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juli 2012 - Kunsthistorisches Institut in Florenz

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STUDIENKURSE | SUMMER SCHOOLS | 39<br />

02.–11.09.2010<br />

Konzept und Organisation<br />

Manuela De Giorgi<br />

Susanne Pollack<br />

Gerhard Wolf<br />

Wissenschaftlicher Gast<br />

Dieter Blume<br />

Welt, Wissen, Macht. Enzyklopädische Bildprogramme vom Duecento bis zum Quattrocento<br />

Studienkurs<br />

Im 13. Jahrhundert, e<strong>in</strong>em ›Jahrhundert des Enzyklopädismus‹, entstanden gelehrte Wissenskompilationen<br />

sowie Bildprogramme mit dem Anspruch, ebenso umfassend wie systematisch alle Bereiche des verfügbaren<br />

Wissens zu präsentieren.<br />

Für die bildliche Konstruktion und Repräsentation von Wissen als Summa wurden <strong>in</strong> auffallend konstanter<br />

Weise Themengruppen zusammengestellt, die z.B. die Planeten und Monatsarbeiten, Tugenden oder Artes<br />

liberales umfassen. Innerhalb dieses Vokabulars wird E<strong>in</strong>maligkeit durch H<strong>in</strong>zufügungen, Weglassungen,<br />

neue Komb<strong>in</strong>ationen, die Wahl des Mediums und des Anbr<strong>in</strong>gungsortes erzeugt, wobei die konkrete Aussagekraft<br />

der e<strong>in</strong>zelnen Werke daraus resultiert, ›wessen‹ Welt, ›wessen‹ Wissen und ›wessen‹ Wahrheit<br />

gezeigt werden soll.<br />

Über hundert Jahre nach Julius von Schlossers Aufsatz Giustos Fresken <strong>in</strong> Padua und die Vorläufer der<br />

Stanza della Segnatura (1896), <strong>in</strong> dem bedeutende italienische enzyklopädische Bildprogramme zusammengesehen<br />

und analysiert wurden, und der nach wie vor den Ausgangspunkt der meisten Arbeiten zu<br />

diesem Thema bildet, ist es das Ziel des Studienkurses, durch e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensives Studium vor Ort sich auf der<br />

Basis neuer Forschungsansätze mit Monumenten von Padua bis Rom ause<strong>in</strong>anderzusetzen.<br />

Diskussionsleitende Fragen waren dabei unter anderem: Inwieweit wirken Visualisierungen aus enzyklopädischen<br />

Werken <strong>in</strong> die monumentalen Bildprogramme mit ihren allegorischen oder symbolischen<br />

Repräsentationen e<strong>in</strong>, und diese viceversa, auf deren Sprach- und Bildproduktion zurück? Welche visuellen<br />

Strategien kommen zum E<strong>in</strong>satz, um Klassifikationen zu erstellen und deren Bezüge zue<strong>in</strong>ander sichtbar<br />

werden zu lassen? Mit welchen Aneignungsdynamiken beanspruchen kirchliche, kommunale bzw. höfische<br />

Gruppen e<strong>in</strong>e Teilhabe am globalen Wissen, die über ihre tatsächlichen Machtgebiete h<strong>in</strong>ausgeht? Wie ist<br />

das Zusammenspiel e<strong>in</strong>es theologischen Weltmodells mit Naturwissenschaften und Kulturtechniken und<br />

wie s<strong>in</strong>d diese Bilder wissenschaftshistorisch zu bewerten?<br />

02.–08.10.2011<br />

Konzept und Organisation<br />

Katja Burzer<br />

Tanja Michalsky<br />

Alessandro Nova<br />

Anna Schreurs<br />

und Friederike Wille<br />

unter Mitarbeit von<br />

Fabian Jonietz<br />

Familienpräsentation und Heiligen<strong>in</strong>szenierung – Kapellen <strong>in</strong> Florent<strong>in</strong>er Kirchen vom 14. bis zum 17.<br />

Jahrhundert<br />

Studienkurs<br />

Als »reich, konfus und extravagant« beschreibt Francesco Saverio Bald<strong>in</strong>ucci die 1694–1696 errichtete Cappella<br />

Feroni <strong>in</strong> SS. Annunziata: Ihr Auftraggeber Francesco Feroni, der aus ärmlichen Verhältnissen stammend<br />

als Kaufmann <strong>in</strong> Amsterdam zu großem Reichtum gekommen war und unter Cosimo III. als Senator<br />

die F<strong>in</strong>anzen des Großherzogtums verwaltete, versuchte dar<strong>in</strong> künstlerisch alles zu übertreffen, was an<br />

repräsentativen Familienkapellen <strong>in</strong> der toskanischen Hauptstadt vorher entstanden war.<br />

Angefangen mit Giottos Kapellen für die Peruzzi und Bardi <strong>in</strong> Santa Croce gehören Familienkapellen spätestens<br />

seit dem 14. Jahrhundert zum festen Ausstattungsrepertoire Florent<strong>in</strong>er Kirchen. Zum Teil übertrifft<br />

die Berühmtheit bestimmter Kapellen gar die der sie behausenden Kirche, so im Falle der Kapellen<br />

Brancacci (Santa Maria del Carm<strong>in</strong>e), Sassetti (Santa Tr<strong>in</strong>ita) oder Capponi (Santa Felicita). Seit dem späten<br />

13. Jahrhundert überhaupt <strong>in</strong> Kirchen nachweisbar, waren die Gründe für die zunehmende E<strong>in</strong>richtung von<br />

Familienkapellen zahlreich. Im Vordergrund steht der Wunsch, die Memoria e<strong>in</strong>er Familie zu sichern. Im<br />

Unterschied zu profanen Unternehmen, wie dem Bau und der Ausstattung von Familienpalästen oder Gartenanlagen<br />

boten Familienkapellen die Möglichkeit, die liturgische Seelenfürsorge mit der Zurschaustellung<br />

der sozialen Stellung zu komb<strong>in</strong>ieren. Familienkapellen ermöglichten somit genu<strong>in</strong>e Formen der Repräsentation<br />

und Inszenierung e<strong>in</strong>zelner Familien, die im Studienkurs unter medialen, funktions-, sozial-, kult- und<br />

architekturgeschichtlichen Fragestellungen näher <strong>in</strong> den Blick genommen werden. Der Bogen reicht dabei<br />

von den frühen Kapellen des Trecento chronologisch geordnet bis h<strong>in</strong> zu den späten, römisch <strong>in</strong>spirierten<br />

Kapellen des 17. Jahrhunderts, als deren Kulm<strong>in</strong>ationspunkt die oben erwähnte Cappella Feroni <strong>in</strong> SS.<br />

Annunziata sowie die Cappella Cors<strong>in</strong>i <strong>in</strong> Santa Maria del Carm<strong>in</strong>e betrachtet werden sollen.<br />

Als Zäsur, gewissermaßen als Dreh- und Angelpunkt <strong>in</strong>nerhalb der chronologischen Abfolge der Themen, ist<br />

e<strong>in</strong> kompletter Tag den Medici-Kapellen <strong>in</strong> San Lorenzo – der Alten Sakristei von Brunelleschi, der Neuen<br />

Sakristei von Michelangelo und der Fürsten-Kapelle – gewidmet.<br />

Bei der Analyse der Kapellen bilden Fragen nach Funktion und Ausstattung, nach dem Verhältnis der drei<br />

Gattungen Malerei, Skulptur und Architektur zue<strong>in</strong>ander sowie nach der Bedeutung der Wahl des Patroz<strong>in</strong>iums<br />

den Ausgangspunkt der Diskussionen vor Ort. Es ist darüber h<strong>in</strong>aus zu fragen, <strong>in</strong>wieweit die Kapellen<br />

Bezug auf ältere E<strong>in</strong>richtungen anderer Familien nehmen, sich dadurch soziale Netzwerke eruieren lassen,<br />

und nicht zuletzt, ob die Kapellen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em räumlichen Verhältnis zu den Familienpalästen im Stadtraum<br />

stehen. Schließlich ist auch die Frage nach der kont<strong>in</strong>uierlichen Weiterentwicklung der Familienkapellen<br />

<strong>in</strong>nerhalb der Stadt zu stellen.<br />

05.–15.05.2011<br />

Concept and Organization<br />

Hannah Baader<br />

Av<strong>in</strong>oam Shalem<br />

Gerhard Wolf<br />

Sponsored by<br />

The Getty Foundation<br />

Cross<strong>in</strong>g the Strait of Gibraltar: Art Histories Between Morocco and Al-Andalus<br />

Summer School<br />

The summer school is part of the research program »Art, Space and Mobility <strong>in</strong> Early Ages of Globalization.<br />

The Mediterranean, Central Asia and the Indian Subcont<strong>in</strong>ent 400–1650«. Mobility starts with travel<strong>in</strong>g, be<br />

it the physical transfer of men, th<strong>in</strong>gs and thoughts or even with one’s travel <strong>in</strong> m<strong>in</strong>d and memories. »I was<br />

moved to go back by my memories of my land, which, <strong>in</strong> my op<strong>in</strong>ion, was better than any other,« said Ibn<br />

Batutta, one of the famous travelers of Arab history. After his great Rihla (travel) to Mecca, Constant<strong>in</strong>ople,<br />

Turkey, Delhi, Ch<strong>in</strong>a and Persia, Ibn Batutta decided to return to his homeland, to Tangiers, the city <strong>in</strong> which<br />

he was born <strong>in</strong> 1304. But very soon after, <strong>in</strong> 1350, he left Tangiers aga<strong>in</strong>, this time for Muslim Spa<strong>in</strong>, <strong>in</strong> order<br />

to jo<strong>in</strong> the <strong>in</strong>tellectual climate of Nasrid Granada. There he briefly met the young Ibn-Juzayy, an Andalusian

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