischen Sprachen<br />

(Sauvageot 1929:73-77).<br />

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