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MITEINANDER 5_11_Miteinander 3_11 - Chiesa Evangelica ...

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Vers. im P. A. lt. Art. 2 ABS 20/C, Gesetz 662/96 - Zweigstelle Bozen Spedizione in a. p. art. 2 comma 20/C, legge 662/96 - Filiale di Bolzano<br />

63. Jahrgang<br />

Anno 20<strong>11</strong><br />

Nr. 5<br />

I.R.<br />

INSIEME<br />

<strong>Chiesa</strong> <strong>Evangelica</strong> Luterana in Italia<br />

Evangelisch-Lutherische Kirche<br />

in Italien<br />

Christus der Christuskirche Meran/Cristo della <strong>Chiesa</strong> di Cristo a Merano; Foto: Andrea Burgenmeister<br />

ITEINANDER<br />

150 Jahre Evangelische Gemeinde Meran<br />

150 Anni Comunità <strong>Evangelica</strong> di Merano


INHALTSVERZEICHNIS INDICE<br />

»Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt<br />

sind, da bin ich mitten unter ihnen« . . . . . . . . . . . . . 159<br />

150 Jahre – nicht nur »Italienischer Staat«,<br />

sondern auch »Evangelische Gemeinde Meran« . . . . 160<br />

»Arrivederci Roma« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164<br />

Ordination von Frau Kirsten Thiele zur<br />

lutherischen Pastorin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165<br />

»Himmel und Erde – wie Gott die Welt erschuf« . . . . 168<br />

Taufe in Bari . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169<br />

Die neue ELKI-Webseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170<br />

Il Mare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171<br />

»Tu, was dir vor die Hände kommt, denn Gott ist<br />

mit dir« – Jakob Betz stellt sich vor . . . . . . . . . . . . . . . 172<br />

Priester im Dissens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173<br />

A time to live and a time to die . . . . . . . . . . . . . . . . . 175<br />

Gedanken zum Totensonntag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177<br />

Die Patientenverfügung in Deutschland<br />

und Italien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179<br />

Unterwegs in der Ukraine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182<br />

Abschluss mit Filmpremiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184<br />

Dienst bei der Biennale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186<br />

Kids & Co. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186<br />

GLAUBE FEDE<br />

BLICK ÜBER DEN TELLERRAND NON SOLO NOI<br />

ÖKUMENE ECUMENISMO<br />

Sacerdoti del dissenso . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173<br />

A time to live and a time to die . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175<br />

Riflessioni sulla Commemorazione dei Defunti . . . . . . . . 177<br />

Testamento biologico (Italia) e<br />

«Patientenverfügung» (Germania) . . . . . . . . . . . . . . . . . 179<br />

In giro per l’Ucraina . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182<br />

Finale con la prima del film . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184<br />

In servizio presso la Biennale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186<br />

Forza ragazzi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186<br />

Eindrücke von der Waldenser-Synode 20<strong>11</strong> . . . . . . . . 187 Impressioni dal Sinodo valdese 20<strong>11</strong> . . . . . . . . . . . . . . . 187<br />

Dieter KAMPEN: Introduzione<br />

alla teologia luterana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189<br />

Kulturelles Programm in Neapel . . . . . . . . . . . . . . . . . 190<br />

Gemeinde Mailand:<br />

CHRISTKINDLESMARKT 20<strong>11</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190<br />

Oberitalienischer Gemeindetag in Meran . . . . . . . . . 191<br />

158<br />

ELKI CELI<br />

MEDIEN MEDIA<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER APPUNTAMENTI<br />

«Dove due o tre sono radunati nel mio nome,<br />

io sono in mezzo a loro» . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159<br />

150 anni – non solo «Stato italiano» ma anche<br />

«Comunità evangelica di Merano» . . . . . . . . . . . . . . . . . 160<br />

«Arrivederci Roma» . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164<br />

Ordinazione di Kirsten Thiele<br />

a pastora luterana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165<br />

«Cielo e Terra – come Dio creò il Mondo» . . . . . . . . . . . . 168<br />

Battesimo a Bari . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169<br />

Il nuovo sito web della CELI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170<br />

Il Mare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171<br />

«Fa’ ciò che l’occasione richiede perché Dio è con te» –<br />

Pastore Jakob Betz si presenta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172<br />

Dieter KAMPEN: Introduzione<br />

alla teologia luterana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189<br />

Proposte culturali-musicali a Napoli . . . . . . . . . . . . . . . . 190<br />

<strong>Chiesa</strong> Cristiana Protestante in Milano:<br />

MERCATINO NATALIZIO 20<strong>11</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190<br />

Giornata delle comunità CELI Settentrionali a Merano . . 191<br />

VENEZIA: INCONTRO DI RELIGIONI . . . . . . . . . . . . . . . . 191


»Wo zwei oder drei in meinem<br />

Namen versammelt sind, da<br />

bin ich mitten unter ihnen«<br />

»Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da<br />

bin ich mitten unter ihnen.« Unter diesem Motto stand die<br />

Ordination von Kirsten Thiele, die wir in einem Gottesdienst<br />

Anfang September in Cagliari gefeiert haben. Viele unserer<br />

Gemeinden haben an dieses Ereignis in Fürbitten und mit Segenswünschen<br />

gedacht; dafür bin ich dankbar und freue<br />

mich für unsere Kirche über diese Zeichen der Verbundenheit<br />

und über die Ordination von Frau Thiele.<br />

»Wo zwei oder drei versammelt sind.« Das ist ein Vers, der<br />

kirchliches Leben ebenso einfach wie umfassend beschreibt:<br />

Menschen kommen zusammen. Sie begegnen<br />

sich, treten einander gegenüber, mitunter treten sie auch<br />

gegeneinander an. Zwei oder drei begegnen sich, das ist<br />

die ganz normale Realität jedes Tages. Morgens geht man<br />

aus dem Haus und tritt sofort ein in eine Welt, die nicht<br />

mehr nur die meine ist, sondern die Welt des »Wir«. Zwei<br />

oder drei versammeln sich. Und einmal versammelt entsteht<br />

sofort die Tendenz sich mit andern zu messen, zu vergleichen;<br />

auch in der ELKI. Da gibt es Gemeinden, die vor Initiativen und<br />

Gemeindeaktivität förmlich überschwappen; andere, die mit<br />

knapper Not ihren Mitgliederbestand erhalten. Solche, die sich<br />

glänzend und stark zeigen, andere, die klein und mittelos sind.<br />

Zwei oder drei, die sich versammeln; sie können Segen sein,<br />

aber auch Spannung und Missverständnis aufbauen.<br />

Die Kirchenjahres-Zeit vor dem Jahresende lädt zu Umkehr<br />

und Buße ein. Hierhin passt das Gleichnis vom Pharisäer und<br />

Zöllner (Lukas 18, 9–14), das Evangelium vom Ordinationssonntag<br />

in Cagliari, die Geschichte einer alltäglichen Auseinandersetzung.<br />

Zwei versammeln sich da, ganz reell im<br />

Namen Gottes. Sie gehen hinauf zum Tempel, beten, denken<br />

und schweifen mit den Gedanken ab. Der eine hält sich für<br />

unfehlbar und gerecht, der andere sieht sich mickrig und<br />

wertlos. Zwei entgegengesetzte Charaktere sehen wir: der<br />

eine scheinbar gut, der andere scheinbar schlecht. Und die<br />

Rollen der beiden – die auf den ersten Blick ganz klar verteilt<br />

waren – werden plötzlich in ihr Gegenteil verkehrt. Denn<br />

Jesus lehrt in seinem Gleichnis, ein anderes Maß anzuwenden.<br />

Nicht im neidischen Vergleich sollen wir uns messen,<br />

sondern in selbstkritischer Hingabe an die höhere Gerechtigkeit,<br />

die uns alle richtet, die uns alle ruft, die uns alle rettet.<br />

Die verdienstvolle, aber stolze Qualität des Pharisäers wird demontiert,<br />

das Eingeständnis des Zöllners seiner eigenen Fehler<br />

und Unvollkommenheiten wird der Schlüssel zum Heil. Indem<br />

er sagt: »Gott, sei mir Sünder gnädig« wird der Schlechte zum<br />

Guten, durch die Gnade und Liebe Gottes. Zwei oder drei<br />

oder wie viele wir auch sind, vereint, um gemeinsam unserer<br />

Berufung zu folgen, den anderen mit den Augen Christi zu<br />

sehen. Ihn mit Wohlwollen zu sehen und anzunehmen. Absehen<br />

von falschen Vergleichen und falschen Maßstäben.<br />

Wo auch immer zwei oder drei versammelt sind, da ist der<br />

Keim von Konkurrenz und Hochmut angelegt. Aber ebenso ist<br />

auch der Keim angelegt, der den Glanz des Reiches Gottes aufgehen<br />

lässt, Christus mitten unter uns, dessen Vergebung und<br />

Ruf in die Freiheit uns allen gilt. Mit diesen Gedanken wünsche<br />

ich uns eine behütete Zeit zum Ausklang des Herbstes.<br />

Ihr Dekan Holger Milkau<br />

«Dove due o tre sono radunati<br />

nel mio nome,<br />

io sono in mezzo a loro»<br />

«Dove due o tre sono radunati nel mio nome, io sono in<br />

mezzo a loro» (Matteo 18, 20). Sotto l’auspicio di queste parole<br />

si è svolta l’ordinazione di Kirsten Thiele, celebrata all’inizio<br />

di settembre durante un culto a Cagliari. Molte delle nostre<br />

comunità hanno partecipato, nello spirito, a questo avvenimento<br />

accompagnandolo con le loro preghiere<br />

ed auguri. Mi sono rallegrato per la<br />

nostra chiesa, per questa solidale fratellanza<br />

e per l’ordinazione della Sig.ra Thiele.<br />

«Dove due o tre sono radunati» è un versetto<br />

che descrive in modo semplice ma completo<br />

la vita della chiesa: persone che si radunano.<br />

Si incontrano, si stanno di fronte, talvolta<br />

anche in conflitto fra loro. Due o tre si incontrano<br />

… è la normale realtà quotidiana.<br />

Al mattino si esce di casa e si entra subito in<br />

un mondo che non è più il mio, ma il mondo di «noi». Due o<br />

tre si radunano. Ed una volta radunati, ecco che appare la<br />

tendenza a misurarsi l’uno con l’altro, a confrontarsi, anche<br />

nella CELI. Ci sono comunità che, nelle loro iniziative ed attività,<br />

quasi straripano. Altre che a fatica riescono a mantenere il<br />

numero dei propri membri. Alcune che mostrano come siano<br />

brillanti e forti, altre sono piccole e povere. Due o tre si radunano;<br />

possono significare benedizione, ma anche essere fonte<br />

di tensioni ed equivoci.<br />

Questo periodo dell’anno liturgico, prossimo alla fine, ci invita<br />

alla conversione ed al pentimento. A questa situazione si<br />

adatta la parabola del fariseo e del pubblicano (Luca 18, 9-<br />

14), il testo del Vangelo letto durante l’ordinazione a Cagliari,<br />

la storia di un confronto quotidiano. Due si ritrovano insieme<br />

per incontrare concretamente Dio. Salgono al Tempio, pregano<br />

e lasciano libero sfogo ai loro pensieri. L’uno si ritiene infallibile<br />

e giusto, l’altro misero senza alcun valore. Troviamo<br />

qui due caratteri contrastanti: uno apparentemente buono,<br />

l’altro apparentemente cattivo. E i ruoli dei due – che a prima<br />

vista sembrano chiaramente delineati – improvvisamente vengono<br />

rovesciati. Perché Gesù insegna, in questa sua parabola,<br />

ad usare altre misure. Non bisogna misurarsi in un senso di invidia,<br />

ma affidandosi, in maniera autocritica, ad una giustizia<br />

superiore che giudica, chiama e salva tutti noi.<br />

La meritevole, ma orgogliosa qualità del fariseo viene smontata,<br />

la confessione del pubblicano, con i suoi errori e le sue<br />

manchevolezze, diventa la chiave per la salvezza. Nel dire «Signore,<br />

sii misericordioso con me peccatore» il cattivo diventa<br />

buono tramite la grazia e l’amore di Dio. Due o tre, o quanti<br />

ne siamo, uniti per seguire la nostra vocazione di guardare<br />

agli altri con gli occhi di Cristo. Guardarlo con benevolenza ed<br />

accettarlo, senza falsi paragoni e misure sbagliate.<br />

Dovunque due o tre sono radunati vi si semina lo spirito di<br />

concorrenza ed orgoglio, ma anche quello che fa crescere lo<br />

splendore del Regno di Dio, Cristo in mezzo a noi, colui che col<br />

suo perdono e la sua chiamata ci dona la libertà.<br />

È con questi pensieri che vi auguro le benedizioni divine in<br />

questo tempo che conclude l’autunno.<br />

Vostro<br />

Decano Holger Milkau<br />

159


150 Jahre<br />

nicht nur »Italienischer Staat«, sondern auch<br />

»Evangelische Gemeinde Meran«<br />

1861 war in mancherlei Hinsicht eine Zeit der Aufbrüche. In<br />

Italien wurde der erste – noch recht unvollständige – Nationalstaat<br />

gegründet. In Österreich wurde am 8. April das »Protestantenpatent«<br />

erlassen. Nun konnten sich die Evangelischen<br />

endlich gefahrlos zu Gottesdiensten versammeln und<br />

als Kirche formen. Das Protestantenpatent enthielt längst<br />

nicht nur das Recht der Versammlungsfreiheit für die Evangelischen,<br />

sondern auch eine ganze Kirchenordnung.<br />

In Tirol allerdings war die Entwicklung verlangsamt. Denn<br />

der Tiroler Landtag bestritt das Protestantenpatent. Darum<br />

hat die Evangelische Gemeinde Meran sozusagen zwei Geburtstage:<br />

den 13. Oktober 1861 und den 7. Februar 1876.<br />

Denn erst knapp 15 Jahre nach der Gemeindeentstehung im<br />

Herbst 1861 konnte endlich die rechtliche Gründung erfolgen.<br />

Im Dezember 1875 hatte der Tiroler Landtag die Bahn<br />

freigegeben für die Umsetzung auch jener Teile des Protestantenpatents,<br />

wodurch evangelische Gemeinden sich offiziell<br />

als Teil der Evangelischen Kirche in Österreich gründen<br />

durften.<br />

Am 13. Oktober 1861 aber begannen die regelmäßigen<br />

evangelischen Gottesdienste in Meran und ein greifbares<br />

und dokumentiertes Gemeindeleben. Zuvor<br />

hatte es ab und zu schon Gottesdienste gegeben.<br />

Der allererste Gottesdienst ist bezeugt<br />

für den 24. Oktober 1858 1 . Er kam zustande,<br />

weil der preußische König Friedrich<br />

Wilhelm in Obermais im Ansitz Rottenstein<br />

weilte und der Oberhofprediger Dr. Snethlage<br />

seines Amtes waltete: Er hielt für den Monarchen<br />

und seine Reisebegleiter und etliche<br />

Kurgäste einen Gottesdienst im Wintergarten<br />

von Rottenstein.<br />

Der preußische Gardeleutnant Thilo von<br />

Tschirschky, der an diesem ersten evangelischen<br />

Gottesdienst in Meran wohl schon<br />

teilgenommen hatte, engagierte sich besonders eifrig für die<br />

Bildung einer evangelischen Gemeinde in Meran. Darum ist<br />

ihm, als einem der wichtigsten Gründer der Gemeinde, in der<br />

Christuskirche Meran ein Denkmal gewidmet. T. v. Tschirschky<br />

hatte schon im April 1861 ein Haus gekauft, an dessen Stelle<br />

er ein neues plante und bauen ließ, das er der sich bildenden<br />

Evangelischen Gemeinde in Meran<br />

als »Bethaus« vermachte, als Ort<br />

für die Gottesdienste der Gemeinde<br />

und zugleich als Wohnstätte für<br />

den Pfarrer. Nach Fertigstellung<br />

des Betsaals für den Gottesdienst<br />

(mit Kanzel und Altar) wurde das<br />

Haus am 13. April 1862 feierlich<br />

eröffnet.<br />

T. v. Tschirschky hat sich auch sehr<br />

dafür eingesetzt, dass in Meran im<br />

Friedhof hinter der Heilig Geist-Kir-<br />

160<br />

ELKI CELI<br />

150 anni<br />

non solo «Stato italiano» ma anche<br />

«Comunità evangelica di Merano»<br />

Il 1861 è stato sotto alcuni aspetti un tempo di grandi cambiamenti.<br />

In Italia venne fondato il primo, ancora incompleto<br />

Stato nazionale italiano. In Austria, l’8 aprile venne emanata<br />

la «Protestantenpatent» (legge per i protestanti). Da allora gli<br />

evangelici finalmente potevano riunirsi senza rischi nei culti e<br />

formarsi come <strong>Chiesa</strong>. La legge per i protestanti non conteneva<br />

soltanto il diritto all’associazione per gli evangelici ma<br />

anche un’intero ordinamento ecclesiastico.<br />

In Tirolo tuttavia questo sviluppo era stato rallentato perché il<br />

Parlamento regionale tirolese aveva contestato la legge per i<br />

protestanti. Pertanto la Comunità <strong>Evangelica</strong> di Merano ha<br />

per così dire due date di nascita: il 13 ottobre 1861 e il 7 febbraio<br />

1876. Perché solo 15 anni dopo la nascita della comunità<br />

nell’autunno del 1861 potè finalmente avere luogo la fondazione<br />

giuridica. Nel dicembre del 1875 il Parlamento regionale<br />

del Tirolo aveva dato via libera all’attuazione anche di<br />

queste parti della legge per i protestanti, con cui le comunità<br />

evangeliche potevano essere fondate ufficialmente come parti<br />

della <strong>Chiesa</strong> evangelica in Austria.<br />

Già il 13 ottobre 1861 comunque iniziarono i culti evangelici<br />

regolari a Merano ed una vita tangibile e documentata della<br />

comunità. Prima erano<br />

stati celebrati saltuariamente<br />

dei culti. Il primissimo<br />

culto risale al 24 ottobre<br />

1858 1 . Ebbe luogo<br />

perchè il re prussiano<br />

Friedrich Wilhelm che<br />

soggiornava a Maia Alta<br />

aveva Rottenstein come<br />

dimora rappresentativa<br />

ed il predicatore di corte,<br />

il dr. Snethlage adempì<br />

al proprio ufficio celebrando<br />

un culto per il<br />

monarca ed i suoi accompagnatori e gli ospiti della località di<br />

cura nel giardino d’inverno di Rottenstein.<br />

Il sottotenente della guardia prussiano Thilo von Tschirschky,<br />

che aveva sicuramente partecipato a questo primo culto evangelico<br />

a Merano, si impegnò in maniera particolarmente operosa<br />

per la creazione di una comunità evangelica a Merano.<br />

Perciò gli è stato dedicato un monumento<br />

nella <strong>Chiesa</strong> di Cristo di Merano in quanto è<br />

uno dei più importanti fondatori della comunità.<br />

T. v. Tschirschky già nell’aprile 1861<br />

aveva comperato una casa al cui posto<br />

aveva pianificato la costruzione di una<br />

nuova casa per la comunità evangelica di<br />

Merano che andava formandosi, come «casa<br />

di preghiera», luogo dove celebrare i culti<br />

della comunità e allo stesso tempo residenza<br />

del pastore. Dopo il completamento della<br />

sala di preghiera per il culto (con il pulpito e


che eine evangelische Abteilung eingerichtet wurde. Der am<br />

10. Dezember in Gebrauch genommene alte Evangelische<br />

Friedhof war somit der erste sichtbare Ort evangelischer Präsenz<br />

in Meran.<br />

Im Herbst 1861 tat sich allerlei: Prof. Dr. Alexander von Oettingen<br />

aus Dorpat, der sich ab dem 12. Oktober mit seiner<br />

kranken Frau in Meran aufhielt, begann als erster für eine längere<br />

Zeit in Meran – immerhin 8 Monate – den<br />

Dienst als Pfarrer für die sich bildende Gemeinde.<br />

A. v. Oettingen hielt nicht nur ab dem 13.10.1861<br />

zunächst alle zwei Wochen Gottesdienst (damals<br />

noch in Privathäusern), sondern legte auch Kirchenbücher<br />

für die »evangelisch-lutherische Gemeinde<br />

in Meran« an. H. H. Reimer sieht darin<br />

den »Beginn einer geschichtsrelevanten Existenz<br />

der damaligen Gemeinde von Evangelischen« 2 .<br />

Gemeinde – oder doch noch nicht Gemeinde?<br />

Ein dreiköpfiges Komitee, das laut A. v. Oettingen<br />

aus einer ersten Gemeindeversammlung am<br />

1.12.1861 hervorgegangen ist, übernahm die Geschäftsführung<br />

für die gerade sich bildende Gemeinde.<br />

Ein Aufruf zur Gründung einer evangelischen<br />

Kirche in Meran wurde zu Weihnachten<br />

1861 veröffentlicht und vor allem durch norddeutsche<br />

Zeitungen erfolgreich verbreitet. Etliche Spenden<br />

gingen ein. In den Folgejahren wurden meist von September<br />

bis Mai/Juni verschiedene Pfarrer angestellt, bis 1870 August<br />

Eduard Carl Richter als erster ständiger Pfarrer den Dienst in<br />

Meran aufnahm.<br />

1883–1885 wurde – mit vielerlei Hilfe vor allem aus Deutschland<br />

und Österreich – die Christuskirche an der Passerpromenade<br />

gebaut. Der vom Berliner Architekten Johannes Vollmer<br />

in historistischem Stil entworfene Bau fand viel Anerkennung<br />

– nur nicht bei den traditionell geprägten Katholiken,<br />

die teilweise in heftiger Weise gegen den Bau agitiert hatten.<br />

Heutzutage hingegen beheimatet die Christuskirche längst<br />

immer wieder ökumenische Gottesdienste und Veranstaltungen<br />

– vom Weltgebetstag bis hin zu Ökumenischen Gebeten<br />

zum Tag der Schöpfung und für den Frieden.<br />

1897 konnte neben der Kirche das Evangelische Pfarrhaus fertiggestellt<br />

werden, welches auch einen Gemeindesaal beherbergt.<br />

Das Bethaus war nunmehr nur noch Schulhaus, bis im<br />

Oktober 1904 die eigens zu diesem Zweck erbaute Evangelische<br />

Schule in der Weingartenstraße eröffnet werden konnte.<br />

In denselben Jahren (Dezember 1897) wurde der neue (größere)<br />

Evangelische Friedhof in der Marlinger Straße eröffnet,<br />

der heute noch der Evangelischen Gemeinde Meran gehört<br />

und mit vielen Gräbern bedeutender Personen aus zahlreichen<br />

Ländern ein kulturgeschichtliches Denkmal ersten Ranges<br />

ist.<br />

Kirche, Pfarrhaus, neuer Friedhof, Schulhaus: Dieses äußere<br />

Wachstum zeigt auf seine Weise, wie die Gemeinde auch an<br />

Mitgliedern gewachsen war. Bis kurz vor dem 1. Weltkrieg<br />

waren es ca. 880 eingetragene Mitglieder, 3 die zur Gemeinde<br />

gehörten und in einem riesigen Einzugsgebiet wohnten,<br />

nämlich im ganzen heutigen Südtirol, in Osttirol (um Lienz)<br />

und im ganzen heutigen Trentino. Es gehörte damit aber nur<br />

etwa ein Viertel der bei der Volkszählung im Jahr 1910 ermittelten<br />

3.318 evangelischen Einwohner ausdrücklich der Gemeinde<br />

an. 4<br />

Das Wachstum der Gemeinde zeigte sich auch an der Einrichtung<br />

von Predigtstationen in Arco (1897), Bozen-Gries mit<br />

Trient (1898). Es entstanden dort ebenfalls Kirchen: Die Trini-<br />

l’altare) la casa venne inaugurata ufficialmente il 13 aprile<br />

1862.<br />

T. v. Tschirschky si è anche molto adoperato affinché a Merano<br />

nel cimitero dietro la <strong>Chiesa</strong> dello Spirito Santo venisse<br />

creata una sezione evangelica. Il cimitero evangelico entrato<br />

in uso il 10 dicembre divenne così il primo luogo visibile della<br />

presenza evangelica a Merano.<br />

Nell’autunno del 1861 successero parecchie<br />

cose: il prof. dr. Alexander von Oettingen di<br />

Dorpat, che si tratteneva dal 12 ottobre<br />

con la moglie malata a Merano iniziò per<br />

primo e per lungo tempo (dopotutto 8<br />

mesi) il servizio di pastore a Merano per la<br />

comunità che stava formandosi. A. v. Oettingen<br />

a partire dal 13.10.1861 teneva<br />

non soltanto il culto ogni due settimane (allora<br />

ancora nelle case private) ma cominciò<br />

ad aprire un registro parocchiale per la «comunità<br />

evangelica luterana a Merano». Per<br />

H. H. Reimer rappresenta l’«inizio di un’esistenza<br />

storicamente rilevante della comunità<br />

di evangelici di quell’epoca». 2<br />

Comunità o non ancora comunità? Secondo<br />

A. v. Oettingen da una prima assemblea<br />

della comunità il 1.12.1861 risultò un comitato di tre persone<br />

che assunse la gestione della comunità che si stava formando.<br />

Un appello per la fondazione di una <strong>Chiesa</strong> <strong>Evangelica</strong> a Merano<br />

venne pubblicato a Natale del 1861 e diffuso con successo<br />

soprattutto attraverso i giornali della Germania del Nord.<br />

Arrivarono molte donazioni. Negli anni successivi vennero assunti<br />

in servizio dei pastori, per lo più da settembre fino a<br />

maggio/giugno, finché nel 1870 August Eduard Carl Richter<br />

prese servizio come primo pastore fisso a Merano.<br />

Fra il 1883 e il 1885 venne costruita la <strong>Chiesa</strong> di Cristo sulla<br />

Passeggiata del Passirio, soprattutto grazie ai molti aiuti dalla<br />

Germania e dall’Austria. La costruzione progettata dall’architetto<br />

Johannes Vollmer in stile storico trovò un grande riscontro,<br />

meno che fra i cattolici tradizionali che avevano in parte<br />

manifestato in maniera violenta contro la sua edificazione. Attualmente<br />

invece la <strong>Chiesa</strong> di Cristo ospita sempre più spesso<br />

culti ed iniziative ecumenici, dalla giornata mondiale di preghiera<br />

fino alle preghiere ecumeniche per la giornata per la<br />

salvaguardia del creato (vedi foto p. 163) e per la pace.<br />

Nel 1897 accanto alla chiesa venne completata la casa evangelica<br />

del pastore che è dotata anche di una sala per la comunità.<br />

La casa di preghiera era stata trasformata in una scuola<br />

finché nell’ottobre del 1904 venne aperta la Scuola <strong>Evangelica</strong><br />

della Weingartenstraße, costruita solo a questo scopo.<br />

Negli stessi anni (dicembre 1897) venne aperto il nuovo (e più<br />

grande) cimitero evangelico in Via Marlengo che appartiene<br />

ancora oggi alla comunità evangelica di Merano e che con le<br />

molte tombe di persone importanti di numerosi paesi rappresenta<br />

un monumento storico-culturale di prim’ordine.<br />

La chiesa, la casa pastorale, il nuovo cimitero, la scuola: questa<br />

espansione esterna dimostra a suo modo che anche il numero<br />

dei membri della comunità era aumentato. Fino a poco<br />

prima della Prima Guerra Mondiale erano iscritti circa 880<br />

membri 3 , che appartenevano alla comunità e vivevano in<br />

un’aerea enorme, vale a dire in tutto l’attuale Alto Adige, nel<br />

Tirolo orientale (intorno a Lienz) e in tutto l’odierno Trentino.<br />

Quindi solo circa un quarto dei 3.318 abitanti evangelici contati<br />

dal censimento dell’anno 1910 appartenevano espressamente<br />

alla comunità.<br />

161


tatiskirche in Arco wurde am 18. Februar 1900 eröffnet, die<br />

Christuskirche in Bozen am 14. Mai 1908. Außerdem wurde<br />

am 30. Juli 19<strong>11</strong> die Evangelische Kapelle in Sulden eröffnet.<br />

Der Gerechtigkeit halber muss erwähnt werden, dass die Initiativen<br />

zu Kirchengründungen an den genannten Orten<br />

nicht allein von Seiten der Meraner Gemeinde gefördert wurden,<br />

sondern auch wesentlich mitgetragen wurden vom<br />

Frankfurter »Verein für Einrichtung deutsch-evangelischer<br />

Gottesdienste in Curorten« und – im Fall von Sulden – vom<br />

»Evangelisch-kirchlichen Hilfsverein für Sulden« in Halle.<br />

Im Kontext der Gemeinde entstanden außerdem 1890 ein<br />

»Evangelischer Frauen- und Jungfrauenverein« (heute »Evangelischer<br />

Frauenverein«), 1897 ein »Missions(-Näh)verein«, es<br />

wurde u.a. ein »Diaconissenheim« eingerichtet und ein<br />

»Christliches Hospiz« (heute »Seniorenheim Bethanien«).<br />

Mit dem ersten Weltkrieg und seinen Folgen kam ein großer<br />

Einbruch. Der Kurbetrieb kam fast zum Erliegen. In Arco und<br />

Sulden fanden über Jahre hinweg keine evangelischen Gottesdienste<br />

mehr statt. Südtirol, 1918 von Italien besetzt, wurde<br />

in den Friedensverträgen Italien zugeschlagen. Viele »Reichsdeutsche«<br />

kehrten nach Deutschland zurück. Die Evangelische<br />

Gemeinde Meran gehörte nicht mehr zur österreichischen<br />

Evangelischen Kirche, sondern war »autonom« und fand dann<br />

1930 durch den italienischen Staat eine rechtliche Anerkennung.<br />

Die Evangelische Schule musste unter der faschistischen<br />

Herrschaft aufgegeben werden – zuerst das Gebäude, dann<br />

auch der Schulbetrieb. Für die beiden Evangelischen<br />

Gemeinden in Meran und Bozen (Bozen<br />

war 1916 selbständig geworden) war eine schwere<br />

Zeit zu überstehen, bis nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg langsam ein »Wiederaufbau« in Gang<br />

kam.<br />

Heute gehören zur »Evangelischen Gemeinde<br />

Meran« rund 340 eingetragene Gemeindemitglieder.<br />

Die Gemeinde mit Sitz in Meran umfasst<br />

ein immer noch großes Gebiet, nämlich den<br />

westlichen Teil Südtirols von Reschen bis Deutschnonsberg<br />

und den westlichen Teil des Trentino<br />

von der Val di Sole bis nach Riva del Garda. Dem<br />

Bekenntnis nach ist die Gemeinde lutherisch. Ihre<br />

Mitglieder sind aber de facto sowohl lutherische<br />

als auch unierte als auch reformierte Christen.<br />

Seit dem 1. Mai 2008 gehört die Gemeinde der »Evangelisch-<br />

Lutherischen Kirche in Italien« (ELKI) an. 1949, als sich aus<br />

dem »Verband der evangelischen Gemeinden deutscher<br />

Sprache in Italien« die ELKI bildete, hatten die Verantwortlichen<br />

der Gemeinde darauf beharrt, dass Meran eigenständig<br />

blieb, obwohl Pfarrer Giese den Anschluss an die ELKI lange<br />

befürwortet hatte.<br />

Neben der jüngst sich vollziehenden Integration in die ELKI,<br />

die auch darin zum Ausdruck kommt, dass der diesjährige<br />

Oberitalienische Gemeindetag der ELKI am 15. Oktober 20<strong>11</strong><br />

Teil des Festwochenendes zum Jubiläum ist, bedarf vor allem<br />

die ökumenische Verbundenheit als Kennzeichen der heutigen<br />

Situation der Erwähnung. In den Anfangszeiten war die<br />

Haltung der katholischen Kirche meist sehr ablehnend gegenüber<br />

»den Lutherischen«. Das hat sich – Gott sei Dank – sehr<br />

verändert. Die Ökumene ist in den letzten Jahrzehnten erfreulich<br />

gewachsen und zeigt sich in einer Vielzahl von Ökumenischen<br />

Veranstaltungen wie Gebeten für die Einheit der Christen,<br />

zum Tag der Schöpfung und für den Frieden und Gottesdiensten<br />

und anderen Formen der Zusammenarbeit. (Siehe<br />

Bild S. 163: Gebet zum Tag der Schöpfung) Dabei ist neben<br />

162<br />

Arco<br />

La crescita della comunità era dimostrata anche dall’istituzione<br />

di stazioni di predica ad Arco (1897), Bolzano-Gries e Trento<br />

(1898). Vennero costruite delle chiese: la chiesa della Trinità<br />

ad Arco è stata inaugurata il 18 febbraio 1900, la chiesa di<br />

Cristo a Bolzano il 14 maggio 1908. Inoltre il 30 luglio 19<strong>11</strong><br />

è stata aperta la cappella evangelica di Solda. Per correttezza<br />

bisogna dire che le iniziative per la fondazione delle chiese nei<br />

luoghi citati non sono state promosse solo dalla comunità di<br />

Merano, ma soprattutto dall’«Associazione per l’istituzione di<br />

chiese evangeliche nei luoghi di cura» di Francoforte e, nel<br />

caso di Solda, dall’«Associazione di assistenza evangelica per<br />

Solda» di Halle.<br />

Nel contesto della comunità inoltre sorsero nel 1890 un’«associazione<br />

evangelica di donne e ragazze» (oggi «associazione<br />

evangelica di donne»), nel 1897 un’«associazione missionaria»<br />

e fra le altre cose vennero fondati una Casa delle diaconesse<br />

ed un «Ospizio cristiano» (oggi «Casa di riposo Betania»).<br />

La Prima Guerra mondiale e le sue conseguenze produssero un<br />

grande crollo. Il turismo delle stazioni termali subì quasi un<br />

blocco totale. Ad Arco e Solda per anni non si svolsero più culti<br />

evangelici. L’Alto Adige, occupato dall’Italia nel 1918 venne assegnato<br />

all’Italia dai trattati di pace. Molti «tedeschi dell’Impero»<br />

ritornarono in Germania. La comunità evangelica di Merano<br />

non apparteneva più alla <strong>Chiesa</strong> evangelica austriaca, ma<br />

era «autonoma» ed ottenne poi nel 1930 il riconoscimento giuridico<br />

dallo Stato italiano. La scuola evangelica tuttavia venne<br />

abbandonata sotto il fascismo, prima<br />

l’edificio, poi anche la didattica stessa.<br />

Entrambe le comunità evangeliche di Merano<br />

e Bolzano (Bolzano era diventata indipendente<br />

nel 1916) hanno dovuto superare<br />

tempi difficili, fino al lento avvio<br />

della «ricostruzione» dopo la Seconda<br />

Guerra mondiale. Oggi alla «comunità<br />

evangelica di Merano» sono iscritti circa<br />

340 membri. La comunità con sede a Merano<br />

comprende un’area ancora grande,<br />

cioè la parte occidentale dell’Alto Adige<br />

da Reschen fino ai comuni tedeschi dell’alta<br />

Val di Non e la parte occidentale del<br />

Trentino dalla Val di Sole fino a Riva del<br />

Garda. La comunità è di confessione luterana.<br />

I suoi membri tuttavia de facto sono sia cristiani luterani,<br />

che uniti che anche riformati.<br />

Dal 1° maggio 2008 la comunità fa parte della «<strong>Chiesa</strong> evangelica<br />

luterana in Italia» (CELI). Nel 1949, quando venne formata<br />

la CELI dall’«Associazione delle comunità evangeliche di<br />

lingua tedesca in Italia» i responsabili della comunità avevano<br />

insistito che Merano restasse indipendente, anche se il pastore<br />

Giese aveva a lungo caldeggiato l’annessione alla CELI.<br />

Accanto alla recente integrazione all’interno della CELI, che si<br />

esprime anche con il fatto che la giornata CELI dell’Italia settentrionale<br />

quest’anno il 15 ottobre 20<strong>11</strong> sia parte del week<br />

end festivo per il giubileo, va menzionato soprattutto il legame<br />

ecumenico come caratteristica della situazione odierna. All’inizio<br />

l’atteggiamento della <strong>Chiesa</strong> cattolica nei confronti di<br />

quello che era «luterano» era molto negativo. Questo atteggiamento,<br />

grazie a Dio, è molto mutato. L’ecumene negli ultimi<br />

decenni è notevolmente cresciuta e sono state realizzate<br />

numerose iniziative ecumeniche come le preghiere per l’unità<br />

dei cristiani e la giornata per la salvaguardia del creato e per<br />

la pace, culti ed altre forme di collaborazione. Oltre alla <strong>Chiesa</strong><br />

cattolica-romana nel frattempo è stata coinvolta anche la


der römisch-katholischen Kirche inzwischen<br />

auch die rumänisch-orthodoxe<br />

Gemeinde Bozen beteiligt, die auch in<br />

Kirche bzw. Gemeindesaal der Evangelischen<br />

Gemeinde einmal im Monat ihre<br />

Gottesdienste feiert.<br />

Freundschaftliche Beziehungen bestehen<br />

auch zur Jüdischen Gemeinde Meran,<br />

deren Synagoge ganz in der Nähe der<br />

Evangelischen Kirche liegt. Außerdem ist<br />

die Gemeinde über den Garten der Religionen<br />

(Bozen) im Dialog mit Buddhisten,<br />

Muslimen und Hindus.<br />

Zum Leben der heutigen Evangelischen Gemeinde Meran<br />

wäre noch eine Menge zu berichten. Aber das Wichtigste ist,<br />

dass sie nach 150 Jahren wechselvoller Geschichte lebt, dass<br />

sie ein Ort gelebten evangelischen Glaubens ist und zugleich<br />

seitens der Urlauber und Kurgäste sowie in Stadt und Land<br />

geschätzt wird.<br />

Martin Burgenmeister,<br />

seit 2005 Pfarrer der Evangelischen Gemeinde Meran<br />

Fotos: Gemeindearchiv; Andrea und Martin Burgenmeister<br />

1 H.H. Reimer hat den Zeitpunkt dieses Gottesdienstes, der in verschiedenen Veröffentlichungen<br />

unterschiedlich angegeben wurde, genauestens erforscht und den<br />

24.10.1858 verifiziert (H.H. Reimer, »Lutherisch in Südtirol«, Bozen 2009, S. 21). Dieses<br />

Buch hält eine Fülle von wertvollen Informationen über die Geschichte der Evangelischen<br />

Gemeinde Meran und des lutherischen Protestantismus in Südtirol bereit.<br />

2 H.H. Reimer, Lutherisch in Südtirol, S. 32<br />

3 Evangelische Gemeinde A.B. Meran in Südtirol, Bericht für das Jahr 1912, S. 16–20<br />

4 Dieses Problem besteht übrigens bis heute: Viele Evangelische wissen gar nicht, dass<br />

sie ohne eine ausdrückliche Anmeldung und Registrierung gar nicht Mitglied der<br />

Ortsgemeinde sind.<br />

In der <strong>MITEINANDER</strong>-Ausgabe 20<strong>11</strong>-3 setzten wir in der<br />

Adressenliste einige praktische Anregungen seitens unserer<br />

Leserinnen und Leser um, vereinheitlichten<br />

die Reihenfolge der Angaben,<br />

wählten eine kopierfreundliche Gestaltung<br />

und ergänzten die bisherigen<br />

Adressen und Kontaktpersonen um<br />

weitere. In der Korrekturphase konnten<br />

noch einige seit der Vorjahresausgabe<br />

überholte Angaben durch die<br />

Gemeinden bzw. das Dekanat aktualisiert<br />

werden, aber bei der Gemeinde<br />

Meran lohnt sich jetzt eine Richtigstellung<br />

VOR der nächsten Adressenliste.<br />

Verändert sind die Telefon- und Faxnummer.<br />

Die Standard-ELKI-E-Mailadresse<br />

ist vorhanden, es werden aber<br />

normalerweise die gemeindeeigenen<br />

Adressen genutzt.<br />

Meran/Merano<br />

Evangelische Gemeinde A.B. Meran<br />

Via Carduccistraße 31<br />

39012 Meran<br />

Tel. 0473 492 395 (ufficio/Büro)<br />

Tel. 0473 492 397 (Pastore/Pfarrer)<br />

Fax 0473 492 396<br />

Sekretariat@ev-gemeinde-meran.it<br />

Pfarrer@ev-gemeinde-meran.it<br />

merano@chiesaluterana.it<br />

Pastore: Martin Burgenmeister<br />

Redaktion Redazione<br />

comunità rumeno-ortodossa di Bolzano,<br />

che celebra i suoi culti una volta<br />

al mese nella chiesa e sala della comunità<br />

evangelica.<br />

Sono sorti anche dei rapporti di amicizia<br />

con la comunità ebraica di Merano,<br />

la cui sinagoga si trova nelle<br />

immediate vicinanze della chiesa<br />

evangelica. Inoltre la comunità porta<br />

avanti un dialogo con buddisti, mussulmani<br />

ed induisti attraverso il giardino<br />

delle religioni (Bolzano).<br />

Ci sarebbe ancora molto da raccontare<br />

sulla vita dell’attuale comunità evangelica di Merano. Ma<br />

la cosa più importante è che è ancora in vita dopo 150 anni di<br />

una storia movimentata, che è un luogo di fede evangelica<br />

vissuta ed al contempo venga apprezzata dai turisti e dagli<br />

ospiti della località di cura nonché dai residenti in città e nei<br />

dintorni.<br />

Martin Burgenmeister, pastore della Comunità evangelica<br />

di Merano dal 2005; Traduzione: Maria Clara Finetti<br />

Foto: Archivio della Comunità; Andrea e Martin Burgenmeister<br />

1 H.H. Reimer ha compiuto una ricerca accurata per verificare la data di questo culto,<br />

che era stato indicato in maniera diversa nelle differenti pubblicazioni, fissandolo al<br />

24.10.1858 (H.H. Reimer, Luterano in Sudtirolo“, Bolzano 2009, pag. 21). Questo<br />

libro contiene una serie di preziose informazioni sulla storia della comunità evangelica<br />

di Merano e del protestantesimo luterano a partire dalla metà dell’Ottocento.<br />

2 H.H. Reimer, Luterano in Sudtirolo, pag. 32<br />

3 Comunità evangelica A.B. Merano in Alto Adige, relazione per l’anno 1912, pag. 16–20<br />

4 Questo problema sussiste ancora oggi: molti evangelici non sanno che finché non si<br />

iscrivono e registrano non possono essere considerati membri della comunità locale.<br />

Per l’edizione 20<strong>11</strong>-3 di INSIEME, abbiamo messo in pratica<br />

alcuni suggerimenti da parte dei nostri lettori per quanto riguarda<br />

l’impostazione dell’elenco degli<br />

indirizzi utili. Così abbiamo uniformato<br />

l’ordine dei dati, scelto una grafica che<br />

permettesse di fotocopiare gli elenchi e<br />

completato e ampliato gli indirizzi e il<br />

numero delle istituzioni e persone da<br />

contattare. Numerose informazioni oramai<br />

superate dall’edizione precedente<br />

siamo riusciti ad aggiornarle o correggerle<br />

in tempo utile, grazie alla collaborazione<br />

del Decanato e delle Comunità.<br />

Nel caso della Comunità di Merano vale<br />

la pena di una segnalazione a parte,<br />

ben prima del prossimo elenco aggiornato.<br />

Infatti, sono cambiati i numeri di<br />

fax e di telefono. Tra gli indirizzi e-mail<br />

vengono usati soprattutto gli indirizzi propri della Comunità.<br />

<strong>MITEINANDER</strong>–INSIEME ist ein Informationsorgan des Konsistoriums der ELKI und wird von diesem herausgegeben. Kreative<br />

Mitarbeit von vielen ist erwünscht und wichtig. Beiträge können per E-Mail unter der Adresse miteinander@chiesaluterana.it<br />

an die Redaktion geschickt werden. Die Redaktion behält sich das Recht zu Kürzungen vor. Eine Garantie zur Veröffentlichung<br />

der eingegangenen Artikel kann nicht übernommen werden.<br />

<strong>MITEINANDER</strong>–INSIEME è un organo d’informazione del Concistoro della CELI, che ne è anche l’editore. Si au spica, perché<br />

importante, una collaborazione creativa da parte di tanti. Gli scritti possono essere inviati per e-mail alla redazione utilizzando<br />

l’indirizzo miteinander@chiesaluterana.it. La redazione si riserva il diritto di accorciare gli articoli. Non esiste l’obbligo di pubblicazione<br />

da parte della redazione.<br />

163


»Arrivederci Roma«<br />

Anna-Sophie Keller geht nach Berlin<br />

Seit langem angekündigt, seit der Synode offiziell und nun<br />

ganz nah: Am 18. September werde ich ins Flugzeug nach<br />

Berlin steigen und Rom, Italien und somit auch die ELKI erstmal<br />

verlassen. Ich schreibe diesen kleinen Text in den ersten<br />

Septembertagen, in denen, nach einem heißen italienischen<br />

Sommer, das Licht in Rom freundlicher und goldener wird,<br />

die Stadt wieder aufatmet und ein jeder<br />

erholt, gestärkt, mit ein bisschen Melancholie<br />

und ein bisschen Vorfreude in<br />

einen neuen Arbeitszyklus startet. In der<br />

Luft liegt die Emsigkeit eines Neuanfangs,<br />

die Römer kehren zum Leben zurück, im<br />

Dekanat klingelt das Telefon jetzt wieder<br />

häufiger. In der selben erwachenden, ja<br />

fast erwartungsvollen Atmosphäre der<br />

ersten Septembertage habe ich vor drei<br />

Jahren angefangen für die ELKI zu arbeiten.<br />

Alles war ganz neu, ganz aufregend,<br />

voller Herausforderungen. Gleich wurden<br />

mir verantwortungsvolle Aufgaben zugetragen,<br />

ich wurde mit der Komplexität<br />

der ELKI vertraut und irgendwie habe ich es dann auch bald<br />

geschafft, die vielen, vielen Namen der verschiedenen Personen<br />

zu lernen. Dass das recht schnell und ohne Schwierigkeiten<br />

ging, habe ich besonders den Menschen, mit denen ich<br />

eng zusammengearbeitet habe, zu verdanken, allen voran<br />

Alexandra Damm, meinen Kolleginnen, dem Dekan und dem<br />

Konsistorium. Natürlich bin ich, wie überall, auch auf Schwierigkeiten<br />

und an Grenzen gestoßen, mich hat aber immer die<br />

Menschlichkeit und das Verständnis im Umgang miteinander<br />

berührt, die leider gar nicht selbstverständlich sind. Bei den<br />

zahlreichen Veranstaltungen der ELKI wie Synode, Pfarr- und<br />

Gemeindepräsidentenkonferenz, Kirchentagen und ELKI-Tag<br />

habe ich die zu den Namen passenden Gesichter dieser Kirchen<br />

kennengelernt und immer wieder getroffen; es war eine<br />

große Bereicherung mit so verschiedenen Personen in Kontakt<br />

zu treten, darunter bin ich einigen ausgezeichneten<br />

Menschen begegnet. Es haben interessante Gespräche und<br />

ein anregender Austausch stattgefunden, es gab den einen<br />

oder anderen Konflikt, der ja auch zum Beisammensein gehört.<br />

Ich habe durch diese Kontakte viele neue Seiten und<br />

Blickwinkel des Lebens kennengelernt. Einiges ist passiert in<br />

diesen drei Jahren für die ELKI und mit der ELKI, im Ganzen<br />

waren sie für mich eine sehr wichtige Erfahrung und haben<br />

mich sehr bereichert.<br />

Schon seit längerem hat sich ein möglicher neuer Weg vor<br />

mir aufgetan und ich habe lange gezögert, aber mich letztendlich<br />

für ihn entschieden.<br />

Und jetzt sitze ich nach drei Jahren wieder im Dekanat, in den<br />

ersten goldenen Septembertagen, spüre auch hier den neuen<br />

Anfang nach dem August und blicke einem ganz anderen<br />

Neuanfang entgegen. So sehr ich mich auch freue, es ist<br />

doch immer schwer zu gehen. Vor allem, wenn es einem gut<br />

gegangen ist!<br />

Ich muss mich also von der ELKI verabschieden und tue dies<br />

in großer Dankbarkeit und mit einem »Auf Wiedersehen!«,<br />

denn letztendlich ist kein Abschied ein Abschied für immer.<br />

Anna-Sophie Keller, Rom/Berlin<br />

164<br />

«Arrivederci Roma»<br />

Anna-Sophie Keller va a Berlino<br />

Annunciato da tempo, divenuto ufficiale al Sinodo e ora imminente:<br />

il 18 settembre 20<strong>11</strong> prenderò il volo per Berlino e lascerò<br />

Roma, l’Italia e quindi anche la CELI. Scrivo questo breve<br />

testo nei primi giorni di settembre, in cui dopo una torrida<br />

estate italiana, la luce a Roma diventa più calda e dorata, la<br />

città riprende a vivere e ognuno ricomincia, riposato e con più<br />

forze, con un pò di malinconia<br />

e un pò di gioia, un<br />

nuovo ciclo di lavoro. Nell’aria<br />

si respira l’operosità di<br />

un nuovo inizio, i romani<br />

tornano alla loro vita, nel<br />

Decanato ora il telefono<br />

suona più spesso. Nella stessa<br />

atmosfera di risveglio,<br />

quasi di impazienza, delle<br />

prime giornate di settembre<br />

ho iniziato a lavorare per<br />

la CELI tre anni fa. Tutto<br />

era completamente nuovo,<br />

molto eccitante, pieno di<br />

sfide. Mi sono stati subito affidati dei compiti di responsabilità<br />

e ho iniziato a conoscere la complessità della CELI riuscendo in<br />

qualche modo ad imparare abbastanza presto i molti nomi<br />

delle diverse persone. Il fatto che abbia potuto realizzarlo velocemente<br />

e senza difficoltà lo devo in modo particolare alle<br />

persone con cui ho avuto una stretta colaborazione, soprattutto<br />

ad Alexandra Damm, alle mie colleghe, al Decano e al<br />

Concistoro. Naturalmente come ovunque, ho anche incontrato<br />

delle difficoltà e dei limiti, ma mi ha colpito sempre l’umanità<br />

e la comprensione che ho incontrato negli altri, che non<br />

sono sempre scontate purtroppo. Durante le numerose iniziative<br />

della CELI come i Sinodi, i Convegni dei pastori e le Conferenze<br />

dei presidenti delle comunità, le giornate evangeliche e<br />

ecumeniche delle Chiese (Kirchentage) e la giornata della<br />

CELI, ho potuto finalmente associare i nomi ai volti giusti della<br />

<strong>Chiesa</strong> che ho continuato ad incontrare. È stato un grande arricchimento<br />

poter entrare in contatto con persone così diverse,<br />

e poterne conoscere alcune veramente eccezionali. Ci sono<br />

state discussioni interessanti ed uno scambio stimolante, c’è<br />

stato qualche conflitto, che fa parte anche quello dello stare<br />

insieme. Attraverso questi contatti ho conosciuto molti nuovi<br />

lati e visioni della vita. Qualcosa è successo in questi tre anni<br />

per e con la CELI nel complesso sono stati per me un’esperienza<br />

molto importante e mi hanno molto arricchito.<br />

Già da tempo si era aperta per me una nuova strada e ho esitato<br />

molto ma infine mi sono decisa a intraprenderla.<br />

Ed ora sono qui di nuovo nel Decanato, tre anni dopo, durante<br />

le stesse giornate dorate di settembre, sento anche adesso il<br />

nuovo inizio dopo agosto, con lo sguardo rivolto ad un percorso<br />

totalmente nuovo. Anche se sono molto contenta è sempre<br />

difficile andarsene. Soprattutto quando uno se l’è passata<br />

bene!<br />

Devo accomiatarmi dalla CELI e lo faccio ringraziando di tutto<br />

cuore e con un «Arrivederci!», perché in fondo nessun addio è<br />

un addio per sempre.<br />

Anna-Sophie Keller, Roma/Berlino<br />

Traduzione: Maria Clara Finetti


Ordination von Frau Kirsten<br />

Thiele zur lutherischen Pastorin<br />

des Gemeindeaufbauprojekts Sardinien<br />

Cagliari, 4. September 20<strong>11</strong> – Die Evangelisch-Lutherische<br />

Kirche in Italien (ELKI) hat Frau Kirsten Thiele zur Pastorin ordiniert.<br />

Ihre Aufgabe wird es sein, im Rahmen eines Sardinien<br />

betreffenden Evangelisierungsprojektes die sich im Aufbau<br />

befindende Gemeinde Sardinien zu begleiten und zu leiten.<br />

Der Ordinationsgottesdienst, an dem Dekan Holger Milkau,<br />

Synodalpräsidentin Christiane Groeben sowie alle Mitglieder<br />

des Konsistoriums teilgenommen haben, fand in Cagliari in<br />

der Baptistenkirche statt. Die Anwesenheit der Pastorin der<br />

evangelischen Baptistenkirche, Cristina Arcidiacono, des Pastors<br />

der Siebenten-Tags-Adventistenkirche , Gianfranco Irrera,<br />

und des Beauftragten für Ökumene der Diözese Cagliari,<br />

Hochwürden Mario Farci, bezeugt die guten ökumenischen<br />

Beziehungen, die die ELKI mit den anderen christlichen Kirchen<br />

unterhält. Am Festgottesdienst haben auch einige Mitglieder<br />

der deutschen Streitkräfte des NATO-Stützpunkts Decimomannu,<br />

Konsulin Bruder sowie einige Mitglieder der sich<br />

im Aufbau befindenden lutherischen Gemeinde Sardinien,<br />

die zum auf der Insel stationierten NATO-Personal gehören,<br />

teilgenommen.<br />

»Die Ordination von Pastorin Thiele stellt einen bedeutenden<br />

Moment des lutherischen Evangelisierungsprojekts<br />

unserer Kirche dar, wie auch zuvor schon die erfolgreich<br />

durchgeführten Gemeindegründungen in Verona,<br />

Turin und Bari. Es ist mir wichtig zu unterstreichen, dass<br />

es sich bei diesem Projekt um ein Projekt von unten handelt.<br />

Unser Konsistorium hat den an es gestellten Antrag<br />

auf nähere, ständige, religiöse Begleitung diskutiert, um<br />

ihn dann mit großer Freude anzunehmen. Dieser Antrag<br />

kam von Menschen, die der lutherischen Konfession angehören<br />

und auf Sardinien wohnen, und denen eine<br />

geistliche Leitung auch in italienischer Sprache und ein<br />

geeigneter Ort für ein Zusammenkommen bisher fehlten«,<br />

so Dekan Holger Milkau.<br />

Bis zum Aufbau einer selbstständigen Organisation wird die<br />

Gemeinde Sardinien zum Gemeindebereich Rom gehören.<br />

Ihre Leitung wird Pastorin Kirsten Thiele, Mutter von zwei<br />

Kindern, übernehmen. Die 45jährige Deutsche hat ein abgeschlossenes<br />

Theologiestudium hinter sich und wurde 13 Jahre<br />

nach ihrer Ankunft auf der italienischen Insel zur Pastorin or-<br />

Ordinazione di Kirsten Thiele a<br />

pastora luterana<br />

per la costituenda comunità di Sardegna<br />

Cagliari, 4 settembre 20<strong>11</strong> – La <strong>Chiesa</strong> <strong>Evangelica</strong> Luterana in<br />

Italia (CELI), ha ordinato Kirsten Thiele a Pastora, con l’incarico<br />

di accompagnare e guidare la costituenda comunità di Sardegna,<br />

nell’ambito di uno specifico progetto di evangelizzazione<br />

rivolto al territorio isolano.<br />

La cerimonia si è svolta alle ore 17.00, presso la <strong>Chiesa</strong> <strong>Evangelica</strong><br />

Battista, alla presenza del Pastore Holger Milkau, Decano<br />

della <strong>Chiesa</strong> luterana in Italia, della Presidente del Sinodo<br />

Christiane Groeben e di tutti i membri del Concistoro. A testimonianza<br />

della qualità dei rapporti ecumenici della CELI con<br />

le altre chiese cristiane, hanno partecipato Cristina Arcidiacono,<br />

pastora della <strong>Chiesa</strong> <strong>Evangelica</strong> Battista, Gianfranco Irrera,<br />

pastore della <strong>Chiesa</strong> Avventista del Settimo Giorno, Don<br />

Mario Farci, delegato per l’ecumenismo della diocesi Cagliari.<br />

Sono stati presenti inoltre, in rappresentanza, vari membri<br />

delle forze militari tedesche di Decimomannu – sede della<br />

NATO –, la console Signora Bruder, giacché diversi membri<br />

della nascente comunità luterana sarda fanno parte del personale<br />

dell’Alleanza Atlantica dislocato sull’Isola.<br />

«L’ordinazione della Pastora Thiele è un momento rilevante<br />

del progetto di evangelizzazione luterana, voluto dalla nostra<br />

<strong>Chiesa</strong> sulla scia di quanto già avvenuto con successo, ad<br />

esempio, a Verona, Torino e Bari. Ed è importante sottolineare<br />

come questo sia un progetto che nasce dal basso: il nostro<br />

Concistoro, infatti, ha valutato e accolto con gioia la richiesta<br />

di un accompagnamento religioso più vicino e continuo da<br />

parte di chi, appartenente alla confessione luterana e abitante<br />

in Sardegna, ha finora sentito fortemente la mancanza di<br />

una guida spirituale anche in lingua italiana e di un luogo<br />

d’aggregazione idonei» spiega il Decano Milkau.<br />

Fino a quando non si sarà organizzata autonomamente, la<br />

comunità di Sardegna farà territorialmente capo a quella di<br />

Roma. La guiderà Kirsten Thiele, tedesca, madre di due figli,<br />

con studi universitari e laurea in teologia, che vive da tredici<br />

anni nell’Isola e ha svolto, negli ultimi sei anni, il ruolo di sostituto<br />

del Cappellano Militare per le forze militari tedesche<br />

presenti sul territorio sardo per conto della NATO.<br />

La comunità di Sardegna conta già oggi diverse decine di credenti<br />

di origine tedesca - militari della NATO, riservisti e personale<br />

civile dell’Alleanza, coniugi di cittadini sardi – e diversi di<br />

165


diniert. In den letzten sechs Jahren war sie stellvertretend<br />

als Militärseelsorgerin für die deutschen Streitkräfte<br />

des sardischen NATO-Stützpunktes tätig.<br />

Die Gemeinde Sardinien zählt heute schon mehrere<br />

Dutzend Gläubige deutscher Herkunft: Soldaten, Reservesoldaten<br />

und Zivilpersonal der NATO, Ehepartner<br />

sardischer BürgerInnen sowie Gläubige italienischer<br />

Herkunft, die sich mit großem Interesse dem<br />

Protestantismus genähert haben.<br />

Für sie alle wird Pastorin Thiele in der zur Baptistenkirche<br />

in Cagliari gehörenden Casa Eben Ezer jeden<br />

Monat einen deutsch-italienischen Gottesdienst halten.<br />

Dort wird sie auch einmal im Monat das »Frauenfrühstück«<br />

anbieten. Auf Wunsch der Gemeinde<br />

werden auch weitere Treffen organisiert.<br />

»Die Entscheidung der ELKI für meine Person und<br />

das in mich gesetzte Vertrauen freuen mich sehr.<br />

Mit großer Begeisterung werde ich versuchen, mit Hilfe<br />

meines Glaubens und der Unterstützung unserer Gemeindemitglieder<br />

meine Aufgabe zu erfüllen«, meint Frau Thiele<br />

»Da ich schon seit 13 Jahren auf Sardinien lebe, kenne<br />

ich die Rolle der Frauen in der hiesigen Kultur und Geschichte<br />

gut. Auch aus diesem Grund habe ich mit großer<br />

Genugtuung den Auftrag meiner Kirche angenommen. Er<br />

bezeugt das Augenmerk, das die ELKI auf die Umsetzung<br />

einer völligen und tatsächlichen Gleichberechtigung von<br />

Mann und Frau legt.«<br />

Auszug aus der Pressemitteilung von BMP Comunicazione<br />

Aber dem Leser gefällt es auch,<br />

über das Drumherum etwas zu erfahren.<br />

Die Kirche war zum Bersten voll. Eine Ordination ist eben<br />

etwas ganz Besonderes: Eine ordentliche Berufung zur Verkündigung<br />

des Wortes Gottes und zur Verwaltung der Sakramente.<br />

Aus »Frau Thiele« wird »Pastorin Thiele«.<br />

In einer kleinen Diasporakirche wie unsere ELKI es ist, werden<br />

wir selten die Gelegenheit haben, solch einem Ereignis beizuwohnen.<br />

Dementsprechend ist die Atmosphäre voller spannender<br />

Erwartung. Der durchgehend zweisprachige Gottesdienst<br />

wurde von Pastor Kruse eingeleitet. Es war amüsant,<br />

als er sich, »man höre und staune«, als Pfarrer der Gemeinde<br />

Rom und eigentlich auch für Sardinien zuständig vorstellte.<br />

Die Gesänge aus dem neuen zweisprachigen ELKI-Gesangbuch<br />

wurden tatsächlich von allen (so klang es) mitgesungen.<br />

Ein Ordinationsgottesdienst hat nicht nur mit Berufung zu<br />

tun, sondern auch mit Segnung und Sendung. So waren<br />

neben Pfarrer Kruse und Dekan Milkau auch noch andere<br />

aktiv am Geschehen beteiligt. Jeder trug eine biblische Lesung<br />

vor und sprach, nachdem Frau Thiele ihr Ordinationsgelübde<br />

abgelegt hatte, ihr unter Händeauflegen einen Segen<br />

zu. Ein äußerst bedeutender und emotionsgeladener Akt.<br />

Nun war sie Pastorin und führte den Gottesdienst fort mit<br />

Fürbitten und Abendmahl ...<br />

Ich freue mich dabei gewesen sein zu dürfen (auch wenn ich<br />

auf den anschließenden Umtrunk verzichten musste, weil<br />

mein Flieger nicht gewartet hätte).<br />

Herzlichen Glückwunsch, Pastorin Thiele!<br />

Margit Müller<br />

166<br />

nazionalità italiana che si sono avvicinati<br />

con interesse alla realtà del<br />

protestantesimo.<br />

Per tutti loro, la pastora Thiele celebrerà<br />

un culto al mese, in italiano e<br />

tedesco, presso la Casa Eben Ezer<br />

della <strong>Chiesa</strong> battista di Cagliari. E<br />

sempre mensilmente, presso la stessa<br />

struttura, la pastora Thiele organizzerà<br />

la «colazione delle donne».<br />

Inoltre si prevedono altri incontri<br />

secondo le richieste della comunità.<br />

«La scelta e la fiducia della CELI nei<br />

miei confronti mi riempiono di<br />

gioia ed è con entusiasmo che cercherò<br />

di adempiere al mio compito,<br />

grazie all’aiuto della mia fede e al<br />

sostegno degli appartenenti alla nostra comunità – aggiunge<br />

Kirsten Thiele – Peraltro, essendo residente in Sardegna da<br />

oltre un decennio, ho consapevolezza del ruolo delle donne<br />

nella cultura e nella storia dell’Isola ed è, quindi, con ulteriore<br />

soddisfazione che ho accolto l’incarico della mia <strong>Chiesa</strong>,<br />

perché ne testimonia l’attenzione nel realizzare la totale e<br />

reale parità tra uomo e donna».<br />

Tratto (ed adeguato) dal comunicato stampa della BMP.<br />

Ma al lettore piace anche di sapere qualcosa<br />

sugli annessi e connessi.<br />

La chiesa era piena. Un’ordinazione pastorale è appunto<br />

qualcosa di molto speciale. Una chiamata secondo le norme<br />

all’annuncio della parola di Dio ed all’amministrazione dei sacramenti.<br />

La Signora Thiele diventa la Pastora Thiele.<br />

In una chiesa nella diaspora, piccola come lo è la nostra CELI,<br />

avremo raramente l’occasione di assistere a un tal evento. Di<br />

conseguenza l’atmosfera è piena di attese emozionanti. Lo si<br />

può proprio percepire. Su tutti i volti una lucentezza particolare.<br />

L’intima commozione dell’aspirante pastora coinvolge i<br />

presenti.<br />

Il culto completamente bilingue è stato introdotto dal pastore<br />

Kruse. È stato buffo quando si è presentato in qualità di pastore<br />

della comunità di Roma e, «difficile da credere» in realtà<br />

anche competente per la Sardegna.<br />

I canti del nuovo innario bilingue della CELI erano perfetti ed<br />

effettivamente si aveva la sensazione che siano stati cantati<br />

da tutti.<br />

Un culto di ordinazione non ha soltanto a che fare con la<br />

chiamata ma anche con la benedizione e la missione. Così all’avvenimento,<br />

accanto al pastore Kruse e il decano Milkau<br />

erano attivamente interessati anche altri. Ognuno ha letto un<br />

testo biblico e, dopo che la Signora Thiele ha espresso il suo<br />

impegno al servizio, ha anche pronunciato con l’imposizione<br />

delle mani una benedizione nei confronti della nuova Pastora.<br />

Un atto estremamente significativo e carico di emozioni.<br />

E come pastora e ha continuato a condurre il culto con preghiere<br />

d’intercessione e la Santa Cena ...<br />

Mi rallegro di avervi potuto partecipare (anche se ho dovuto<br />

rinunciare al seguente spuntino, perché il mio aereo non<br />

avrebbe aspettato).<br />

Tanti auguri Pastora Thiele!<br />

Margit Müller


»Himmel und Erde –<br />

wie Gott die Welt erschuf«<br />

Sing- und Begegnungsfreizeit mit Südtiroler<br />

und nordfriesischen Kindern und Jugendlichen<br />

in Castelfeder<br />

»Ich wünschte, diese Ferien würden nie zu Ende gehen«, so<br />

ein 12-jähriges Mädchen nach dem morgendlichen Bad im<br />

Schwimmbad auf der Wiese.<br />

Eine gute Woche lang trafen<br />

sich 30 Kinder und Jugendliche<br />

von 8 bis 14 Jahren aus<br />

Nordfriesland und Südtirol<br />

unter dem Dach des Hauses<br />

Castelfeder inmitten des einzigartigen<br />

Biotops. Mit dem<br />

evangelischen Kirchenmusiker,<br />

Rainer Raffalsky aus<br />

Leck/Nordfriesland, und der<br />

Spiel- und Theaterpädagogin Daniela Friedrich, Pfarrfrau aus<br />

der evangelischen Gemeinde Bozen, übten sie Lieder zur biblischen<br />

Schöpfungsgeschichte ein und setzten sich mit der Erkenntnis<br />

von Gut und Böse auseinander. Im darstellenden<br />

Spiel wurden gemeinsam Theaterszenen dazu entwickelt.<br />

Südtirols Schöpfung erlebten die Kinder und Jugendlichen<br />

besonders eindrucksvoll und herausfordernd bei einer sechsstündigen<br />

Wanderung von Aldein durch<br />

den Blätterbach nach Maria Weißenstein,<br />

eine außergewöhnliche Erfahrung nicht<br />

nur für diejenigen, die vom platten<br />

Lande kommen und sonst nur Deiche als<br />

Erhebungen kennen. Der jüngste Junge<br />

hielt seine Füße mit einem endlos geträllerten<br />

»Vom Aufgang der Sonne bis zu<br />

ihrem Niedergang« am Laufen.<br />

Nach intensiven Proben ist der Bilder- und Liederbogen gestaltet.<br />

Die Gruppe konnte es kaum erwarten, »Himmel und<br />

Erde – wie Gott die Welt schuf« in der evangelischen Christuskirche<br />

in Bozen zu präsentieren. Am Samstag, den 9.7.20<strong>11</strong>,<br />

war es dann so weit. Das Publikum war von der musikalischen<br />

Vorführung der Jugend begeistert und freut sich sicher schon<br />

auf die nächste Gelegenheit.<br />

Pastor Marcus Friedrich, Bozen<br />

168<br />

www.chiesaluterana.it<br />

Schauen Sie doch mal<br />

auf die Homepage der ELKI – CELI.<br />

Hier finden Sie u.a. die wichtigsten<br />

Informationen über unsere Kirche,<br />

Beiträge von der Synode in Gesamtlänge,<br />

zur Theologie und zu aktuellen Themen,<br />

Veranstaltungshinweise, Pressemitteilungen,<br />

<strong>MITEINANDER</strong>/INSIEME<br />

in deutscher Sprache.<br />

«Cielo e Terra –<br />

come Dio creò il Mondo»<br />

Uno scambio culturale con canti e tempo passato<br />

insieme tra bambini e ragazzi dell’Alto Adige e<br />

dalla Frisonia Settentrionale a Castelfeder.<br />

«Mi auguro che non finissero mai queste vacanze», ecco il<br />

commento a caldo di una 12enne dopo un bagno mattiniero<br />

nella piscina in mezzo ai prati. Per una settimana<br />

abbondante, 30 bambini e ragazzi tra gli 8 e<br />

i 14 anni provenienti dalla Frisonia Settentrionale<br />

e dall’Alto Adige si sono trovati sotto lo stesso<br />

tetto della Casa Castelfeder circondata da un<br />

biotopio unico. Accompagnati dal musicista<br />

evangelico Rainer Raffalsky di Leck in Frisonia<br />

Settentrionale e la pedagostista ludica e teatrale<br />

Daniela Friedrich, moglie del pastore della Comunità<br />

<strong>Evangelica</strong> di Bolzano, hanno imparato<br />

a cantare canti sul racconto biblico della Creazione<br />

e riflettevano insieme sul Bene e sul Male. I pensieri e le<br />

idee hanno poi trovato uno sbocco creativo nelle scene teatrali<br />

sviluppate dal gruppo.<br />

Un’esperienza impressionante con il Creato in Alto Adige è<br />

stata la sfida di una camminata durata sei ore da Aldino tramite<br />

il Blätterbach fino a Pietralba, e quest’esperienza non è<br />

stata soltanto qualcosa di eccezionale per coloro che normalmente<br />

abitano in piena pianura e<br />

pensano subito al massimo ad<br />

una diga quando si parla di elevazioni.<br />

Il bambino più giovane<br />

teneva in movimento i suoi piedi<br />

grazie al «Dal sorger del sole fino<br />

al suo tramonto» cantato all’infinito.<br />

Dopo prove intense, immagini<br />

e canti erano pronti per essere<br />

condivisi con il pubblico. Tutti quanti non vedevano l’ora di<br />

presentare «Cielo e Terra – come Dio creò il Mondo» alla <strong>Chiesa</strong><br />

di Cristo di Bolzano. Sabato, 9 luglio 20<strong>11</strong>, è arrivato il<br />

grande momento. Il pubblico è rimasto entusiasta di quanto<br />

avevano preparato i ragazzi e spera sicuramente in un «bis»<br />

in un futuro non troppo lontano.<br />

Pastore Marcus Friedrich, Bolzano<br />

Traduzione: Sabine Wolters<br />

www.chiesaluterana.it<br />

Sulla homepage<br />

della ELKI – CELI<br />

troverete le informazioni dettagliate<br />

sulla nostra chiesa, i rapporti completi<br />

su Sinodo, teologia e temi attuali,<br />

notizie su manifestazioni,<br />

comunicati stampa e<br />

<strong>MITEINANDER</strong>/INSIEME<br />

in lingua italiana


Taufe in Bari<br />

Am 4. Juni 20<strong>11</strong> hatten wir die<br />

große Freude, die Taufe unseres<br />

Sohnes Theodor Paul zu feiern.<br />

Nicht nur für uns als Eltern<br />

war dieser Tag ein besonderes<br />

Ereignis, auch für die kleine Gemeinde<br />

in Bari: die erste Taufe<br />

seit 104 Jahren!<br />

Mein Mann und ich leben seit<br />

Anfang 2010 in Bari. Hier wurde<br />

am 26. Oktober 2010 unser Sohn<br />

geboren. Daher lag es für uns<br />

nahe, ihn auch in der hiesigen<br />

Gemeinde taufen zu lassen.<br />

In der kleinen festlich geschmückten<br />

Waldenser-Kirche direkt auf<br />

dem Corso Vittorio Emanuele hat<br />

Dekan Milkau einen wunderschönen, zweisprachigen Taufgottesdienst<br />

mit uns gefeiert. Wir haben uns sehr darüber gefreut,<br />

dass neben den aus Deutschland angereisten Paten und<br />

Mitgliedern der evangelisch-lutherischen Gemeinde auch einige<br />

Mitglieder der Waldenser zum Gottesdienst gekommen<br />

waren. Sehr gut gefallen hat uns auch, dass Dekan Milkau die<br />

Gemeinde aktiv mit eingebunden hat, so wurde z. B. die Lesung<br />

von zwei Gemeindemitgliedern auf Deutsch bzw. Italienisch<br />

vorgetragen. Zu unserer Überraschung hatte Dekan<br />

Milkau einen Organisten und einen Violinisten organisiert, die<br />

mit ihrer musikalischen Begleitung die feierliche Stimmung<br />

ganz besonders betont haben.<br />

Nach 104 Jahren kam nun die silberne Taufschale der alten<br />

evangelisch-lutherischen Gemeinde wieder zum Einsatz, die<br />

bis dato in Rom verwahrt wurde. »Von allen Seiten umgibst<br />

du mich und hältst deine Hand über mir« aus Psalm 139<br />

haben wir für unseren Sohn als Taufspruch gewählt.<br />

Der kleine Täufling hat das Ereignis friedlich auf dem Arm seines<br />

Paten verschlafen. Er wurde erst wieder wach, als wir im<br />

Anschluss an die Taufe in der Sakristei zum Umtrunk mit der<br />

Gemeinde zusammen kamen.<br />

Als kleine Erinnerung gab es für die, die mit uns gefeiert<br />

haben, kleine mit Mandeln gefüllte Tütchen.<br />

Wir danken Dekan Milkau ganz herzlich für den persönlichen,<br />

unvergesslichen Taufgottesdienst und hoffen, dass die Gemeinde<br />

in Bari wachsen wird und weitere Täuflinge unserem<br />

Theo nachfolgen werden.<br />

Simone & Paul Wenzel mit Theodor Paul, Bari<br />

Historische Taufe nach 104 Jahren/Battesimo storico dopo 104 anni<br />

Battesimo a Bari<br />

Il 4 giugno 20<strong>11</strong> abbiamo<br />

avuto la grande<br />

gioia di celebrare il<br />

battesimo di nostro figlio<br />

Theodor Paul.<br />

Questa giornata è<br />

stata un evento particolare<br />

non solo per<br />

noi genitori ma anche<br />

per la piccola comunità<br />

di Bari: il primo<br />

battesimo dopo 104<br />

anni!<br />

Mio marito ed io viviamo<br />

a Bari dall’inizio<br />

del 2010. Qui è<br />

nato nostro figlio il 26<br />

ottobre 2010. Per questo ci è sembrato naturale farlo battezzare<br />

nella comunità locale.<br />

Nella piccola chiesa valdese addobbata a festa che dà direttamente<br />

su Corso Vittorio Emanuele il Decano Milkau ha celebrato<br />

con noi un meraviglioso culto<br />

battesimale in due lingue.<br />

Siamo stati molto felici che<br />

accanto ai padrini, venuti<br />

dalla Germania, ed i<br />

membri della comunità<br />

evangelica luterana<br />

abbiano partecipato al<br />

culto anche alcuni<br />

membri della <strong>Chiesa</strong><br />

valdese. Ci ha fatto<br />

anche molto piacere che<br />

il Decano Milkau abbia<br />

coinvolto attivamente la comunità<br />

facendo ad esempio<br />

presentare la lettura da due membri<br />

della comunità rispettivamente in tedesco ed in italiano. Con<br />

nostra sopresa il Decano Milkau aveva anche chiamato un organista<br />

ed un violinista che con il loro accompagnamento musicale<br />

hanno sottolineato in maniera particolare l’atmosfera<br />

solenne.<br />

Dopo 104 anni è stata riutilizzata la conca battesimale d’argento<br />

dell’antica comunità evangelica luterana, che finora era<br />

stata custodita a Roma. Come versetto battesimale per nostro<br />

figlio abbiamo scelto «Tu mi cingi di dietro e davanti e metti la<br />

tua mano su di me» dal Salmo 139.<br />

Il piccolo battezzando ha dormito tranquillamente fra le braccia<br />

del suo padrino durante tutto l’evento. Si è svegliato solo<br />

quando dopo il battesimo ci siamo ritrovati nella sacrestia per<br />

brindare con la comunità.<br />

A tutti coloro che hanno celebrato con noi il battesimo abbiamo<br />

dato come piccolo ricordo dei sacchetti ripieni di confetti.<br />

Ringraziamo di tutto cuore il Decano Milkau per l’indimenticabile<br />

culto battesimale e speriamo che la comunità di Bari cresca<br />

e che ci siano altri battezzandi dopo il nostro Theo.<br />

Simone & Paul Wenzel con Theodor Paul, Bari<br />

Traduzione: Maria Clara Finetti<br />

169


Die neue ELKI-Webseite<br />

Seit der ELKI-Synode 2004 in Seiano ist die Evangelisch-Lutherische<br />

Kirche in Italien im Zeitalter des Internets angekommen.<br />

Etliche Jahre lang lieferte die Webseite www.chiesaluterana.it<br />

umfangreiche und leicht zugängliche Informationen rund um<br />

die ELKI für Interessierte im In- und Ausland.<br />

Spätestens im verflixten siebten Jahr wurde allerdings klar:<br />

Die Webseite war veraltet und konnte in der bisherigen Form<br />

nicht mit den Anforderungen der neuen<br />

Zeit Schritt halten. Die Datenmenge war<br />

beträchtlich angestiegen, neue Informationen<br />

konnten nicht untergebracht werden<br />

und die Benutzer wurden zunehmend ratloser,<br />

wie sie erfolgreich nach den Antworten<br />

auf ihre Fragen suchen sollten.<br />

Um Abhilfe zu schaffen, wandte sich die<br />

ELKI an echte Profis, die Webagentur »Iperdesign«.<br />

Ende Mai/Anfang Juni 20<strong>11</strong> war<br />

es dann so weit – die gewohnte Internetadresse<br />

www.chiesaluterana.it stellte sich<br />

im neuen Gewand im Netz vor. Pull-Down-<br />

Menüs auf der Hauptseite bieten praktisch, übersichtlich und<br />

doch auch unaufdringlich einen Überblick über die gesamte<br />

Homepage der ELKI. Sämtliche Bereiche sind nun direkt zugänglich.<br />

Insgesamt hat sich das Spektrum der gebotenen Informationen<br />

erheblich erweitert.<br />

Eine weitere wichtige und ausdrücklich gewollte Änderung ist<br />

die größere Einbeziehung des aktuellen Gemeindelebens.<br />

Der statische Teil des Gemeindebereichs ist nun umfangreicher<br />

als zuvor – über den einführenden Text zur Gemeinde<br />

selbst hinaus besteht jetzt die Möglichkeit, eine Fotogallerie<br />

zum Anklicken einzufügen und in einem Veranstaltungskalender<br />

auf besondere Events vor Ort hinzuweisen. Jede Gemeinde<br />

soll in den eigenen Reihen jemanden ausgucken, der/die<br />

sich um den Internetauftritt innerhalb der ELKI-Homepage<br />

kümmern soll. Der jeweilige Gemeindebrief kann nach wie<br />

vor auch über die Webseite www.chiesaluterana.it herunter<br />

geladen werden. Insgesamt wird also eine bessere Sichtbarkeit<br />

vor allem für diejenigen Gemeinden erzielt, die (bisher)<br />

keine eigene Homepage eingerichtet haben. Unter den Fittichen<br />

der ELKI wird nun dieser Einstieg erleichtert.<br />

Ausbaufähig in dieser Phase ist derzeit noch der theologische<br />

Bereich, der strukturell bereits differenzierter als bisher angelegt<br />

ist, aber nun auch durch ein inhaltlich reichhaltiges Angebot<br />

mit Leben gefüllt werden soll. Ideen und Anregungen<br />

sind genauso willkommen wie konstruktive Kritik an gewiss<br />

noch vorhandenen Schwachpunkten. Der äußere Eindruck<br />

soll nicht die Inhalte in den Hintergrund drängen, aber ein<br />

ansprechender Internet-Auftritt bedeutet für unsere Kirche<br />

mehr als nur eine Visitenkarte. Treffender wäre es wohl, von<br />

einer Menükarte zu sprechen, die Lust auf mehr macht. Bei<br />

der Optimierung dieses »Menüs« können alle nach Kräften<br />

mithelfen.<br />

Francesca Conti/Sabine Wolters<br />

Nun war es also soweit, ich saß im »Freccia Rossa«, dem<br />

Schnellzug Neapel–Rom, unterwegs zum Dekanat der Evangelisch-Lutherischen<br />

Kirche in Italien. Schon über 5 Jahre arbeite<br />

ich im Pfarrbüro der Gemeinde Neapel, aber vor allem<br />

170<br />

Il nuovo sito web della CELI<br />

A partire dal Sinodo della CELI nel 2004 a Seiano, la <strong>Chiesa</strong><br />

<strong>Evangelica</strong> Luterana in Italia era arrivata nell’era dell’internet.<br />

Per diversi anni, il sito web www.chiesaluterana.it forniva un<br />

facile accesso a numerose informazioni attorno alla CELI a<br />

utenti interessati in Italia e all’estero.<br />

Durante il settimo anno è diventato palese, però, che la pagina<br />

web era oramai obsoleta e non riusciva più a tenere il<br />

passo con i tempi. La quantità dei dati disponibili era in continua<br />

crescita, la difficoltà nel trovare<br />

lo spazio per inserire nuove informazioni<br />

e quella dell’utente per trovarle<br />

richiedevano una soluzione.<br />

Per il rifacimento del sito la CELI si è<br />

affidata ad una nuova web agency,<br />

la Iperdesign. Tra fine maggio e i<br />

primi di giugno 20<strong>11</strong> è arrivato il<br />

grande momento – al click sull’oramai<br />

ben noto www.chiesaluterana.it<br />

la <strong>Chiesa</strong> Luterana si presenta in<br />

rete in veste nuova. I menu a tendina<br />

disponibili sulla pagina iniziale<br />

offrono una panoramica pratica e strutturata dell’intero sito<br />

della CELI. Tutte le varie sezioni hanno ora un accesso diretto<br />

da questa pagina introduttiva. Nel suo insieme, la gamma<br />

delle informazioni disponibili è stata allargata considerevolmente.<br />

Un ulteriore e espressamente voluto cambiamento sta anche<br />

nel maggior coinvolgimento nella vita comunitaria. La parte<br />

statica del settore dedicato alle Comunità è stata ampliata.<br />

Oltre all’introduzione generale alla singola Comunità, ora è<br />

possibile inserire una galleria fotografica con immagini storiche<br />

e attuali nonché un calendario per eventi speciali. Ogni<br />

Comunità dovrà destinare una persona che si occupi della sezione<br />

locale all’interno del sito internet della CELI. Rimane invariata<br />

la possibilità di scaricare dal sito i vari notiziari. In generale<br />

risulta quindi aumentata la visibilità, soprattutto per le<br />

Comunità che (finora) non hanno ancora allestito un loro sito.<br />

Sotto l’ala protettrice della CELI verrà quindi facilitato questo<br />

salto qualitativo.<br />

Un settore che attualmente richiede ancora un potenziamento<br />

è quello teologico. Questo settore è stato impostato comunque<br />

nella nuova versione del sito web in modo più differenziato<br />

di prima, ma ora bisogna ancora arricchire l’offerta in termini<br />

di contenuti. Idee e suggerimenti sono altrettanto graditi<br />

quanto una critica costruttiva per individuare lacune e punti<br />

deboli allo scopo di rimediare. Si capisce che l’aspetto esteriore<br />

non deve mettere in secondo piano i contenuti, ma un sito<br />

internet interessante ed accattivante significa più di un semplice<br />

biglietto da visita per la nostra <strong>Chiesa</strong>. Probabilmente sarebbe<br />

più giusto paragonarlo ad un menu à la carte che faccia<br />

venire l’acquolina in bocca a chi la consulta per saperne di<br />

più. Per mettere a punto sempre meglio questo «menu», tutti<br />

sono chiamati a contribuire.<br />

Francesca Conti/Sabine Wolters<br />

Eccomi qua seduta sulla «Freccia Rossa», il treno ad alta velocità<br />

che mi avrebbe portata da Napoli a Roma, al Decanato<br />

della <strong>Chiesa</strong> <strong>Evangelica</strong> Luterana in Italia. Da ben cinque anni<br />

sto lavorando nell’ufficio pastorale della Comunità di Napoli,


aus familiären Gründen hatte ich bisher nur selten Kontakt<br />

mit der lutherischen Welt außerhalb dieser Stadt. Der Kurs zur<br />

Einführung in die neugestaltete ELKI-Homepage bot mir die<br />

passende Gelegenheit hierzu. Die erste Überraschung war das<br />

wunderschön gelegene neue Gebäude, in dem die ELKI untergebracht<br />

ist, das mir wie eine deutsche Insel mitten in Rom<br />

vorkam. Dann bekamen die netten Stimmen, die ich vom Telefon<br />

her kannte, Gesichter, und zwar die der Mitarbeiterinnen<br />

des Dekanats, die mich und die anderen Kursteilnehmer<br />

freundlich aufnahmen und bewirteten.<br />

Die mit der Neugestaltung beauftragte Werbeagentur fand<br />

wirklich die richtigen (einfachen!) Worte, um auch Nicht-<br />

Fachleuten wie mir sowie den etwas begabteren Kolleginnen<br />

aus Torre Annunziata und Meran, die Handhabung und die<br />

Möglichkeiten der neuen Webseite zu erklären. Wie schön,<br />

dass alle Gemeinden in ihrer historischen und geografischen<br />

Verschiedenheit nun auch informationstechnisch Einheit beweisen<br />

können. Das erinnert mich ein wenig an Paulus, der<br />

die Kirche mit einem menschlichen Körper, der aus den verschiedensten<br />

Teilen besteht, vergleicht. Mit dieser neuen Präsentation<br />

kann unsere Gemeinde, zusammen mit allen anderen,<br />

nicht nur nützliche Informationen für die Mitglieder und<br />

Freunde zur Verfügung stellen, sondern auch die hier in Neapel<br />

ausgesprochen wichtige Selbstdarstellung, die so genannte<br />

»bella figura« abgeben.<br />

Judith Meraviglia Denker, Neapel<br />

O mare<br />

O mare<br />

O splendido mare<br />

Sei così lucente<br />

Sei così splendente,<br />

Senza di te<br />

Non sarei niente.<br />

Sei calmo<br />

Sei caldo<br />

Come il mio cuore<br />

Se non ci fossi,<br />

Io morirei<br />

Di dolore.<br />

Sei bello<br />

Sei imponente<br />

Come il sole,<br />

E chi non sa ammirarti<br />

È senza cuore,<br />

Ma chi ti ammira rimane<br />

Senza parole.<br />

ma più che altro per motivi famigliari i miei contatti con il<br />

mondo luterano al di fuori della città partenopea sono stati<br />

assai radi. Il corso introduttivo alla nuova pagina web della<br />

CELI fu quindi un’occasione gradita per uscire dal guscio. La<br />

prima sorpresa è stata per me il bellissimo edificio nuovo in cui<br />

la CELI è oramai di casa e che mi dava l’impressione di un’isola<br />

tedesca in mezzo a Roma. Ed ecco che le voci simpatiche<br />

che conoscevo dal telefono potevano essere abbinate a dei<br />

volti concreti, quelli delle collaboratrici del Decanato, per l’appunto,<br />

che hanno riservato una gentile accoglienza a me e<br />

agli altri partecipanti del corso.<br />

L’agenzia web che aveva curato il rifacimento del sito web, in<br />

effetti, trovava le parole giuste (semplici!) per spiegare ai principianti<br />

come me, ma anche alle signore già più pratiche di<br />

me da Torre Annunziata e Merano la gestione e il potenziale<br />

del nuovo sito. Che bello poter combinare d’ora in poi le diversità<br />

storiche e geografiche delle comunità nell’unità a livello<br />

informatico. Mi fa pensare a San Paolo che paragona la chiesa<br />

ad un corpo umano che consiste in tantissime parti diverse.<br />

Con questa nuova presentazione, la nostra Comunità, assieme<br />

a tutte le altre, non può soltanto mettere a disposizione informazioni<br />

utili per membri e amici, ma mettersi anche nella<br />

giusta luce, «fare bella figura», insomma, cosa che nella città<br />

di Napoli viene considerato importantissimo.<br />

Judith Meraviglia Denker, Napoli<br />

Traduzione: Sabine Wolters<br />

Il mare<br />

Blu e bianco<br />

Caldo e freddo<br />

Vicino e lontano<br />

Quieto e tempestoso.<br />

Affondare e galleggiare<br />

Sprofondare ed emergere<br />

Vita e morte<br />

Mare e noi.<br />

I miei pensieri sono aggrovigliati,<br />

annodati, intrecciati<br />

mi immergo nei tuoi flutti<br />

e subito si sciolgono<br />

come un marinaio che snoda le sue reti.<br />

Riccardo Oliva (<strong>11</strong> anni), Imperia, 14.4.20<strong>11</strong><br />

171


»Tu, was dir vor die Hände<br />

kommt, denn Gott ist mit dir«<br />

Jakob Betz stellt sich vor<br />

Wer das Pastorat in Genua-Quarto betritt, steht sofort mitten<br />

im Salone, einem lichten, weiten Raum, der mir auf Anhieb<br />

gefiel. Offene Weite ist ein wesentlicher<br />

Strang meines Lebensfadens, beruflich wie<br />

privat. Offene Weite trägt, wo Menschen<br />

miteinander in der Spur des Evangeliums<br />

unterwegs sind. Das erfahre ich bei Begegnungen<br />

in unseren Gemeinden in<br />

Genua und Sanremo von Anfang an als<br />

beglückend. Sich einzulassen auf eine<br />

Pfarrstelle im Ausland bedeutet, im Fluss<br />

des Lebens Veränderungen zu riskieren. 13<br />

Jahre lang war ich Pfarrer in Wangen im<br />

württembergischen Allgäu. »In Wangen bleibt man hangen«,<br />

heißt der Spruch der Stadt, und doch, die Weggefährten dort<br />

sagten mir beim Abschied (fast neidvoll): »Das passt zu dir.«<br />

Veränderungen sind wohl Chancen, aber sie können auch<br />

verunsichern. Als kurz nach dem Einzug in Genua das Telefon<br />

klingelte und ich atemberaubend schnelles Italienisch hörte,<br />

kam ich schon ins Schwitzen. »Das ist normal, das wird<br />

schon«, sagen unsere drei erwachsenen Kinder Mut machend,<br />

die in Deutschland bleiben und mit Sprachstudien beschäftigt<br />

sind. »Pazienza« heißt das Zauberwort, mit dem<br />

meine Frau und ich immer wieder freundlich daran erinnert<br />

werden, dass wir ja erst seit ein paar Wochen hier sind und in<br />

manchen (noch) verwirrenden Situationen unser neues<br />

Leben entdecken. Meiner angeborenen Ungeduld tut das nur<br />

gut.<br />

Am ersten Arbeitstag wanderte ich mit den Kolleginnen und<br />

Kollegen der Deutschen Schule nach der Lehrerkonferenz auf<br />

den Righi, den Hausberg von Genua. Überrascht hat mich der<br />

überwältigende Ausblick auf die Stadt ebenso wie die Einblicke<br />

in den Kosmos »Deutsche Schule Genua«. Auf dem Weg<br />

in lichter Höhe redete es sich leicht trotz der Mittagshitze.<br />

Offenheit und Weite, beides zentriert im Hören auf Gott,<br />

stärkt unsere evangelische Freiheit und unsere Verantwortung<br />

füreinander. Gerda Kundrat, die Präsidentin unserer Gemeinde<br />

in Genua, hat mir das Bibelwort »Tu, was dir vor die Hände<br />

kommt; denn Gott ist mit dir« (1. Sam. 10,7) zum Einstand<br />

gegeben. Mit diesem Vertrauen im Rücken freue ich mich auf<br />

die Arbeit in unseren Gemeinden und in unserer Kirche.<br />

Jakob Betz, seit 1. September 20<strong>11</strong><br />

Pastor der Gemeinden Genua und Sanremo<br />

Präzisierung<br />

Ergänzend zu den im Adressenteil der letzten<br />

Ausgabe aufgeführten Institutionen mit ELKI-<br />

Beteiligung sei bekannt gegeben, dass beim<br />

Ospedale Evangelico Villa Betania in Neapel<br />

auch Dr. Gaetano Marullo aus der Gemeinde<br />

Torre Annunziata vertreten ist. Wir danken bei<br />

dieser Gelegenheit Dr. Marullo für sein wertvolles,<br />

jahrzehntelanges Engagement im Krankenhausvorstand<br />

der Villa Betania.<br />

172<br />

«Fa’ ciò che l’occasione richiede<br />

perché Dio è con te»<br />

Pastore Jakob Betz si presenta<br />

Chi entra nel pastorato di Genova-Quarto si trova subito nel<br />

Salone, in un ampio spazio luminoso, che mi è piaciuto di<br />

primo acchito. L’ampiezza è una caratteristica fondamentale<br />

della mia vita, sia professionalmente che privatamente.<br />

L’ampiezza porta là dove le persone sono in<br />

cammino insieme sulle tracce del Vangelo. Questa è<br />

un’esperienza che mi ha riempito di gioia fin dall’inizio<br />

nei miei incontri nelle nostre comunità di Genova e Sanremo.<br />

Accettare una sede pastorale all’estero significa rischiare<br />

dei cambiamenti nel flusso della vita. Sono stato<br />

pastore per 13 anni a Wangen nella regione dell’Algovia<br />

del Württemberg. «A Wangen si resta attaccati» dice il<br />

motto della città, ma i miei amici del posto al momento<br />

di salutarmi (quasi invidiandomi) mi hanno detto «Questo è<br />

quello che fa per te.» I cambiamenti sono delle possibilità, ma<br />

possono anche rendere insicuri. Quando, poco dopo il trasferimento,<br />

ha suonato il telefono e ho sentito qualcuno che parlava<br />

in italiano alla velocità della luce, ho cominciato a sudare.<br />

«È normale, vedrete che ce la farete», dicono incoraggiandoci<br />

nostri tre figli, che sono restati in Germania e studiano le lingue.<br />

«Pazienza» è la parola magica, con cui a mia moglie e a<br />

me viene ricordato gentilmente che siamo qui soltanto da un<br />

paio di settimane e che stiamo scoprendo in maniera a volte<br />

(ancora) confusa la nostra nuova vita. Alla mia impazienza<br />

innata non può che fare bene.<br />

Durante la prima giornata di lavoro ho passeggiato con i colleghi<br />

e le colleghe della Scuola Germanica, dopo il collegio docenti,<br />

sul Righi, la montagna di Genova. Mi ha sorpreso l’impressionante<br />

panorama sulla città così come la panoramica<br />

sulla realtà della «Scuola Germanica di Genova». Nel percorso<br />

in altezza abbiamo chiacchierato facilmente nonostante la calura<br />

di mezzogiorno.<br />

L’apertura e l’ampiezza, entrambe incentrate sull’ascolto di<br />

Dio, consolidano la nostra libertà evangelica e la nostra responsabilità<br />

reciproca. Gerda Kundrat, la presidente della nostra<br />

comunità di Genova, ha dato come motto alla mia entrata<br />

in servizio con il versetto della Bibbia «Quando questi segni<br />

ti saranno avvenuti, fà ciò che l’occasione richiede perché Dio<br />

è con te» (1. Samuele 10,7). Sentendomi rassicurato da questa<br />

fiducia mi rallegro del lavoro nelle nostre comunità e nella<br />

nostra <strong>Chiesa</strong>.<br />

Jakob Betz, pastore delle comunità di Genova e Sanremo<br />

dal 1° settembre 20<strong>11</strong>; traduzione: Maria Clara Finetti<br />

Precisazione<br />

In riferimento alle istituzioni con delegati/rappresentanti<br />

della CELI, incluse nell’elenco di indirizzi<br />

utili nell’edizione scorsa, rendiamo noto che<br />

per l’Ospedale Evangelico Villa Betania di Napoli,<br />

è presente anche il dottor Gaetano Marullo<br />

(Comunità di Torre Annunziata). Cogliamo qui<br />

l’occasione per ringraziarlo del suo pluridecennale<br />

valido contributo nel comitato direttivo<br />

dell’ospedale Villa Betania.


Priester im Dissens<br />

Was halten Sie von »Dissenspriestern« wie Don Ciotti, Don<br />

Gallo, Don Mazzi u.a.? Das ist sicherlich eine Frage, die eine<br />

Antwort verdient. Allerdings kann es bei dieser einen Frage<br />

nicht bleiben, denn es verbirgt sich dahinter noch eine weitere:<br />

Warum bleiben diese Priester trotz ihres Dissenses der katholischen<br />

Kirche treu? Ihre Einstellung ist gewiss kritisch gegenüber<br />

der Vatikanlinie. Und weiter: Warum reagiert die Kirche<br />

nicht und lässt sie machen, lässt sie sogar vor dem großen<br />

Publikum der Massenmedien sprechen? Es gibt darauf<br />

keine kurze und einfache Antwort, gerade für Protestanten.<br />

Gehen wir die Dinge aber langsam an und lassen uns diese<br />

Fragen durch den Kopf gehen, um dann eine Diskussion darüber<br />

zu führen und auch andere, mögliche Antworten in Betracht<br />

zu ziehen. Erst einmal habe ich darüber nachgedacht<br />

und gemeint: Auch Luther war ein Priester im Dissens! Ein Rebell,<br />

ein ungehorsamer Priester, der die Ereignisse seiner Zeit<br />

mit den evangelischen Geboten verglich und keine Übereinstimmung<br />

und Gemeinsamkeit zwischen Auslegung und konkreter<br />

Umsetzung finden konnte. Sein Misstrauen, ja sein Ärgernis<br />

darüber wuchsen und er wagte es, die römische Kirche<br />

öffentlich herauszufordern mit seinen berühmten 95 Thesen,<br />

in denen er seinen Dissens und seine »Aufforderung« zur Diskussion<br />

darüber formulierte. Luther wollte aber bestimmt<br />

nicht die Kirche spalten oder sogar eine »neue« schaffen, obgleich<br />

er sich schließlich damit abfinden musste, dass<br />

man sich, um »evangelisch« und somit Zeuge der Wahrheit<br />

des Evangeliums zu sein, »von Rom losmachen«<br />

musste. Seinen Dissens zum Ausdruck zu bringen, bedeutete<br />

für Luther sicherlich auch, manches in Frage zu<br />

stellen. Sich auch mit einer Persönlichkeit wie dem Papst<br />

auseinander zu setzen, der verfälschte Ideen des »christlichen«<br />

Konzeptes verfocht und dabei Geltung und Bedeutung<br />

der Lehre der Evangelien schmälerte. Dissens<br />

lässt entflammen, wiegelt zuweilen auf, und andere Male<br />

führt er zu einem Dialog, so wie es die genannten »Dissenspriester«<br />

versuchen. Diese sind sich vollkommen bewusst<br />

darüber, im Dissens tätig zu sein und fühlen sich<br />

dank der unanfechtbaren Wahrheiten des Evangeliums<br />

stark. Sie sind im sozialen Bereich aktiv und fürchten<br />

keine, ihnen wahrscheinlich ohnehin schon bekannten<br />

Reaktionen. Wie Luther bleiben sie unerschütterlich.<br />

Warum treten sie nicht aus der katholischen Kirche aus?<br />

Weil auch sie – wie Luther – wissen oder besser gesagt<br />

hoffen, dass von innen heraus für einen Wandel zu arbeiten<br />

nützlicher ist, als auszutreten und andere Wege zu wählen.<br />

Sie sind davon überzeugt, zu einer sehr langsamen Veränderung<br />

der katholischen Kirche beitragen zu können. Es wäre<br />

nützlich und interessant zu hören, was die anderen Kirchen<br />

dazu zu sagen haben, die reformierten, protestantischen, orthodoxen,<br />

schismatisch-griechischen, anglikanischen und<br />

Pfingstkirchen, und zu sehen, wie sie sich in einer Debatte<br />

verhalten, die mit einer wahrscheinlichen Aufnahme dieser<br />

Priester einhergehen könnte. In meiner Gemeinde gab es<br />

diesbezüglich eine konkrete Erfahrung in den 50er Jahren. Ein<br />

Priester im Dissens legte den Talar ab und war nicht länger als<br />

Priester tätig. Da er aber weiterhin das Evangelium verkünden<br />

GLAUBE FEDE<br />

Sacerdoti del dissenso<br />

Cosa pensate dei sacerdoti del dissenso come don Ciotti, don<br />

Gallo, don Mazzi, ecc.? È un quesito certamente degno di una<br />

risposta, ma che non potrà essere esaustiva della questione<br />

perché pone anche insito un altro quesito: perché nonostante<br />

il dissenso essi restano fedeli alla chiesa cattolica? Il loro pensiero<br />

è senz’altro critico con le linee del vaticano. E ancora ci<br />

sarebbe da chiedersi perché la chiesa non reagisce e li lascia<br />

operare liberamente anche in completa esposizione al largo<br />

pubblico dei mass media. Non può essere una risposta secca e<br />

magari istintiva, specie per un protestante. Andiamoci piano e<br />

ragioniamoci per quello che le nostre competenze possono<br />

dettarci, poi magari ci sottoponiamo alla discussione ed anche<br />

alle differenti risposte che ci possono venire da varie voci. In<br />

prima istanza ho riflettuto e detto: anche Lutero è stato sacerdote<br />

del dissenso! Un ribelle che, analizzando i fatti che avvenivano<br />

al suo tempo e confrontandoli con il dettato evangelico,<br />

non riusciva a trovare corrispondenza e condivisione fra le<br />

due interpretazioni e realizzazioni e dunque s’insospettì, anzi<br />

s’indispettì e osò sfidare pubblicamente la chiesa di Roma con<br />

le famose 95 tesi che enunciavano il suo dissenso ed il suo «invito»<br />

a discuterne. Ma non era certamente spinto da alcuna<br />

voglia o ambizione di dividere la chiesa e addirittura crearne<br />

una «nuova» benché alla fine dovette arrendersi all’idea che,<br />

per essere «evangelici» e cioè testimoni della verità evangelica,<br />

bisognava stare «los<br />

von Rom» allontanarsi<br />

da Roma. Esprimere<br />

il suo dissenso<br />

voleva certo significare<br />

porre in discussione,<br />

confrontarsi,<br />

anche con una personalità<br />

come il Papa<br />

che propugnava idee<br />

mistificatrici del concetto<br />

«cristiano» trascurando<br />

il valore ed<br />

il significato dell’insegnamento<br />

dei Vangeli.<br />

Il dissenso infiamma,<br />

talora<br />

aizza, talaltra fa dialogare,<br />

come provano<br />

a fare proprio i nostri sacerdoti citati. Essi sanno bene di lavorare<br />

nel dissenso, forti, però delle verità inconfutabili dell’Evangelo,<br />

operano nel sociale attivamente e non temono le<br />

reazioni che probabilmente hanno già recepito. Ma restano<br />

incrollabili proprio come lo fu Lutero. Perché dunque non lasciano<br />

la chiesa cattolica? Perché anch’essi, come Lutero,<br />

sanno, anzi sperano che lavorare all’interno sia più utile che<br />

voltare le spalle e scegliere altre vie, sono certi di poter contribuire<br />

alla lenta, lentissima, trasformazione della chiesa cattolica.<br />

Sarebbe utile ed interessante sentire le chiese altre, le riformate,<br />

protestanti, ortodosse, greco scismatiche, anglicane,<br />

pentecostali, per capire come reagiscono, come vorrebbero o<br />

potrebbero muoversi all’interno di un dibattito che vedrebbe<br />

173


wollte und in seiner Heimat von der Kirche verfolgt wurde,<br />

war er gezwungen auszuwandern. Er suchte in Amerika Zuflucht<br />

und trat schließlich der Baptistenkirche bei, deren Pfarrer<br />

er auch wurde. In den Nachkriegsjahren hielt er an seinem<br />

Plan fest, in seine Heimat zurückzukehren und dort das Evangelium<br />

zu verkündigen. Er verließ die USA als Missionar und<br />

kam nach Italien zurück, wo er als Prediger tätig wurde. Die<br />

Baptistenkirche unterstützte ihn finanziell, was es ihm ermöglichte,<br />

sein Projekt umzusetzen (ein Projekt, das heute noch<br />

von großem Interesse wäre): Die Eröffnung eines Zentrums<br />

für von der katholischen Kirche verfolgte, ehemalige Priester,<br />

die ihre Tätigkeit als Prediger und Arbeiter in den Weinbergen<br />

des Herrn fortführen wollten. Er bot den ehemaligen katholischen<br />

Priestern Unterkunft und Verpflegung sowie die Möglichkeit,<br />

ihr Theologiestudium fortzusetzen, um Pfarrer der reformierten<br />

Kirchen zu werden und ihre Arbeit gemäß ihrer<br />

Berufung fortzuführen. Zu diesem Zweck wurde ein Haus erworben<br />

und auf den (vielsagenden) Namen »Villa Savonarola«<br />

getauft. Viele Dozenten der römischen Waldenserfakultät,<br />

von denen manche sich schon im Ruhestand befanden, richteten<br />

für diese neuen Pfarrer einen theologischen Studiengang<br />

ein. Auch unser Don Idelmo Poggioli wurde in der Villa<br />

Savonarola aufgenommen, erst als Student und später dann<br />

als Dozent. Er setzte alles daran, um Priestern zu helfen, die<br />

wie er aus der katholischen Kirche ausgetreten waren und<br />

deren unerbittliche und konservative Haltung hinter sich gelassen<br />

hatten. Ein in den 50er Jahren sehr mutiger Schritt!<br />

Genau das ist es, wozu man heute unsere Kirchen auffordern<br />

könnte; das ist es, was sie tun könnten, um den (vielen) jungen<br />

Priestern zu helfen, die ihre Berufung im Dissens leben.<br />

Spricht man mit katholischen Geistlichen, hört man immer<br />

wieder dasselbe: Sie stimmen alle überein, dass eine Reform,<br />

eine historische Wende in der katholischen Kirche notwendig<br />

sei, eine neue, zeitgemäße Emanzipation sowie ein Überdenken<br />

der jahrhundertealten, zu Unbeweglichkeit und Konservatismus<br />

führenden Grundsätze, die nicht in der Bibel und im<br />

Evangelium verwurzelt sind. Allerdings werden sie – solange<br />

dies nicht geschieht – entweder weiter im Dissens tätig sein<br />

oder zuhauf aus dem Priesterstand austreten. Ohne Hilfe,<br />

ohne dass ihnen die Hand gereicht wird, ohne eine moralische<br />

Lösung der Probleme, die sie dazu treiben, im Dissens<br />

tätig zu sein, werden sie keine Möglichkeit finden, weiterhin<br />

das wahre Christentum zu predigen. Um überleben zu können,<br />

werden sie gezwungen sein, in einer Kirche tätig zu sein,<br />

die sie oft dazu verleitet, ihren wahren Glauben zu verleugnen.<br />

Ich bin überzeugt, dass dies das Problem der kommenden<br />

Generationen sein wird, weil die Ernte groß ist, der Arbeiter<br />

aber wenige sind. Das gilt auch für die protestantischen<br />

Pfarrer, die oftmals ihr eigenes Süppchen kochen und nicht<br />

über den Tellerrand hinausschauen, um zu sehen, was alles zu<br />

tun ist! Wir sollten uns einen Ruck geben. Es ist Zeit, über<br />

unser Handeln Rechenschaft abzulegen. Wir werden für Getanes<br />

und Unterlassenes Verantwortung übernehmen müssen!<br />

Auch für die Anderen, denn als Schafe wurden wir mitten<br />

unter die Wölfe entsandt, um Zeugnis abzulegen!<br />

Bernardo Mercolino; Übersetzung: Kerstin Gros<br />

174<br />

la probabile accoglienza dei detti sacerdoti. Una volta, negli<br />

anni 50, e parlo a ragion veduta perché di un’esperienza vissuta<br />

direttamente dalla mia comunità, un sacerdote del dissenso<br />

lasciò l’abito talare e cessò di essere prete, ma volendo<br />

proseguire la sua attività di dedizione alla predicazione dell’Evangelo<br />

ed essendo perseguitato dalla chiesa in casa propria,<br />

fu costretto all’espatrio. Rifugiò in America e qui entrò<br />

nella <strong>Chiesa</strong> Battista e diventò pastore di quella chiesa. Negli<br />

anni immediatamente dopo la guerra non rinunciò al suo progetto<br />

di tornare in Italia, in casa sua, per portare l’Evangelo.<br />

Partì dunque dagli USA come un missionario e raggiunse i nostri<br />

lidi dove cominciò la sua attività di predicatore. La chiesa<br />

battista lo sosteneva economicamente e fu così che poté realizzare<br />

un progetto (che avrebbe validità ancora oggi): Aprire<br />

un centro di accoglienza di ex sacerdoti, che lasciato l’abito<br />

talare, nella volontà di proseguire la loro attività di predicatori<br />

e lavoratori della vigna del Signore, erano perseguitati dalla<br />

chiesa. Offriva alloggio e vitto, la possibilità di proseguire gli<br />

studi teologici per diventare pastori nelle chiese riformate e<br />

continuare il lavoro secondo la loro vocazione. La villa che fu<br />

acquistata fu ribattezzata «Villa Savonarola» (un nome che<br />

era tutto un programma) e molti docenti della Facoltà Valdese<br />

di Roma, magari a riposo, risposero all’invito per l’istituzione<br />

dei corsi di studi teologici per la preparazione di nuovi pastori.<br />

Il nostro stesso don Idelmo Poggioli fu attratto e ospitato<br />

a Villa Savonarola, dapprima come studente, poi docente e<br />

si prodigò tanto per aiutare sacerdoti che come lui avevano<br />

deciso di abbandonare la chiesa cattolica e il suo bigottismo<br />

spietato e conservatore. Siamo negli anni 50: davvero un bel<br />

coraggio! Ecco cosa si potrebbe chiedere oggi alle nostre chiese,<br />

ecco cosa potrebbero fare per aiutare questi (e sono davvero<br />

tanti) giovani sacerdoti che vivono nel dissenso la loro vocazione.<br />

A parlare con tanti sacerdoti cattolici ti senti le stesse<br />

dichiarazioni, convengono tutti sulla necessità di una Riforma,<br />

di una svolta storica nella chiesa, un ripensamento e una<br />

nuova emancipazione in linea con i tempi, una revisione di<br />

principi secolari che propendono per la staticità e il conservatorismo<br />

senza avere radici bibliche ed evangeliche, ma … finché<br />

ciò non avverrà o continueranno ad operare nel dissenso<br />

oppure … avremo tanti spretati. Senza un aiuto, una mano<br />

tesa, una soluzione morale e civile delle problematiche che li<br />

assillano spingendoli ad operare nel dissenso, non potranno<br />

dare una soluzione alla volontà di continuare a predicare il<br />

vero cristianesimo, mettendoci sopra un abito nero che li aiuta<br />

a sopravvivere e spesso li induce a rinnegare quello in cui<br />

hanno creduto. Sono convinto che questo sarà il problema<br />

delle prossime generazioni perché: grande è la messe e pochi<br />

operai sono disposti alla mietitura. Questo discorso vale anche<br />

per quei pastori del protestantesimo che spesso curano l’orticello<br />

di casa propria e non alzano lo sguardo oltre la staccionata<br />

per osservare quanto c’è da fare! Diamoci una mossa, il<br />

tempo è venuto in cui ci sarà da rendere conto del nostro operato<br />

e dovremo rispondere del fatto e non fatto: noi siamo responsabili!<br />

Anche per gli altri perché siamo stati mandati<br />

come pecore tra lupi per rendere testimonianza!<br />

Bernardo Mercolino; Vignetta da www.gemeindebrief.de<br />

Don Luigi Ciotti: bekannt durch sein Engagement im Bereich Drogenabhängigkeit sowie bei der Antimafia-Organsation<br />

»Libera«<br />

Don Andrea Gallo: bekannt durch manchmal unbequemes Engagement in der Friedensbewegung und bei öffentlicher Behandlung<br />

von Drogenabhängigkeit<br />

Don Antonio Mazzi: im Fernsehen und in den Medien insgesamt stark präsent, setzt sich für Drogenabhängige und deren<br />

Rückführung in die Gesellschaft ein.


»A time to live and a time to die«<br />

Unter dem Titel »Leben hat seine Zeit, und Sterben hat seine<br />

Zeit« ist Ende August dieses Jahres eine umfangreiche »Orientierungshilfe<br />

zu lebensverkürzenden Maßnahmen und zur<br />

Sorge um Sterbende« nun auch in deutscher Sprache erschienen.<br />

Herausgeber ist der Rat der Gemeinschaft Evangelischer<br />

Kirchen in Europa (GEKE). Auf der Grundlage eines Textes des<br />

Fachkreises Ethik der GEKE ist die Studie in einem intensiven<br />

Konsultationsprozess erarbeitet worden, in den die 105 Mitgliedskirchen<br />

in 30 Ländern einbezogen waren. Aus Italien<br />

waren die ELKI und die Waldenser beteiligt. Bereits im Mai<br />

20<strong>11</strong> ist der englische Urtext erschienen.<br />

Den Anlass dieser Studie beschrieb Thomas Wipf, geschäftsführender<br />

Präsident der GEKE, auf einer vorbereitenden Tagung<br />

in Tutzing im Februar 20<strong>11</strong> folgendermaßen: »Wann<br />

Leben anfängt und wann Leben zu Ende geht, sind längst<br />

keine Fragen mehr, die wir einfach der Natur überlassen. Moderne<br />

Medizin und Biotechnologien stellen<br />

uns ein immer größeres Wissen und weiterreichende<br />

Eingriffsmöglichkeiten zur Verfügung.«<br />

Und er führte weiter aus, dass bereits<br />

50 Prozent der Todesfälle in der Schweiz im<br />

Zusammenhang mit der Beendigung von<br />

Therapie stünden. »Dieser Umstand«, so<br />

heißt es im zusammenfassenden Überblick<br />

der Studie, »bedeutet eine große Herausforderung<br />

für unser Verständnis von Tod und<br />

Sterben und unsere Beziehung zu Menschen,<br />

deren Leben sich dem Ende zuneigt.«<br />

(S. 8)<br />

Das besondere an der Studie ist nun, dass<br />

die protestantischen Kirchen in Europa zu<br />

einer gemeinsamen Stellungnahme gefunden<br />

haben, obwohl die nationalen kirchlichen<br />

Voraussetzungen sehr unterschiedlich<br />

sind. Dabei herausgekommen ist eine anspruchsvolle<br />

Orientierungshilfe von rund<br />

100 Seiten, die eine wertvolle Hilfe beim Gespräch<br />

zur Erarbeitung von ethischen Positionen in den Gemeinden<br />

sein kann. Erörtert werden grundlegende Fragen<br />

des Sterbens im gesellschaftlichen, klinischen und juristischen<br />

Kontext. Aus theologischer und ethischer Sicht wird gefragt:<br />

Was ist das menschliche Leben? Worin liegt unsere moralische<br />

Verantwortung? Wie sensibel sind wir gegenüber dem<br />

Willen des Patienten?<br />

In dem Dokument sind Spuren des Konsultationsprozesses erkennbar.<br />

So gibt es in der deutschen Übersetzung gleich zur<br />

Überschrift der Einleitung (S. 17) eine Anmerkung: »Die im<br />

Englischen gängige Verwendung des Begriffs »euthanasia«<br />

konnte nicht wörtlich für die deutsche Übersetzung übernommen<br />

werden. Im Text werden auf Deutsch daher je nach<br />

Kontext die Begriffe »Sterbehilfe« oder »Tötung auf Verlangen«<br />

verwendet.« Dies ist ein Beispiel dafür, dass unterschiedliche<br />

geschichtliche Erfahrungen den Sprachgebrauch<br />

beeinflussen: Während in Deutschland das Wort »Euthanasie«<br />

sofort Assoziationen mit den »Euthanasieprogrammen« des<br />

NS-Regimes auslöst (dazu auf S. 31 ein eigener Abschnitt),<br />

hat dieses Wort im englischsprachigen Bereich einen neutralen<br />

Klang.<br />

Auf der Tagung in Tutzing wurde das sehr deutlich. Die unterschiedlichen<br />

Voraussetzungen konnten im Gespräch geklärt<br />

Con il titolo «La vita ha il suo tempo e la morte ha il suo<br />

tempo» alla fine di agosto di quest’anno è stata pubblicata<br />

anche in tedesco un’esaustiva «guida per misure che accorciano<br />

la vita e per la cura dei moribondi» dal Consiglio della Comunione<br />

delle Chiese protestanti in Europa (CCPE). Lo studio è<br />

stato elaborato sulla base di un testo del gruppo di esperti di<br />

etica della CCPE in un intenso processo di consultazione che<br />

ha coinvolto le 105 Chiese membro in 30 paesi. In Italia sono<br />

stati coinvolti i valdesi e la CELI. Già a maggio 20<strong>11</strong> è stato<br />

pubblicato il testo originale in inglese.<br />

Il motivo che ha portato a questo studio è stato descritto da<br />

Thomas Wipf, presidente in carica della CCPE, ad una riunione<br />

preparatoria che si è svolta a Tutzing nel febbraio 20<strong>11</strong> nel<br />

modo seguente: «Quando inizia la vita e quando finisce la vita<br />

non sono più da tempo questioni che possiamo semplicemente<br />

rimettere alla natura. La medicina moderna e le biotecnologie<br />

ci mettono a disposizione una<br />

conoscenza sempre maggiore e<br />

possibilità di intervento più ampie.»<br />

Inoltre spiega che già il 50 % delle<br />

morti in Svizzera sarebbe correlato<br />

all’interruzione delle terapie. «Questa<br />

circostanza», così si legge nel<br />

riassunto dello studio, «rappresenta<br />

una grande sfida per la nostra<br />

comprensione della morte e del morire<br />

e della nostra relazione con<br />

persone la cui vita sta per terminare.»<br />

(pag. 8)<br />

La particolarità di questo studio sta<br />

nel fatto che le Chiese protestanti<br />

in Europa sono giunte ad una posizione<br />

comune, nonostante le singole<br />

chiese nazionali partano da presupposti<br />

molto diversi. Ne è nata<br />

Foto: istockphoto.com<br />

una guida di grande spessore di<br />

circa 100 pagine che può rappre-<br />

sentare un valido aiuto nella discussione per elaborare posizioni<br />

etiche nelle comunità. Vengono affrontate questioni fondamentali<br />

sulla morte nel contesto sociale, clinico e giuridico. Dal<br />

punto di vista teologico ed etico ci si chiede: che cos’è la vita<br />

umana? Dove risiede la nostra responsabilità morale? Quanto<br />

siamo sensibili nei confronti della volontà del paziente?<br />

Nel documento sono riconoscibili le tracce del processo di consultazione.<br />

Così nella traduzione tedesca già nel titolo dell’introduzione<br />

(pag. 17) c’è un’annotazione: «L’utilizzo corrente<br />

in inglese del termine «eutanasia», non è stato potuto tradurre<br />

letteralmente in tedesco. Pertanto in tedesco, a seconda del<br />

contesto, vengono utilizzati i termini «Sterbehilfe» (aiuto a<br />

morire) o «Tötung auf Verlangen» (uccisione su richiesta).»<br />

Questo è un esempio di come esperienze storiche diverse influenzino<br />

l’utilizzo del linguaggio: mentre in Germania la parola<br />

«eutanasia» viene subito associata ai «programmi di eutanasia»<br />

del regime nazionalsocialista (vedi paragrafo a proposito<br />

a pag. 31), questo termine in inglese ha una connotazione<br />

neutra.<br />

Alla riunione a Tutzing è risultato subito chiaro: i diversi presupposti<br />

sono stati chiariti durante la discussione, un procedimento<br />

imprescindibile per evitare equivoci. È risultato anche<br />

evidente come le diverse legislazioni nei differenti paesi in-<br />

175


werden – ein unerlässlicher Vorgang, um Missverständnisse<br />

auszuräumen. Deutlich wurde<br />

auch, dass die unterschiedlichen Rechtsverhältnisse<br />

in den verschiedenen Ländern die Diskussion<br />

beeinflussen. So wird beispielsweise in der<br />

Schweiz die Beihilfe zur Selbsttötung gerichtlich<br />

nicht verfolgt, und in Holland ist unter bestimmten<br />

Umständen auch die Tötung auf Verlangen<br />

von unheilbar kranken Menschen nicht strafbar.<br />

Beide Länder ziehen – z.B. von Deutschland aus,<br />

wo beides unter Strafe steht – leidende Menschen an, die<br />

ihrem Leben ein Ende setzen wollen.<br />

In der ethischen Debatte stehen sich – vereinfacht gesagt –<br />

das Selbstbestimmungsrecht des Patienten und der Schutz<br />

des Lebens gegenüber. Die Studie der GEKE gibt den unterschiedlichen<br />

Argumenten Raum, bezieht aber klar Position:<br />

Im Mittelpunkt steht die Aufgabe, Sterbende zu begleiten in<br />

einer Weise, die das Sterben als einen genuinen Aspekt des<br />

von Gott geschenkten Lebens ernst nimmt. Exemplarisches<br />

Beispiel dafür sind die Initiativen der Hospizbewegung. Dies<br />

schließt die Möglichkeit ein, dass auf Heilung ausgerichtete<br />

Therapien abgesetzt werden können, wenn eine Heilung<br />

nicht mehr zu erwarten ist. Damit sind die medizinischen Aufgaben<br />

aber nicht am Ende: Schmerzbekämpfung durch Palliativmedizin<br />

wird deutlich befürwortet. Abgelehnt werden<br />

andererseits aktive Sterbehilfe und Beihilfe zum Suizid.<br />

Dies entspricht der Haltung, die sich die Synode der ELKI<br />

2004 auf Anregung von Pfarrerin Almut Kramm zu eigen gemacht<br />

hat und die dann auch in einer Presseerklärung veröffentlicht<br />

worden ist. Die Studie »Leben hat seine Zeit, und<br />

Sterben hat seine Zeit« ist eine gute Möglichkeit, das Gespräch<br />

an dieser Stelle wieder aufzunehmen, zu aktualisieren<br />

und zu vertiefen. Dabei muss sich niemand vom Umfang des<br />

Dokuments abschrecken lassen: Zu Beginn ist eine neunseitige<br />

Zusammenfassung als »Überblick« zu finden (S. 8–16)<br />

Herunterladen lässt sich die Orientierungshilfe unter<br />

www.atimetolive.eu. Nähere Informationen zur Gemeinschaft<br />

Evangelischer Kirchen in Europa unter www.leuenberg.eu<br />

(deutsch, englisch, französisch).<br />

Pfarrer Heiner Bludau<br />

(Vertreter der ELKI bei der Sterbehilfekonsultation<br />

7.–9. Februar 20<strong>11</strong> in der Ev. Akademie Tutzing)<br />

176<br />

RADIO<br />

Ogni domenica mattina,<br />

alle 7.30, su RAI Radiouno,<br />

«Culto Evangelico»<br />

propone una<br />

predicazione, notizie dal<br />

mondo evangelico, appuntamenti e<br />

commenti di attualità.<br />

Le trasmissioni possono essere riascoltate<br />

collegandosi al sito di RAI Radiouno,<br />

attraverso il link alla pagina<br />

www.fedevangelica.it/servizi/ssrtv031.asp<br />

fluenzino la discussione.<br />

Così ad esempio in Svizzera<br />

il concorso al suicidio non è<br />

penalmente perseguibile e<br />

in Olanda in determinate<br />

circostanze anche l’uccisione<br />

su richiesta di persone<br />

malate incurabili non è perseguibile.<br />

Entrambi i paesi<br />

attirano persone sofferenti<br />

che vogliono porre termine alla loro vita, p.es. dalla Germania,<br />

dove entrambe le pratiche sono perseguibili.<br />

Nel dibattito etico, espresso in maniera semplificata, si confrontano<br />

il diritto all’autodeterminazione del paziente e la tutela<br />

della vita. Lo studio della CCPE dà spazio alle diverse argomentazioni,<br />

prendendo tuttavia una chiara posizione: al<br />

centro si pone il compito di accompagnare i moribondi in un<br />

modo in cui la morte venga intesa seriamente come un aspetto<br />

genuino della vita donataci da Dio. Un esempio emblematico<br />

sono le iniziative del movimento per gli ospizi per malati<br />

terminali. Si prevede la possibilità di interrompere terapie volte<br />

alla guarigione, quando non ci si aspetta più una guarigione.<br />

I compiti medici non sono comunque finiti: viene chiaramente<br />

sostenuta la terapia del dolore attraverso la medicina palliativa<br />

. Dall’altra vengono rifiutati l’eutanasia attiva e il concorso<br />

al suicidio.<br />

Questo corrisponde alla posizione che il Sinodo della CELI<br />

2004 aveva fatta propria su proposta della pastora Almut<br />

Kramm e che è stata successivamente anche pubblicata in un<br />

comunicato stampa. Lo studio «La vita ha il suo tempo, la<br />

morte ha il suo tempo» è una buona possibilità per poter riprendere<br />

a questo punto il discorso, aggiornandolo ed<br />

approfondendolo. Nessuno deve spaventarsi dalla mole del<br />

documento: all’inizio c’è un riassunto di nove pagine<br />

come «sintesi» (pag. 8–16). La guida si può scaricare da<br />

www.atimetolive.eu. Ulteriori informazioni sulla Comunione<br />

delle Chiese Protestanti in Europa si trovano sul sito<br />

www.leuenberg.eu (tedesco, inglese, francese).<br />

Pastore Heiner Bludau<br />

(Rappresentante della CELI per la consultazione sull’eutanasia<br />

7–9 febbraio 20<strong>11</strong> nell’Accademia evangelica a Tutzing)<br />

Traduzione: Maria Clara Finetti<br />

Sempre buone notizie?<br />

www.bollutnet.org invia<br />

ogni mese «informazioni<br />

sulla teologia e la chiesa<br />

luterana». E cosa c’è di più<br />

bello che riflettere su Dio<br />

e la sua rivelazione?<br />

www.luterani.it è un sito<br />

per aver informazioni di<br />

base su teologia, storia,<br />

vita quotidiana, feste,<br />

citazioni di Lutero, opinioni<br />

dei grandi italiani su<br />

Lutero etc.


Gedanken<br />

zum Totensonntag<br />

Kennen Sie das? Im Radio ertönt ein Lied, das mit einer bestimmten<br />

Phase unseres Lebens verbunden ist, Erinnerungen<br />

werden wach, … aber der Sänger des Liedes ist bereits tot.<br />

Immer häufiger passiert es mir, dass im Fernsehen Filme gezeigt<br />

werden, deren Hauptdarsteller schon nicht mehr unter<br />

den Lebenden weilen. Meine Kinder<br />

lauern mittlerweile schon geradezu<br />

auf den unvermeidlichen Satz:<br />

»Der/Die ist leider auch schon gestorben.«<br />

Sicher, früher war nicht<br />

nur »mehr Lametta« (wie Loriot unvergleichlich<br />

bemerkte), sondern es<br />

gab vielleicht einfach mehr generationenverbindende<br />

Stars und Künstler,<br />

deren Lieder Groß und Klein gemeinsam<br />

hörten und mit deren Filmen<br />

Großeltern, Eltern und Kinder<br />

etwas anfangen konnten. Dass diese<br />

für viele Menschen prägenden, vorbildlichen<br />

oder einfach nur gut unterhaltenden<br />

Künstler langsam im<br />

wahrsten Sinne des Wortes »aussterben«,<br />

ist natürlich.<br />

Vor dem Jahreswechsel 1999/2000<br />

hatte ich ganz bewusst an all diejenigen<br />

gedacht, die wir im alten Jahrtausend<br />

zurücklassen mussten und<br />

das war schon im privaten Umfeld<br />

eine beträchtliche Anzahl von Menschen.<br />

Dieses Jahr musste ich bereits<br />

drei Trauerbriefe schreiben, weil drei<br />

Frauen, die entweder für mich oder<br />

für Menschen, die mir nahestehen, jahrzehntelang prägend<br />

und wichtig waren, mehr oder weniger plötzlich verstorben<br />

sind. Dem stehen jeweils nur eine Geburt und eine Hochzeit<br />

gegenüber – und 20<strong>11</strong> ist noch nicht einmal ein Schaltjahr,<br />

das im Italienischen sprichwörtlich Trauerkleidung trägt.<br />

Die letzte <strong>MITEINANDER</strong>/INSIEME-Ausgabe war auch überschattet<br />

von einer traurigen Nachricht. Einer der engsten<br />

Freunde unserer Übersetzerin Maria-Clara Finetti war monatelang<br />

durch eine krasse Fehldiagnose falsch behandelt worden<br />

und sah sich nun von heute auf morgen mit Lungenkrebs<br />

im Endstadium konfrontiert. Vor Überstellung einer<br />

trotz der traurigen Umstände noch ausgeführten Übersetzung,<br />

bekam ich von ihr eine Mail mit folgendem Wortlaut:<br />

»Francesco ist gestern im Kreise seiner Geschwister und<br />

Freunde entschlafen. Durch die Krankheit ging alles ganz<br />

schnell. Mir geht es gut, ich denke, wir sollten nicht traurig<br />

sein, sondern uns glücklich schätzen, dass wir ihn kennen<br />

und seine Freunde sein durften. Bitte bete für ihn. Sei<br />

umarmt.«<br />

Dieser Vorfall hat mich stark ins Nachdenken gebracht. Mir<br />

fiel auf, wie massiv sich der Tod zunehmend in mein Leben<br />

einschleicht. Bei aller Rationalität geht es zumindest mir so,<br />

dass mit jedem neuen Todesfall ein Stück meiner eigenen<br />

Kindheit und Jugend abzubröckeln scheint. In den Trauerbriefen<br />

versuche ich, wenigstens Teile meiner Erinnerung schriftlich<br />

festzuhalten, am Jahresende wage ich zudem seit einigen<br />

Riflessioni sulla<br />

Commemorazione dei Defunti<br />

Vi è già successo? Trasmettono una canzone per radio che rimane<br />

collegata ad un determinato periodo della nostra vita,<br />

… ma a pensarci bene, il cantante già da tempo non è più fra<br />

i vivi. Sempre più spesso mi capita di guardare dei film in tv i<br />

cui protagonisti oramai non sono più tra noi. Siamo arrivati al<br />

punto che i miei figli sembrano non<br />

aspettare altro che pronunci la fatidica<br />

frase: «Purtroppo, anche questo/a<br />

è già morto/a». Certo, una<br />

volta non era soltanto diverso il Natale<br />

(e qui mi viene subito in mente<br />

una storica scenetta del grande<br />

umorista tedesco Loriot, mancato il<br />

22 agosto 20<strong>11</strong>), ma forse in generale<br />

esistevano più artisti e star che,<br />

al di là dei gusti delle differenti generazioni,<br />

sfornavano canzoni<br />

ascoltate e canticchiate da grandi e<br />

piccoli, o film che dicevano qualcosa<br />

a nonni, genitori e bambini. Il fatto<br />

che questi artisti che hanno lasciato<br />

un segno nella memoria di tante<br />

persone, a volte persino servendo<br />

da modello di vita da seguire o semplicemente<br />

in grado di far divertire<br />

in modo intelligente, risultino «in<br />

via d’estinzione», può essere considerato<br />

naturale.<br />

Al Capodanno 1999/2000 avevo<br />

cercato di fare mente locale per ricordarmi<br />

tutti coloro che dovevamo<br />

lasciare nel vecchio Millennio e già<br />

anche soltanto a livello privato arrivai ad un numero considerevole<br />

di persone. Quest’anno, ho già dovuto scrivere tre lettere<br />

di condoglianze – tre donne che avevano svolto un ruolo<br />

importante della mia vita o quella di persone che mi stanno vicine<br />

erano mancate senza o con poco preavviso. Al confronto,<br />

ho registrato soltanto un matrimonio e una nascita – e il 20<strong>11</strong><br />

non è neanche un anno bisesto che secondo un detto italiano<br />

far rima con funesto.<br />

Anche l’ultima edizione di <strong>MITEINANDER</strong>/INSIEME aveva – a<br />

vostra insaputa – un’ombra funesta. Uno degli amici più stretti<br />

della nostra traduttrice Maria-Clara Finetti per diversi mesi<br />

era stato «curato» in base ad una diagnosi sbagliata e a luglio<br />

si trovò da un giorno all’altro confrontato dalla diagnosi altrettanto<br />

corretta quanto atroce: cancro ai polmoni in fase<br />

terminale. Cito qui di seguito dalla mail che mi ha mandato<br />

Maria Clara Finetti prima della consegna dell’ultima traduzione<br />

rimasta in sospeso:<br />

«Francesco se ne è andato ieri attorniato dai fratelli e da noi<br />

amici, la malattia è stata fulminante, io sono serena, penso<br />

che non dobbiamo essere tristi ma felici per aver avuto la fortuna<br />

di conoscerlo e di essere suoi amici. Ti chiedo di pregare<br />

per lui. Ti abbraccio.»<br />

Tutto questo mi ha dato da pensare. Mi ha colpito quanto la<br />

morte si stesse insinuando nella mia vita. Anche mettendoci<br />

tutta la dovuta razionalità, ad ogni notizia di un altro morto<br />

mi sento sbriciolare via un pezzo di infanzia e giovinezza.<br />

177


Jahren einen Rückblick<br />

auf die vergangenen<br />

12 Monate<br />

aus Sicht meiner<br />

Familie, damit<br />

nicht nur alte Erinnerungen<br />

bewahrt,<br />

sondern auch jüngere<br />

Erfahrungen<br />

eingefangen werden.<br />

Hierbei stehen<br />

– zum Glück – weiterhin<br />

die Lebenden<br />

im Mittelpunkt.<br />

Und doch – die Verstorbenen sind mitten unter uns, durch<br />

ihre Ansichten, ihre Lieblingssätze, und einiges von dem, was<br />

die im Laufe ihres Lebens selbst produziert oder geschätzt<br />

haben. So bin ich froh, dass wir uns am Totensonntag wieder<br />

der Verstorbenen ganz offiziell, aber ohne Totenkult erinnern<br />

dürfen. Bei uns in Turin geschieht das durch Entzünden einiger<br />

Kerzen am Altar und ein stilles Gebet. Wer möchte, kann<br />

auch die Verstorbenen des laufenden Jahres namentlich erwähnen<br />

und durch einige Worte deren Bedeutung für das eigene<br />

Leben kurz skizzieren. Für mich ist das ein kleiner Ausgleich<br />

für meine geographisch bedingte Abwesenheit bei den<br />

meisten Beerdigungen in Deutschland und die Tatsache, dass<br />

mir die katholische Standardtrauerfeier in Italien nichts gibt,<br />

um den Verlust eines liebgewonnenen Menschen zu überwinden.<br />

Zu sehr bin ich damit großgeworden,<br />

dass sowohl evangelische<br />

Pastoren als auch freie Redner mindestens<br />

einen Teil der Trauerfeier<br />

der Würdigung der Lebensgeschichte<br />

des Verstorbenen widmen.<br />

Beim anschließenden »Leichenschmaus«<br />

– in Bremen oft mit<br />

Hühnersuppe, stets mit Butterkuchen<br />

– darf dann nach den Tränen<br />

auch wieder gelacht werden, weil<br />

viele der Trauergäste alte und neue<br />

Anekdoten zum Besten geben. An<br />

der Stelle berühren sich Leben und<br />

Tod ganz deutlich und bewusst –<br />

das ist tröstlich. Vor zwei Jahren erlebte<br />

ich eine Trauerfeier, bei der<br />

die Verstorbene noch zu Lebzeiten<br />

alle Details, inklusive der musikalischen<br />

Gestaltung, schriftlich festgehalten<br />

hatte, damit auch dieses letzte, unvermeidliche Kapitel<br />

ihres Lebens mit hilfreichen Hinweisen für ihre Hinterbliebenen<br />

würdig und in ihrem Sinne abgeschlossen werden<br />

konnte.<br />

Bis unsere eigene Stunde schlägt, müssen wir häufig Abschied<br />

von anderen nehmen, die Spuren in unserem Leben<br />

hinterlassen haben. Bei aller Trauer wäre es wohl weise, sich<br />

die Worte des Hogwarts-Schulleiters Albus Dumbledore<br />

(Harry Potter und der Stein der Weisen) zu eigen zu machen:<br />

»Schließlich ist der Tod für den gut vorbereiteten Geist nur<br />

das nächste große Abenteuer.« Gleichzeitig hoffen wir ganz<br />

menschlich, noch möglichst viel Zeit für die »Vorbereitung<br />

des Geistes« zur Verfügung zu haben. Diese sinnvoll genutzte<br />

Lebenszeit wünsche ich uns allen.<br />

Sabine Wolters – Foto: www.gemeindebrief.de<br />

178<br />

Quando scrivo le lettere di cordoglio,<br />

provo a inserire almeno una parte delle<br />

mie memorie collegate al defunto/la defunta;<br />

alla fine dell’anno passo in rassegna<br />

quanto era successo di memorabile<br />

dal punto di vista della nostra famiglia<br />

nei dodici mesi scorsi per non coltivare<br />

soltanto i vecchi ricordi, ma lasciare<br />

anche qualcosa di scritto delle esperienze<br />

più recenti. Per fortuna, in questa retrospettiva<br />

annuale continuano a essere i<br />

vivi al centro dell’interesse.<br />

Eppure – i morti sono in mezzo a noi,<br />

quando ci ricordiamo dei loro punti di<br />

vista, delle loro frasi preferite o di quanto<br />

abbiano prodotto o stimato durante la loro vita. Sono lieta<br />

che il Giorno dei Morti ci darà anche quest’anno l’occasione<br />

per ricordare i defunti in modo ufficiale, ma sobrio. Nella nostra<br />

comunità di Torino accendiamo alcune candele sull’altare<br />

pronunciando una preghiera in silenzio. Chi vuole, può anche<br />

citare ad alta voce i defunti dell’anno in corso accennando al<br />

significato che hanno avuto per la propria vita. Per me rappresenta<br />

la possibilità di compensare un minimo la mia assenza<br />

fisica alla maggior parte dei funerali che si svolgono in Germania<br />

nonché la lacuna lasciata da una persona amata che il funerale<br />

cattolico standard in Italia non riesce a colmare. Sono<br />

cresciuta in un ambiente in cui era normale aspettarsi da un<br />

pastore evangelico, ma anche da un oratore laico, che dedicasse<br />

almeno una parte della funzione al riassunto della vita<br />

terrena del defunto. Secondo la<br />

tradizione, dopo il funerale si<br />

mangiava ancora un boccone<br />

insieme, a Brema spesso un<br />

brodo di gallina, ma sempre<br />

anche una specialità locale con<br />

burro, zucchero e mandorle, e<br />

asciugando le lacrime del funerale,<br />

a quel punto era anche<br />

ammesso ridere nuovamente<br />

insieme, ascoltando gli aneddoti<br />

relativi al defunto immancabilmente<br />

raccontati da qualche<br />

parente o amico. In questi<br />

momenti vita e morte si avvicinano<br />

e questa è una grande<br />

consolazione. Due anni fa ero<br />

presente ad un funerale che seguiva<br />

alla lettera le disposizioni<br />

scritte a suo tempo dalla signora<br />

defunta. Aveva delineato tutta la cerimonia, musica inclusa,<br />

per rendere più facile il compito ai parenti di preparare<br />

anche quest’ultimo capitolo della sua vita in modo dignitoso e<br />

secondo i suoi desideri.<br />

Fin quando non sarà arrivata la nostra ora, saremo spesso costretti<br />

a dire addio a chi ha lasciato delle tracce nella nostra<br />

vita. Lasciando il debito spazio al lutto, sarebbe comunque<br />

saggio ascoltare le parole del Preside di Hogwarts, Albus Silente<br />

(Harry Potter e la Pietra filosofale): «In fin dei conti, per una<br />

mente ben organizzata, la morte non è che una nuova, grande<br />

avventura.» Intanto, noi comuni mortali speriamo umanamente<br />

che ci resti più tempo possibile per «organizzare la<br />

mente». Auguro a tutti noi di usare bene il tempo che ci è concesso.<br />

Sabine Wolters – Foto: www.gemeindebrief.de


Die Patientenverfügung<br />

in Deutschland und Italien<br />

Wenn das Leben eines Menschen zu Ende geht oder in medizinisch<br />

schwierige oder aussichtslose Situationen gerät, stellen<br />

sich angesichts der Möglichkeiten moderner Medizin<br />

viele Fragen.<br />

Wann ist Lebensverlängerung durch medizinische Maßnahme<br />

sinnvoll und schenkt gute Lebenszeit; wann ist es angebrachter,<br />

sie zu unterlassen, weil sie nur das Sterben hinauszögert,<br />

oder weil ein Leben verlängert<br />

wird, das der Patient so nicht<br />

mehr führen will und kann? Soll<br />

auf Lebensverlängerung verzichtet<br />

und nur etwas zur Linderung von<br />

Schmerzen und Beschwerden<br />

getan werden (Palliativmedizin)?<br />

Darf eine lebensverkürzende Nebenwirkung<br />

von Schmerzmitteln<br />

in Kauf genommen werden?<br />

Wann ist das Unterlassen einer Behandlung<br />

die bessere Lösung,<br />

wann führt sie zu einer Lebensverkürzung,<br />

die vielleicht auch ethische<br />

oder rechtliche Probleme aufwirft? Sollte noch künstlich,<br />

durch Sonde, ernährt oder intravenös Flüssigkeit zugeführt<br />

werden? Darf ein Beatmungsgerät abgeschaltet werden?<br />

Der hier betroffene Patient ist unter Umständen nicht mehr<br />

entscheidungsfähig oder kann seine Meinung nicht äußern.<br />

Sein Selbstbestimmungsrecht kann auch in Konflikt geraten<br />

mit dem ärztlichen Auftrag, Leben zu erhalten und zu heilen,<br />

oder mit ethischen und weltanschaulichen Wertungen der<br />

Beteiligten. Die Gefahr besteht, dass das Recht des Patienten<br />

auf Selbstbestimmung nicht genügend beachtet wird.<br />

Mit einer Patientenverfügung (in Italien: testamento biologico<br />

oder dichiarazioni anticipate di trattamento oder direttive<br />

di fine vita) äußert eine einwilligungsfähige volljährige Person<br />

schriftlich rechtzeitig ihren Willen in Bezug auf zukünftige<br />

Krankheitssituationen und übt so ihr Selbstbestimmungsrecht<br />

als Patient vorsorglich aus, für den Fall, dass sie eines Tages,<br />

wenn der Behandlungsbedarf eintritt, nicht mehr dazu in der<br />

Lage ist. Zugleich mit der Patientenverfügung wird in der<br />

Regel ein Vorsorgebevollmächtigter, in Italien ein fiduciario<br />

benannt.<br />

Die Patientenverfügung kann für behandelnde Ärzte, Angehörige<br />

und Betreuende eine verbindliche Entscheidungsgrundlage<br />

sein, wenn<br />

diese Willensäußerung des Patienten in dem Land, in dem<br />

er lebt, rechtlich vorgesehen und für die Ärzte bindend ist<br />

die Patientenverfügung, natürlich, in der Sprache des Landes<br />

verfasst ist, so dass behandelnde Ärzte sie auch verstehen<br />

können<br />

sie sorgfältig, unter Beachtung der damit verbundenen<br />

Probleme und der im jeweiligen Land geltenden Gesetzgebung<br />

formuliert ist, der Patient also nicht z.B. Unterlassungen<br />

von Behandlungen oder lebensverkürzende Maßnahmen<br />

verlangt, die aufgrund der geltenden Gesetze dem<br />

Arzt nicht erlaubt sind.<br />

Testamento biologico (Italia) e<br />

«Patientenverfügung» (Germania)<br />

Quando la vita di una persona sta volgendo al termine o si<br />

trova, dal punto di vista medico, in una situazione difficile o<br />

senza via d’uscita, vengono sollevate molte questioni riguardo<br />

alle possibilità della medicina moderna.<br />

Quando risulta sensato il prolungamento della vita attraverso<br />

misure mediche? Quando è, invece, meglio tralasciarle perché<br />

procrastinano soltanto la morte o perché prolungano una vita<br />

che il paziente non vuole e<br />

non può più sopportare<br />

oltre? Bisogna rinunciare al<br />

prolungamento della vita e<br />

fare solo qualcosa per lenire<br />

i dolori ed i disturbi (medicina<br />

palliativa)? Si può mettere<br />

in conto anche un accorciamento<br />

della vita<br />

come effetto secondario<br />

degli analgesici? Quando<br />

risulta essere la soluzione<br />

migliore la sospensione<br />

della cura, e quando invece<br />

questa tende ad abbreviare la vita, sollevando così anche questioni<br />

etiche e giuridiche? Si può continuare ad alimentare o<br />

ad idratare artificialmente? Si può staccare un respiratore?<br />

Il paziente coinvolto, in determinate circostanze, non è più in<br />

grado di decidere o non può esprimere la sua opinione. Il suo<br />

diritto all’autodeterminazione può entrare anche in conflitto<br />

con il compito del medico di mantenere in vita e di curare, o<br />

con le valutazioni etiche e ideologiche delle persone coinvolte.<br />

Esiste il rischio che non venga sufficientemente rispettato il diritto<br />

all’autodeterminazione del paziente.<br />

Con una «Patientenverfügung» (in italiano: testamento biologico<br />

o dichiarazioni anticipate di trattamento o direttive di<br />

fine vita) una persona maggiorenne in grado di intendere<br />

esprime in anticipo e per iscritto la propria volontà sull’eventualità<br />

futura di una malattia, esprimendo così il proprio diritto<br />

all’autodeterminazione nel caso che un giorno, quando risulti<br />

necessario un trattamento del genere, non sia più in<br />

grado di gestirlo direttamente.<br />

Contemporaneamente alle dichiarazioni anticipate di trattamento,<br />

viene nominata di regola una persona incaricata, indicata<br />

in Italia col termine «fiduciario».<br />

La «Patientenverfügung» può essere una base vincolante per<br />

le decisioni che devono prendere i medici, i familiari e coloro<br />

che assistono il paziente, quando<br />

l’espressione della volontà del paziente è prevista dalla giurisdizione<br />

del paese in cui vive ed è vincolante per i medici<br />

le dichiarazioni anticipate di trattamento sono redatte, naturalmente,<br />

nella lingua del paese, così che anche i medici<br />

curanti le possano capire<br />

è formulata con precisione e in considerazione dei problemi<br />

ad essa connessi e della giurisdizione vigente nel paese, il<br />

paziente quindi non può richiedere ad es. la sospensione del<br />

trattamento o misure che accorciano la vita che non siano<br />

permesse al medico dalle leggi vigenti.<br />

179


Wer in Italien lebt, kann sich also nicht nach<br />

den schon erheblich weitergehenden Möglichkeiten<br />

einer Patientenverfügung in<br />

Deutschland richten, sondern muss sich mit<br />

der Situation in Italien auseinandersetzen.<br />

In Deutschland bestand seit 2003 durch<br />

Gerichtsbeschluss eine Verbindlichkeit von<br />

Patientenverfügungen, aber mit einer Reichweitenbegrenzung,<br />

wonach dem Willen<br />

eines Patienten, auf lebenserhaltende Maßnahmen<br />

zu verzichten, nur gefolgt werden<br />

durfte, wenn der Tod nahe bevorstand. Seit<br />

1.9.2009 ist die verbindliche Geltung von<br />

Patientenverfügungen gesetzlich geregelt,<br />

unabhängig von Art und Stadium der Erkrankung eines Betreuten.<br />

Es könnte also z.B. ein Motorradfahrer für den Fall<br />

eines Unfalls mit wahrscheinlicher Folge der Querschnittslähmung<br />

eine Lebensrettung durch intensivmedizinische Maßnahmen<br />

ablehnen. Die unbegrenzte Reichweite der neuen<br />

Regelung wirft ethische und weltanschauliche Probleme auf<br />

und war im Vorfeld des Gesetzesbeschlusses umstritten, besonders<br />

die Frage des Umgangs mit im Koma befindlichen<br />

Patienten und die Absetzung von künstlicher Ernährung und<br />

Beatmung.<br />

So sieht nur ein Teil der von vielen verschiedenen Organisationen<br />

formulierten Vorschläge und Formulare für Patientenverfügungen<br />

eine unbegrenzte Reichweite vor oder bietet<br />

verschiedene Möglichkeiten zum Ankreuzen, wie z.B. der Fragebogen<br />

für eine »Optimale Patientenverfügung« des Humanistischen<br />

Verbands Deutschland und die »Standard-Patientenverfügung<br />

20<strong>11</strong> plus«.<br />

Die von den christlichen Kirchen in Deutschland erarbeitete<br />

»Christliche Patientenverfügung« hingegen ist eingeschränkt<br />

auf den Sterbeprozess oder das Endstadium einer unheilbaren,<br />

tödlich verlaufenden Krankheit.<br />

Die seit 2009 geregelte Verbindlichkeit von Patientenverfügungen<br />

und die Ausdehnung ihrer Reichweite über todesnahe<br />

Situationen hinaus hat 2010 zu einer erheblichen Überarbeitung<br />

der 1999 erschienenen »Christlichen Patientenverfügung«<br />

geführt. Die Handreichung »Christliche Patientenvorsorge«<br />

ist nun ein Paket von Formularen und Informationen<br />

zu den Themen: Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung,<br />

Patientenverfügung, Äußerung von Behandlungswünschen.<br />

Sie berücksichtigt theologisch-ethische Aspekte eines<br />

christlichen Umganges mit dem Ende des irdischen Lebens<br />

und enthält hilfreiche präzise Definitionen der verschiedenen<br />

Formen von Sterbebegleitung und Sterbehilfe:<br />

passive Sterbehilfe (auch: Behandlungsverzicht oder Behandlungsbegrenzung,<br />

also Verzicht auf lebenserhaltende<br />

medizinische Maßnahmen)<br />

indirekte Sterbehilfe (durch schmerzstillende Medikamente,<br />

die auch als unbeabsichtigte Nebenfolge den Todeseintritt<br />

beschleunigen können)<br />

aktive Sterbehilfe (als gezielte Tötung von Menschen z.B.<br />

durch die Verabreichung eines den Tod herbeiführenden<br />

Präparates – in Deutschland gesetzlich verboten und strafrechtlich<br />

verfolgt)<br />

assistierter Suizid bzw. Beihilfe zur Selbsttötung bzw. »Freitodbegleitung«<br />

(in Deutschland straffrei, aber es wird deutlich<br />

erwähnt, dass sie aus ethischer Sicht und nach Meinung<br />

der Kirchen abzulehnen sei).<br />

180<br />

Chi vive in Italia quindi non può orientarsi<br />

secondo le possibilità più ampie date dal testamento<br />

biologico in Germania, ma deve<br />

regolarsi in conformità alla situazione in Italia.<br />

In Germania già dal 2003, attraverso delibera<br />

del tribunale, i testamenti biologici hanno<br />

carattere vincolante, ma con una limitazione<br />

della portata, per cui la volontà del paziente<br />

di rinunciare a misure che lo mantengano in<br />

vita, poteva essere rispettata solo nel caso in<br />

cui la morte fosse imminente. Dal 1.9.2009<br />

la validità vincolante del testamento biologico<br />

è regolata dalla legge, indipendentemente<br />

dal tipo e dallo stadio della malattia di un paziente. Ad es.<br />

un motociclista in caso di incidente con probabile conseguenza<br />

di diventare paraplegico potrebbe rifiutare misure di medicina<br />

intensiva che gli salverebbero la vita. La portata illimitata<br />

della nuova regolamentazione solleva questioni etiche ed<br />

ideologiche e prima della legge risultava controversa soprattutto<br />

la questione di come gestire i pazienti in coma e la sospensione<br />

dell’alimentazione e della respirazione artificiale.<br />

Quindi solo una parte delle numerose proposte e dei moduli<br />

delle differenti organizzazioni per i testamenti biologici prevede<br />

una portata illimitata o offre diverse possibilità di scelta,<br />

come ad es. il questionario per una «Patientenverfügung ottimale»<br />

dell’Associazione umanistica tedesca e la «Patientenverfügung-Standard<br />

20<strong>11</strong> plus».<br />

La «Christliche Patientenverfügung» elaborata dalle Chiese<br />

cristiane in Germania invece è limitata al processo di morte o<br />

allo stadio terminale di una malattia incurabile, che conduce<br />

alla morte.<br />

Il carattere vincolante dei testamenti biologici dal 2009 e<br />

l’estensione della loro portata anche a situazioni di vicinanza<br />

della morte ha condotto nel 2010 ad una sostanziale rielaborazione<br />

della «Christliche Patientenverfügung» pubblicata<br />

nel 1999. L’aiuto «Christliche Patientenvorsorge» è ora un<br />

pacchetto di moduli e di informazioni sui seguenti temi: delega<br />

preventiva, direttive sull’assistenza, direttive di fine vita,<br />

espressione dei desideri di trattamento. Prende in considerazione<br />

aspetti teologici ed etici di un approccio cristiano nei<br />

confronti della fine della vita terrena ed include utili e precise<br />

definizioni delle diverse forme di accompagnamento ed aiuto<br />

nel morire:<br />

eutanasia passiva (anche: rinuncia alla cura o limitazione<br />

della cura, quindi rinuncia a misure mediche per il mantenimento<br />

della vita). Qui, non si tratta di eutanasia nel senso<br />

di uccidere, ma di un «lasciare morire». Infatti, la parola che<br />

di solito viene usata in Germania, «Sterbehilfe», esattamente<br />

significa «aiuto a/nel morire».<br />

eutanasia indiretta (attraverso farmaci analgesici che possono<br />

anche accelerare la morte in quanto effetto secondario<br />

involontario). Anche in questo caso, non si tratta di eutanasia,<br />

ma di un «accettare il rischio di morte», e la parola che<br />

si usa in Germania è sempre «aiutare a/nel morire».<br />

eutanasia attiva (come uccisione mirata di persone, ad es.<br />

attraverso la somministrazione di un preparato che procuri<br />

la morte – in Germania è vietata dalla legge e penalmente<br />

sanzionata). Qui, si tratta di «eutanasia» nel senso di dare<br />

la morte, uccidere, sebbene la parola usata in Germania sia<br />

sempre «aiuto a morire».


In Italien gibt es noch keine gesetzliche Regelung. Nach verschiedenen<br />

Gesetzesvorschlägen 1984, 1999 und 2000<br />

wurde die Debatte in den Jahren 2006 und 2008/9 sehr angeheizt<br />

durch den Tod von Piergiorgio Welby 2006 (der,<br />

schwer körperbehindert, im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte<br />

um Abstellen des Atemgerätes gebeten hatte) und Eluana Englaro,<br />

die 2009 nach 17 Jahren Wachkoma durch Einstellen<br />

der künstlichen Ernährung und Flüssigkeitszufuhr starb. Es<br />

kommt schnell zu überideologisierten Debatten, die Grenzen<br />

zwischen Vermeidung von »accanimento terapeutico«, also<br />

sinnloser Sterbensverlängerung, und »eutanasia« verwischen<br />

sich, und es gibt zu wenig Gespür dafür, dass diese Dinge<br />

sorgfältig auseinandergehalten werden müssen (wie die Begriffsklärungen<br />

der deutschen »christlichen Patientenverfügung«<br />

es z.B. tun). In der italienischen Sprache gibt es zudem<br />

kein Wort wie das deutsche Wort »Sterbehilfe« mit seiner<br />

doppelten Bedeutung von »Hilfe, zu sterben« und »Hilfe und<br />

Begleitung beim Sterben«. Das stattdessen oft verwendete<br />

Wort »eutanasia« weckt sofort böse Assoziationen<br />

und lenkt die Diskussion schnell<br />

in die Richtung einer heftigen Ablehnung<br />

der »Tötung« von Menschen, auch da, wo<br />

es eigentlich um Sterbenlassen geht.<br />

Am 12.7.20<strong>11</strong> passierte das »Ddl (disegno<br />

di legge) Calabrò« das Parlament und<br />

muss nun noch durch den Senat gehen.<br />

Statt ein »Ermöglichungsgesetz« zu sein,<br />

das eine wirkliche Mitsprache nicht mehr<br />

äußerungsfähiger Patienten durch vorherige<br />

schriftliche Willensäußerung garantiert,<br />

hat es eher den Charakter eines »Verhinderungsgesetzes«.<br />

In Artikel 3, dem Kern des Gesetzesvorschlages,<br />

der Inhalte und Grenzen der dichiarazione<br />

anticipata di trattamento bestimmt, werden<br />

künstliche Ernährung und Flüssigkeitszufuhr deutlich vom Patientenwillen<br />

ausgenommen. Die Begründung dafür ist, dass<br />

sie Basisversorgung (sostegno vitale) seien und dazu bestimmt,<br />

bis zum Lebensende Leiden zu erleichtern (während<br />

sie in Deutschland juristisch und in der medizinischen Wissenschaft<br />

und Praxis als therapeutische Maßnahmen gelten, in<br />

die der Patient einwilligen muss). Offensichtlich sollen damit<br />

weitere »Fälle Eluana Englaro« verhindert werden.<br />

Es ist vorgesehen, dass eine dichiarazione anticipata 5 Jahre<br />

gilt, vom Hausarzt mit unterschrieben, in einem dafür bestimmten<br />

ASL-Büro (Gesundheitsamt) registriert und über<br />

dieses an ein nationales Register weitergeleitet wird. Ein fiduciario<br />

kann bestimmt werden (entsprechend dem in<br />

Deutschland vorgesehenen Vorsorgebevollmächtigten), der<br />

zusammen mit dem behandelnden Arzt für die Umsetzung<br />

des Patientenwillens verantwortlich ist.<br />

Der Geltungsbereich der dichiarazione anticipata ist sehr begrenzt:<br />

Wenn der Patient sich im stato vegetativo, also einem<br />

komaähnlichen Zustand, befindet. Sie gilt nicht in Notfällen<br />

oder bei Lebensgefahr. Die Patientenwünsche in der dichiarazione<br />

anticipata werden vom behandelnden Arzt »in Betracht<br />

gezogen« (es heißt nicht ausdrücklich, dass er sie befolgen<br />

muss); der Arzt darf keine Wünsche des Patienten berücksichtigen,<br />

die zum Ziel haben, seinen Tod zu verursachen;<br />

bei Meinungsverschiedenheiten zwischen Arzt und Fiduciario<br />

muss der Arzt sich nicht an die Meinung des vorgesehenen<br />

Vermittlungsausschusses halten.<br />

suicidio assistito, ovvero aiuto al suicidio o «accompagnamento<br />

nel suicidio» (in Germania non è penalmente sanzionato,<br />

ma viene chiaramente indicato che dal punto di vista<br />

etico secondo le Chiese va rifiutato).<br />

In Italia non esiste ancora una legislazione a riguardo. Dopo<br />

diverse proposte di legge nel 1984, 1999 e 2000 il dibattito<br />

negli anni 2006 e 2008/9 si è molto acceso attraverso la<br />

morte di Piergiorgio Welby nel 2006 (gravemente invalido,<br />

che nel pieno delle sue facoltà mentali aveva richiesto di staccare<br />

il respiratore) ed Eluana Englaro, che è morta nel 2009<br />

dopo 17 anni di coma vigile e la sospensione dell’alimentazione<br />

e dell’idratazione artificiali. Si giunge presto a dibattiti eccessivamente<br />

ideologizzati che confondono i confini fra l’evitare<br />

l’«accanimento terapeutico», quindi un prolungamento insensato<br />

del morire e l’«eutanasia», ed esiste troppa poca sensibilità<br />

per distinguere accuratamente le cose (come viene<br />

fatto ad es. nella definizione dei termini della «christliche Patientenverfügung»<br />

tedesca). Nella lingua italiana inoltre<br />

non c’è una parola come «Sterbehilfe» che<br />

abbia il doppio significato di «aiuto a morire»<br />

ed «aiuto ed accompagnamento nel morire».<br />

Il termine «eutanasia» invece, spesso utilizzato,<br />

suscita subito associazioni negative e<br />

sposta velocemente la discussione nella direzione<br />

di un violento rifiuto dell’«uccisione» di<br />

persone anche quando si tratta in fondo di<br />

lasciare morire.<br />

Il 12.7.20<strong>11</strong> il «Ddl (disegno di legge) Calabrò»<br />

è stato approvato in Parlamento e ora<br />

deve passare al Senato. Invece di essere una<br />

«legge che permette di fare qualcosa», che<br />

garantisca una reale voce in capitolo attraverso<br />

l’espressione scritta anticipata delle volontà<br />

di un paziente che non può più esprimersi,<br />

ha il carattere di una «legge di impedimento».<br />

Nell’articolo 3, il nucleo della proposta di legge, che determina<br />

i contenuti ed i limiti della dichiarazione anticipata di trattamento,<br />

l’alimentazione e l’idratazione artificiali vengono<br />

chiaramente escluse dalla volontà del paziente. La motivazione<br />

è che si tratti di sostegno di base (sostegno vitale) destinato<br />

ad alleviare le sofferenze fino alla fine della vita (mentre in<br />

Germania giuridicamente e nella scienza e prassi medica<br />

viene considerato come una misura terapeutica a cui il paziente<br />

deve acconsentire). Evidentemente in questo modo si vogliono<br />

evitare altri «casi Eluana Englaro».<br />

L’ambito di validità delle dichiarazioni anticipate è molto limitato:<br />

è valido solo se il paziente si trova nello stato vegetativo,<br />

quindi in uno stato simile al coma. Non è valido in casi<br />

d’emergenza o in caso di pericolo di vita. I desideri del paziente<br />

nelle dichiarazioni anticipate vengono «presi in considerazione»<br />

dal medico curante (non si dice quindi espressamente<br />

che li deve osservare); il medico non può prendere in considerazione<br />

i desideri del paziente che hanno l’obiettivo di provocare<br />

la morte; in caso di divergenza di opinione fra il medico e<br />

il fiduciario, il medico non deve attenersi all’opinione della<br />

commissione di mediazione prevista.<br />

Tutti questi limiti minano il significato del testamento biologico<br />

e sollevano la questione su cosa potrebbe ancora essere il<br />

contenuto sensato di un tale documento.<br />

Dal 2009, mentre era in pieno corso il dibattito per una legge<br />

sulle dichiarazioni anticipate di trattamento, molti comuni,<br />

associazioni private ed anche un gran numero di comunità<br />

181


All diese Einschränkungen höhlen die Bedeutung des testamento<br />

biologico aus und lassen die Frage aufkommen, was<br />

nun überhaupt noch sinnvollerweise der Inhalt eines testamento<br />

biologico sein könnte.<br />

Seit 2009, während die Debatte um ein italienisches Patientenverfügungsgesetzes<br />

in vollem Gang war, haben viele politische<br />

Gemeinden, private Vereinigungen und auch eine<br />

ganze Zahl evangelischer Kirchengemeinden (besonders Waldenser<br />

und Methodisten) Register angelegt, in denen dichiarazioni<br />

anticipate hinterlegt werden konnten. Die Frage ist,<br />

welchen Wert die dort schon hinterlegten Verfügungen noch<br />

haben, wenn der Gesetzesvorschlag Calabrò auch im Senat<br />

durchkommen sollte.<br />

Vieles ist also in Bewegung, in Deutschland und in Italien, was<br />

die Versorgung von Patienten am Lebensende und in Extremsituationen<br />

betrifft und die Berücksichtigung von Patientenwünschen<br />

in den schwierigen Grenzbereichen zwischen Lebensverlängerung<br />

oder bloßem palliativen Schutz vor<br />

Schmerzen, zwischen Sterbenlassen oder vorzeitiger Lebensbeendigung.<br />

Wir Christinnen und Christen sind hier gefragt,<br />

uns dafür einzusetzen, dass Selbstbestimmung respektiert<br />

und Bürger vom Staat nicht bevormundet werden, dass aber<br />

auch die »Ehrfurcht vor dem Leben, das leben will«, wie Albert<br />

Schweizer es ausdrückte, das notwendige Gewicht bekommt.<br />

Katja Krummacher, Rom<br />

Illustrationen: www.gemeindebrief.de<br />

Unterwegs in der Ukraine<br />

Wir waren in diesem Sommer in der Ukraine unterwegs auf<br />

Spurensuche: Was ist noch von der vergangenen Welt des<br />

habsburgischen Österreich erkennbar, was ist aus Zentren jüdischer<br />

Kultur und jüdischen Lebens wie Czernowitz oder<br />

Brody noch übrig; wie sieht heute das Land aus, in dem damals<br />

unsere Väter den Krieg mitmachten? Was hatten die<br />

Ukrainer damals erlitten? Überhaupt: Was für ein Staat ist<br />

diese neue selbständige Ukraine zwischen Kiew, Lemberg und<br />

Jalta eigentlich heute? Sie liegt so weitab von unserer westlichen<br />

Erfahrungswelt.<br />

Es war eine organisierte Reise mit vollem Programm.<br />

Wenn man gemeint hatte, hier der Welt des jüdischen Shtetl<br />

noch irgendwo wieder zu begegnen, so hatte man sich<br />

geirrt. Synagogen waren zerstört, ausgelöscht, wie wir nur zu<br />

genau wissen. Andere waren etwa<br />

Kinos geworden – und überhaupt:<br />

Wer von den wenigen im Lande verbliebenen<br />

Juden sollte sie denn besuchen?<br />

In Joseph Roths Geburtsort<br />

Brody stand ein Synagogen-Rest,<br />

eindrucksvoll noch als Ruine mit eingestürztem<br />

Dach und voller Kraut.<br />

Wie es den Juden jahrhundertelang<br />

in diesem Galizien ergangen war, im<br />

182<br />

evangeliche (soprattutto valdesi e metodiste) avevano creato<br />

dei registri dove si potevano depositare le dichiarazioni anticipate.<br />

La questione è quale valore avranno ancora le disposizioni<br />

già consegnate se la proposta di legge Calabrò dovesse<br />

passare anche al Senato.<br />

Si stanno muovendo molte cose, in Germania e in Italia, per<br />

quello che riguarda l’assistenza dei pazienti terminali ed in situazioni<br />

estreme e la considerazione dei desideri dei pazienti<br />

in ambiti di confine difficili fra il prolungamento della vita o la<br />

mera tutela palliativa dal dolore, fra il lasciar morire o il porre<br />

fine alla vita anticipatamente. Noi cristiane e cristiani dobbiamo<br />

impegnarci per il rispetto dell’autodeterminazione e affinché<br />

i cittadini non vengano messi sotto tutela dallo Stato, ma<br />

anche per dare il peso necessario al «profondo rispetto della<br />

vita che vuole vivere», come diceva Albert Schweizer.<br />

Katja Krummacher, Roma<br />

Traduzione: Maria Clara Finetti<br />

BLICK ÜBER DEN TELLERRAND NON SOLO NOI<br />

Synagoge Brody/Sinagoga Brody<br />

In giro per l’Ucraina<br />

Quest’estate siamo andati in giro per l’Ucraina alla ricerca di<br />

tracce chiedendoci: cosa c’è di ancora riconoscibile del mondo<br />

passato dell’Austria asburgica, cosa è rimasto dei centri di cultura<br />

e di vita ebraica come Cernivci o Brody; com’è oggi il<br />

paese, in cui allora i nostri padri hanno fatto la guerra? Cosa<br />

hanno patito allora gli ucraini? Soprattutto: che tipo di stato è<br />

oggi questa nuova Ucraina indipendente, fra Kiev, Leopoli e<br />

Jalta? È così distante dalla nostra realtà occidentale.<br />

È stato un viaggio organizzato con un programma intenso.<br />

Se si fosse pensato di incontrare ancora da qualche parte il<br />

mondo dello Shtetl ebraico [n.d.r.: agglomerato urbano abitato<br />

principalmente da ebrei, da non confondere con il ghetto] ci<br />

si sarebbe sbagliati. Le sinagoghe sono state distrutte, cancellate,<br />

come sappiamo fin troppo bene. Altre<br />

sono state trasformate, per esempio, in cinema,<br />

e comunque: chi le avrebbe dovute frequentare<br />

visti i pochi ebrei rimasti nel paese?<br />

Nel luogo di nascita di Joseph Roth, a Brody ci<br />

sono i resti di una sinagoga, ancora impressionante<br />

anche come rovina con il tetto sfondato<br />

e piena di erbacce. Abbiamo potuto sapere<br />

come se l’erano passata gli ebrei per secoli in<br />

questa Galizia, nel bene come nel male, visi-


Guten wie zuletzt im Bösen, darüber konnte man in Paul Celans<br />

Czernowitz eine – private – eindrucksvolle Ausstellung<br />

sehen: Lebensläufe und Photographien von Menschen, die in<br />

dieser Universitätsstadt kulturell und menschenfreundlich<br />

tätig gewesen waren, Geschäftsleute, Juristen, Bürger, liberale,<br />

gesetzestreue oder aufgeklärte Juden,<br />

Chassidim. Auf dem jüdischen Friedhof las<br />

man manche ihrer Namen inmitten wuchernden<br />

Gesträuchs. – In Czernowitz gehört<br />

das Geburtshaus Paul Celans und Rose<br />

Ausländers heute zum Besichtigungsprogramm.<br />

Aber die Bewohner der Stadt sind<br />

andere.<br />

Da waren inmitten pulsierenden Alltagslebens<br />

Kirchen zu besichtigen, meistens nach<br />

Verfall und entehrender Umnutzung aufwendig<br />

wiederhergestellt. Die neu übergoldeten Kuppeln der<br />

orthodoxen Kirchen glänzten heller, ihr Blau schimmerte tiefer.<br />

Oft wurde gemahnt, Frauen möchten bitte mit bedecktem<br />

Kopf eintreten in diese wohlgepflegten geistlichen<br />

Räume, wo von anderen, Frauen wie Männern, Alten wie Jungen<br />

intensiv Gebete gemurmelt und Kerzen entzündet wurden.<br />

Angerührt durch solch intensive Frömmigkeit, musste man<br />

dann allerdings unterscheiden: Diese Kirche unterstand dem<br />

Patriarchen von Moskau direkt, jene unterstand dem Metropoliten<br />

von Kiew; die dritte war autokephal ukrainisch; und<br />

jene vierte, ein wenig hellere und weniger mit Bildern angefüllte,<br />

war eine unierte, also griechisch-katholische Kirche. In<br />

die konnte man als Frau unbedeckten Hauptes eintreten, da<br />

tönte die Musik westlicher, »zeitüblicher«. So besuchten wir<br />

auch eine durch den Besuch von Papst Johannes Paul II. geehrte<br />

unierte Kirche (in Kamieniec Podolski): Deren Turm war<br />

in türkischer Zeit Minarett gewesen, man konnte es deutlich<br />

erkennen, obenauf stand jetzt die goldene Marienstatue. Es<br />

war klar: Einfach konnte der Umgang dieser Kirchengruppen<br />

miteinander nicht sein.<br />

Und es gab, man staune, zu neuem Leben erwachte evangelische<br />

Gemeinden, oft älteren Ursprungs als unsere römische.<br />

Auch ihre Kirchengebäude hatten lange<br />

verfallen, unnütz oder zweckentfremdet<br />

herumgestanden. Kaum war es nach<br />

dem Zerfall der Sowjetunion möglich,<br />

da begannen die wenigen verbliebenen<br />

deutschsprachigen Mitglieder, sich ihrer<br />

religiösen Vergangenheit wieder offen<br />

zu entsinnen. In Ivano-Frankovsk z. B.,<br />

dem früheren Stanislau, erinnert man<br />

mit einer Tafel an die Anstalten, die Pfarrer<br />

Theodor Zöckler dort nach dem Vorbild<br />

Bethels einmal aufgebaut hatte. Zu<br />

unserem Reiseprogramm gehörte auch<br />

ein Besuch in der evangelischen Paulskirche<br />

in Odessa. Nun öffnete sich die verfallene<br />

und später auch noch ausgebrannte<br />

Kirche wieder, umgebaut (nicht<br />

ohne Hilfe aus Deutschland, und besonders<br />

der bayerischen Landeskirche ver-<br />

bunden), hell und schön, und ausgestattet<br />

mit einer qualitätsvollen Orgel, die<br />

jeden Sonntag ein Konzert erlaubt. Der<br />

Friedhof Czernowitz/Cimitero Cernivci<br />

Paulskirche Odessa/<br />

<strong>Chiesa</strong> di S. Paolo Odessa<br />

tando un’impressionante esposizione privata nella Cernivci di<br />

Paul Celan: storie di vite e fotografie di persone che in questa<br />

città universitaria sono state attive culturalmente e filantropicamente,<br />

commercianti, giuristi, cittadini, ebrei liberali, ossequenti<br />

le leggi o Chassidim. Nel cimitero ebraico si leggono alcuni<br />

dei loro nomi in mezzo ad un<br />

proliferare di arbusti. – A Cernivci il<br />

programma di viaggio prevede la visita<br />

della casa natale di Paul Celan e<br />

Rose Ausländer. Ma chi ci abita oggi<br />

nella città, sono ben altri.<br />

Nel bel mezzo della vita pulsante<br />

dell’Ucraina di ogni giorno abbiamo<br />

visitato delle chiese che spesso, dopo<br />

la rovina e il riutilizzo non appropriato,<br />

sono state restaurate con<br />

sfarzo. Le cupole nuovamente dorate delle chiese ortodosse<br />

brillavano più luminosamente, il loro blu scintillava. Spesso<br />

c’era l’indicazione che le donne dovessero entrare a capo coperto<br />

in questi spazi spirituali molto curati dove altri, donne e<br />

uomini, vecchi e giovani, recitavano intensamente preghiere e<br />

accendevano candele.<br />

Toccati da una tale intensa religiosità, bisognava tuttavia differenziare:<br />

questa chiesa dipendeva direttamente dal patriarca<br />

di Mosca, quella dipendeva dal metropolita di Kiev; la terza<br />

era autocefala ucraina; e la quarta, più luminosa e più sobria,<br />

era una chiesa unita, quindi una chiesa greco-cattolica. In<br />

questa le donne potevano entrare anche senza con capo scoperto,<br />

la musica era più occidentale, più «consona al tempo».<br />

Così abbiamo visto anche una chiesa unita (a Kamieniec<br />

Podolski) che è stata onorata della visita di Papa Giovanni<br />

Paolo II. All’epoca dei turchi la torre della chiesa era stato un<br />

minareto, come si poteva facilmente riconoscere, alla cui sommità<br />

ora si erge la statua dorata della Madonna. Era chiaro:<br />

la convivenza fra queste chiese non sarebbe potuto essere<br />

facile.<br />

E c’erano, pensate, comunità evangeliche risuscitate, riportate<br />

in vita, spesso più antiche della nostra comunità romana.<br />

Anche i loro edifici ecclesiastici erano ridotti in rovina per<br />

molto tempo restando inutilizzati o riutilizzati<br />

in maniera impropria. Appena è stato<br />

possibile dopo il crollo dell’Unione Sovietica,<br />

i pochi membri di tradizione luteranotedesca<br />

rimasti iniziarono a recuperare il<br />

loro passato religioso. Ad Ivano-Frankovsk,<br />

ad esempio, la Stanislau di una volta, una<br />

targa ricorda gli istituti che il pastore evangelico<br />

Theodor Zöckler aveva fatto costruire<br />

seguendo il modello di Bethel. Il nostro<br />

programma di viaggio prevedeva anche<br />

una visita alla chiesa evangelica di S. Paolo<br />

ad Odessa. Anche questa chiesa è stata ristrutturata<br />

(tra gli altri con aiuti dalla Germania,<br />

e soprattutto dalla <strong>Chiesa</strong> regionale<br />

bavarese) e successivamente riaperta<br />

una chiesa caduta in rovina e poi anche distrutta<br />

dalle fiamme, ora luminosa e bella<br />

e dotata di un organo di alta qualità, che<br />

permette di offrire un concerto tutte le do-<br />

meniche. Il pastore russo-tedesco Andreas<br />

Hamburg ci presentò in maniera sobria e<br />

183


deutsch-russische Pfarrer Andreas Hamburg gab eine kluge<br />

Einführung in Kirchenraum und Kirchen-Inhalt. In das Altarkreuz<br />

ist eine kleine aus dem Trümmerhaufen des Kirchenportals<br />

gerettete Ikone eingeschlossen: Zeichen für die Verbundenheit<br />

unter den Kirchen. ’Friede sei mit Dir’, steht in vielen<br />

Sprachen auf der Glastür des Eingangs.<br />

Evangelische Kirchen in Kiew, in Odessa – sie alle sind in der<br />

DELKU, der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche der<br />

Ukraine, zusammengeschlossen; vielleicht etwas anders als<br />

wir in der ELKI. Ihre Arbeit, ja auch ihre Jugendarbeit, denn<br />

die gibt es!, steht unter der Pflicht zur Mehrsprachigkeit.<br />

Auch der evangelisch geprägte Glaube überlebte die Zeit der<br />

Sowjetunion und des Atheismus nur dank der Besinnung auf<br />

einen vertrauten Glaubens-Stil. Die nachgewachsene Generation<br />

spricht russisch oder ukrainisch, wenn sie auch gern<br />

deutsch lernt. So muss der Gottesdienst heute russischdeutsch<br />

gefeiert werden. Über den Zusammenhalt der gewachsenen<br />

Gemeinde, über die diakonische Arbeit hinaus ist<br />

es nötig, religiöse Information von Grund auf zu vermitteln<br />

und neue Verkündigung für neu Interessierte anzubieten.<br />

Man spürt, dass die Gemeinden sich etwas einfallen lassen.<br />

Text: Doris Esch; Fotos: Arnold Esch<br />

Abschluss mit Filmpremiere<br />

Biennaleprojekt gewinnt Kulturpreis der<br />

Evangelischen Kirche in Deutschland<br />

Es war vorerst<br />

der letzte Akt<br />

einer spektakulären<br />

Schiffsreise:<br />

Sisy, Star einer<br />

Biennaleaktion<br />

in der lutherischen<br />

Gemeinde<br />

Venedigs, trat<br />

den Rückweg<br />

nach Bayern an.<br />

Diesmal nicht<br />

getragen von<br />

den beiden<br />

Künstlern Wolfgang<br />

Aichner<br />

und Thomas<br />

Huber, sondern<br />

per Schiff und Kraftfahrzeug.<br />

184<br />

Wolfgang Aichner und Thomas Huber bei der strapaziösen Überquerung der<br />

Alpen. / Wolfgang Aichner e Thomas Huber durante il faticoso attraversamento delle<br />

Alpi. Foto: Matthias Fuchs<br />

Am <strong>11</strong>. September 20<strong>11</strong> wurde in Venedig im Rahmen einer<br />

Finissage der Hinweg des 150 Kilo schweren<br />

Bootes über die Alpen gezeigt. »Passage20<strong>11</strong><br />

– der Film« feierte Weltpremiere vor<br />

einem internationalen Publikum. Der 26minütige<br />

Streifen, eine Mischung aus Dokumentation<br />

und Kunst, ließ die dreiwöchige<br />

Überquerung der Alpen mit bloßen Händen<br />

und unter widrigen Bedingungen noch einmal<br />

Revue passieren.<br />

Das Projekt »Passage20<strong>11</strong> – ein aktionistisches,<br />

transalpines Drama« war ein offiziel-<br />

lucida la chiesa – e anche il suo contenuto. Una piccola icona<br />

salvata dalle rovine del portale della chiesa è stata inserita<br />

nella croce sull’altare: simbolo del legame fra tutte le chiese.<br />

’La pace sia con te’, è scritto in molte lingue sulla vetrata dell’entrata.<br />

Le chiese evangeliche a Kiev, ad Odessa e altrove – sono tutte<br />

raggruppate nella DELKU, la <strong>Chiesa</strong> <strong>Evangelica</strong> Luterana Tedesca<br />

dell’Ucraina; forse in maniera un po’ diversa che da noi<br />

nella CELI. Le loro attività, anche la loro attività giovanile, attività<br />

che esiste!, è caratterizzato dal multilinguismo. Anche la<br />

fede di impronta evangelica è sopravvissuta all’epoca dell’Unione<br />

sovietica e dell’ateismo solo grazie alla presa di coscienza<br />

di una fede familiare. La nuova generazione parla<br />

russo o ucraino e impara volentieri anche il tedesco. Così il<br />

culto oggi deve essere celebrato preferibilmente in russo ed in<br />

tedesco. Oltre alla coesione della crescente comunità, oltre al<br />

lavoro diaconico è necessario trasmettere da cima a fondo<br />

l’informazione religiosa ed offrire un nuovo, fresco annuncio<br />

per i nuovi interessati. Si sente che le comunità si fanno venire<br />

delle buone idee.<br />

Testo: Doris Esch; Foto: Arnold Esch<br />

Traduzione: Maria Clara Finetti<br />

Finale con la prima del film<br />

Un progetto per la Biennale vince il premio della<br />

cultura della <strong>Chiesa</strong> <strong>Evangelica</strong> in Germania<br />

È stato l’ultimo atto di un viaggio in<br />

barca spettacolare: Sisy, la star di<br />

un’azione della Biennale nella comunità<br />

luterana di Venezia, ha iniziato la via del<br />

ritorno verso la Baviera. Questa volta<br />

non è stata trascinata dai due artisti<br />

Wolfgang Aichner e Thomas Huber, ma è<br />

stata trasportata via nave e con un autoveicolo.<br />

Domenica, <strong>11</strong> settembre 20<strong>11</strong><br />

a Venezia nel corso di un finissage è<br />

stato mostrato il passaggio dell’imbarcazione<br />

di 150 kg attraverso le Alpi. «Passage20<strong>11</strong><br />

– il film» è stato proiettato in<br />

prima mondiale davanti ad un pubblico<br />

internazionale. La pellicola di 26 minuti,<br />

una mescolanza di documentazione ed<br />

arte, ripercorre le tappe durante le tre<br />

settimane del trascinamento dell’imbarcazione<br />

a mani nude e in condizioni avverse attraverso le Alpi.<br />

Il progetto «Passage20<strong>11</strong> – un dramma azionista, transalpino»<br />

è stato un contributo ufficiale<br />

alla 54ª Biennale dell’arte nella città<br />

lagunare. Per quindici settimane<br />

l’«imbarcazione artistica» è stata<br />

esposta nell’Auditorium della chiesa<br />

evangelica luterana di Venezia insieme<br />

ai diari e alla documentazione.<br />

In totale hanno visitato l’esposizione<br />

26.000 persone nella comunità luterana<br />

più antica d’Italia che si trova<br />

in pieno centro vicino al ponte di


ler Beitrag zur 54.<br />

Kunstbiennale in der<br />

Lagunenstadt. Fünfzehn<br />

Wochen war das<br />

»Kunstboot« im Auditorium<br />

der evangelisch-lutherischenKirche<br />

Venedigs zusammen<br />

mit Tagebuchaufzeichnungen<br />

und<br />

einer Dokumentation<br />

ausgestellt.<br />

Insgesamt besuchten<br />

26.000 Interessierte<br />

die Ausstellung in der<br />

ältesten lutherischen<br />

Gemeinde Italiens, die<br />

sich sehr zentral in der<br />

Nähe der Rialtobrücke<br />

befindet. Besonders nachdem das Nachrichtenmagazin DER<br />

SPIEGEL den Beitrag als »mit Sicherheit einen der besten und<br />

hintersinnigsten der gesamten Biennale« bezeichnet hatte,<br />

wuchs die Nachfrage von deutschen Besuchern. Auch beim<br />

italienischen Publikum stieß das Projekt auf großes Interesse.<br />

Für viele war es der erste Kontakt zu einer lutherischen Kirche,<br />

und viele nutzten die Chance, um mehr über Luther zu erfahren<br />

oder auch, um sich das Lutherporträt von Lucas Cranach<br />

in der Kirche anzuschauen.<br />

Zahlreiche Venezianer freuten sich, dass sie zum ersten Mal<br />

die lutherische Kirche geöffnet erlebten.<br />

Kirchengebäude: Die Evangelisch-lutherische Kirche am Campo<br />

Sant Apostoli. Die Gemeinde mit nur 80 Mitgliedern war Partnerin<br />

des Biennaleprojektes. / L’edificio della chiesa: la chiesa evangelica<br />

luterana nel Campo Santi Apostoli. La comunità con soli 80 membri è<br />

stata partner del progetto della Biennale. Foto: Elio Trevisan<br />

Rund 30 Evangelische aus Italien und Deutschland hatten<br />

sich bereit erklärt, während der Ausstellung Aufsicht zu führen<br />

sowie bei Bedarf die Kirche und den lutherischen Glauben<br />

vorzustellen. Die Gemeinde Venedig, die aus nur 80 Gemeindegliedern<br />

besteht, hätte ohne diese Mitarbeit von Ehrenamtlichen<br />

die Kirche nicht öffnen können.<br />

Ingrid Pfrommer, Präsidentin der lutherischen<br />

Gemeinde in Turin, die selbst als Freiwillige<br />

mitwirkte, schrieb den Glaubensgeschwistern<br />

in Venedig ins Gästebuch: »Es ist<br />

eine tolle Erfahrung zu sehen, wie viele<br />

Menschen aus aller Welt an der Kirche interessiert<br />

sind, nein, nicht nur an der Kirche,<br />

sondern auch an der Gemeinde selbst, was<br />

sind die Lutheraner, was tun sie, wer sind<br />

sie.«<br />

Die Gemeinde wurde Anfang September<br />

von der Nachricht überrascht, dass das Projekt<br />

»passage20<strong>11</strong>« den Kulturpreis der<br />

Evangelischen Kirche in Deutschland (3.<br />

Platz) gewonnen hat. Am 17. September<br />

hat eine Delegation aus Venedig zusammen<br />

mit den Künstlern und der Partnerkirche St.<br />

Lukas aus München den Preis in Berlin entgegen<br />

genommen.<br />

»Passage20<strong>11</strong>« ist ein Kunstprojekt von<br />

Thomas Huber und Wolfgang Aichner in Zusammenarbeit<br />

mit der St. Lukaskirche in München und der Kirchengemeinde<br />

Venedig, kuratiert wird es von Dr. Christan Schön.<br />

Pastor Bernd Prigge, Venedig<br />

www.kirche-venedig.de<br />

www.passage20<strong>11</strong>.org<br />

Rialto. Soprattutto dopo che la rivista DER<br />

SPIEGEL aveva definito il contributo come «sicuramente<br />

uno dei migliori e più intriganti dell’intera<br />

Biennale» è cresciuto l’afflusso di visitatori<br />

tedeschi. Anche il pubblico italiano ha trovato<br />

molto interessante questo progetto. Per<br />

tanti è stato il primo contatto con una chiesa<br />

luterana e molti hanno approfittato per saperne<br />

di più su Lutero o anche semplicemente per<br />

guardarsi il ritratto di Lutero di Lucas Cranach<br />

nella chiesa.<br />

Molti veneziani sono stati contenti di trovare la<br />

chiesa luterana aperta per la prima volta.<br />

Circa 30 evangelici italiani e tedeschi si erano<br />

detti disponibili a fare la vigilanza durante<br />

l’esposizione e, se richiesto, a presentare la<br />

chiesa e la<br />

fede luterana.<br />

La comunità di Venezia,<br />

che è composta da soli 80<br />

membri, non avrebbe potuto<br />

tenere aperta la chiesa<br />

senza l’aiuto di questi volontari.<br />

Ingrid Pfrommer,<br />

presidente della comunità<br />

luterana di Torino, che ha<br />

collaborato lei stessa come<br />

volontaria, ha scritto ai suoi<br />

fratelli nella fede di Venezia<br />

nel libro degli ospiti: «È<br />

stata una magnifica esperienza<br />

vedere quante persone<br />

provenienti da tutto il mondo siano interessate non solo<br />

alla chiesa, ma anche alla comunità stessa: a cosa siano i luterani,<br />

cosa facciano, chi siano.»<br />

Durante la seconda<br />

settimana di settembre,<br />

la comunità è<br />

stata colta di sorpresa<br />

dall’annuncio che<br />

il progetto «passage20<strong>11</strong>»<br />

avesse vinto<br />

il premio per la cultura<br />

della <strong>Chiesa</strong> <strong>Evangelica</strong><br />

in Germania<br />

(3° posto). Il 17 settembre<br />

scorso una<br />

delegazione da Venezia,<br />

insieme agli arti-<br />

sti e alla chiesa partner<br />

di San Luca di<br />

Monaco, si sono recati<br />

a Berlino a ricevere<br />

il premio.<br />

«Passage20<strong>11</strong>» è un<br />

progetto artistico di<br />

Thomas Huber e Wolfgang Aichner in collaborazione con la<br />

<strong>Chiesa</strong> di San Luca di Monaco e la comunità luterana di Venezia,<br />

curato dal dr. Christian Schön.<br />

Pastore Bernd Prigge, Venezia<br />

www.kirche-venedig.de<br />

www.passage20<strong>11</strong>.org<br />

Nach seiner Ankunft versinkt das Boot »Sisy« im Kanal hinter der lutherischen<br />

Kirche. Statt eines erwarteten triumphalen Einzugs in Venedig<br />

ein Scheitern in den Fluten der Lagune. Menschlicher Hochmut erfährt<br />

einen Dämpfer. / Dopo l’arrivo l’imbarcazione «Sisy» sprofonda nel canale<br />

dietro la chiesa luterana. Invece dell’atteso ingresso trionfale a Venezia<br />

un naufragio nei flussi della laguna. Una doccia fredda per la superbia<br />

umana. Foto: Britta Lühmann<br />

185


Dienst bei der Biennale<br />

Der Dienst beim Biennale-Projekt passage20<strong>11</strong> eröffnete mir<br />

einen ganz neuen Blick auf eine zahlenmäßig kleine, aber<br />

doch sehr alte lutherische Gemeinde in Italien. Das Projekt<br />

selber ist einerseits skurril-bizarr, weist aber andererseits jeden<br />

Besucher und Betrachter auf den ständigen Kampf zwischen<br />

Mensch und Natur: Dessen Ausgang ist einerseits weiterhin<br />

offen, kann für den Sieger oder die Siegerin andererseits aber<br />

auch zum Pyrrhus-Sieg werden, also zur Niederlage im eigenen<br />

Sieg.<br />

Die Begegnungen vor Ort waren für mich jeden Tag von<br />

neuem spannend – mit den übrigen Teamern, mit dem Ortspfarrer,<br />

mit Gemeindegliedern und vor allem mit Besuchern<br />

aus der ganzen Welt. Gerade letztere hatten natürlich immer<br />

wieder Rückfragen an die Projektvorstellung oder erhofften<br />

sich Informationen über Geschichte und Gegenwart der Gemeinde.<br />

Die Gemeinde Venedig hat eine unglaubliche Geschichte hinter<br />

sich, von der sich zwei besondere »neuere« Jahre bald<br />

denkwürdig runden: 200 Jahre lutherische Gemeinde im<br />

Standort »Scuola dell’Angelo Custode« (2013) und 150 Jahre<br />

Religionsfreiheit im Staate Italien (2016; der Anschluss Venetiens<br />

erfolgte erst 1866).<br />

Mit dem Projekt Passage20<strong>11</strong> ist die Gemeinde international<br />

ins Gespräch gekommen (»has been put on the map«) und<br />

hat ein Potenzial angeschnitten, das es zu nutzen gilt. Gerade<br />

auch an einem Standort (Campo Santi Apostoli), an dem<br />

jeden Tag zwischen 20.000 und 30.000 Menschen vorbeigehen.<br />

(Anmerkung: Zählung durch den Autor). Wenn auf der<br />

ansprechenden Homepage der Gemeinde zu lesen ist, dass es<br />

einige treue Unterstützer in Deutschland gibt, kommt man<br />

ins Sinnen und Träumen: Ließe sich für eine Gemeinde an<br />

einem solchen Ort nicht ein stetig wachsender Freundeskreis<br />

gewinnen, wie ihn z.B. die Gemeinde in Jerusalem hat?<br />

Passage20<strong>11</strong> ist bekanntlich eine Kooperation zwischen der<br />

lutherischen Gemeinde Venedig und der Lukasgemeinde in<br />

München. Vielleicht erwächst daraus ja noch mehr. Zu wünschen<br />

wäre es beiden Partnern. Einen lebendigen Fernwanderweg<br />

München-Venedig gibt es ja auch schon!<br />

Thomas E. Fuchs (pastor emeritus, Wuppertal)<br />

Kids & Co.<br />

186<br />

Peter<br />

In vielen Ländern Europas überaltert die Gesellschaft. Trotzdem<br />

oder gerade deshalb sollten wir uns verstärkt um die Jugend<br />

bemühen, Wege des Engagements aufzeigen, demonstrieren,<br />

dass Gesellschaft und Kirche(n) nicht nur von den<br />

„Altvorderen“ gestaltet werden können. <strong>MITEINANDER</strong> geht<br />

voran und möchte dem Nachwuchs mehr Platz einräumen.<br />

Schreibt doch selbst mal etwas über Eure Konfi-Freizeit, erzählt<br />

uns etwas über Eure Wünsche und Ideen, berichtet von<br />

besonderen Erlebnissen, nicht nur in der Gemeinde, sondern<br />

z. B. auch beim Sport oder bei Euren Hobbies. Als Inspirationshilfe<br />

veröffentlichen wir diesmal das Gedicht eines <strong>11</strong>-jährigen<br />

Schülers (S. 171) sowie den Bericht von einer Singfreizeit in<br />

Südtirol. Wer schickt etwas für die nächste Ausgabe ein?<br />

Auf Beiträge aller Art freut sich die <strong>MITEINANDER</strong>-Redaktion<br />

In servizio presso la Biennale<br />

Grazie al servizio prestato durante il progetto della biennale<br />

«passage20<strong>11</strong>» mi si è aperta una nuova prospettiva su una<br />

comunità luterana dai numeri (di membri) piccoli, ma con una<br />

lunga tradizione in Italia. Il progetto stesso da un lato è buffo,<br />

fin bizzarro, dall’altro lato indirizza ogni visitatore ed osservatore<br />

all’eterna lotta tra uomo e natura. L’esito di questa lotta<br />

continua a rimanere aperto, ma il vincitore o la vincitrice del<br />

momento rischia sempre una vittoria di Pirro, con la sconfitta<br />

intrinseca nella vittoria.<br />

Ogni giorno a Venezia mi ha portato contatti ed incontri interessanti<br />

– con gli altri della squadra, con il pastore di casa,<br />

con i membri della comunità e soprattutto con i tanti visitatori<br />

provenienti da ogni angolo del mondo. Questi ultimi, naturalmente,<br />

avevano mille domande da fare circa la presentazione<br />

del progetto e si aspettavano da noi informazioni circa passato<br />

e presente della Comunità.<br />

La Comunità di Venezia ha una storia incredibile alle spalle,<br />

nel corso della quale spiccano due date più «recenti», si fa per<br />

dire, che tra non molto daranno motivo per festeggiare degli<br />

anniversari particolari: 200 anni Comunità luterana con sede<br />

nella «Scuola dell’Angelo Custode» (2013) e 150 anni di libertà<br />

religiosa nello Stato Italiano (2016; il Veneto fu incluso nel<br />

Regno d’Italia non prima del 1866).<br />

Con il progetto Passage20<strong>11</strong> la Comunità ha guadagnato visibilità<br />

a livello internazionale («has been put on the map»),<br />

attingendo ad un potenziale che andrà sfruttato. Tenete conto<br />

che parliamo di una sede (Campo Santi Apostoli) che vede<br />

passare tra le 20.000 e le 30.000 persone al giorno davanti<br />

alle sue porte (nota: conteggio fatto dall’autore). Leggendo<br />

sull‘accattivante sito web della Comunità che esistono alcuni fedeli<br />

sostenitori in Germania, ci si mette a sognare: non sarebbe<br />

forse possibile per una comunità in una tale posizione strategica<br />

formare un gruppo di amici e sostenitori in continua crescita,<br />

come è successo per la comunità a Gerusalemme?<br />

Come noto, Passage20<strong>11</strong> è una cooperazione tra la Comunità<br />

Luterana di Venezia e la Lukasgemeinde di Monaco. Chissà<br />

se da questo primo progetto non ne nascano magari altri, io<br />

glielo auguro a entrambe le comunità. Se potesse servire – un<br />

percorso elaborato per la lunga camminata tra Monaco e Venezia<br />

è già stato istituito!<br />

Thomas E. Fuchs (pastor emeritus, Wuppertal)<br />

Traduzione: Sabine Wolters<br />

Forza ragazzi<br />

In molti paesi europei si registra l’invecchiamento della popolazione.<br />

Proprio per questo sarà cruciale occuparsi maggiormente<br />

dei giovani, dare loro delle prospettive per il futuro, indicare<br />

possibili sbocchi per l’impegno sociale, far vedere, insomma,<br />

che società e chiesa non possono o devono soltanto<br />

essere plasmate dagli “avi”. INSIEME fa un passo avanti,<br />

dando maggiore ascolto a bambini e ragazzi nelle comunità.<br />

Ora tocca a voi, ragazzi, scriverci del vostro soggiorno con i<br />

catecumeni, raccontarci delle vostre esperienze nella comunità,<br />

ma anche con lo sport, la musica, i vostri hobby. Stavolta<br />

vi diamo un primo suggerimento, pubblicando la poesia di un<br />

<strong>11</strong>enne (p. 171) e il racconto di uno scambio musicale in Alto<br />

Adige. Chi ci manda qualcosa per la prossima edizione?<br />

La redazione di INSIEME vi saluta in attesa curiosa


Eindrücke von<br />

der Waldenser-Synode 20<strong>11</strong><br />

Seit ich vor einem Jahr meine Tätigkeit als Pfarrer der lutherischen<br />

Gemeinde in Turin begonnen habe, freue ich mich an<br />

der lebendigen innerprotestantischen Ökumene, die es hier<br />

gibt: So treffe ich z.B. jeden Mittwoch Pfarrer der Waldenser-,<br />

Baptisten-, Adventistengemeinden zum gemeinsamen Nachdenken<br />

über einen Bibeltext als Vorbereitung auf die Predigt<br />

des folgenden Sonntags. Das ist nicht nur eine Begegnung<br />

mitten im Zentrum dessen, was uns verbindet, es erleichtert<br />

auch die Absprache von gemeinsamen Projekten<br />

und ermöglicht schnelle gegenseitige Information.<br />

Umso dankbarer war ich für die Möglichkeit, an der<br />

diesjährigen Synode der Waldensischen und Methodistischen<br />

Kirchen teilnehmen zu können, die vom<br />

21. bis 26. August in Torre Pellice stattfand. Davon<br />

möchte ich gerne etwas weitergeben. Eine Berichterstattung,<br />

die den Anliegen der Synode gerecht wird,<br />

ist dies allerdings nicht. Diese ist in der Wochenzeitschrift<br />

»Riforma« zu finden, deren regelmäßige Lektüre<br />

ich neben <strong>MITEINANDER</strong>/INSIEME jedem Protestanten<br />

in Italien nur empfehlen kann.<br />

Gleich beim Eröffnungsgottesdienst, wurde der Horizont<br />

deutlich, vor dem die Synode stattfinden<br />

würde: 150 Jahre Einheit Italiens und 150 Jahre Methodismus<br />

in Italien. Dem war ein besonderer Abschnitt<br />

des Gottesdienstes gewidmet, Pastor Massimo<br />

Aquilante bezog sich aber auch in seiner ausführlichen<br />

Predigt darauf. Er machte deutlich, dass dieser<br />

Anlass nicht nur ein Grund zum Feiern ist, sondern<br />

vor allem eine Herausforderung. Sehr konkret benannte er die<br />

sozialen und politischen Aufgaben, vor denen Christen in Italien<br />

stehen angesichts von Wirtschafts- und Finanzkrise,<br />

Flüchtlingsströmen und einer Regierung, die ihrer Verantwortung<br />

gegenüber der Bevölkerung immer weniger gerecht<br />

wird.<br />

Diesen Tenor nahm eine öffentliche Veranstaltung am darauf<br />

folgenden Abend auf. In der vollbesetzten Kirche bekamen –<br />

musikalisch umrahmt – fünf zum Teil überregional bekannte<br />

Personen wie z.B. Moni Ovadia die Gelegenheit, aus ihrer<br />

Perspektive Stellung zu nehmen zu der Behauptung der italienischen<br />

Nationalhymne »L’Italia s’è desta«. Als Deutscher mit<br />

einer gebrochenen Beziehung zu nationalen Symbolen konnte<br />

ich nur staunen über das kreative Feuerwerk, dass da – inspiriert<br />

durch die Hymne – fröhlich und frech vor allem aber<br />

Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit einfordernd auf<br />

das Publikum niederging, das mit Begeisterung Anteil nahm.<br />

Hängen geblieben ist bei mir z.B. der Satz, dass Nationalisten<br />

letztlich gar nicht national seien, da sie immer nur auf sich<br />

selbst sähen und andere ausschlössen. Die Einheit Italiens<br />

müsse alle Menschen umfassen, nicht zuletzt auch die Flüchtlinge,<br />

deren menschenwürdige Aufnahme und Integration<br />

der Gewerkschaftler Jean Bilongo gleich zu Beginn angemahnt<br />

hatte.<br />

Auch bei den Beratungen der Synode war diese Grundausrichtung<br />

immer wieder zu spüren. Zum Beispiel bei dem<br />

ÖKUMENE ECUMENISMO<br />

Impressioni dal<br />

Sinodo valdese 20<strong>11</strong><br />

Da quando ho iniziato un anno fa la mia attività di pastore<br />

della comunità luterana di Torino, mi sono molto rallegrato<br />

della vivace ecumene interprotestante esistente: ogni mercoledi,<br />

ad esempio, incontro i pastori delle comunità valdesi, battiste<br />

ed avventiste per riflettere insieme su un testo della Bibbia<br />

come preparazione alla predica della domenica successiva.<br />

Non è solo un incontro al centro di quello che ci unisce, ma facilita<br />

anche il raggiungimento di un’intesa su progetti comuni<br />

e permette uno scambio veloce<br />

di informazioni.<br />

Sono quindi tanto più riconoscente<br />

per la possibilità offertami<br />

di partecipare quest’anno<br />

al Sinodo delle Chiese valdesi<br />

e metodiste, che si è svolto<br />

dal 21 al 26 agosto a Torre<br />

Pellice. Vorrei trasmettere<br />

qualcosa di quest’esperienza,<br />

tuttavia non si tratta di un resoconto<br />

completo delle questioni<br />

affrontate al Sinodo.<br />

Questo si può trovare nel settimanale<br />

«Riforma» la cui regolare<br />

lettura, accanto a quella<br />

di <strong>MITEINANDER</strong>/INSIEME<br />

non posso che consigliare ad<br />

ogni protestante in Italia.<br />

Già durante il culto di apertura<br />

risultava chiara la cornice entro la quale si sarebbe svolto il<br />

Sinodo: 150 anni d’unità d’Italia e 150 anni di metodismo in<br />

Italia, a cui era dedicata una parte speciale del culto. Il Pastore<br />

Massimo Aquilante vi ha fatto ampiamente riferimento<br />

anche durante la sua predica. Ha chiarito che questo spunto<br />

non è solo motivo di celebrazione ma rappresenta soprattutto<br />

una sfida. Molto concretamente ha elencato i compiti sociali e<br />

politici che devono affrontare i cristiani in Italia in considerazione<br />

della crisi economica e finanziaria, dei flussi di rifugiati e<br />

di un governo che si assume sempre meno la propria responsabilità<br />

nei confronti della popolazione.<br />

Lo stesso tenore lo ha avuta una manifestazione pubblica che<br />

si è svolta la sera successiva. Nella chiesa gremita, incorniciata<br />

dalla musica, cinque persone conosciute a livello sovraregionale<br />

come ad esempio Moni Ovadia, hanno avuto la possibilità<br />

di prendere posizione ed esporre il loro punto di vista sull’inno<br />

nazionale italiano «L’Italia s’è desta». In quanto tedesco<br />

ho una relazione non proprio positiva nei confronti dei<br />

simboli nazionali e non potevo che stupirmi che l’inno avesse<br />

ispirato un estro creativo, allegro, sfrontato e soprattutto che<br />

teneva conto dei diritti dell’uomo e della giustizia sociale e a<br />

cui il pubblico partecipava con entusiasmo. Mi è rimasta in<br />

mente ad es. la frase che i nazionalisti in ultima analisi non<br />

sono nazionali, dato che guardano sempre solo a se stessi ed<br />

escludono gli altri. L’unità d’Italia deve coinvolgere tutte le<br />

persone, non per ultimo anche i rifugiati, alla cui accoglienza<br />

187


Thema »essere chiesa insieme«. In einer ganzen Reihe von<br />

Gemeinden gibt es breiten Zulauf durch reformierte oder methodistische<br />

Christen aus Afrika oder Südostasien, die auch in<br />

der Synode vertreten sind. Aus den Beiträgen der Synodalen<br />

war der Wunsch herauszuhören, miteinander geschwisterlich<br />

zusammenzuleben. Im Alltag gibt es durch die unterschiedlichen<br />

Prägungen aber dabei Hindernisse. Sehr offen und differenziert<br />

wurde gemeinsam darüber nachgedacht, wie das<br />

<strong>Miteinander</strong> am besten zu verwirklichen sei. Es wurde deutlich,<br />

dass es manchmal, zum Beispiel bei der Feier des Gottesdienstes,<br />

ebenso wichtig sein kann, den unterschiedlichen<br />

Traditionen nebeneinander Raum zu lassen, wie es auch wünschenswert<br />

ist, miteinander zu feiern.<br />

Deutlich habe ich bei den Beratungen zum Thema Diakonie<br />

gespürt, wie sehr das sozialpolitische Engagement ein Zentrum<br />

dieser Kirchen bildet. Über die vielfältigen Werke und<br />

Einrichtungen wurde ausführlich berichtet, und den engagierten<br />

Diskussionsbeiträgen war das Bemühen zu entnehmen,<br />

mit den vorhandenen Mitteln einen möglichst großen<br />

Beitrag zur Förderung der in der Gesellschaft Benachteiligten<br />

zu leisten. Dabei wurde nicht aus dem Blick verloren, dass die<br />

Möglichkeiten einer Minderheitskirche natürlich sehr begrenzt<br />

sind. Eine wichtige Frage war deshalb immer wieder,<br />

wie der Staat wirksam an seine Verantwortung erinnert werden<br />

kann. Dabei spielt auch die konsequente Trennung von<br />

Kirche und Staat eine Rolle, die die Waldenser mit Nachdruck<br />

vertreten. Die Mittel von 8 per 1000 werden von ihnen ausschließlich<br />

für diakonische, soziale und kulturelle Zwecke im<br />

In- und Ausland verwendet.<br />

Die Waldenserkirche muss für ihr eigenes Bestehen deshalb<br />

nach anderen Mitteln suchen. Dabei wird sie von vielen protestantischen,<br />

vor allem reformierten und methodistischen<br />

Kirchen in der ganzen Welt unterstützt. Daher nahm eine<br />

große Anzahl von Gästen an der Synode teil. Für sie gab es<br />

einen Tag lang ein eigenes Gästeprogramm mit Besuch in<br />

Turin. Der Schwerpunkt dort lag wiederum auf der 150-Jahrfeier,<br />

aber auch die Turiner Waldensergemeinde stellte sich<br />

vor – nicht zuletzt mit ihrer diakonischen Arbeit. Daneben bot<br />

sich die Möglichkeit, mit den anderen Gästen ins Gespräch zu<br />

kommen.<br />

Leider konnte ich wegen der Teilnahme an dem Besuchsprogramm<br />

die Beratungen zum Thema der Segnung gleichgeschlechtlicher<br />

Paare nicht verfolgen, die mich vor dem Hintergrund<br />

der Debatte in unserer Synode besonders interessiert<br />

hätten. Ich konnte jedoch von Synodalen erfahren, dass<br />

es eine sehr offene Aussprache gab und die bei der letzten Synode<br />

erfolgten Beschlüsse, die den Gemeinden solche Segnungen<br />

ermöglichen, nicht revidiert wurden. Die in unserer<br />

Kirche bei diesen Überlegungen mit einbezogenen Fälle von<br />

Paaren in besonderen Lebenssituationen wurden übrigens bei<br />

den Waldensern unter der Bezeichnung »coppie di fatto« gesondert<br />

bedacht. Ein besonderes Problem ist dabei, dass in<br />

manchen afrikanischen Ländern eine solche Segnung als Eheschließung<br />

betrachtet wird. Somit hätte die kirchliche Handlung<br />

staatliche Folgen. Die Synode hat deshalb – von ihrem<br />

Verständnis der Laizität des Staates her – zunächst davon Abstand<br />

genommen, solche Segnungen zuzulassen.<br />

Nach Hause gefahren bin ich mit dem guten Gefühl, protestantische<br />

Geschwister ein bisschen besser kennen gelernt zu<br />

haben. Mir scheint, der bergpredigende Jesus ist ihnen besonders<br />

nahe.<br />

Pastor Heiner Bludau, Turin<br />

188<br />

dignitosa ed integrazione il sindacalista Jean Bilongo aveva<br />

esortato già all’inizio.<br />

Anche durante le consultazioni del Sinodo si è sempre avvertito<br />

questo atteggiamento di fondo. Per esempio riguardo al<br />

tema «essere <strong>Chiesa</strong> insieme». In tutta una serie di comunità<br />

c’è un grande afflusso di cristiani provenienti da Chiese metodiste<br />

e riformate in Africa o nel Sudest asiatico, che sono rappresentate<br />

anche al Sinodo. Dai contributi dei sinodali si evinceva<br />

il desiderio di convivere in maniera fraterna. Nella quotidianità<br />

ci sono tuttavia degli ostacoli dettati dalle diverse impostazioni.<br />

Si è riflettuto insieme in maniera aperta e differenziata<br />

sulla realizzazione migliore dello stare insieme. È risultato<br />

chiaro che a volte, ad esempio durante la celebrazione del<br />

culto può essere altrettanto importante dare spazio alle diverse<br />

tradizioni fianco a fianco così come è anche auspicabile celebrarle<br />

insieme.<br />

Durante le consultazioni sul tema diaconia ho capito chiaramente<br />

quanto sia centrale l’impegno socio-politico per queste<br />

Chiese. È stato già ampiamente riferito sulle molteplici opere<br />

ed istituzioni, dai contributi alla discussione si è evinto che esiste<br />

l’impegno, conformemente ai mezzi a disposizione di dare<br />

un contributo possibilmente grande alla promozione dei diseredetati<br />

nella società. Questo senza scordare che le possibilità<br />

di una <strong>Chiesa</strong> minoritaria sono naturalmente molto limitate.<br />

Una questione prioritaria è stata sempre quella di come ricordare<br />

in maniera efficace allo Stato la propria responsabilità. In<br />

questo svolge un ruolo importante anche la coerente divisione<br />

fra Stato e <strong>Chiesa</strong> che i valdesi sostengono con enfasi. I mezzi<br />

dell’8 per 1000 vengono utilizzati esclusivamente per scopi<br />

diaconici, sociali e culturali in Italia e all’estero.<br />

La <strong>Chiesa</strong> valdese per la propria sussistenza deve cercare altri<br />

mezzi. In questo viene aiutata da molte Chiese protestanti in<br />

tutto il mondo, soprattutto riformate e metodiste. Per questo<br />

un gran numero di ospiti ha partecipato al Sinodo. Per loro è<br />

stato organizzato un programma specifico per gli ospiti con<br />

visita a Torino. La priorità è stata data nuovamente alla celebrazione<br />

dei 150 anni, ma anche la comunità valdese di Torino<br />

si è potuta presentare, non per ultimo attraverso il suo lavoro<br />

diaconico. Inoltre c’è stata la possibilità di parlare con gli<br />

altri ospiti.<br />

Purtroppo dato che ho partecipato al programma dei visitatori<br />

non ho potuto seguire le consultazioni sul tema della benedizione<br />

delle coppie dello stesso sesso, che mi avrebbero particolarmente<br />

interessato dopo il dibattito sull’argomento che si<br />

era svolto al nostro Sinodo. Tuttavia ho potuto apprendere dai<br />

sinodali che c’è stato un dibattito aperto e che le decisioni<br />

prese durante l’ultimo Sinodo non sono state modificate.<br />

Le coppie in comunione di vita particolare che erano state incluse<br />

dalla nostra <strong>Chiesa</strong> in queste riflessioni sono state considerate<br />

a parte dai valdesi con la definizione di «coppie di<br />

fatto». Un problema particolare è quello che in alcuni paesi<br />

africani una tale benedizione viene considerata come un matrimonio.<br />

In questo modo la cerimonia religiosa avrebbe delle<br />

conseguenze statali. Il Sinodo pertanto, comprendendo lo<br />

stato come istituzione laica, ha per ora preso le distanze dal<br />

permettere tali benedizioni.<br />

Sono tornato a casa con la bella sensazione di aver conosciuto<br />

un po’ meglio i fratelli protestanti. Mi sembra che il Gesù<br />

del Sermone della montagna sia loro particolarmente vicino.<br />

Pastore Heiner Bludau, Torino<br />

Foto: Ulrich Eckert<br />

Traduzione: Maria Clara Finetti


Dieter KAMPEN<br />

Introduzione<br />

alla teologia luterana<br />

Editrice Claudiana<br />

«Piccola Collana Moderna – Serie teologica» 136 –<br />

94 pagine - 7,50 €<br />

Questo libro si pone a ponte tra il lettore comune e l’esperto:<br />

offre in fatti sia un cappello introduttivo di facile accesso, sia<br />

sessioni di approfondimento, tanto da diventare<br />

una lettura fruttuosa e dirimente sia per chi cerca<br />

un primo approccio, sia per chi vuole approfondire<br />

la materia.<br />

Va infine ricordato che è un libro scritto da un pastore<br />

luterano, che scrive quindi da una prospettiva<br />

interna al luteranesimo e che vive da oltre<br />

dieci anni stabilmente in Italia.<br />

Il libro quindi rispecchia anche un lungo lavoro<br />

pastorale, in cui l’autore ha cercato continuamente<br />

di mettere in evidenza il significato attuale<br />

della teologia luterana per la vita e la fede in<br />

Italia.<br />

Il libro si sviluppa in quattro parti che rispecchiano<br />

vari livelli di approfondimento e attraverso cui<br />

il lettore è condotto, man mano, verso una visione<br />

ampia e completa della teologia luterana.<br />

Dieter Kampen ha studiato Teologia protestante a Gottinga,<br />

Roma, Parigi e Berlino. Attualmente è pastore luterano a Trieste.<br />

Direttore del periodico online «Bollettino luterano»<br />

(www.bollutnet.org), è membro fondatore dell’ASLI (Accademia<br />

di Studi Luterani in Italia, www.studiluterani.it) e membro<br />

del comitato scientifico della collana «Lutero – Opere scelte» di<br />

Claudiana.<br />

Alcune citazioni dall’introduzione di Dieter Kampen al suo<br />

libro:<br />

Introduzione<br />

– «Se sull’autobus dovessimo leggere una pubblicità, messa lì<br />

da qualche chiesa in missione, che dicesse semplicemente<br />

«Gesù ti ama», la cosa potrebbe sembrarci un po’ ridicola,<br />

perché già il fatto di trovarci costretti tra altre 50 persone in<br />

un autobus fatto per 30 passeggeri, metterebbe in dubbio il<br />

messaggio.»<br />

– «Dal momento che la realtà è molto complessa, di conseguenza<br />

anche la teologia è complessa, e potrebbe succedere<br />

che una persona semplice di fronte a un libro di 500 pagine<br />

sulla questione se la grazia venga imputata o infusa,<br />

chieda: «Ma che cosa ha a che fare tutto questo con la mia<br />

vita? Non è più importante il fatto che Dio mi ama?».»<br />

– «Il teologo cerca quindi di rendere comprensibili l’amore e la<br />

rivelazione di Dio confrontandoli con le domande del proprio<br />

tempo.»<br />

– «Bisogna infine chiedersi che senso abbia proporre una teologia<br />

di carattere confessionale in un mondo globale ed ecumenico.<br />

Io penso che la teologia sia, al pari delle lingue, un<br />

MEDIEN MEDIA<br />

mezzo con cui afferriamo e comunichiamo la realtà. Nel<br />

caso del linguaggio religioso la realtà di Dio. Più un discorso<br />

segue coerentemente la grammatica della propria lingua,<br />

più chiaramente la realtà descritta può essere percepita.»<br />

– «Ma questo è vero soltanto se tutti i partecipanti a un colloquio<br />

conoscono la grammatica, e proprio per questo motivo<br />

presento qui una introduzione alla teologia luterana, nella<br />

convinzione che l’impostazione che Lutero ha dato alla teologia<br />

abbia una capacità particolarmente adatta a esprimere<br />

il rapporto che Dio vuole stabilire con ognuno di noi. Ciò<br />

non significa però voler escludere che altri possano rapportarsi<br />

con Dio mediante un’altra tradizione teologica.»<br />

– «I testi qui presentati sono nati nell’ambito del<br />

mio lavoro pastorale, e non hanno quindi un<br />

carattere accademico bensì pastorale. (…) In<br />

questo modo il libro offre informazioni basilari<br />

per accrescere le conoscenze di chi vuole soddisfare<br />

la propria curiosità intellettuale, ma è<br />

anche annuncio appassionato della verità dell’evangelo,<br />

scritto nella convinzione che la teologia<br />

luterana è più attuale che mai. Basta conoscerla.»<br />

Trieste, Pentecoste 20<strong>11</strong> Dieter Kampen<br />

kampen@chiesaluterana.it - www.bollutnet.org<br />

Das vorgestellte Buch des Triester Pastors Dieter<br />

Kampen führt in die lutherische Theologie in<br />

einer Weise ein, die gerade für Italiener, die häufig<br />

wenig oder Unzutreffendes über die Reformation wissen,<br />

leicht verständlich ist, aber auch für gestandene Lutheraner<br />

noch interessante Einblicke bietet. Damit füllt diese Neuerscheinung<br />

eine Lücke auf dem italienischen Büchermarkt: Es<br />

gibt nun eine kleine, preiswerte, leicht zugängliche, aber<br />

nicht oberflächliche Einführung in die lutherische Theologie,<br />

die man Interessierten mit gutem Gewissen empfehlen kann<br />

und die sich auch als Geschenk gut eignet.<br />

D A N K E<br />

Seit der letzten <strong>MITEINANDER</strong>/INSIEME-Ausgabe werden<br />

wir kräftig in der Redaktion von Dr. Andrea Massias unterstützt.<br />

Kompatibel mit ihren sonstigen zahlreichen Verpflichtungen<br />

in Beruf und Familie haben wir von der Präsidentin<br />

der Gemeinde Sanremo schon viele Korrekturvorschläge<br />

erhalten, die Hand und Fuß haben. Die Zeit für<br />

ein besonderes Dankeschön nach Ligurien ist gekommen.<br />

Die Redaktion<br />

G R A Z I E<br />

A partire dall’edizione precedente di <strong>MITEINANDER</strong>/INSIEME,<br />

Dr. Andrea Massias ci ha dato una grossa mano nella redazione.<br />

Compatibilmente con gli altri suoi impegni di lavoro<br />

e di famiglia, la Presidente della Comunità di Sanremo<br />

ha contribuito con numerosi suggerimenti utili e competenti<br />

per correggere e migliorare la nostra rivista. È arrivato<br />

il momento per dire «Grazie!»<br />

La Redazione<br />

189


190<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER APPUNTAMENTI<br />

Vom 5. Oktober bis zum 7. Dezember 20<strong>11</strong> bietet die Gemeinde<br />

Neapel jeweils mittwochs ab 20.30 Uhr ein reichhaltiges<br />

kulturelles Programm. Unter der künstlerischen Leitung<br />

von Luciana Renzetti werden in der Kirche in der Via<br />

Carlo Poerio 6, 80121 Neapel folgende Veranstaltungen geboten.<br />

Mercoledì 5 ottobre - ore 20.30<br />

Duo chitarra<br />

Gianluigi Giglio – Marco Battaglia<br />

musiche di M. Giuliani, Zani de Ferranti<br />

testo di Massimo Lo Iacono<br />

Mercoledì 12 ottobre - ore 20.30<br />

Daniele Falasca, fisarmonica -<br />

Massimiliano Coclite, pianoforte<br />

musiche di Daniele Falasca<br />

Mercoledì 19 ottobre, ore 20.30<br />

Nicole Brancale – recital pianistico<br />

musiche di F.Chopin, F. Liszt<br />

Mercoledì 26 ottobre - ore 20.30<br />

Marcello Nardis, tenore - Salvatore Morra, chitarra<br />

F. Schubert – Winterreise D9<strong>11</strong><br />

Mercoledì 2 novembre - ore 20.30<br />

Alessandra Ziveri, arpa - Raffaella Zagni, pf<br />

musiche di F. Pollini, M. Ravel, C. Saint Saens<br />

Gemeinde Mailand<br />

✴<br />

Dal 5 ottobre fino al 7 dicembre 20<strong>11</strong>, ogni Mercoledì alle<br />

ore 20.30 la Comunità di Napoli ha in programma delle<br />

proposte culturali-musicali.<br />

Con la direzione artistica di Luciana Renzetti, nella <strong>Chiesa</strong><br />

in Via Carlo Poerio 5, 80121 Napoli, si possono quindi<br />

assistere a titolo gratuito ai seguenti concerti:<br />

Mercoledì 9 novembre - ore 20.30<br />

Duo chitarra<br />

Giuseppe Aversano - Rosario Ascione<br />

Il 700 napoletano<br />

Mercoledì 16 novembre - ore 20.30<br />

Federica Monti - Fabio Bianco – pf.a 4 mani<br />

musiche di H. Goetz, C.Reinecke, M. Reger<br />

Mercoledì 23 novembre - ore 20.30<br />

Concorso letterario «Una piazza, un racconto»<br />

Premiazione e presentazione del XIII volume<br />

M. Grazia Ritrovato Buonoconto, pf<br />

Andrea de Goyzueta, attore<br />

Mercoledì 30 novembre - ore 20.30<br />

Duo «Sein und Zeit»<br />

Danilo Squitieri, vlc - Fiorenzo Pascalucci, pf.<br />

musiche di I. Stravinskij, B. Martinu, S. Rachmaninov<br />

Mercoledì 7 dicembre - ore 20.30<br />

Francesco Di Donna, vlc - Massimo Verone, pf<br />

Musiche di C. Franck, F. Poulenc<br />

Direzione artistica – Luciana Renzetti - ingresso libero/Eintritt frei<br />

CHRISTKINDLESMARKT 20<strong>11</strong><br />

✴<br />

Groß und Klein sind eingeladen zum Christkindlesmarkt.<br />

Wann?<br />

Samstag, den 26. November 20<strong>11</strong>, ab 15.00 Uhr<br />

Sonntag, den 27. November 20<strong>11</strong>, bis 15.00 Uhr<br />

Lassen Sie die Küche kalt, rufen Sie ihre Bekannten und<br />

Verwandten zusammen und schauen Sie bei uns vorbei!<br />

BITTE bringen Sie möglichst eigene Teller, Besteck und<br />

Becher mit (wie für ein Picknick) – wir wollen Müll vermeiden!<br />

✴<br />

<strong>Chiesa</strong> Cristiana Protestante in Milano<br />

MERCATINO NATALIZIO 20<strong>11</strong><br />

Grandi e piccoli sono invitati al Mercatino Natalizio.<br />

Quando?<br />

Sabato, 26 novembre 20<strong>11</strong> a partire dalle ore 15.00<br />

Domenica, 27 novembre fino ✴alle ore 15.00<br />

Abbandonate i vostri fornelli, chiamate i vostri amici e<br />

parenti e passate da noi!<br />

Per favore, portate possibilmente i vostri piatti, bicchieri e<br />

posate (come per fare un picnic) – così potremo evitare di<br />

produrre spazzatura!<br />

✴<br />

Via Marco De Marchi, 9 - 20121 Milano (Metro 3, stazione Turati; Bus 43 + 94; Tram 1)<br />

Tel. & Fax: 02. 6552858 - www.ccpm.org - E-Mail: milano@chiesaluterana.it


Oberitalienischer<br />

Gemeindetag in Meran<br />

Christuskirche Meran und Umgebung<br />

Carduccistraße 31<br />

Eingeladen sind alle oberitalienischen ELKI-Gemeinden. Für<br />

das Programm verantwortlich sind die Pastoren der Gemeinden<br />

Meran, Bozen, Verona, Mailand und Venedig, sowie<br />

Sibylle Vinatzer und Andrea Burgenmeister aus Meran.<br />

Samstag, 15.10.20<strong>11</strong><br />

10.30 Uhr Accoglienza<br />

<strong>11</strong>.00 Uhr Andacht (Thomas Vogt)<br />

<strong>11</strong>.30 Uhr Film EGM (Martin Burgenmeister)<br />

12.30 Uhr Mittagessen im Restaurant »Principe«<br />

14.00–15.30 Uhr: Angebote<br />

1. Friedhofsführung (Sibylle Vinatzer)<br />

2. Gemeindegeschichtlicher Spaziergang (dt.–it.)<br />

(Martin Burgenmeister)<br />

3. Wir entdecken die Kirche – kirchenpädagogisches<br />

Angebot für Kinder – (Andrea Burgenmeister)<br />

4. Offenes Singen (Saal) (dt.–it.)<br />

(Marcus Friedrich / Ulrich Eckert)<br />

15.30 Uhr Kaffee / Kuchen<br />

16.00 Uhr Vortrag von Fulbert Steffensky »Schätze des<br />

Protestantismus« (Mod. Marcus Friedrich)<br />

17.30 Uhr Reisesegen (Bernd Prigge)<br />

Sonntag, 16.10.20<strong>11</strong><br />

10.00 Uhr Fest-Gottesdienst Liturgie: Martin Burgenmeister<br />

Mit Stadtpfarrchor + Kirchenchor<br />

Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (München)<br />

17.00 Uhr Konzert Christuskirche<br />

Dicembre 20<strong>11</strong><br />

Da giovedì 1 a domenica 4 dicembre<br />

Da giovedì 8 a domenica <strong>11</strong> dicembre<br />

Da giovedì 15 a domenica 18 dicembre<br />

Gennaio 2012<br />

Da giovedì 12 a domenica 15 gennaio<br />

Da giovedì 19 a domenica 22 gennaio<br />

Programma:<br />

1° giorno: Ghetto – Museo Ebraico – 3 Sinagoghe<br />

Incontro di presentazione del protestantesimo in Italia, in<br />

particolare a Venezia<br />

2° giorno: Museo delle Icone – Monastero di Mechitarista<br />

di San Lazzaro degli Armeni (l’isola degli armeni) – visita<br />

libera nei dintorni di San Marco<br />

3° giorno: Basilica di San Marco – Tesoro e Campanile<br />

Giornata delle comunità CELI<br />

Settentrionali a Merano<br />

<strong>Chiesa</strong> di Cristo a Merano e dintorni<br />

Via Carducci 31<br />

Sono invitate tutte le comunità dell’Italia settentrionale.<br />

Programma a cura dei pastori di Merano, Bolzano, Verona,<br />

Milano e Venezia, nonché di Sibylle Vinatzer e di Andrea<br />

Burgenmeister.<br />

Sabato, 15.10.20<strong>11</strong><br />

ore 10.30 Accoglienza<br />

ore <strong>11</strong>.00 Breve riflessione (Thomas Vogt)<br />

ore <strong>11</strong>.30 Film EGM (Martin Burgenmeister)<br />

ore 12.30 Pranzo al ristorante «Principe»«<br />

ore 14.00–15.30: attività – a scelta<br />

1. Visita guidata al cimitero (Sibylle Vinatzer)<br />

2. Passeggiata sulle orme storiche della comunità<br />

(tedesco/italiano) (Martin Burgenmeister)<br />

3. Scopriamo la <strong>Chiesa</strong> insieme – attività didattica della<br />

chiesa per bambini (Andrea Burgenmeister)<br />

4. «Canto aperto a tutti» (Sala) (italiano/tedesco)<br />

(Marcus Friedrich / Ulrich Eckert)<br />

ore 15.30 Merenda<br />

ore 16.00 Relazione di Fulbert Steffensky: «I Tesori del<br />

Protestantesimo» (Mod. Marcus Friedrich)<br />

ore 17.30 Benedizione per il viaggio (Bernd Prigge)<br />

16.10.20<strong>11</strong><br />

ore 10.00 Culto solenne, liturgia: Martin Burgenmeister<br />

Con coro parrocchiale di Merano, coro della chiesa<br />

Vescovo della chiesa bavarese Dr. Johannes Friedrich (Monaco)<br />

ore 17.00 Concerto nella <strong>Chiesa</strong> di Cristo/Christuskirche<br />

La Foresteria Valdese di Venezia<br />

in collaborazione con il Centro Culturale Protestante «Palazzo Cavagnis» propone un Week-end lungo<br />

VENEZIA: INCONTRO DI RELIGIONI<br />

Soggiorno di 3 notti/4 giorni presso la Foresteria Valdese<br />

di Venezia in camera doppia con bagno e trattamento di<br />

mezza pensione in locali convenzionati – 250,00 Euro a<br />

persona.<br />

Incluso nel prezzo: visita guidata al museo ebraico e a tre<br />

sinagoghe, entrata al Museo delle Icone, Isola degli Armeni,<br />

Basilica di San Marco, Tesoro e Campanile di San<br />

Marco.<br />

Non incluso: pranzi a mezzogiorno, mezzi di trasporto e<br />

tutto ciò che non è compreso in «incluso nel prezzo»<br />

C.S.D. Foresteria Valdese di Venezia<br />

Castello 5170 – 30122 Venezia - Tel. +39 041 52 86 797<br />

info@foresteriavenezia.it - www.foresteriavenezia.it<br />

191


»Lasst uns eine Oase sein,<br />

wo man begeistert ist vom Leben,<br />

von jedem Leben, auch von dem Leben,<br />

das sehr viel Mühe kostet.«<br />

Phil Bosmans<br />

Foto: Paolo Audenino (10)<br />

<strong>MITEINANDER</strong><br />

ist das Organ der<br />

»Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien«<br />

INSIEME<br />

è l’organo della «<strong>Chiesa</strong> <strong>Evangelica</strong><br />

Luterana in Italia»<br />

mit Sitz im Dekanat in Rom con sede a Roma nel Decanato<br />

Via Aurelia Antica, 391, 00165 Roma, Tel. 06 66 03 01 04, Fax 06 66 01 79 93,<br />

E-Mail: decanato@chiesaluterana.it<br />

HERAUSGEBER EDITORE: Konsistorium der ELKI/Concistoro della CELI<br />

VERANTWORTLICHER DIREKTOR DIRETTORE RESPONSABILE: Paolo Poggioli<br />

REDAKTOREN REDATTORI: Alberto Saggese, Hans Büchi, Andrea Massias, Sabine Wolters<br />

SPENDEN FÜR DIE ZEITSCHRIFT UNTER CONTRIBUTI PER IL GIORNALE SOTTO:<br />

«ELKI / CELI – <strong>Miteinander</strong> / Insieme»<br />

su c/c bancario in Italia: Banca Intesa San Paolo, IBAN IT 53 F030 6903 2401 0000 0003 670,<br />

BIC BCITITMM. Verwendungszweck / causale: <strong>Miteinander</strong>/Insieme.<br />

Oder in Deutschland auf: Evangelische Kreditgenossenschaft A.G., IBAN DE 92 5206 0410 0004 1090 15,<br />

BIC GENODEF1EK1, Verwendungszweck / causale: <strong>Miteinander</strong>/Insieme<br />

Autor. Trib. Bolzano 26/<strong>11</strong>/1968, n° 39/49<br />

Stampa Druck: Ferrari-Auer, Bolzano Bozen - Copie Auflage: 3000 - n. 5-20<strong>11</strong> - Siap.n.s. 50 %<br />

«Lasciateci diventare un’oasi<br />

Dove si è entusiasti della vita,<br />

di qualsiasi vita, anche di quella vita<br />

che richiede tanta fatica.»<br />

Phil Bosmans

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