MITEINANDER 5_11_Miteinander 3_11 - Chiesa Evangelica ...
MITEINANDER 5_11_Miteinander 3_11 - Chiesa Evangelica ...
MITEINANDER 5_11_Miteinander 3_11 - Chiesa Evangelica ...
Create successful ePaper yourself
Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.
Vers. im P. A. lt. Art. 2 ABS 20/C, Gesetz 662/96 - Zweigstelle Bozen Spedizione in a. p. art. 2 comma 20/C, legge 662/96 - Filiale di Bolzano<br />
63. Jahrgang<br />
Anno 20<strong>11</strong><br />
Nr. 5<br />
I.R.<br />
INSIEME<br />
<strong>Chiesa</strong> <strong>Evangelica</strong> Luterana in Italia<br />
Evangelisch-Lutherische Kirche<br />
in Italien<br />
Christus der Christuskirche Meran/Cristo della <strong>Chiesa</strong> di Cristo a Merano; Foto: Andrea Burgenmeister<br />
ITEINANDER<br />
150 Jahre Evangelische Gemeinde Meran<br />
150 Anni Comunità <strong>Evangelica</strong> di Merano
INHALTSVERZEICHNIS INDICE<br />
»Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt<br />
sind, da bin ich mitten unter ihnen« . . . . . . . . . . . . . 159<br />
150 Jahre – nicht nur »Italienischer Staat«,<br />
sondern auch »Evangelische Gemeinde Meran« . . . . 160<br />
»Arrivederci Roma« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164<br />
Ordination von Frau Kirsten Thiele zur<br />
lutherischen Pastorin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165<br />
»Himmel und Erde – wie Gott die Welt erschuf« . . . . 168<br />
Taufe in Bari . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169<br />
Die neue ELKI-Webseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170<br />
Il Mare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171<br />
»Tu, was dir vor die Hände kommt, denn Gott ist<br />
mit dir« – Jakob Betz stellt sich vor . . . . . . . . . . . . . . . 172<br />
Priester im Dissens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173<br />
A time to live and a time to die . . . . . . . . . . . . . . . . . 175<br />
Gedanken zum Totensonntag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177<br />
Die Patientenverfügung in Deutschland<br />
und Italien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179<br />
Unterwegs in der Ukraine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182<br />
Abschluss mit Filmpremiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184<br />
Dienst bei der Biennale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186<br />
Kids & Co. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186<br />
GLAUBE FEDE<br />
BLICK ÜBER DEN TELLERRAND NON SOLO NOI<br />
ÖKUMENE ECUMENISMO<br />
Sacerdoti del dissenso . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173<br />
A time to live and a time to die . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175<br />
Riflessioni sulla Commemorazione dei Defunti . . . . . . . . 177<br />
Testamento biologico (Italia) e<br />
«Patientenverfügung» (Germania) . . . . . . . . . . . . . . . . . 179<br />
In giro per l’Ucraina . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182<br />
Finale con la prima del film . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184<br />
In servizio presso la Biennale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186<br />
Forza ragazzi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186<br />
Eindrücke von der Waldenser-Synode 20<strong>11</strong> . . . . . . . . 187 Impressioni dal Sinodo valdese 20<strong>11</strong> . . . . . . . . . . . . . . . 187<br />
Dieter KAMPEN: Introduzione<br />
alla teologia luterana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189<br />
Kulturelles Programm in Neapel . . . . . . . . . . . . . . . . . 190<br />
Gemeinde Mailand:<br />
CHRISTKINDLESMARKT 20<strong>11</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190<br />
Oberitalienischer Gemeindetag in Meran . . . . . . . . . 191<br />
158<br />
ELKI CELI<br />
MEDIEN MEDIA<br />
VERANSTALTUNGSKALENDER APPUNTAMENTI<br />
«Dove due o tre sono radunati nel mio nome,<br />
io sono in mezzo a loro» . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159<br />
150 anni – non solo «Stato italiano» ma anche<br />
«Comunità evangelica di Merano» . . . . . . . . . . . . . . . . . 160<br />
«Arrivederci Roma» . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164<br />
Ordinazione di Kirsten Thiele<br />
a pastora luterana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165<br />
«Cielo e Terra – come Dio creò il Mondo» . . . . . . . . . . . . 168<br />
Battesimo a Bari . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169<br />
Il nuovo sito web della CELI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170<br />
Il Mare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171<br />
«Fa’ ciò che l’occasione richiede perché Dio è con te» –<br />
Pastore Jakob Betz si presenta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172<br />
Dieter KAMPEN: Introduzione<br />
alla teologia luterana . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189<br />
Proposte culturali-musicali a Napoli . . . . . . . . . . . . . . . . 190<br />
<strong>Chiesa</strong> Cristiana Protestante in Milano:<br />
MERCATINO NATALIZIO 20<strong>11</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190<br />
Giornata delle comunità CELI Settentrionali a Merano . . 191<br />
VENEZIA: INCONTRO DI RELIGIONI . . . . . . . . . . . . . . . . 191
»Wo zwei oder drei in meinem<br />
Namen versammelt sind, da<br />
bin ich mitten unter ihnen«<br />
»Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da<br />
bin ich mitten unter ihnen.« Unter diesem Motto stand die<br />
Ordination von Kirsten Thiele, die wir in einem Gottesdienst<br />
Anfang September in Cagliari gefeiert haben. Viele unserer<br />
Gemeinden haben an dieses Ereignis in Fürbitten und mit Segenswünschen<br />
gedacht; dafür bin ich dankbar und freue<br />
mich für unsere Kirche über diese Zeichen der Verbundenheit<br />
und über die Ordination von Frau Thiele.<br />
»Wo zwei oder drei versammelt sind.« Das ist ein Vers, der<br />
kirchliches Leben ebenso einfach wie umfassend beschreibt:<br />
Menschen kommen zusammen. Sie begegnen<br />
sich, treten einander gegenüber, mitunter treten sie auch<br />
gegeneinander an. Zwei oder drei begegnen sich, das ist<br />
die ganz normale Realität jedes Tages. Morgens geht man<br />
aus dem Haus und tritt sofort ein in eine Welt, die nicht<br />
mehr nur die meine ist, sondern die Welt des »Wir«. Zwei<br />
oder drei versammeln sich. Und einmal versammelt entsteht<br />
sofort die Tendenz sich mit andern zu messen, zu vergleichen;<br />
auch in der ELKI. Da gibt es Gemeinden, die vor Initiativen und<br />
Gemeindeaktivität förmlich überschwappen; andere, die mit<br />
knapper Not ihren Mitgliederbestand erhalten. Solche, die sich<br />
glänzend und stark zeigen, andere, die klein und mittelos sind.<br />
Zwei oder drei, die sich versammeln; sie können Segen sein,<br />
aber auch Spannung und Missverständnis aufbauen.<br />
Die Kirchenjahres-Zeit vor dem Jahresende lädt zu Umkehr<br />
und Buße ein. Hierhin passt das Gleichnis vom Pharisäer und<br />
Zöllner (Lukas 18, 9–14), das Evangelium vom Ordinationssonntag<br />
in Cagliari, die Geschichte einer alltäglichen Auseinandersetzung.<br />
Zwei versammeln sich da, ganz reell im<br />
Namen Gottes. Sie gehen hinauf zum Tempel, beten, denken<br />
und schweifen mit den Gedanken ab. Der eine hält sich für<br />
unfehlbar und gerecht, der andere sieht sich mickrig und<br />
wertlos. Zwei entgegengesetzte Charaktere sehen wir: der<br />
eine scheinbar gut, der andere scheinbar schlecht. Und die<br />
Rollen der beiden – die auf den ersten Blick ganz klar verteilt<br />
waren – werden plötzlich in ihr Gegenteil verkehrt. Denn<br />
Jesus lehrt in seinem Gleichnis, ein anderes Maß anzuwenden.<br />
Nicht im neidischen Vergleich sollen wir uns messen,<br />
sondern in selbstkritischer Hingabe an die höhere Gerechtigkeit,<br />
die uns alle richtet, die uns alle ruft, die uns alle rettet.<br />
Die verdienstvolle, aber stolze Qualität des Pharisäers wird demontiert,<br />
das Eingeständnis des Zöllners seiner eigenen Fehler<br />
und Unvollkommenheiten wird der Schlüssel zum Heil. Indem<br />
er sagt: »Gott, sei mir Sünder gnädig« wird der Schlechte zum<br />
Guten, durch die Gnade und Liebe Gottes. Zwei oder drei<br />
oder wie viele wir auch sind, vereint, um gemeinsam unserer<br />
Berufung zu folgen, den anderen mit den Augen Christi zu<br />
sehen. Ihn mit Wohlwollen zu sehen und anzunehmen. Absehen<br />
von falschen Vergleichen und falschen Maßstäben.<br />
Wo auch immer zwei oder drei versammelt sind, da ist der<br />
Keim von Konkurrenz und Hochmut angelegt. Aber ebenso ist<br />
auch der Keim angelegt, der den Glanz des Reiches Gottes aufgehen<br />
lässt, Christus mitten unter uns, dessen Vergebung und<br />
Ruf in die Freiheit uns allen gilt. Mit diesen Gedanken wünsche<br />
ich uns eine behütete Zeit zum Ausklang des Herbstes.<br />
Ihr Dekan Holger Milkau<br />
«Dove due o tre sono radunati<br />
nel mio nome,<br />
io sono in mezzo a loro»<br />
«Dove due o tre sono radunati nel mio nome, io sono in<br />
mezzo a loro» (Matteo 18, 20). Sotto l’auspicio di queste parole<br />
si è svolta l’ordinazione di Kirsten Thiele, celebrata all’inizio<br />
di settembre durante un culto a Cagliari. Molte delle nostre<br />
comunità hanno partecipato, nello spirito, a questo avvenimento<br />
accompagnandolo con le loro preghiere<br />
ed auguri. Mi sono rallegrato per la<br />
nostra chiesa, per questa solidale fratellanza<br />
e per l’ordinazione della Sig.ra Thiele.<br />
«Dove due o tre sono radunati» è un versetto<br />
che descrive in modo semplice ma completo<br />
la vita della chiesa: persone che si radunano.<br />
Si incontrano, si stanno di fronte, talvolta<br />
anche in conflitto fra loro. Due o tre si incontrano<br />
… è la normale realtà quotidiana.<br />
Al mattino si esce di casa e si entra subito in<br />
un mondo che non è più il mio, ma il mondo di «noi». Due o<br />
tre si radunano. Ed una volta radunati, ecco che appare la<br />
tendenza a misurarsi l’uno con l’altro, a confrontarsi, anche<br />
nella CELI. Ci sono comunità che, nelle loro iniziative ed attività,<br />
quasi straripano. Altre che a fatica riescono a mantenere il<br />
numero dei propri membri. Alcune che mostrano come siano<br />
brillanti e forti, altre sono piccole e povere. Due o tre si radunano;<br />
possono significare benedizione, ma anche essere fonte<br />
di tensioni ed equivoci.<br />
Questo periodo dell’anno liturgico, prossimo alla fine, ci invita<br />
alla conversione ed al pentimento. A questa situazione si<br />
adatta la parabola del fariseo e del pubblicano (Luca 18, 9-<br />
14), il testo del Vangelo letto durante l’ordinazione a Cagliari,<br />
la storia di un confronto quotidiano. Due si ritrovano insieme<br />
per incontrare concretamente Dio. Salgono al Tempio, pregano<br />
e lasciano libero sfogo ai loro pensieri. L’uno si ritiene infallibile<br />
e giusto, l’altro misero senza alcun valore. Troviamo<br />
qui due caratteri contrastanti: uno apparentemente buono,<br />
l’altro apparentemente cattivo. E i ruoli dei due – che a prima<br />
vista sembrano chiaramente delineati – improvvisamente vengono<br />
rovesciati. Perché Gesù insegna, in questa sua parabola,<br />
ad usare altre misure. Non bisogna misurarsi in un senso di invidia,<br />
ma affidandosi, in maniera autocritica, ad una giustizia<br />
superiore che giudica, chiama e salva tutti noi.<br />
La meritevole, ma orgogliosa qualità del fariseo viene smontata,<br />
la confessione del pubblicano, con i suoi errori e le sue<br />
manchevolezze, diventa la chiave per la salvezza. Nel dire «Signore,<br />
sii misericordioso con me peccatore» il cattivo diventa<br />
buono tramite la grazia e l’amore di Dio. Due o tre, o quanti<br />
ne siamo, uniti per seguire la nostra vocazione di guardare<br />
agli altri con gli occhi di Cristo. Guardarlo con benevolenza ed<br />
accettarlo, senza falsi paragoni e misure sbagliate.<br />
Dovunque due o tre sono radunati vi si semina lo spirito di<br />
concorrenza ed orgoglio, ma anche quello che fa crescere lo<br />
splendore del Regno di Dio, Cristo in mezzo a noi, colui che col<br />
suo perdono e la sua chiamata ci dona la libertà.<br />
È con questi pensieri che vi auguro le benedizioni divine in<br />
questo tempo che conclude l’autunno.<br />
Vostro<br />
Decano Holger Milkau<br />
159
150 Jahre<br />
nicht nur »Italienischer Staat«, sondern auch<br />
»Evangelische Gemeinde Meran«<br />
1861 war in mancherlei Hinsicht eine Zeit der Aufbrüche. In<br />
Italien wurde der erste – noch recht unvollständige – Nationalstaat<br />
gegründet. In Österreich wurde am 8. April das »Protestantenpatent«<br />
erlassen. Nun konnten sich die Evangelischen<br />
endlich gefahrlos zu Gottesdiensten versammeln und<br />
als Kirche formen. Das Protestantenpatent enthielt längst<br />
nicht nur das Recht der Versammlungsfreiheit für die Evangelischen,<br />
sondern auch eine ganze Kirchenordnung.<br />
In Tirol allerdings war die Entwicklung verlangsamt. Denn<br />
der Tiroler Landtag bestritt das Protestantenpatent. Darum<br />
hat die Evangelische Gemeinde Meran sozusagen zwei Geburtstage:<br />
den 13. Oktober 1861 und den 7. Februar 1876.<br />
Denn erst knapp 15 Jahre nach der Gemeindeentstehung im<br />
Herbst 1861 konnte endlich die rechtliche Gründung erfolgen.<br />
Im Dezember 1875 hatte der Tiroler Landtag die Bahn<br />
freigegeben für die Umsetzung auch jener Teile des Protestantenpatents,<br />
wodurch evangelische Gemeinden sich offiziell<br />
als Teil der Evangelischen Kirche in Österreich gründen<br />
durften.<br />
Am 13. Oktober 1861 aber begannen die regelmäßigen<br />
evangelischen Gottesdienste in Meran und ein greifbares<br />
und dokumentiertes Gemeindeleben. Zuvor<br />
hatte es ab und zu schon Gottesdienste gegeben.<br />
Der allererste Gottesdienst ist bezeugt<br />
für den 24. Oktober 1858 1 . Er kam zustande,<br />
weil der preußische König Friedrich<br />
Wilhelm in Obermais im Ansitz Rottenstein<br />
weilte und der Oberhofprediger Dr. Snethlage<br />
seines Amtes waltete: Er hielt für den Monarchen<br />
und seine Reisebegleiter und etliche<br />
Kurgäste einen Gottesdienst im Wintergarten<br />
von Rottenstein.<br />
Der preußische Gardeleutnant Thilo von<br />
Tschirschky, der an diesem ersten evangelischen<br />
Gottesdienst in Meran wohl schon<br />
teilgenommen hatte, engagierte sich besonders eifrig für die<br />
Bildung einer evangelischen Gemeinde in Meran. Darum ist<br />
ihm, als einem der wichtigsten Gründer der Gemeinde, in der<br />
Christuskirche Meran ein Denkmal gewidmet. T. v. Tschirschky<br />
hatte schon im April 1861 ein Haus gekauft, an dessen Stelle<br />
er ein neues plante und bauen ließ, das er der sich bildenden<br />
Evangelischen Gemeinde in Meran<br />
als »Bethaus« vermachte, als Ort<br />
für die Gottesdienste der Gemeinde<br />
und zugleich als Wohnstätte für<br />
den Pfarrer. Nach Fertigstellung<br />
des Betsaals für den Gottesdienst<br />
(mit Kanzel und Altar) wurde das<br />
Haus am 13. April 1862 feierlich<br />
eröffnet.<br />
T. v. Tschirschky hat sich auch sehr<br />
dafür eingesetzt, dass in Meran im<br />
Friedhof hinter der Heilig Geist-Kir-<br />
160<br />
ELKI CELI<br />
150 anni<br />
non solo «Stato italiano» ma anche<br />
«Comunità evangelica di Merano»<br />
Il 1861 è stato sotto alcuni aspetti un tempo di grandi cambiamenti.<br />
In Italia venne fondato il primo, ancora incompleto<br />
Stato nazionale italiano. In Austria, l’8 aprile venne emanata<br />
la «Protestantenpatent» (legge per i protestanti). Da allora gli<br />
evangelici finalmente potevano riunirsi senza rischi nei culti e<br />
formarsi come <strong>Chiesa</strong>. La legge per i protestanti non conteneva<br />
soltanto il diritto all’associazione per gli evangelici ma<br />
anche un’intero ordinamento ecclesiastico.<br />
In Tirolo tuttavia questo sviluppo era stato rallentato perché il<br />
Parlamento regionale tirolese aveva contestato la legge per i<br />
protestanti. Pertanto la Comunità <strong>Evangelica</strong> di Merano ha<br />
per così dire due date di nascita: il 13 ottobre 1861 e il 7 febbraio<br />
1876. Perché solo 15 anni dopo la nascita della comunità<br />
nell’autunno del 1861 potè finalmente avere luogo la fondazione<br />
giuridica. Nel dicembre del 1875 il Parlamento regionale<br />
del Tirolo aveva dato via libera all’attuazione anche di<br />
queste parti della legge per i protestanti, con cui le comunità<br />
evangeliche potevano essere fondate ufficialmente come parti<br />
della <strong>Chiesa</strong> evangelica in Austria.<br />
Già il 13 ottobre 1861 comunque iniziarono i culti evangelici<br />
regolari a Merano ed una vita tangibile e documentata della<br />
comunità. Prima erano<br />
stati celebrati saltuariamente<br />
dei culti. Il primissimo<br />
culto risale al 24 ottobre<br />
1858 1 . Ebbe luogo<br />
perchè il re prussiano<br />
Friedrich Wilhelm che<br />
soggiornava a Maia Alta<br />
aveva Rottenstein come<br />
dimora rappresentativa<br />
ed il predicatore di corte,<br />
il dr. Snethlage adempì<br />
al proprio ufficio celebrando<br />
un culto per il<br />
monarca ed i suoi accompagnatori e gli ospiti della località di<br />
cura nel giardino d’inverno di Rottenstein.<br />
Il sottotenente della guardia prussiano Thilo von Tschirschky,<br />
che aveva sicuramente partecipato a questo primo culto evangelico<br />
a Merano, si impegnò in maniera particolarmente operosa<br />
per la creazione di una comunità evangelica a Merano.<br />
Perciò gli è stato dedicato un monumento<br />
nella <strong>Chiesa</strong> di Cristo di Merano in quanto è<br />
uno dei più importanti fondatori della comunità.<br />
T. v. Tschirschky già nell’aprile 1861<br />
aveva comperato una casa al cui posto<br />
aveva pianificato la costruzione di una<br />
nuova casa per la comunità evangelica di<br />
Merano che andava formandosi, come «casa<br />
di preghiera», luogo dove celebrare i culti<br />
della comunità e allo stesso tempo residenza<br />
del pastore. Dopo il completamento della<br />
sala di preghiera per il culto (con il pulpito e
che eine evangelische Abteilung eingerichtet wurde. Der am<br />
10. Dezember in Gebrauch genommene alte Evangelische<br />
Friedhof war somit der erste sichtbare Ort evangelischer Präsenz<br />
in Meran.<br />
Im Herbst 1861 tat sich allerlei: Prof. Dr. Alexander von Oettingen<br />
aus Dorpat, der sich ab dem 12. Oktober mit seiner<br />
kranken Frau in Meran aufhielt, begann als erster für eine längere<br />
Zeit in Meran – immerhin 8 Monate – den<br />
Dienst als Pfarrer für die sich bildende Gemeinde.<br />
A. v. Oettingen hielt nicht nur ab dem 13.10.1861<br />
zunächst alle zwei Wochen Gottesdienst (damals<br />
noch in Privathäusern), sondern legte auch Kirchenbücher<br />
für die »evangelisch-lutherische Gemeinde<br />
in Meran« an. H. H. Reimer sieht darin<br />
den »Beginn einer geschichtsrelevanten Existenz<br />
der damaligen Gemeinde von Evangelischen« 2 .<br />
Gemeinde – oder doch noch nicht Gemeinde?<br />
Ein dreiköpfiges Komitee, das laut A. v. Oettingen<br />
aus einer ersten Gemeindeversammlung am<br />
1.12.1861 hervorgegangen ist, übernahm die Geschäftsführung<br />
für die gerade sich bildende Gemeinde.<br />
Ein Aufruf zur Gründung einer evangelischen<br />
Kirche in Meran wurde zu Weihnachten<br />
1861 veröffentlicht und vor allem durch norddeutsche<br />
Zeitungen erfolgreich verbreitet. Etliche Spenden<br />
gingen ein. In den Folgejahren wurden meist von September<br />
bis Mai/Juni verschiedene Pfarrer angestellt, bis 1870 August<br />
Eduard Carl Richter als erster ständiger Pfarrer den Dienst in<br />
Meran aufnahm.<br />
1883–1885 wurde – mit vielerlei Hilfe vor allem aus Deutschland<br />
und Österreich – die Christuskirche an der Passerpromenade<br />
gebaut. Der vom Berliner Architekten Johannes Vollmer<br />
in historistischem Stil entworfene Bau fand viel Anerkennung<br />
– nur nicht bei den traditionell geprägten Katholiken,<br />
die teilweise in heftiger Weise gegen den Bau agitiert hatten.<br />
Heutzutage hingegen beheimatet die Christuskirche längst<br />
immer wieder ökumenische Gottesdienste und Veranstaltungen<br />
– vom Weltgebetstag bis hin zu Ökumenischen Gebeten<br />
zum Tag der Schöpfung und für den Frieden.<br />
1897 konnte neben der Kirche das Evangelische Pfarrhaus fertiggestellt<br />
werden, welches auch einen Gemeindesaal beherbergt.<br />
Das Bethaus war nunmehr nur noch Schulhaus, bis im<br />
Oktober 1904 die eigens zu diesem Zweck erbaute Evangelische<br />
Schule in der Weingartenstraße eröffnet werden konnte.<br />
In denselben Jahren (Dezember 1897) wurde der neue (größere)<br />
Evangelische Friedhof in der Marlinger Straße eröffnet,<br />
der heute noch der Evangelischen Gemeinde Meran gehört<br />
und mit vielen Gräbern bedeutender Personen aus zahlreichen<br />
Ländern ein kulturgeschichtliches Denkmal ersten Ranges<br />
ist.<br />
Kirche, Pfarrhaus, neuer Friedhof, Schulhaus: Dieses äußere<br />
Wachstum zeigt auf seine Weise, wie die Gemeinde auch an<br />
Mitgliedern gewachsen war. Bis kurz vor dem 1. Weltkrieg<br />
waren es ca. 880 eingetragene Mitglieder, 3 die zur Gemeinde<br />
gehörten und in einem riesigen Einzugsgebiet wohnten,<br />
nämlich im ganzen heutigen Südtirol, in Osttirol (um Lienz)<br />
und im ganzen heutigen Trentino. Es gehörte damit aber nur<br />
etwa ein Viertel der bei der Volkszählung im Jahr 1910 ermittelten<br />
3.318 evangelischen Einwohner ausdrücklich der Gemeinde<br />
an. 4<br />
Das Wachstum der Gemeinde zeigte sich auch an der Einrichtung<br />
von Predigtstationen in Arco (1897), Bozen-Gries mit<br />
Trient (1898). Es entstanden dort ebenfalls Kirchen: Die Trini-<br />
l’altare) la casa venne inaugurata ufficialmente il 13 aprile<br />
1862.<br />
T. v. Tschirschky si è anche molto adoperato affinché a Merano<br />
nel cimitero dietro la <strong>Chiesa</strong> dello Spirito Santo venisse<br />
creata una sezione evangelica. Il cimitero evangelico entrato<br />
in uso il 10 dicembre divenne così il primo luogo visibile della<br />
presenza evangelica a Merano.<br />
Nell’autunno del 1861 successero parecchie<br />
cose: il prof. dr. Alexander von Oettingen di<br />
Dorpat, che si tratteneva dal 12 ottobre<br />
con la moglie malata a Merano iniziò per<br />
primo e per lungo tempo (dopotutto 8<br />
mesi) il servizio di pastore a Merano per la<br />
comunità che stava formandosi. A. v. Oettingen<br />
a partire dal 13.10.1861 teneva<br />
non soltanto il culto ogni due settimane (allora<br />
ancora nelle case private) ma cominciò<br />
ad aprire un registro parocchiale per la «comunità<br />
evangelica luterana a Merano». Per<br />
H. H. Reimer rappresenta l’«inizio di un’esistenza<br />
storicamente rilevante della comunità<br />
di evangelici di quell’epoca». 2<br />
Comunità o non ancora comunità? Secondo<br />
A. v. Oettingen da una prima assemblea<br />
della comunità il 1.12.1861 risultò un comitato di tre persone<br />
che assunse la gestione della comunità che si stava formando.<br />
Un appello per la fondazione di una <strong>Chiesa</strong> <strong>Evangelica</strong> a Merano<br />
venne pubblicato a Natale del 1861 e diffuso con successo<br />
soprattutto attraverso i giornali della Germania del Nord.<br />
Arrivarono molte donazioni. Negli anni successivi vennero assunti<br />
in servizio dei pastori, per lo più da settembre fino a<br />
maggio/giugno, finché nel 1870 August Eduard Carl Richter<br />
prese servizio come primo pastore fisso a Merano.<br />
Fra il 1883 e il 1885 venne costruita la <strong>Chiesa</strong> di Cristo sulla<br />
Passeggiata del Passirio, soprattutto grazie ai molti aiuti dalla<br />
Germania e dall’Austria. La costruzione progettata dall’architetto<br />
Johannes Vollmer in stile storico trovò un grande riscontro,<br />
meno che fra i cattolici tradizionali che avevano in parte<br />
manifestato in maniera violenta contro la sua edificazione. Attualmente<br />
invece la <strong>Chiesa</strong> di Cristo ospita sempre più spesso<br />
culti ed iniziative ecumenici, dalla giornata mondiale di preghiera<br />
fino alle preghiere ecumeniche per la giornata per la<br />
salvaguardia del creato (vedi foto p. 163) e per la pace.<br />
Nel 1897 accanto alla chiesa venne completata la casa evangelica<br />
del pastore che è dotata anche di una sala per la comunità.<br />
La casa di preghiera era stata trasformata in una scuola<br />
finché nell’ottobre del 1904 venne aperta la Scuola <strong>Evangelica</strong><br />
della Weingartenstraße, costruita solo a questo scopo.<br />
Negli stessi anni (dicembre 1897) venne aperto il nuovo (e più<br />
grande) cimitero evangelico in Via Marlengo che appartiene<br />
ancora oggi alla comunità evangelica di Merano e che con le<br />
molte tombe di persone importanti di numerosi paesi rappresenta<br />
un monumento storico-culturale di prim’ordine.<br />
La chiesa, la casa pastorale, il nuovo cimitero, la scuola: questa<br />
espansione esterna dimostra a suo modo che anche il numero<br />
dei membri della comunità era aumentato. Fino a poco<br />
prima della Prima Guerra Mondiale erano iscritti circa 880<br />
membri 3 , che appartenevano alla comunità e vivevano in<br />
un’aerea enorme, vale a dire in tutto l’attuale Alto Adige, nel<br />
Tirolo orientale (intorno a Lienz) e in tutto l’odierno Trentino.<br />
Quindi solo circa un quarto dei 3.318 abitanti evangelici contati<br />
dal censimento dell’anno 1910 appartenevano espressamente<br />
alla comunità.<br />
161
tatiskirche in Arco wurde am 18. Februar 1900 eröffnet, die<br />
Christuskirche in Bozen am 14. Mai 1908. Außerdem wurde<br />
am 30. Juli 19<strong>11</strong> die Evangelische Kapelle in Sulden eröffnet.<br />
Der Gerechtigkeit halber muss erwähnt werden, dass die Initiativen<br />
zu Kirchengründungen an den genannten Orten<br />
nicht allein von Seiten der Meraner Gemeinde gefördert wurden,<br />
sondern auch wesentlich mitgetragen wurden vom<br />
Frankfurter »Verein für Einrichtung deutsch-evangelischer<br />
Gottesdienste in Curorten« und – im Fall von Sulden – vom<br />
»Evangelisch-kirchlichen Hilfsverein für Sulden« in Halle.<br />
Im Kontext der Gemeinde entstanden außerdem 1890 ein<br />
»Evangelischer Frauen- und Jungfrauenverein« (heute »Evangelischer<br />
Frauenverein«), 1897 ein »Missions(-Näh)verein«, es<br />
wurde u.a. ein »Diaconissenheim« eingerichtet und ein<br />
»Christliches Hospiz« (heute »Seniorenheim Bethanien«).<br />
Mit dem ersten Weltkrieg und seinen Folgen kam ein großer<br />
Einbruch. Der Kurbetrieb kam fast zum Erliegen. In Arco und<br />
Sulden fanden über Jahre hinweg keine evangelischen Gottesdienste<br />
mehr statt. Südtirol, 1918 von Italien besetzt, wurde<br />
in den Friedensverträgen Italien zugeschlagen. Viele »Reichsdeutsche«<br />
kehrten nach Deutschland zurück. Die Evangelische<br />
Gemeinde Meran gehörte nicht mehr zur österreichischen<br />
Evangelischen Kirche, sondern war »autonom« und fand dann<br />
1930 durch den italienischen Staat eine rechtliche Anerkennung.<br />
Die Evangelische Schule musste unter der faschistischen<br />
Herrschaft aufgegeben werden – zuerst das Gebäude, dann<br />
auch der Schulbetrieb. Für die beiden Evangelischen<br />
Gemeinden in Meran und Bozen (Bozen<br />
war 1916 selbständig geworden) war eine schwere<br />
Zeit zu überstehen, bis nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg langsam ein »Wiederaufbau« in Gang<br />
kam.<br />
Heute gehören zur »Evangelischen Gemeinde<br />
Meran« rund 340 eingetragene Gemeindemitglieder.<br />
Die Gemeinde mit Sitz in Meran umfasst<br />
ein immer noch großes Gebiet, nämlich den<br />
westlichen Teil Südtirols von Reschen bis Deutschnonsberg<br />
und den westlichen Teil des Trentino<br />
von der Val di Sole bis nach Riva del Garda. Dem<br />
Bekenntnis nach ist die Gemeinde lutherisch. Ihre<br />
Mitglieder sind aber de facto sowohl lutherische<br />
als auch unierte als auch reformierte Christen.<br />
Seit dem 1. Mai 2008 gehört die Gemeinde der »Evangelisch-<br />
Lutherischen Kirche in Italien« (ELKI) an. 1949, als sich aus<br />
dem »Verband der evangelischen Gemeinden deutscher<br />
Sprache in Italien« die ELKI bildete, hatten die Verantwortlichen<br />
der Gemeinde darauf beharrt, dass Meran eigenständig<br />
blieb, obwohl Pfarrer Giese den Anschluss an die ELKI lange<br />
befürwortet hatte.<br />
Neben der jüngst sich vollziehenden Integration in die ELKI,<br />
die auch darin zum Ausdruck kommt, dass der diesjährige<br />
Oberitalienische Gemeindetag der ELKI am 15. Oktober 20<strong>11</strong><br />
Teil des Festwochenendes zum Jubiläum ist, bedarf vor allem<br />
die ökumenische Verbundenheit als Kennzeichen der heutigen<br />
Situation der Erwähnung. In den Anfangszeiten war die<br />
Haltung der katholischen Kirche meist sehr ablehnend gegenüber<br />
»den Lutherischen«. Das hat sich – Gott sei Dank – sehr<br />
verändert. Die Ökumene ist in den letzten Jahrzehnten erfreulich<br />
gewachsen und zeigt sich in einer Vielzahl von Ökumenischen<br />
Veranstaltungen wie Gebeten für die Einheit der Christen,<br />
zum Tag der Schöpfung und für den Frieden und Gottesdiensten<br />
und anderen Formen der Zusammenarbeit. (Siehe<br />
Bild S. 163: Gebet zum Tag der Schöpfung) Dabei ist neben<br />
162<br />
Arco<br />
La crescita della comunità era dimostrata anche dall’istituzione<br />
di stazioni di predica ad Arco (1897), Bolzano-Gries e Trento<br />
(1898). Vennero costruite delle chiese: la chiesa della Trinità<br />
ad Arco è stata inaugurata il 18 febbraio 1900, la chiesa di<br />
Cristo a Bolzano il 14 maggio 1908. Inoltre il 30 luglio 19<strong>11</strong><br />
è stata aperta la cappella evangelica di Solda. Per correttezza<br />
bisogna dire che le iniziative per la fondazione delle chiese nei<br />
luoghi citati non sono state promosse solo dalla comunità di<br />
Merano, ma soprattutto dall’«Associazione per l’istituzione di<br />
chiese evangeliche nei luoghi di cura» di Francoforte e, nel<br />
caso di Solda, dall’«Associazione di assistenza evangelica per<br />
Solda» di Halle.<br />
Nel contesto della comunità inoltre sorsero nel 1890 un’«associazione<br />
evangelica di donne e ragazze» (oggi «associazione<br />
evangelica di donne»), nel 1897 un’«associazione missionaria»<br />
e fra le altre cose vennero fondati una Casa delle diaconesse<br />
ed un «Ospizio cristiano» (oggi «Casa di riposo Betania»).<br />
La Prima Guerra mondiale e le sue conseguenze produssero un<br />
grande crollo. Il turismo delle stazioni termali subì quasi un<br />
blocco totale. Ad Arco e Solda per anni non si svolsero più culti<br />
evangelici. L’Alto Adige, occupato dall’Italia nel 1918 venne assegnato<br />
all’Italia dai trattati di pace. Molti «tedeschi dell’Impero»<br />
ritornarono in Germania. La comunità evangelica di Merano<br />
non apparteneva più alla <strong>Chiesa</strong> evangelica austriaca, ma<br />
era «autonoma» ed ottenne poi nel 1930 il riconoscimento giuridico<br />
dallo Stato italiano. La scuola evangelica tuttavia venne<br />
abbandonata sotto il fascismo, prima<br />
l’edificio, poi anche la didattica stessa.<br />
Entrambe le comunità evangeliche di Merano<br />
e Bolzano (Bolzano era diventata indipendente<br />
nel 1916) hanno dovuto superare<br />
tempi difficili, fino al lento avvio<br />
della «ricostruzione» dopo la Seconda<br />
Guerra mondiale. Oggi alla «comunità<br />
evangelica di Merano» sono iscritti circa<br />
340 membri. La comunità con sede a Merano<br />
comprende un’area ancora grande,<br />
cioè la parte occidentale dell’Alto Adige<br />
da Reschen fino ai comuni tedeschi dell’alta<br />
Val di Non e la parte occidentale del<br />
Trentino dalla Val di Sole fino a Riva del<br />
Garda. La comunità è di confessione luterana.<br />
I suoi membri tuttavia de facto sono sia cristiani luterani,<br />
che uniti che anche riformati.<br />
Dal 1° maggio 2008 la comunità fa parte della «<strong>Chiesa</strong> evangelica<br />
luterana in Italia» (CELI). Nel 1949, quando venne formata<br />
la CELI dall’«Associazione delle comunità evangeliche di<br />
lingua tedesca in Italia» i responsabili della comunità avevano<br />
insistito che Merano restasse indipendente, anche se il pastore<br />
Giese aveva a lungo caldeggiato l’annessione alla CELI.<br />
Accanto alla recente integrazione all’interno della CELI, che si<br />
esprime anche con il fatto che la giornata CELI dell’Italia settentrionale<br />
quest’anno il 15 ottobre 20<strong>11</strong> sia parte del week<br />
end festivo per il giubileo, va menzionato soprattutto il legame<br />
ecumenico come caratteristica della situazione odierna. All’inizio<br />
l’atteggiamento della <strong>Chiesa</strong> cattolica nei confronti di<br />
quello che era «luterano» era molto negativo. Questo atteggiamento,<br />
grazie a Dio, è molto mutato. L’ecumene negli ultimi<br />
decenni è notevolmente cresciuta e sono state realizzate<br />
numerose iniziative ecumeniche come le preghiere per l’unità<br />
dei cristiani e la giornata per la salvaguardia del creato e per<br />
la pace, culti ed altre forme di collaborazione. Oltre alla <strong>Chiesa</strong><br />
cattolica-romana nel frattempo è stata coinvolta anche la
der römisch-katholischen Kirche inzwischen<br />
auch die rumänisch-orthodoxe<br />
Gemeinde Bozen beteiligt, die auch in<br />
Kirche bzw. Gemeindesaal der Evangelischen<br />
Gemeinde einmal im Monat ihre<br />
Gottesdienste feiert.<br />
Freundschaftliche Beziehungen bestehen<br />
auch zur Jüdischen Gemeinde Meran,<br />
deren Synagoge ganz in der Nähe der<br />
Evangelischen Kirche liegt. Außerdem ist<br />
die Gemeinde über den Garten der Religionen<br />
(Bozen) im Dialog mit Buddhisten,<br />
Muslimen und Hindus.<br />
Zum Leben der heutigen Evangelischen Gemeinde Meran<br />
wäre noch eine Menge zu berichten. Aber das Wichtigste ist,<br />
dass sie nach 150 Jahren wechselvoller Geschichte lebt, dass<br />
sie ein Ort gelebten evangelischen Glaubens ist und zugleich<br />
seitens der Urlauber und Kurgäste sowie in Stadt und Land<br />
geschätzt wird.<br />
Martin Burgenmeister,<br />
seit 2005 Pfarrer der Evangelischen Gemeinde Meran<br />
Fotos: Gemeindearchiv; Andrea und Martin Burgenmeister<br />
1 H.H. Reimer hat den Zeitpunkt dieses Gottesdienstes, der in verschiedenen Veröffentlichungen<br />
unterschiedlich angegeben wurde, genauestens erforscht und den<br />
24.10.1858 verifiziert (H.H. Reimer, »Lutherisch in Südtirol«, Bozen 2009, S. 21). Dieses<br />
Buch hält eine Fülle von wertvollen Informationen über die Geschichte der Evangelischen<br />
Gemeinde Meran und des lutherischen Protestantismus in Südtirol bereit.<br />
2 H.H. Reimer, Lutherisch in Südtirol, S. 32<br />
3 Evangelische Gemeinde A.B. Meran in Südtirol, Bericht für das Jahr 1912, S. 16–20<br />
4 Dieses Problem besteht übrigens bis heute: Viele Evangelische wissen gar nicht, dass<br />
sie ohne eine ausdrückliche Anmeldung und Registrierung gar nicht Mitglied der<br />
Ortsgemeinde sind.<br />
In der <strong>MITEINANDER</strong>-Ausgabe 20<strong>11</strong>-3 setzten wir in der<br />
Adressenliste einige praktische Anregungen seitens unserer<br />
Leserinnen und Leser um, vereinheitlichten<br />
die Reihenfolge der Angaben,<br />
wählten eine kopierfreundliche Gestaltung<br />
und ergänzten die bisherigen<br />
Adressen und Kontaktpersonen um<br />
weitere. In der Korrekturphase konnten<br />
noch einige seit der Vorjahresausgabe<br />
überholte Angaben durch die<br />
Gemeinden bzw. das Dekanat aktualisiert<br />
werden, aber bei der Gemeinde<br />
Meran lohnt sich jetzt eine Richtigstellung<br />
VOR der nächsten Adressenliste.<br />
Verändert sind die Telefon- und Faxnummer.<br />
Die Standard-ELKI-E-Mailadresse<br />
ist vorhanden, es werden aber<br />
normalerweise die gemeindeeigenen<br />
Adressen genutzt.<br />
Meran/Merano<br />
Evangelische Gemeinde A.B. Meran<br />
Via Carduccistraße 31<br />
39012 Meran<br />
Tel. 0473 492 395 (ufficio/Büro)<br />
Tel. 0473 492 397 (Pastore/Pfarrer)<br />
Fax 0473 492 396<br />
Sekretariat@ev-gemeinde-meran.it<br />
Pfarrer@ev-gemeinde-meran.it<br />
merano@chiesaluterana.it<br />
Pastore: Martin Burgenmeister<br />
Redaktion Redazione<br />
comunità rumeno-ortodossa di Bolzano,<br />
che celebra i suoi culti una volta<br />
al mese nella chiesa e sala della comunità<br />
evangelica.<br />
Sono sorti anche dei rapporti di amicizia<br />
con la comunità ebraica di Merano,<br />
la cui sinagoga si trova nelle<br />
immediate vicinanze della chiesa<br />
evangelica. Inoltre la comunità porta<br />
avanti un dialogo con buddisti, mussulmani<br />
ed induisti attraverso il giardino<br />
delle religioni (Bolzano).<br />
Ci sarebbe ancora molto da raccontare<br />
sulla vita dell’attuale comunità evangelica di Merano. Ma<br />
la cosa più importante è che è ancora in vita dopo 150 anni di<br />
una storia movimentata, che è un luogo di fede evangelica<br />
vissuta ed al contempo venga apprezzata dai turisti e dagli<br />
ospiti della località di cura nonché dai residenti in città e nei<br />
dintorni.<br />
Martin Burgenmeister, pastore della Comunità evangelica<br />
di Merano dal 2005; Traduzione: Maria Clara Finetti<br />
Foto: Archivio della Comunità; Andrea e Martin Burgenmeister<br />
1 H.H. Reimer ha compiuto una ricerca accurata per verificare la data di questo culto,<br />
che era stato indicato in maniera diversa nelle differenti pubblicazioni, fissandolo al<br />
24.10.1858 (H.H. Reimer, Luterano in Sudtirolo“, Bolzano 2009, pag. 21). Questo<br />
libro contiene una serie di preziose informazioni sulla storia della comunità evangelica<br />
di Merano e del protestantesimo luterano a partire dalla metà dell’Ottocento.<br />
2 H.H. Reimer, Luterano in Sudtirolo, pag. 32<br />
3 Comunità evangelica A.B. Merano in Alto Adige, relazione per l’anno 1912, pag. 16–20<br />
4 Questo problema sussiste ancora oggi: molti evangelici non sanno che finché non si<br />
iscrivono e registrano non possono essere considerati membri della comunità locale.<br />
Per l’edizione 20<strong>11</strong>-3 di INSIEME, abbiamo messo in pratica<br />
alcuni suggerimenti da parte dei nostri lettori per quanto riguarda<br />
l’impostazione dell’elenco degli<br />
indirizzi utili. Così abbiamo uniformato<br />
l’ordine dei dati, scelto una grafica che<br />
permettesse di fotocopiare gli elenchi e<br />
completato e ampliato gli indirizzi e il<br />
numero delle istituzioni e persone da<br />
contattare. Numerose informazioni oramai<br />
superate dall’edizione precedente<br />
siamo riusciti ad aggiornarle o correggerle<br />
in tempo utile, grazie alla collaborazione<br />
del Decanato e delle Comunità.<br />
Nel caso della Comunità di Merano vale<br />
la pena di una segnalazione a parte,<br />
ben prima del prossimo elenco aggiornato.<br />
Infatti, sono cambiati i numeri di<br />
fax e di telefono. Tra gli indirizzi e-mail<br />
vengono usati soprattutto gli indirizzi propri della Comunità.<br />
<strong>MITEINANDER</strong>–INSIEME ist ein Informationsorgan des Konsistoriums der ELKI und wird von diesem herausgegeben. Kreative<br />
Mitarbeit von vielen ist erwünscht und wichtig. Beiträge können per E-Mail unter der Adresse miteinander@chiesaluterana.it<br />
an die Redaktion geschickt werden. Die Redaktion behält sich das Recht zu Kürzungen vor. Eine Garantie zur Veröffentlichung<br />
der eingegangenen Artikel kann nicht übernommen werden.<br />
<strong>MITEINANDER</strong>–INSIEME è un organo d’informazione del Concistoro della CELI, che ne è anche l’editore. Si au spica, perché<br />
importante, una collaborazione creativa da parte di tanti. Gli scritti possono essere inviati per e-mail alla redazione utilizzando<br />
l’indirizzo miteinander@chiesaluterana.it. La redazione si riserva il diritto di accorciare gli articoli. Non esiste l’obbligo di pubblicazione<br />
da parte della redazione.<br />
163
»Arrivederci Roma«<br />
Anna-Sophie Keller geht nach Berlin<br />
Seit langem angekündigt, seit der Synode offiziell und nun<br />
ganz nah: Am 18. September werde ich ins Flugzeug nach<br />
Berlin steigen und Rom, Italien und somit auch die ELKI erstmal<br />
verlassen. Ich schreibe diesen kleinen Text in den ersten<br />
Septembertagen, in denen, nach einem heißen italienischen<br />
Sommer, das Licht in Rom freundlicher und goldener wird,<br />
die Stadt wieder aufatmet und ein jeder<br />
erholt, gestärkt, mit ein bisschen Melancholie<br />
und ein bisschen Vorfreude in<br />
einen neuen Arbeitszyklus startet. In der<br />
Luft liegt die Emsigkeit eines Neuanfangs,<br />
die Römer kehren zum Leben zurück, im<br />
Dekanat klingelt das Telefon jetzt wieder<br />
häufiger. In der selben erwachenden, ja<br />
fast erwartungsvollen Atmosphäre der<br />
ersten Septembertage habe ich vor drei<br />
Jahren angefangen für die ELKI zu arbeiten.<br />
Alles war ganz neu, ganz aufregend,<br />
voller Herausforderungen. Gleich wurden<br />
mir verantwortungsvolle Aufgaben zugetragen,<br />
ich wurde mit der Komplexität<br />
der ELKI vertraut und irgendwie habe ich es dann auch bald<br />
geschafft, die vielen, vielen Namen der verschiedenen Personen<br />
zu lernen. Dass das recht schnell und ohne Schwierigkeiten<br />
ging, habe ich besonders den Menschen, mit denen ich<br />
eng zusammengearbeitet habe, zu verdanken, allen voran<br />
Alexandra Damm, meinen Kolleginnen, dem Dekan und dem<br />
Konsistorium. Natürlich bin ich, wie überall, auch auf Schwierigkeiten<br />
und an Grenzen gestoßen, mich hat aber immer die<br />
Menschlichkeit und das Verständnis im Umgang miteinander<br />
berührt, die leider gar nicht selbstverständlich sind. Bei den<br />
zahlreichen Veranstaltungen der ELKI wie Synode, Pfarr- und<br />
Gemeindepräsidentenkonferenz, Kirchentagen und ELKI-Tag<br />
habe ich die zu den Namen passenden Gesichter dieser Kirchen<br />
kennengelernt und immer wieder getroffen; es war eine<br />
große Bereicherung mit so verschiedenen Personen in Kontakt<br />
zu treten, darunter bin ich einigen ausgezeichneten<br />
Menschen begegnet. Es haben interessante Gespräche und<br />
ein anregender Austausch stattgefunden, es gab den einen<br />
oder anderen Konflikt, der ja auch zum Beisammensein gehört.<br />
Ich habe durch diese Kontakte viele neue Seiten und<br />
Blickwinkel des Lebens kennengelernt. Einiges ist passiert in<br />
diesen drei Jahren für die ELKI und mit der ELKI, im Ganzen<br />
waren sie für mich eine sehr wichtige Erfahrung und haben<br />
mich sehr bereichert.<br />
Schon seit längerem hat sich ein möglicher neuer Weg vor<br />
mir aufgetan und ich habe lange gezögert, aber mich letztendlich<br />
für ihn entschieden.<br />
Und jetzt sitze ich nach drei Jahren wieder im Dekanat, in den<br />
ersten goldenen Septembertagen, spüre auch hier den neuen<br />
Anfang nach dem August und blicke einem ganz anderen<br />
Neuanfang entgegen. So sehr ich mich auch freue, es ist<br />
doch immer schwer zu gehen. Vor allem, wenn es einem gut<br />
gegangen ist!<br />
Ich muss mich also von der ELKI verabschieden und tue dies<br />
in großer Dankbarkeit und mit einem »Auf Wiedersehen!«,<br />
denn letztendlich ist kein Abschied ein Abschied für immer.<br />
Anna-Sophie Keller, Rom/Berlin<br />
164<br />
«Arrivederci Roma»<br />
Anna-Sophie Keller va a Berlino<br />
Annunciato da tempo, divenuto ufficiale al Sinodo e ora imminente:<br />
il 18 settembre 20<strong>11</strong> prenderò il volo per Berlino e lascerò<br />
Roma, l’Italia e quindi anche la CELI. Scrivo questo breve<br />
testo nei primi giorni di settembre, in cui dopo una torrida<br />
estate italiana, la luce a Roma diventa più calda e dorata, la<br />
città riprende a vivere e ognuno ricomincia, riposato e con più<br />
forze, con un pò di malinconia<br />
e un pò di gioia, un<br />
nuovo ciclo di lavoro. Nell’aria<br />
si respira l’operosità di<br />
un nuovo inizio, i romani<br />
tornano alla loro vita, nel<br />
Decanato ora il telefono<br />
suona più spesso. Nella stessa<br />
atmosfera di risveglio,<br />
quasi di impazienza, delle<br />
prime giornate di settembre<br />
ho iniziato a lavorare per<br />
la CELI tre anni fa. Tutto<br />
era completamente nuovo,<br />
molto eccitante, pieno di<br />
sfide. Mi sono stati subito affidati dei compiti di responsabilità<br />
e ho iniziato a conoscere la complessità della CELI riuscendo in<br />
qualche modo ad imparare abbastanza presto i molti nomi<br />
delle diverse persone. Il fatto che abbia potuto realizzarlo velocemente<br />
e senza difficoltà lo devo in modo particolare alle<br />
persone con cui ho avuto una stretta colaborazione, soprattutto<br />
ad Alexandra Damm, alle mie colleghe, al Decano e al<br />
Concistoro. Naturalmente come ovunque, ho anche incontrato<br />
delle difficoltà e dei limiti, ma mi ha colpito sempre l’umanità<br />
e la comprensione che ho incontrato negli altri, che non<br />
sono sempre scontate purtroppo. Durante le numerose iniziative<br />
della CELI come i Sinodi, i Convegni dei pastori e le Conferenze<br />
dei presidenti delle comunità, le giornate evangeliche e<br />
ecumeniche delle Chiese (Kirchentage) e la giornata della<br />
CELI, ho potuto finalmente associare i nomi ai volti giusti della<br />
<strong>Chiesa</strong> che ho continuato ad incontrare. È stato un grande arricchimento<br />
poter entrare in contatto con persone così diverse,<br />
e poterne conoscere alcune veramente eccezionali. Ci sono<br />
state discussioni interessanti ed uno scambio stimolante, c’è<br />
stato qualche conflitto, che fa parte anche quello dello stare<br />
insieme. Attraverso questi contatti ho conosciuto molti nuovi<br />
lati e visioni della vita. Qualcosa è successo in questi tre anni<br />
per e con la CELI nel complesso sono stati per me un’esperienza<br />
molto importante e mi hanno molto arricchito.<br />
Già da tempo si era aperta per me una nuova strada e ho esitato<br />
molto ma infine mi sono decisa a intraprenderla.<br />
Ed ora sono qui di nuovo nel Decanato, tre anni dopo, durante<br />
le stesse giornate dorate di settembre, sento anche adesso il<br />
nuovo inizio dopo agosto, con lo sguardo rivolto ad un percorso<br />
totalmente nuovo. Anche se sono molto contenta è sempre<br />
difficile andarsene. Soprattutto quando uno se l’è passata<br />
bene!<br />
Devo accomiatarmi dalla CELI e lo faccio ringraziando di tutto<br />
cuore e con un «Arrivederci!», perché in fondo nessun addio è<br />
un addio per sempre.<br />
Anna-Sophie Keller, Roma/Berlino<br />
Traduzione: Maria Clara Finetti
Ordination von Frau Kirsten<br />
Thiele zur lutherischen Pastorin<br />
des Gemeindeaufbauprojekts Sardinien<br />
Cagliari, 4. September 20<strong>11</strong> – Die Evangelisch-Lutherische<br />
Kirche in Italien (ELKI) hat Frau Kirsten Thiele zur Pastorin ordiniert.<br />
Ihre Aufgabe wird es sein, im Rahmen eines Sardinien<br />
betreffenden Evangelisierungsprojektes die sich im Aufbau<br />
befindende Gemeinde Sardinien zu begleiten und zu leiten.<br />
Der Ordinationsgottesdienst, an dem Dekan Holger Milkau,<br />
Synodalpräsidentin Christiane Groeben sowie alle Mitglieder<br />
des Konsistoriums teilgenommen haben, fand in Cagliari in<br />
der Baptistenkirche statt. Die Anwesenheit der Pastorin der<br />
evangelischen Baptistenkirche, Cristina Arcidiacono, des Pastors<br />
der Siebenten-Tags-Adventistenkirche , Gianfranco Irrera,<br />
und des Beauftragten für Ökumene der Diözese Cagliari,<br />
Hochwürden Mario Farci, bezeugt die guten ökumenischen<br />
Beziehungen, die die ELKI mit den anderen christlichen Kirchen<br />
unterhält. Am Festgottesdienst haben auch einige Mitglieder<br />
der deutschen Streitkräfte des NATO-Stützpunkts Decimomannu,<br />
Konsulin Bruder sowie einige Mitglieder der sich<br />
im Aufbau befindenden lutherischen Gemeinde Sardinien,<br />
die zum auf der Insel stationierten NATO-Personal gehören,<br />
teilgenommen.<br />
»Die Ordination von Pastorin Thiele stellt einen bedeutenden<br />
Moment des lutherischen Evangelisierungsprojekts<br />
unserer Kirche dar, wie auch zuvor schon die erfolgreich<br />
durchgeführten Gemeindegründungen in Verona,<br />
Turin und Bari. Es ist mir wichtig zu unterstreichen, dass<br />
es sich bei diesem Projekt um ein Projekt von unten handelt.<br />
Unser Konsistorium hat den an es gestellten Antrag<br />
auf nähere, ständige, religiöse Begleitung diskutiert, um<br />
ihn dann mit großer Freude anzunehmen. Dieser Antrag<br />
kam von Menschen, die der lutherischen Konfession angehören<br />
und auf Sardinien wohnen, und denen eine<br />
geistliche Leitung auch in italienischer Sprache und ein<br />
geeigneter Ort für ein Zusammenkommen bisher fehlten«,<br />
so Dekan Holger Milkau.<br />
Bis zum Aufbau einer selbstständigen Organisation wird die<br />
Gemeinde Sardinien zum Gemeindebereich Rom gehören.<br />
Ihre Leitung wird Pastorin Kirsten Thiele, Mutter von zwei<br />
Kindern, übernehmen. Die 45jährige Deutsche hat ein abgeschlossenes<br />
Theologiestudium hinter sich und wurde 13 Jahre<br />
nach ihrer Ankunft auf der italienischen Insel zur Pastorin or-<br />
Ordinazione di Kirsten Thiele a<br />
pastora luterana<br />
per la costituenda comunità di Sardegna<br />
Cagliari, 4 settembre 20<strong>11</strong> – La <strong>Chiesa</strong> <strong>Evangelica</strong> Luterana in<br />
Italia (CELI), ha ordinato Kirsten Thiele a Pastora, con l’incarico<br />
di accompagnare e guidare la costituenda comunità di Sardegna,<br />
nell’ambito di uno specifico progetto di evangelizzazione<br />
rivolto al territorio isolano.<br />
La cerimonia si è svolta alle ore 17.00, presso la <strong>Chiesa</strong> <strong>Evangelica</strong><br />
Battista, alla presenza del Pastore Holger Milkau, Decano<br />
della <strong>Chiesa</strong> luterana in Italia, della Presidente del Sinodo<br />
Christiane Groeben e di tutti i membri del Concistoro. A testimonianza<br />
della qualità dei rapporti ecumenici della CELI con<br />
le altre chiese cristiane, hanno partecipato Cristina Arcidiacono,<br />
pastora della <strong>Chiesa</strong> <strong>Evangelica</strong> Battista, Gianfranco Irrera,<br />
pastore della <strong>Chiesa</strong> Avventista del Settimo Giorno, Don<br />
Mario Farci, delegato per l’ecumenismo della diocesi Cagliari.<br />
Sono stati presenti inoltre, in rappresentanza, vari membri<br />
delle forze militari tedesche di Decimomannu – sede della<br />
NATO –, la console Signora Bruder, giacché diversi membri<br />
della nascente comunità luterana sarda fanno parte del personale<br />
dell’Alleanza Atlantica dislocato sull’Isola.<br />
«L’ordinazione della Pastora Thiele è un momento rilevante<br />
del progetto di evangelizzazione luterana, voluto dalla nostra<br />
<strong>Chiesa</strong> sulla scia di quanto già avvenuto con successo, ad<br />
esempio, a Verona, Torino e Bari. Ed è importante sottolineare<br />
come questo sia un progetto che nasce dal basso: il nostro<br />
Concistoro, infatti, ha valutato e accolto con gioia la richiesta<br />
di un accompagnamento religioso più vicino e continuo da<br />
parte di chi, appartenente alla confessione luterana e abitante<br />
in Sardegna, ha finora sentito fortemente la mancanza di<br />
una guida spirituale anche in lingua italiana e di un luogo<br />
d’aggregazione idonei» spiega il Decano Milkau.<br />
Fino a quando non si sarà organizzata autonomamente, la<br />
comunità di Sardegna farà territorialmente capo a quella di<br />
Roma. La guiderà Kirsten Thiele, tedesca, madre di due figli,<br />
con studi universitari e laurea in teologia, che vive da tredici<br />
anni nell’Isola e ha svolto, negli ultimi sei anni, il ruolo di sostituto<br />
del Cappellano Militare per le forze militari tedesche<br />
presenti sul territorio sardo per conto della NATO.<br />
La comunità di Sardegna conta già oggi diverse decine di credenti<br />
di origine tedesca - militari della NATO, riservisti e personale<br />
civile dell’Alleanza, coniugi di cittadini sardi – e diversi di<br />
165
diniert. In den letzten sechs Jahren war sie stellvertretend<br />
als Militärseelsorgerin für die deutschen Streitkräfte<br />
des sardischen NATO-Stützpunktes tätig.<br />
Die Gemeinde Sardinien zählt heute schon mehrere<br />
Dutzend Gläubige deutscher Herkunft: Soldaten, Reservesoldaten<br />
und Zivilpersonal der NATO, Ehepartner<br />
sardischer BürgerInnen sowie Gläubige italienischer<br />
Herkunft, die sich mit großem Interesse dem<br />
Protestantismus genähert haben.<br />
Für sie alle wird Pastorin Thiele in der zur Baptistenkirche<br />
in Cagliari gehörenden Casa Eben Ezer jeden<br />
Monat einen deutsch-italienischen Gottesdienst halten.<br />
Dort wird sie auch einmal im Monat das »Frauenfrühstück«<br />
anbieten. Auf Wunsch der Gemeinde<br />
werden auch weitere Treffen organisiert.<br />
»Die Entscheidung der ELKI für meine Person und<br />
das in mich gesetzte Vertrauen freuen mich sehr.<br />
Mit großer Begeisterung werde ich versuchen, mit Hilfe<br />
meines Glaubens und der Unterstützung unserer Gemeindemitglieder<br />
meine Aufgabe zu erfüllen«, meint Frau Thiele<br />
»Da ich schon seit 13 Jahren auf Sardinien lebe, kenne<br />
ich die Rolle der Frauen in der hiesigen Kultur und Geschichte<br />
gut. Auch aus diesem Grund habe ich mit großer<br />
Genugtuung den Auftrag meiner Kirche angenommen. Er<br />
bezeugt das Augenmerk, das die ELKI auf die Umsetzung<br />
einer völligen und tatsächlichen Gleichberechtigung von<br />
Mann und Frau legt.«<br />
Auszug aus der Pressemitteilung von BMP Comunicazione<br />
Aber dem Leser gefällt es auch,<br />
über das Drumherum etwas zu erfahren.<br />
Die Kirche war zum Bersten voll. Eine Ordination ist eben<br />
etwas ganz Besonderes: Eine ordentliche Berufung zur Verkündigung<br />
des Wortes Gottes und zur Verwaltung der Sakramente.<br />
Aus »Frau Thiele« wird »Pastorin Thiele«.<br />
In einer kleinen Diasporakirche wie unsere ELKI es ist, werden<br />
wir selten die Gelegenheit haben, solch einem Ereignis beizuwohnen.<br />
Dementsprechend ist die Atmosphäre voller spannender<br />
Erwartung. Der durchgehend zweisprachige Gottesdienst<br />
wurde von Pastor Kruse eingeleitet. Es war amüsant,<br />
als er sich, »man höre und staune«, als Pfarrer der Gemeinde<br />
Rom und eigentlich auch für Sardinien zuständig vorstellte.<br />
Die Gesänge aus dem neuen zweisprachigen ELKI-Gesangbuch<br />
wurden tatsächlich von allen (so klang es) mitgesungen.<br />
Ein Ordinationsgottesdienst hat nicht nur mit Berufung zu<br />
tun, sondern auch mit Segnung und Sendung. So waren<br />
neben Pfarrer Kruse und Dekan Milkau auch noch andere<br />
aktiv am Geschehen beteiligt. Jeder trug eine biblische Lesung<br />
vor und sprach, nachdem Frau Thiele ihr Ordinationsgelübde<br />
abgelegt hatte, ihr unter Händeauflegen einen Segen<br />
zu. Ein äußerst bedeutender und emotionsgeladener Akt.<br />
Nun war sie Pastorin und führte den Gottesdienst fort mit<br />
Fürbitten und Abendmahl ...<br />
Ich freue mich dabei gewesen sein zu dürfen (auch wenn ich<br />
auf den anschließenden Umtrunk verzichten musste, weil<br />
mein Flieger nicht gewartet hätte).<br />
Herzlichen Glückwunsch, Pastorin Thiele!<br />
Margit Müller<br />
166<br />
nazionalità italiana che si sono avvicinati<br />
con interesse alla realtà del<br />
protestantesimo.<br />
Per tutti loro, la pastora Thiele celebrerà<br />
un culto al mese, in italiano e<br />
tedesco, presso la Casa Eben Ezer<br />
della <strong>Chiesa</strong> battista di Cagliari. E<br />
sempre mensilmente, presso la stessa<br />
struttura, la pastora Thiele organizzerà<br />
la «colazione delle donne».<br />
Inoltre si prevedono altri incontri<br />
secondo le richieste della comunità.<br />
«La scelta e la fiducia della CELI nei<br />
miei confronti mi riempiono di<br />
gioia ed è con entusiasmo che cercherò<br />
di adempiere al mio compito,<br />
grazie all’aiuto della mia fede e al<br />
sostegno degli appartenenti alla nostra comunità – aggiunge<br />
Kirsten Thiele – Peraltro, essendo residente in Sardegna da<br />
oltre un decennio, ho consapevolezza del ruolo delle donne<br />
nella cultura e nella storia dell’Isola ed è, quindi, con ulteriore<br />
soddisfazione che ho accolto l’incarico della mia <strong>Chiesa</strong>,<br />
perché ne testimonia l’attenzione nel realizzare la totale e<br />
reale parità tra uomo e donna».<br />
Tratto (ed adeguato) dal comunicato stampa della BMP.<br />
Ma al lettore piace anche di sapere qualcosa<br />
sugli annessi e connessi.<br />
La chiesa era piena. Un’ordinazione pastorale è appunto<br />
qualcosa di molto speciale. Una chiamata secondo le norme<br />
all’annuncio della parola di Dio ed all’amministrazione dei sacramenti.<br />
La Signora Thiele diventa la Pastora Thiele.<br />
In una chiesa nella diaspora, piccola come lo è la nostra CELI,<br />
avremo raramente l’occasione di assistere a un tal evento. Di<br />
conseguenza l’atmosfera è piena di attese emozionanti. Lo si<br />
può proprio percepire. Su tutti i volti una lucentezza particolare.<br />
L’intima commozione dell’aspirante pastora coinvolge i<br />
presenti.<br />
Il culto completamente bilingue è stato introdotto dal pastore<br />
Kruse. È stato buffo quando si è presentato in qualità di pastore<br />
della comunità di Roma e, «difficile da credere» in realtà<br />
anche competente per la Sardegna.<br />
I canti del nuovo innario bilingue della CELI erano perfetti ed<br />
effettivamente si aveva la sensazione che siano stati cantati<br />
da tutti.<br />
Un culto di ordinazione non ha soltanto a che fare con la<br />
chiamata ma anche con la benedizione e la missione. Così all’avvenimento,<br />
accanto al pastore Kruse e il decano Milkau<br />
erano attivamente interessati anche altri. Ognuno ha letto un<br />
testo biblico e, dopo che la Signora Thiele ha espresso il suo<br />
impegno al servizio, ha anche pronunciato con l’imposizione<br />
delle mani una benedizione nei confronti della nuova Pastora.<br />
Un atto estremamente significativo e carico di emozioni.<br />
E come pastora e ha continuato a condurre il culto con preghiere<br />
d’intercessione e la Santa Cena ...<br />
Mi rallegro di avervi potuto partecipare (anche se ho dovuto<br />
rinunciare al seguente spuntino, perché il mio aereo non<br />
avrebbe aspettato).<br />
Tanti auguri Pastora Thiele!<br />
Margit Müller
»Himmel und Erde –<br />
wie Gott die Welt erschuf«<br />
Sing- und Begegnungsfreizeit mit Südtiroler<br />
und nordfriesischen Kindern und Jugendlichen<br />
in Castelfeder<br />
»Ich wünschte, diese Ferien würden nie zu Ende gehen«, so<br />
ein 12-jähriges Mädchen nach dem morgendlichen Bad im<br />
Schwimmbad auf der Wiese.<br />
Eine gute Woche lang trafen<br />
sich 30 Kinder und Jugendliche<br />
von 8 bis 14 Jahren aus<br />
Nordfriesland und Südtirol<br />
unter dem Dach des Hauses<br />
Castelfeder inmitten des einzigartigen<br />
Biotops. Mit dem<br />
evangelischen Kirchenmusiker,<br />
Rainer Raffalsky aus<br />
Leck/Nordfriesland, und der<br />
Spiel- und Theaterpädagogin Daniela Friedrich, Pfarrfrau aus<br />
der evangelischen Gemeinde Bozen, übten sie Lieder zur biblischen<br />
Schöpfungsgeschichte ein und setzten sich mit der Erkenntnis<br />
von Gut und Böse auseinander. Im darstellenden<br />
Spiel wurden gemeinsam Theaterszenen dazu entwickelt.<br />
Südtirols Schöpfung erlebten die Kinder und Jugendlichen<br />
besonders eindrucksvoll und herausfordernd bei einer sechsstündigen<br />
Wanderung von Aldein durch<br />
den Blätterbach nach Maria Weißenstein,<br />
eine außergewöhnliche Erfahrung nicht<br />
nur für diejenigen, die vom platten<br />
Lande kommen und sonst nur Deiche als<br />
Erhebungen kennen. Der jüngste Junge<br />
hielt seine Füße mit einem endlos geträllerten<br />
»Vom Aufgang der Sonne bis zu<br />
ihrem Niedergang« am Laufen.<br />
Nach intensiven Proben ist der Bilder- und Liederbogen gestaltet.<br />
Die Gruppe konnte es kaum erwarten, »Himmel und<br />
Erde – wie Gott die Welt schuf« in der evangelischen Christuskirche<br />
in Bozen zu präsentieren. Am Samstag, den 9.7.20<strong>11</strong>,<br />
war es dann so weit. Das Publikum war von der musikalischen<br />
Vorführung der Jugend begeistert und freut sich sicher schon<br />
auf die nächste Gelegenheit.<br />
Pastor Marcus Friedrich, Bozen<br />
168<br />
www.chiesaluterana.it<br />
Schauen Sie doch mal<br />
auf die Homepage der ELKI – CELI.<br />
Hier finden Sie u.a. die wichtigsten<br />
Informationen über unsere Kirche,<br />
Beiträge von der Synode in Gesamtlänge,<br />
zur Theologie und zu aktuellen Themen,<br />
Veranstaltungshinweise, Pressemitteilungen,<br />
<strong>MITEINANDER</strong>/INSIEME<br />
in deutscher Sprache.<br />
«Cielo e Terra –<br />
come Dio creò il Mondo»<br />
Uno scambio culturale con canti e tempo passato<br />
insieme tra bambini e ragazzi dell’Alto Adige e<br />
dalla Frisonia Settentrionale a Castelfeder.<br />
«Mi auguro che non finissero mai queste vacanze», ecco il<br />
commento a caldo di una 12enne dopo un bagno mattiniero<br />
nella piscina in mezzo ai prati. Per una settimana<br />
abbondante, 30 bambini e ragazzi tra gli 8 e<br />
i 14 anni provenienti dalla Frisonia Settentrionale<br />
e dall’Alto Adige si sono trovati sotto lo stesso<br />
tetto della Casa Castelfeder circondata da un<br />
biotopio unico. Accompagnati dal musicista<br />
evangelico Rainer Raffalsky di Leck in Frisonia<br />
Settentrionale e la pedagostista ludica e teatrale<br />
Daniela Friedrich, moglie del pastore della Comunità<br />
<strong>Evangelica</strong> di Bolzano, hanno imparato<br />
a cantare canti sul racconto biblico della Creazione<br />
e riflettevano insieme sul Bene e sul Male. I pensieri e le<br />
idee hanno poi trovato uno sbocco creativo nelle scene teatrali<br />
sviluppate dal gruppo.<br />
Un’esperienza impressionante con il Creato in Alto Adige è<br />
stata la sfida di una camminata durata sei ore da Aldino tramite<br />
il Blätterbach fino a Pietralba, e quest’esperienza non è<br />
stata soltanto qualcosa di eccezionale per coloro che normalmente<br />
abitano in piena pianura e<br />
pensano subito al massimo ad<br />
una diga quando si parla di elevazioni.<br />
Il bambino più giovane<br />
teneva in movimento i suoi piedi<br />
grazie al «Dal sorger del sole fino<br />
al suo tramonto» cantato all’infinito.<br />
Dopo prove intense, immagini<br />
e canti erano pronti per essere<br />
condivisi con il pubblico. Tutti quanti non vedevano l’ora di<br />
presentare «Cielo e Terra – come Dio creò il Mondo» alla <strong>Chiesa</strong><br />
di Cristo di Bolzano. Sabato, 9 luglio 20<strong>11</strong>, è arrivato il<br />
grande momento. Il pubblico è rimasto entusiasta di quanto<br />
avevano preparato i ragazzi e spera sicuramente in un «bis»<br />
in un futuro non troppo lontano.<br />
Pastore Marcus Friedrich, Bolzano<br />
Traduzione: Sabine Wolters<br />
www.chiesaluterana.it<br />
Sulla homepage<br />
della ELKI – CELI<br />
troverete le informazioni dettagliate<br />
sulla nostra chiesa, i rapporti completi<br />
su Sinodo, teologia e temi attuali,<br />
notizie su manifestazioni,<br />
comunicati stampa e<br />
<strong>MITEINANDER</strong>/INSIEME<br />
in lingua italiana
Taufe in Bari<br />
Am 4. Juni 20<strong>11</strong> hatten wir die<br />
große Freude, die Taufe unseres<br />
Sohnes Theodor Paul zu feiern.<br />
Nicht nur für uns als Eltern<br />
war dieser Tag ein besonderes<br />
Ereignis, auch für die kleine Gemeinde<br />
in Bari: die erste Taufe<br />
seit 104 Jahren!<br />
Mein Mann und ich leben seit<br />
Anfang 2010 in Bari. Hier wurde<br />
am 26. Oktober 2010 unser Sohn<br />
geboren. Daher lag es für uns<br />
nahe, ihn auch in der hiesigen<br />
Gemeinde taufen zu lassen.<br />
In der kleinen festlich geschmückten<br />
Waldenser-Kirche direkt auf<br />
dem Corso Vittorio Emanuele hat<br />
Dekan Milkau einen wunderschönen, zweisprachigen Taufgottesdienst<br />
mit uns gefeiert. Wir haben uns sehr darüber gefreut,<br />
dass neben den aus Deutschland angereisten Paten und<br />
Mitgliedern der evangelisch-lutherischen Gemeinde auch einige<br />
Mitglieder der Waldenser zum Gottesdienst gekommen<br />
waren. Sehr gut gefallen hat uns auch, dass Dekan Milkau die<br />
Gemeinde aktiv mit eingebunden hat, so wurde z. B. die Lesung<br />
von zwei Gemeindemitgliedern auf Deutsch bzw. Italienisch<br />
vorgetragen. Zu unserer Überraschung hatte Dekan<br />
Milkau einen Organisten und einen Violinisten organisiert, die<br />
mit ihrer musikalischen Begleitung die feierliche Stimmung<br />
ganz besonders betont haben.<br />
Nach 104 Jahren kam nun die silberne Taufschale der alten<br />
evangelisch-lutherischen Gemeinde wieder zum Einsatz, die<br />
bis dato in Rom verwahrt wurde. »Von allen Seiten umgibst<br />
du mich und hältst deine Hand über mir« aus Psalm 139<br />
haben wir für unseren Sohn als Taufspruch gewählt.<br />
Der kleine Täufling hat das Ereignis friedlich auf dem Arm seines<br />
Paten verschlafen. Er wurde erst wieder wach, als wir im<br />
Anschluss an die Taufe in der Sakristei zum Umtrunk mit der<br />
Gemeinde zusammen kamen.<br />
Als kleine Erinnerung gab es für die, die mit uns gefeiert<br />
haben, kleine mit Mandeln gefüllte Tütchen.<br />
Wir danken Dekan Milkau ganz herzlich für den persönlichen,<br />
unvergesslichen Taufgottesdienst und hoffen, dass die Gemeinde<br />
in Bari wachsen wird und weitere Täuflinge unserem<br />
Theo nachfolgen werden.<br />
Simone & Paul Wenzel mit Theodor Paul, Bari<br />
Historische Taufe nach 104 Jahren/Battesimo storico dopo 104 anni<br />
Battesimo a Bari<br />
Il 4 giugno 20<strong>11</strong> abbiamo<br />
avuto la grande<br />
gioia di celebrare il<br />
battesimo di nostro figlio<br />
Theodor Paul.<br />
Questa giornata è<br />
stata un evento particolare<br />
non solo per<br />
noi genitori ma anche<br />
per la piccola comunità<br />
di Bari: il primo<br />
battesimo dopo 104<br />
anni!<br />
Mio marito ed io viviamo<br />
a Bari dall’inizio<br />
del 2010. Qui è<br />
nato nostro figlio il 26<br />
ottobre 2010. Per questo ci è sembrato naturale farlo battezzare<br />
nella comunità locale.<br />
Nella piccola chiesa valdese addobbata a festa che dà direttamente<br />
su Corso Vittorio Emanuele il Decano Milkau ha celebrato<br />
con noi un meraviglioso culto<br />
battesimale in due lingue.<br />
Siamo stati molto felici che<br />
accanto ai padrini, venuti<br />
dalla Germania, ed i<br />
membri della comunità<br />
evangelica luterana<br />
abbiano partecipato al<br />
culto anche alcuni<br />
membri della <strong>Chiesa</strong><br />
valdese. Ci ha fatto<br />
anche molto piacere che<br />
il Decano Milkau abbia<br />
coinvolto attivamente la comunità<br />
facendo ad esempio<br />
presentare la lettura da due membri<br />
della comunità rispettivamente in tedesco ed in italiano. Con<br />
nostra sopresa il Decano Milkau aveva anche chiamato un organista<br />
ed un violinista che con il loro accompagnamento musicale<br />
hanno sottolineato in maniera particolare l’atmosfera<br />
solenne.<br />
Dopo 104 anni è stata riutilizzata la conca battesimale d’argento<br />
dell’antica comunità evangelica luterana, che finora era<br />
stata custodita a Roma. Come versetto battesimale per nostro<br />
figlio abbiamo scelto «Tu mi cingi di dietro e davanti e metti la<br />
tua mano su di me» dal Salmo 139.<br />
Il piccolo battezzando ha dormito tranquillamente fra le braccia<br />
del suo padrino durante tutto l’evento. Si è svegliato solo<br />
quando dopo il battesimo ci siamo ritrovati nella sacrestia per<br />
brindare con la comunità.<br />
A tutti coloro che hanno celebrato con noi il battesimo abbiamo<br />
dato come piccolo ricordo dei sacchetti ripieni di confetti.<br />
Ringraziamo di tutto cuore il Decano Milkau per l’indimenticabile<br />
culto battesimale e speriamo che la comunità di Bari cresca<br />
e che ci siano altri battezzandi dopo il nostro Theo.<br />
Simone & Paul Wenzel con Theodor Paul, Bari<br />
Traduzione: Maria Clara Finetti<br />
169
Die neue ELKI-Webseite<br />
Seit der ELKI-Synode 2004 in Seiano ist die Evangelisch-Lutherische<br />
Kirche in Italien im Zeitalter des Internets angekommen.<br />
Etliche Jahre lang lieferte die Webseite www.chiesaluterana.it<br />
umfangreiche und leicht zugängliche Informationen rund um<br />
die ELKI für Interessierte im In- und Ausland.<br />
Spätestens im verflixten siebten Jahr wurde allerdings klar:<br />
Die Webseite war veraltet und konnte in der bisherigen Form<br />
nicht mit den Anforderungen der neuen<br />
Zeit Schritt halten. Die Datenmenge war<br />
beträchtlich angestiegen, neue Informationen<br />
konnten nicht untergebracht werden<br />
und die Benutzer wurden zunehmend ratloser,<br />
wie sie erfolgreich nach den Antworten<br />
auf ihre Fragen suchen sollten.<br />
Um Abhilfe zu schaffen, wandte sich die<br />
ELKI an echte Profis, die Webagentur »Iperdesign«.<br />
Ende Mai/Anfang Juni 20<strong>11</strong> war<br />
es dann so weit – die gewohnte Internetadresse<br />
www.chiesaluterana.it stellte sich<br />
im neuen Gewand im Netz vor. Pull-Down-<br />
Menüs auf der Hauptseite bieten praktisch, übersichtlich und<br />
doch auch unaufdringlich einen Überblick über die gesamte<br />
Homepage der ELKI. Sämtliche Bereiche sind nun direkt zugänglich.<br />
Insgesamt hat sich das Spektrum der gebotenen Informationen<br />
erheblich erweitert.<br />
Eine weitere wichtige und ausdrücklich gewollte Änderung ist<br />
die größere Einbeziehung des aktuellen Gemeindelebens.<br />
Der statische Teil des Gemeindebereichs ist nun umfangreicher<br />
als zuvor – über den einführenden Text zur Gemeinde<br />
selbst hinaus besteht jetzt die Möglichkeit, eine Fotogallerie<br />
zum Anklicken einzufügen und in einem Veranstaltungskalender<br />
auf besondere Events vor Ort hinzuweisen. Jede Gemeinde<br />
soll in den eigenen Reihen jemanden ausgucken, der/die<br />
sich um den Internetauftritt innerhalb der ELKI-Homepage<br />
kümmern soll. Der jeweilige Gemeindebrief kann nach wie<br />
vor auch über die Webseite www.chiesaluterana.it herunter<br />
geladen werden. Insgesamt wird also eine bessere Sichtbarkeit<br />
vor allem für diejenigen Gemeinden erzielt, die (bisher)<br />
keine eigene Homepage eingerichtet haben. Unter den Fittichen<br />
der ELKI wird nun dieser Einstieg erleichtert.<br />
Ausbaufähig in dieser Phase ist derzeit noch der theologische<br />
Bereich, der strukturell bereits differenzierter als bisher angelegt<br />
ist, aber nun auch durch ein inhaltlich reichhaltiges Angebot<br />
mit Leben gefüllt werden soll. Ideen und Anregungen<br />
sind genauso willkommen wie konstruktive Kritik an gewiss<br />
noch vorhandenen Schwachpunkten. Der äußere Eindruck<br />
soll nicht die Inhalte in den Hintergrund drängen, aber ein<br />
ansprechender Internet-Auftritt bedeutet für unsere Kirche<br />
mehr als nur eine Visitenkarte. Treffender wäre es wohl, von<br />
einer Menükarte zu sprechen, die Lust auf mehr macht. Bei<br />
der Optimierung dieses »Menüs« können alle nach Kräften<br />
mithelfen.<br />
Francesca Conti/Sabine Wolters<br />
Nun war es also soweit, ich saß im »Freccia Rossa«, dem<br />
Schnellzug Neapel–Rom, unterwegs zum Dekanat der Evangelisch-Lutherischen<br />
Kirche in Italien. Schon über 5 Jahre arbeite<br />
ich im Pfarrbüro der Gemeinde Neapel, aber vor allem<br />
170<br />
Il nuovo sito web della CELI<br />
A partire dal Sinodo della CELI nel 2004 a Seiano, la <strong>Chiesa</strong><br />
<strong>Evangelica</strong> Luterana in Italia era arrivata nell’era dell’internet.<br />
Per diversi anni, il sito web www.chiesaluterana.it forniva un<br />
facile accesso a numerose informazioni attorno alla CELI a<br />
utenti interessati in Italia e all’estero.<br />
Durante il settimo anno è diventato palese, però, che la pagina<br />
web era oramai obsoleta e non riusciva più a tenere il<br />
passo con i tempi. La quantità dei dati disponibili era in continua<br />
crescita, la difficoltà nel trovare<br />
lo spazio per inserire nuove informazioni<br />
e quella dell’utente per trovarle<br />
richiedevano una soluzione.<br />
Per il rifacimento del sito la CELI si è<br />
affidata ad una nuova web agency,<br />
la Iperdesign. Tra fine maggio e i<br />
primi di giugno 20<strong>11</strong> è arrivato il<br />
grande momento – al click sull’oramai<br />
ben noto www.chiesaluterana.it<br />
la <strong>Chiesa</strong> Luterana si presenta in<br />
rete in veste nuova. I menu a tendina<br />
disponibili sulla pagina iniziale<br />
offrono una panoramica pratica e strutturata dell’intero sito<br />
della CELI. Tutte le varie sezioni hanno ora un accesso diretto<br />
da questa pagina introduttiva. Nel suo insieme, la gamma<br />
delle informazioni disponibili è stata allargata considerevolmente.<br />
Un ulteriore e espressamente voluto cambiamento sta anche<br />
nel maggior coinvolgimento nella vita comunitaria. La parte<br />
statica del settore dedicato alle Comunità è stata ampliata.<br />
Oltre all’introduzione generale alla singola Comunità, ora è<br />
possibile inserire una galleria fotografica con immagini storiche<br />
e attuali nonché un calendario per eventi speciali. Ogni<br />
Comunità dovrà destinare una persona che si occupi della sezione<br />
locale all’interno del sito internet della CELI. Rimane invariata<br />
la possibilità di scaricare dal sito i vari notiziari. In generale<br />
risulta quindi aumentata la visibilità, soprattutto per le<br />
Comunità che (finora) non hanno ancora allestito un loro sito.<br />
Sotto l’ala protettrice della CELI verrà quindi facilitato questo<br />
salto qualitativo.<br />
Un settore che attualmente richiede ancora un potenziamento<br />
è quello teologico. Questo settore è stato impostato comunque<br />
nella nuova versione del sito web in modo più differenziato<br />
di prima, ma ora bisogna ancora arricchire l’offerta in termini<br />
di contenuti. Idee e suggerimenti sono altrettanto graditi<br />
quanto una critica costruttiva per individuare lacune e punti<br />
deboli allo scopo di rimediare. Si capisce che l’aspetto esteriore<br />
non deve mettere in secondo piano i contenuti, ma un sito<br />
internet interessante ed accattivante significa più di un semplice<br />
biglietto da visita per la nostra <strong>Chiesa</strong>. Probabilmente sarebbe<br />
più giusto paragonarlo ad un menu à la carte che faccia<br />
venire l’acquolina in bocca a chi la consulta per saperne di<br />
più. Per mettere a punto sempre meglio questo «menu», tutti<br />
sono chiamati a contribuire.<br />
Francesca Conti/Sabine Wolters<br />
Eccomi qua seduta sulla «Freccia Rossa», il treno ad alta velocità<br />
che mi avrebbe portata da Napoli a Roma, al Decanato<br />
della <strong>Chiesa</strong> <strong>Evangelica</strong> Luterana in Italia. Da ben cinque anni<br />
sto lavorando nell’ufficio pastorale della Comunità di Napoli,
aus familiären Gründen hatte ich bisher nur selten Kontakt<br />
mit der lutherischen Welt außerhalb dieser Stadt. Der Kurs zur<br />
Einführung in die neugestaltete ELKI-Homepage bot mir die<br />
passende Gelegenheit hierzu. Die erste Überraschung war das<br />
wunderschön gelegene neue Gebäude, in dem die ELKI untergebracht<br />
ist, das mir wie eine deutsche Insel mitten in Rom<br />
vorkam. Dann bekamen die netten Stimmen, die ich vom Telefon<br />
her kannte, Gesichter, und zwar die der Mitarbeiterinnen<br />
des Dekanats, die mich und die anderen Kursteilnehmer<br />
freundlich aufnahmen und bewirteten.<br />
Die mit der Neugestaltung beauftragte Werbeagentur fand<br />
wirklich die richtigen (einfachen!) Worte, um auch Nicht-<br />
Fachleuten wie mir sowie den etwas begabteren Kolleginnen<br />
aus Torre Annunziata und Meran, die Handhabung und die<br />
Möglichkeiten der neuen Webseite zu erklären. Wie schön,<br />
dass alle Gemeinden in ihrer historischen und geografischen<br />
Verschiedenheit nun auch informationstechnisch Einheit beweisen<br />
können. Das erinnert mich ein wenig an Paulus, der<br />
die Kirche mit einem menschlichen Körper, der aus den verschiedensten<br />
Teilen besteht, vergleicht. Mit dieser neuen Präsentation<br />
kann unsere Gemeinde, zusammen mit allen anderen,<br />
nicht nur nützliche Informationen für die Mitglieder und<br />
Freunde zur Verfügung stellen, sondern auch die hier in Neapel<br />
ausgesprochen wichtige Selbstdarstellung, die so genannte<br />
»bella figura« abgeben.<br />
Judith Meraviglia Denker, Neapel<br />
O mare<br />
O mare<br />
O splendido mare<br />
Sei così lucente<br />
Sei così splendente,<br />
Senza di te<br />
Non sarei niente.<br />
Sei calmo<br />
Sei caldo<br />
Come il mio cuore<br />
Se non ci fossi,<br />
Io morirei<br />
Di dolore.<br />
Sei bello<br />
Sei imponente<br />
Come il sole,<br />
E chi non sa ammirarti<br />
È senza cuore,<br />
Ma chi ti ammira rimane<br />
Senza parole.<br />
ma più che altro per motivi famigliari i miei contatti con il<br />
mondo luterano al di fuori della città partenopea sono stati<br />
assai radi. Il corso introduttivo alla nuova pagina web della<br />
CELI fu quindi un’occasione gradita per uscire dal guscio. La<br />
prima sorpresa è stata per me il bellissimo edificio nuovo in cui<br />
la CELI è oramai di casa e che mi dava l’impressione di un’isola<br />
tedesca in mezzo a Roma. Ed ecco che le voci simpatiche<br />
che conoscevo dal telefono potevano essere abbinate a dei<br />
volti concreti, quelli delle collaboratrici del Decanato, per l’appunto,<br />
che hanno riservato una gentile accoglienza a me e<br />
agli altri partecipanti del corso.<br />
L’agenzia web che aveva curato il rifacimento del sito web, in<br />
effetti, trovava le parole giuste (semplici!) per spiegare ai principianti<br />
come me, ma anche alle signore già più pratiche di<br />
me da Torre Annunziata e Merano la gestione e il potenziale<br />
del nuovo sito. Che bello poter combinare d’ora in poi le diversità<br />
storiche e geografiche delle comunità nell’unità a livello<br />
informatico. Mi fa pensare a San Paolo che paragona la chiesa<br />
ad un corpo umano che consiste in tantissime parti diverse.<br />
Con questa nuova presentazione, la nostra Comunità, assieme<br />
a tutte le altre, non può soltanto mettere a disposizione informazioni<br />
utili per membri e amici, ma mettersi anche nella<br />
giusta luce, «fare bella figura», insomma, cosa che nella città<br />
di Napoli viene considerato importantissimo.<br />
Judith Meraviglia Denker, Napoli<br />
Traduzione: Sabine Wolters<br />
Il mare<br />
Blu e bianco<br />
Caldo e freddo<br />
Vicino e lontano<br />
Quieto e tempestoso.<br />
Affondare e galleggiare<br />
Sprofondare ed emergere<br />
Vita e morte<br />
Mare e noi.<br />
I miei pensieri sono aggrovigliati,<br />
annodati, intrecciati<br />
mi immergo nei tuoi flutti<br />
e subito si sciolgono<br />
come un marinaio che snoda le sue reti.<br />
Riccardo Oliva (<strong>11</strong> anni), Imperia, 14.4.20<strong>11</strong><br />
171
»Tu, was dir vor die Hände<br />
kommt, denn Gott ist mit dir«<br />
Jakob Betz stellt sich vor<br />
Wer das Pastorat in Genua-Quarto betritt, steht sofort mitten<br />
im Salone, einem lichten, weiten Raum, der mir auf Anhieb<br />
gefiel. Offene Weite ist ein wesentlicher<br />
Strang meines Lebensfadens, beruflich wie<br />
privat. Offene Weite trägt, wo Menschen<br />
miteinander in der Spur des Evangeliums<br />
unterwegs sind. Das erfahre ich bei Begegnungen<br />
in unseren Gemeinden in<br />
Genua und Sanremo von Anfang an als<br />
beglückend. Sich einzulassen auf eine<br />
Pfarrstelle im Ausland bedeutet, im Fluss<br />
des Lebens Veränderungen zu riskieren. 13<br />
Jahre lang war ich Pfarrer in Wangen im<br />
württembergischen Allgäu. »In Wangen bleibt man hangen«,<br />
heißt der Spruch der Stadt, und doch, die Weggefährten dort<br />
sagten mir beim Abschied (fast neidvoll): »Das passt zu dir.«<br />
Veränderungen sind wohl Chancen, aber sie können auch<br />
verunsichern. Als kurz nach dem Einzug in Genua das Telefon<br />
klingelte und ich atemberaubend schnelles Italienisch hörte,<br />
kam ich schon ins Schwitzen. »Das ist normal, das wird<br />
schon«, sagen unsere drei erwachsenen Kinder Mut machend,<br />
die in Deutschland bleiben und mit Sprachstudien beschäftigt<br />
sind. »Pazienza« heißt das Zauberwort, mit dem<br />
meine Frau und ich immer wieder freundlich daran erinnert<br />
werden, dass wir ja erst seit ein paar Wochen hier sind und in<br />
manchen (noch) verwirrenden Situationen unser neues<br />
Leben entdecken. Meiner angeborenen Ungeduld tut das nur<br />
gut.<br />
Am ersten Arbeitstag wanderte ich mit den Kolleginnen und<br />
Kollegen der Deutschen Schule nach der Lehrerkonferenz auf<br />
den Righi, den Hausberg von Genua. Überrascht hat mich der<br />
überwältigende Ausblick auf die Stadt ebenso wie die Einblicke<br />
in den Kosmos »Deutsche Schule Genua«. Auf dem Weg<br />
in lichter Höhe redete es sich leicht trotz der Mittagshitze.<br />
Offenheit und Weite, beides zentriert im Hören auf Gott,<br />
stärkt unsere evangelische Freiheit und unsere Verantwortung<br />
füreinander. Gerda Kundrat, die Präsidentin unserer Gemeinde<br />
in Genua, hat mir das Bibelwort »Tu, was dir vor die Hände<br />
kommt; denn Gott ist mit dir« (1. Sam. 10,7) zum Einstand<br />
gegeben. Mit diesem Vertrauen im Rücken freue ich mich auf<br />
die Arbeit in unseren Gemeinden und in unserer Kirche.<br />
Jakob Betz, seit 1. September 20<strong>11</strong><br />
Pastor der Gemeinden Genua und Sanremo<br />
Präzisierung<br />
Ergänzend zu den im Adressenteil der letzten<br />
Ausgabe aufgeführten Institutionen mit ELKI-<br />
Beteiligung sei bekannt gegeben, dass beim<br />
Ospedale Evangelico Villa Betania in Neapel<br />
auch Dr. Gaetano Marullo aus der Gemeinde<br />
Torre Annunziata vertreten ist. Wir danken bei<br />
dieser Gelegenheit Dr. Marullo für sein wertvolles,<br />
jahrzehntelanges Engagement im Krankenhausvorstand<br />
der Villa Betania.<br />
172<br />
«Fa’ ciò che l’occasione richiede<br />
perché Dio è con te»<br />
Pastore Jakob Betz si presenta<br />
Chi entra nel pastorato di Genova-Quarto si trova subito nel<br />
Salone, in un ampio spazio luminoso, che mi è piaciuto di<br />
primo acchito. L’ampiezza è una caratteristica fondamentale<br />
della mia vita, sia professionalmente che privatamente.<br />
L’ampiezza porta là dove le persone sono in<br />
cammino insieme sulle tracce del Vangelo. Questa è<br />
un’esperienza che mi ha riempito di gioia fin dall’inizio<br />
nei miei incontri nelle nostre comunità di Genova e Sanremo.<br />
Accettare una sede pastorale all’estero significa rischiare<br />
dei cambiamenti nel flusso della vita. Sono stato<br />
pastore per 13 anni a Wangen nella regione dell’Algovia<br />
del Württemberg. «A Wangen si resta attaccati» dice il<br />
motto della città, ma i miei amici del posto al momento<br />
di salutarmi (quasi invidiandomi) mi hanno detto «Questo è<br />
quello che fa per te.» I cambiamenti sono delle possibilità, ma<br />
possono anche rendere insicuri. Quando, poco dopo il trasferimento,<br />
ha suonato il telefono e ho sentito qualcuno che parlava<br />
in italiano alla velocità della luce, ho cominciato a sudare.<br />
«È normale, vedrete che ce la farete», dicono incoraggiandoci<br />
nostri tre figli, che sono restati in Germania e studiano le lingue.<br />
«Pazienza» è la parola magica, con cui a mia moglie e a<br />
me viene ricordato gentilmente che siamo qui soltanto da un<br />
paio di settimane e che stiamo scoprendo in maniera a volte<br />
(ancora) confusa la nostra nuova vita. Alla mia impazienza<br />
innata non può che fare bene.<br />
Durante la prima giornata di lavoro ho passeggiato con i colleghi<br />
e le colleghe della Scuola Germanica, dopo il collegio docenti,<br />
sul Righi, la montagna di Genova. Mi ha sorpreso l’impressionante<br />
panorama sulla città così come la panoramica<br />
sulla realtà della «Scuola Germanica di Genova». Nel percorso<br />
in altezza abbiamo chiacchierato facilmente nonostante la calura<br />
di mezzogiorno.<br />
L’apertura e l’ampiezza, entrambe incentrate sull’ascolto di<br />
Dio, consolidano la nostra libertà evangelica e la nostra responsabilità<br />
reciproca. Gerda Kundrat, la presidente della nostra<br />
comunità di Genova, ha dato come motto alla mia entrata<br />
in servizio con il versetto della Bibbia «Quando questi segni<br />
ti saranno avvenuti, fà ciò che l’occasione richiede perché Dio<br />
è con te» (1. Samuele 10,7). Sentendomi rassicurato da questa<br />
fiducia mi rallegro del lavoro nelle nostre comunità e nella<br />
nostra <strong>Chiesa</strong>.<br />
Jakob Betz, pastore delle comunità di Genova e Sanremo<br />
dal 1° settembre 20<strong>11</strong>; traduzione: Maria Clara Finetti<br />
Precisazione<br />
In riferimento alle istituzioni con delegati/rappresentanti<br />
della CELI, incluse nell’elenco di indirizzi<br />
utili nell’edizione scorsa, rendiamo noto che<br />
per l’Ospedale Evangelico Villa Betania di Napoli,<br />
è presente anche il dottor Gaetano Marullo<br />
(Comunità di Torre Annunziata). Cogliamo qui<br />
l’occasione per ringraziarlo del suo pluridecennale<br />
valido contributo nel comitato direttivo<br />
dell’ospedale Villa Betania.
Priester im Dissens<br />
Was halten Sie von »Dissenspriestern« wie Don Ciotti, Don<br />
Gallo, Don Mazzi u.a.? Das ist sicherlich eine Frage, die eine<br />
Antwort verdient. Allerdings kann es bei dieser einen Frage<br />
nicht bleiben, denn es verbirgt sich dahinter noch eine weitere:<br />
Warum bleiben diese Priester trotz ihres Dissenses der katholischen<br />
Kirche treu? Ihre Einstellung ist gewiss kritisch gegenüber<br />
der Vatikanlinie. Und weiter: Warum reagiert die Kirche<br />
nicht und lässt sie machen, lässt sie sogar vor dem großen<br />
Publikum der Massenmedien sprechen? Es gibt darauf<br />
keine kurze und einfache Antwort, gerade für Protestanten.<br />
Gehen wir die Dinge aber langsam an und lassen uns diese<br />
Fragen durch den Kopf gehen, um dann eine Diskussion darüber<br />
zu führen und auch andere, mögliche Antworten in Betracht<br />
zu ziehen. Erst einmal habe ich darüber nachgedacht<br />
und gemeint: Auch Luther war ein Priester im Dissens! Ein Rebell,<br />
ein ungehorsamer Priester, der die Ereignisse seiner Zeit<br />
mit den evangelischen Geboten verglich und keine Übereinstimmung<br />
und Gemeinsamkeit zwischen Auslegung und konkreter<br />
Umsetzung finden konnte. Sein Misstrauen, ja sein Ärgernis<br />
darüber wuchsen und er wagte es, die römische Kirche<br />
öffentlich herauszufordern mit seinen berühmten 95 Thesen,<br />
in denen er seinen Dissens und seine »Aufforderung« zur Diskussion<br />
darüber formulierte. Luther wollte aber bestimmt<br />
nicht die Kirche spalten oder sogar eine »neue« schaffen, obgleich<br />
er sich schließlich damit abfinden musste, dass<br />
man sich, um »evangelisch« und somit Zeuge der Wahrheit<br />
des Evangeliums zu sein, »von Rom losmachen«<br />
musste. Seinen Dissens zum Ausdruck zu bringen, bedeutete<br />
für Luther sicherlich auch, manches in Frage zu<br />
stellen. Sich auch mit einer Persönlichkeit wie dem Papst<br />
auseinander zu setzen, der verfälschte Ideen des »christlichen«<br />
Konzeptes verfocht und dabei Geltung und Bedeutung<br />
der Lehre der Evangelien schmälerte. Dissens<br />
lässt entflammen, wiegelt zuweilen auf, und andere Male<br />
führt er zu einem Dialog, so wie es die genannten »Dissenspriester«<br />
versuchen. Diese sind sich vollkommen bewusst<br />
darüber, im Dissens tätig zu sein und fühlen sich<br />
dank der unanfechtbaren Wahrheiten des Evangeliums<br />
stark. Sie sind im sozialen Bereich aktiv und fürchten<br />
keine, ihnen wahrscheinlich ohnehin schon bekannten<br />
Reaktionen. Wie Luther bleiben sie unerschütterlich.<br />
Warum treten sie nicht aus der katholischen Kirche aus?<br />
Weil auch sie – wie Luther – wissen oder besser gesagt<br />
hoffen, dass von innen heraus für einen Wandel zu arbeiten<br />
nützlicher ist, als auszutreten und andere Wege zu wählen.<br />
Sie sind davon überzeugt, zu einer sehr langsamen Veränderung<br />
der katholischen Kirche beitragen zu können. Es wäre<br />
nützlich und interessant zu hören, was die anderen Kirchen<br />
dazu zu sagen haben, die reformierten, protestantischen, orthodoxen,<br />
schismatisch-griechischen, anglikanischen und<br />
Pfingstkirchen, und zu sehen, wie sie sich in einer Debatte<br />
verhalten, die mit einer wahrscheinlichen Aufnahme dieser<br />
Priester einhergehen könnte. In meiner Gemeinde gab es<br />
diesbezüglich eine konkrete Erfahrung in den 50er Jahren. Ein<br />
Priester im Dissens legte den Talar ab und war nicht länger als<br />
Priester tätig. Da er aber weiterhin das Evangelium verkünden<br />
GLAUBE FEDE<br />
Sacerdoti del dissenso<br />
Cosa pensate dei sacerdoti del dissenso come don Ciotti, don<br />
Gallo, don Mazzi, ecc.? È un quesito certamente degno di una<br />
risposta, ma che non potrà essere esaustiva della questione<br />
perché pone anche insito un altro quesito: perché nonostante<br />
il dissenso essi restano fedeli alla chiesa cattolica? Il loro pensiero<br />
è senz’altro critico con le linee del vaticano. E ancora ci<br />
sarebbe da chiedersi perché la chiesa non reagisce e li lascia<br />
operare liberamente anche in completa esposizione al largo<br />
pubblico dei mass media. Non può essere una risposta secca e<br />
magari istintiva, specie per un protestante. Andiamoci piano e<br />
ragioniamoci per quello che le nostre competenze possono<br />
dettarci, poi magari ci sottoponiamo alla discussione ed anche<br />
alle differenti risposte che ci possono venire da varie voci. In<br />
prima istanza ho riflettuto e detto: anche Lutero è stato sacerdote<br />
del dissenso! Un ribelle che, analizzando i fatti che avvenivano<br />
al suo tempo e confrontandoli con il dettato evangelico,<br />
non riusciva a trovare corrispondenza e condivisione fra le<br />
due interpretazioni e realizzazioni e dunque s’insospettì, anzi<br />
s’indispettì e osò sfidare pubblicamente la chiesa di Roma con<br />
le famose 95 tesi che enunciavano il suo dissenso ed il suo «invito»<br />
a discuterne. Ma non era certamente spinto da alcuna<br />
voglia o ambizione di dividere la chiesa e addirittura crearne<br />
una «nuova» benché alla fine dovette arrendersi all’idea che,<br />
per essere «evangelici» e cioè testimoni della verità evangelica,<br />
bisognava stare «los<br />
von Rom» allontanarsi<br />
da Roma. Esprimere<br />
il suo dissenso<br />
voleva certo significare<br />
porre in discussione,<br />
confrontarsi,<br />
anche con una personalità<br />
come il Papa<br />
che propugnava idee<br />
mistificatrici del concetto<br />
«cristiano» trascurando<br />
il valore ed<br />
il significato dell’insegnamento<br />
dei Vangeli.<br />
Il dissenso infiamma,<br />
talora<br />
aizza, talaltra fa dialogare,<br />
come provano<br />
a fare proprio i nostri sacerdoti citati. Essi sanno bene di lavorare<br />
nel dissenso, forti, però delle verità inconfutabili dell’Evangelo,<br />
operano nel sociale attivamente e non temono le<br />
reazioni che probabilmente hanno già recepito. Ma restano<br />
incrollabili proprio come lo fu Lutero. Perché dunque non lasciano<br />
la chiesa cattolica? Perché anch’essi, come Lutero,<br />
sanno, anzi sperano che lavorare all’interno sia più utile che<br />
voltare le spalle e scegliere altre vie, sono certi di poter contribuire<br />
alla lenta, lentissima, trasformazione della chiesa cattolica.<br />
Sarebbe utile ed interessante sentire le chiese altre, le riformate,<br />
protestanti, ortodosse, greco scismatiche, anglicane,<br />
pentecostali, per capire come reagiscono, come vorrebbero o<br />
potrebbero muoversi all’interno di un dibattito che vedrebbe<br />
173
wollte und in seiner Heimat von der Kirche verfolgt wurde,<br />
war er gezwungen auszuwandern. Er suchte in Amerika Zuflucht<br />
und trat schließlich der Baptistenkirche bei, deren Pfarrer<br />
er auch wurde. In den Nachkriegsjahren hielt er an seinem<br />
Plan fest, in seine Heimat zurückzukehren und dort das Evangelium<br />
zu verkündigen. Er verließ die USA als Missionar und<br />
kam nach Italien zurück, wo er als Prediger tätig wurde. Die<br />
Baptistenkirche unterstützte ihn finanziell, was es ihm ermöglichte,<br />
sein Projekt umzusetzen (ein Projekt, das heute noch<br />
von großem Interesse wäre): Die Eröffnung eines Zentrums<br />
für von der katholischen Kirche verfolgte, ehemalige Priester,<br />
die ihre Tätigkeit als Prediger und Arbeiter in den Weinbergen<br />
des Herrn fortführen wollten. Er bot den ehemaligen katholischen<br />
Priestern Unterkunft und Verpflegung sowie die Möglichkeit,<br />
ihr Theologiestudium fortzusetzen, um Pfarrer der reformierten<br />
Kirchen zu werden und ihre Arbeit gemäß ihrer<br />
Berufung fortzuführen. Zu diesem Zweck wurde ein Haus erworben<br />
und auf den (vielsagenden) Namen »Villa Savonarola«<br />
getauft. Viele Dozenten der römischen Waldenserfakultät,<br />
von denen manche sich schon im Ruhestand befanden, richteten<br />
für diese neuen Pfarrer einen theologischen Studiengang<br />
ein. Auch unser Don Idelmo Poggioli wurde in der Villa<br />
Savonarola aufgenommen, erst als Student und später dann<br />
als Dozent. Er setzte alles daran, um Priestern zu helfen, die<br />
wie er aus der katholischen Kirche ausgetreten waren und<br />
deren unerbittliche und konservative Haltung hinter sich gelassen<br />
hatten. Ein in den 50er Jahren sehr mutiger Schritt!<br />
Genau das ist es, wozu man heute unsere Kirchen auffordern<br />
könnte; das ist es, was sie tun könnten, um den (vielen) jungen<br />
Priestern zu helfen, die ihre Berufung im Dissens leben.<br />
Spricht man mit katholischen Geistlichen, hört man immer<br />
wieder dasselbe: Sie stimmen alle überein, dass eine Reform,<br />
eine historische Wende in der katholischen Kirche notwendig<br />
sei, eine neue, zeitgemäße Emanzipation sowie ein Überdenken<br />
der jahrhundertealten, zu Unbeweglichkeit und Konservatismus<br />
führenden Grundsätze, die nicht in der Bibel und im<br />
Evangelium verwurzelt sind. Allerdings werden sie – solange<br />
dies nicht geschieht – entweder weiter im Dissens tätig sein<br />
oder zuhauf aus dem Priesterstand austreten. Ohne Hilfe,<br />
ohne dass ihnen die Hand gereicht wird, ohne eine moralische<br />
Lösung der Probleme, die sie dazu treiben, im Dissens<br />
tätig zu sein, werden sie keine Möglichkeit finden, weiterhin<br />
das wahre Christentum zu predigen. Um überleben zu können,<br />
werden sie gezwungen sein, in einer Kirche tätig zu sein,<br />
die sie oft dazu verleitet, ihren wahren Glauben zu verleugnen.<br />
Ich bin überzeugt, dass dies das Problem der kommenden<br />
Generationen sein wird, weil die Ernte groß ist, der Arbeiter<br />
aber wenige sind. Das gilt auch für die protestantischen<br />
Pfarrer, die oftmals ihr eigenes Süppchen kochen und nicht<br />
über den Tellerrand hinausschauen, um zu sehen, was alles zu<br />
tun ist! Wir sollten uns einen Ruck geben. Es ist Zeit, über<br />
unser Handeln Rechenschaft abzulegen. Wir werden für Getanes<br />
und Unterlassenes Verantwortung übernehmen müssen!<br />
Auch für die Anderen, denn als Schafe wurden wir mitten<br />
unter die Wölfe entsandt, um Zeugnis abzulegen!<br />
Bernardo Mercolino; Übersetzung: Kerstin Gros<br />
174<br />
la probabile accoglienza dei detti sacerdoti. Una volta, negli<br />
anni 50, e parlo a ragion veduta perché di un’esperienza vissuta<br />
direttamente dalla mia comunità, un sacerdote del dissenso<br />
lasciò l’abito talare e cessò di essere prete, ma volendo<br />
proseguire la sua attività di dedizione alla predicazione dell’Evangelo<br />
ed essendo perseguitato dalla chiesa in casa propria,<br />
fu costretto all’espatrio. Rifugiò in America e qui entrò<br />
nella <strong>Chiesa</strong> Battista e diventò pastore di quella chiesa. Negli<br />
anni immediatamente dopo la guerra non rinunciò al suo progetto<br />
di tornare in Italia, in casa sua, per portare l’Evangelo.<br />
Partì dunque dagli USA come un missionario e raggiunse i nostri<br />
lidi dove cominciò la sua attività di predicatore. La chiesa<br />
battista lo sosteneva economicamente e fu così che poté realizzare<br />
un progetto (che avrebbe validità ancora oggi): Aprire<br />
un centro di accoglienza di ex sacerdoti, che lasciato l’abito<br />
talare, nella volontà di proseguire la loro attività di predicatori<br />
e lavoratori della vigna del Signore, erano perseguitati dalla<br />
chiesa. Offriva alloggio e vitto, la possibilità di proseguire gli<br />
studi teologici per diventare pastori nelle chiese riformate e<br />
continuare il lavoro secondo la loro vocazione. La villa che fu<br />
acquistata fu ribattezzata «Villa Savonarola» (un nome che<br />
era tutto un programma) e molti docenti della Facoltà Valdese<br />
di Roma, magari a riposo, risposero all’invito per l’istituzione<br />
dei corsi di studi teologici per la preparazione di nuovi pastori.<br />
Il nostro stesso don Idelmo Poggioli fu attratto e ospitato<br />
a Villa Savonarola, dapprima come studente, poi docente e<br />
si prodigò tanto per aiutare sacerdoti che come lui avevano<br />
deciso di abbandonare la chiesa cattolica e il suo bigottismo<br />
spietato e conservatore. Siamo negli anni 50: davvero un bel<br />
coraggio! Ecco cosa si potrebbe chiedere oggi alle nostre chiese,<br />
ecco cosa potrebbero fare per aiutare questi (e sono davvero<br />
tanti) giovani sacerdoti che vivono nel dissenso la loro vocazione.<br />
A parlare con tanti sacerdoti cattolici ti senti le stesse<br />
dichiarazioni, convengono tutti sulla necessità di una Riforma,<br />
di una svolta storica nella chiesa, un ripensamento e una<br />
nuova emancipazione in linea con i tempi, una revisione di<br />
principi secolari che propendono per la staticità e il conservatorismo<br />
senza avere radici bibliche ed evangeliche, ma … finché<br />
ciò non avverrà o continueranno ad operare nel dissenso<br />
oppure … avremo tanti spretati. Senza un aiuto, una mano<br />
tesa, una soluzione morale e civile delle problematiche che li<br />
assillano spingendoli ad operare nel dissenso, non potranno<br />
dare una soluzione alla volontà di continuare a predicare il<br />
vero cristianesimo, mettendoci sopra un abito nero che li aiuta<br />
a sopravvivere e spesso li induce a rinnegare quello in cui<br />
hanno creduto. Sono convinto che questo sarà il problema<br />
delle prossime generazioni perché: grande è la messe e pochi<br />
operai sono disposti alla mietitura. Questo discorso vale anche<br />
per quei pastori del protestantesimo che spesso curano l’orticello<br />
di casa propria e non alzano lo sguardo oltre la staccionata<br />
per osservare quanto c’è da fare! Diamoci una mossa, il<br />
tempo è venuto in cui ci sarà da rendere conto del nostro operato<br />
e dovremo rispondere del fatto e non fatto: noi siamo responsabili!<br />
Anche per gli altri perché siamo stati mandati<br />
come pecore tra lupi per rendere testimonianza!<br />
Bernardo Mercolino; Vignetta da www.gemeindebrief.de<br />
Don Luigi Ciotti: bekannt durch sein Engagement im Bereich Drogenabhängigkeit sowie bei der Antimafia-Organsation<br />
»Libera«<br />
Don Andrea Gallo: bekannt durch manchmal unbequemes Engagement in der Friedensbewegung und bei öffentlicher Behandlung<br />
von Drogenabhängigkeit<br />
Don Antonio Mazzi: im Fernsehen und in den Medien insgesamt stark präsent, setzt sich für Drogenabhängige und deren<br />
Rückführung in die Gesellschaft ein.
»A time to live and a time to die«<br />
Unter dem Titel »Leben hat seine Zeit, und Sterben hat seine<br />
Zeit« ist Ende August dieses Jahres eine umfangreiche »Orientierungshilfe<br />
zu lebensverkürzenden Maßnahmen und zur<br />
Sorge um Sterbende« nun auch in deutscher Sprache erschienen.<br />
Herausgeber ist der Rat der Gemeinschaft Evangelischer<br />
Kirchen in Europa (GEKE). Auf der Grundlage eines Textes des<br />
Fachkreises Ethik der GEKE ist die Studie in einem intensiven<br />
Konsultationsprozess erarbeitet worden, in den die 105 Mitgliedskirchen<br />
in 30 Ländern einbezogen waren. Aus Italien<br />
waren die ELKI und die Waldenser beteiligt. Bereits im Mai<br />
20<strong>11</strong> ist der englische Urtext erschienen.<br />
Den Anlass dieser Studie beschrieb Thomas Wipf, geschäftsführender<br />
Präsident der GEKE, auf einer vorbereitenden Tagung<br />
in Tutzing im Februar 20<strong>11</strong> folgendermaßen: »Wann<br />
Leben anfängt und wann Leben zu Ende geht, sind längst<br />
keine Fragen mehr, die wir einfach der Natur überlassen. Moderne<br />
Medizin und Biotechnologien stellen<br />
uns ein immer größeres Wissen und weiterreichende<br />
Eingriffsmöglichkeiten zur Verfügung.«<br />
Und er führte weiter aus, dass bereits<br />
50 Prozent der Todesfälle in der Schweiz im<br />
Zusammenhang mit der Beendigung von<br />
Therapie stünden. »Dieser Umstand«, so<br />
heißt es im zusammenfassenden Überblick<br />
der Studie, »bedeutet eine große Herausforderung<br />
für unser Verständnis von Tod und<br />
Sterben und unsere Beziehung zu Menschen,<br />
deren Leben sich dem Ende zuneigt.«<br />
(S. 8)<br />
Das besondere an der Studie ist nun, dass<br />
die protestantischen Kirchen in Europa zu<br />
einer gemeinsamen Stellungnahme gefunden<br />
haben, obwohl die nationalen kirchlichen<br />
Voraussetzungen sehr unterschiedlich<br />
sind. Dabei herausgekommen ist eine anspruchsvolle<br />
Orientierungshilfe von rund<br />
100 Seiten, die eine wertvolle Hilfe beim Gespräch<br />
zur Erarbeitung von ethischen Positionen in den Gemeinden<br />
sein kann. Erörtert werden grundlegende Fragen<br />
des Sterbens im gesellschaftlichen, klinischen und juristischen<br />
Kontext. Aus theologischer und ethischer Sicht wird gefragt:<br />
Was ist das menschliche Leben? Worin liegt unsere moralische<br />
Verantwortung? Wie sensibel sind wir gegenüber dem<br />
Willen des Patienten?<br />
In dem Dokument sind Spuren des Konsultationsprozesses erkennbar.<br />
So gibt es in der deutschen Übersetzung gleich zur<br />
Überschrift der Einleitung (S. 17) eine Anmerkung: »Die im<br />
Englischen gängige Verwendung des Begriffs »euthanasia«<br />
konnte nicht wörtlich für die deutsche Übersetzung übernommen<br />
werden. Im Text werden auf Deutsch daher je nach<br />
Kontext die Begriffe »Sterbehilfe« oder »Tötung auf Verlangen«<br />
verwendet.« Dies ist ein Beispiel dafür, dass unterschiedliche<br />
geschichtliche Erfahrungen den Sprachgebrauch<br />
beeinflussen: Während in Deutschland das Wort »Euthanasie«<br />
sofort Assoziationen mit den »Euthanasieprogrammen« des<br />
NS-Regimes auslöst (dazu auf S. 31 ein eigener Abschnitt),<br />
hat dieses Wort im englischsprachigen Bereich einen neutralen<br />
Klang.<br />
Auf der Tagung in Tutzing wurde das sehr deutlich. Die unterschiedlichen<br />
Voraussetzungen konnten im Gespräch geklärt<br />
Con il titolo «La vita ha il suo tempo e la morte ha il suo<br />
tempo» alla fine di agosto di quest’anno è stata pubblicata<br />
anche in tedesco un’esaustiva «guida per misure che accorciano<br />
la vita e per la cura dei moribondi» dal Consiglio della Comunione<br />
delle Chiese protestanti in Europa (CCPE). Lo studio è<br />
stato elaborato sulla base di un testo del gruppo di esperti di<br />
etica della CCPE in un intenso processo di consultazione che<br />
ha coinvolto le 105 Chiese membro in 30 paesi. In Italia sono<br />
stati coinvolti i valdesi e la CELI. Già a maggio 20<strong>11</strong> è stato<br />
pubblicato il testo originale in inglese.<br />
Il motivo che ha portato a questo studio è stato descritto da<br />
Thomas Wipf, presidente in carica della CCPE, ad una riunione<br />
preparatoria che si è svolta a Tutzing nel febbraio 20<strong>11</strong> nel<br />
modo seguente: «Quando inizia la vita e quando finisce la vita<br />
non sono più da tempo questioni che possiamo semplicemente<br />
rimettere alla natura. La medicina moderna e le biotecnologie<br />
ci mettono a disposizione una<br />
conoscenza sempre maggiore e<br />
possibilità di intervento più ampie.»<br />
Inoltre spiega che già il 50 % delle<br />
morti in Svizzera sarebbe correlato<br />
all’interruzione delle terapie. «Questa<br />
circostanza», così si legge nel<br />
riassunto dello studio, «rappresenta<br />
una grande sfida per la nostra<br />
comprensione della morte e del morire<br />
e della nostra relazione con<br />
persone la cui vita sta per terminare.»<br />
(pag. 8)<br />
La particolarità di questo studio sta<br />
nel fatto che le Chiese protestanti<br />
in Europa sono giunte ad una posizione<br />
comune, nonostante le singole<br />
chiese nazionali partano da presupposti<br />
molto diversi. Ne è nata<br />
Foto: istockphoto.com<br />
una guida di grande spessore di<br />
circa 100 pagine che può rappre-<br />
sentare un valido aiuto nella discussione per elaborare posizioni<br />
etiche nelle comunità. Vengono affrontate questioni fondamentali<br />
sulla morte nel contesto sociale, clinico e giuridico. Dal<br />
punto di vista teologico ed etico ci si chiede: che cos’è la vita<br />
umana? Dove risiede la nostra responsabilità morale? Quanto<br />
siamo sensibili nei confronti della volontà del paziente?<br />
Nel documento sono riconoscibili le tracce del processo di consultazione.<br />
Così nella traduzione tedesca già nel titolo dell’introduzione<br />
(pag. 17) c’è un’annotazione: «L’utilizzo corrente<br />
in inglese del termine «eutanasia», non è stato potuto tradurre<br />
letteralmente in tedesco. Pertanto in tedesco, a seconda del<br />
contesto, vengono utilizzati i termini «Sterbehilfe» (aiuto a<br />
morire) o «Tötung auf Verlangen» (uccisione su richiesta).»<br />
Questo è un esempio di come esperienze storiche diverse influenzino<br />
l’utilizzo del linguaggio: mentre in Germania la parola<br />
«eutanasia» viene subito associata ai «programmi di eutanasia»<br />
del regime nazionalsocialista (vedi paragrafo a proposito<br />
a pag. 31), questo termine in inglese ha una connotazione<br />
neutra.<br />
Alla riunione a Tutzing è risultato subito chiaro: i diversi presupposti<br />
sono stati chiariti durante la discussione, un procedimento<br />
imprescindibile per evitare equivoci. È risultato anche<br />
evidente come le diverse legislazioni nei differenti paesi in-<br />
175
werden – ein unerlässlicher Vorgang, um Missverständnisse<br />
auszuräumen. Deutlich wurde<br />
auch, dass die unterschiedlichen Rechtsverhältnisse<br />
in den verschiedenen Ländern die Diskussion<br />
beeinflussen. So wird beispielsweise in der<br />
Schweiz die Beihilfe zur Selbsttötung gerichtlich<br />
nicht verfolgt, und in Holland ist unter bestimmten<br />
Umständen auch die Tötung auf Verlangen<br />
von unheilbar kranken Menschen nicht strafbar.<br />
Beide Länder ziehen – z.B. von Deutschland aus,<br />
wo beides unter Strafe steht – leidende Menschen an, die<br />
ihrem Leben ein Ende setzen wollen.<br />
In der ethischen Debatte stehen sich – vereinfacht gesagt –<br />
das Selbstbestimmungsrecht des Patienten und der Schutz<br />
des Lebens gegenüber. Die Studie der GEKE gibt den unterschiedlichen<br />
Argumenten Raum, bezieht aber klar Position:<br />
Im Mittelpunkt steht die Aufgabe, Sterbende zu begleiten in<br />
einer Weise, die das Sterben als einen genuinen Aspekt des<br />
von Gott geschenkten Lebens ernst nimmt. Exemplarisches<br />
Beispiel dafür sind die Initiativen der Hospizbewegung. Dies<br />
schließt die Möglichkeit ein, dass auf Heilung ausgerichtete<br />
Therapien abgesetzt werden können, wenn eine Heilung<br />
nicht mehr zu erwarten ist. Damit sind die medizinischen Aufgaben<br />
aber nicht am Ende: Schmerzbekämpfung durch Palliativmedizin<br />
wird deutlich befürwortet. Abgelehnt werden<br />
andererseits aktive Sterbehilfe und Beihilfe zum Suizid.<br />
Dies entspricht der Haltung, die sich die Synode der ELKI<br />
2004 auf Anregung von Pfarrerin Almut Kramm zu eigen gemacht<br />
hat und die dann auch in einer Presseerklärung veröffentlicht<br />
worden ist. Die Studie »Leben hat seine Zeit, und<br />
Sterben hat seine Zeit« ist eine gute Möglichkeit, das Gespräch<br />
an dieser Stelle wieder aufzunehmen, zu aktualisieren<br />
und zu vertiefen. Dabei muss sich niemand vom Umfang des<br />
Dokuments abschrecken lassen: Zu Beginn ist eine neunseitige<br />
Zusammenfassung als »Überblick« zu finden (S. 8–16)<br />
Herunterladen lässt sich die Orientierungshilfe unter<br />
www.atimetolive.eu. Nähere Informationen zur Gemeinschaft<br />
Evangelischer Kirchen in Europa unter www.leuenberg.eu<br />
(deutsch, englisch, französisch).<br />
Pfarrer Heiner Bludau<br />
(Vertreter der ELKI bei der Sterbehilfekonsultation<br />
7.–9. Februar 20<strong>11</strong> in der Ev. Akademie Tutzing)<br />
176<br />
RADIO<br />
Ogni domenica mattina,<br />
alle 7.30, su RAI Radiouno,<br />
«Culto Evangelico»<br />
propone una<br />
predicazione, notizie dal<br />
mondo evangelico, appuntamenti e<br />
commenti di attualità.<br />
Le trasmissioni possono essere riascoltate<br />
collegandosi al sito di RAI Radiouno,<br />
attraverso il link alla pagina<br />
www.fedevangelica.it/servizi/ssrtv031.asp<br />
fluenzino la discussione.<br />
Così ad esempio in Svizzera<br />
il concorso al suicidio non è<br />
penalmente perseguibile e<br />
in Olanda in determinate<br />
circostanze anche l’uccisione<br />
su richiesta di persone<br />
malate incurabili non è perseguibile.<br />
Entrambi i paesi<br />
attirano persone sofferenti<br />
che vogliono porre termine alla loro vita, p.es. dalla Germania,<br />
dove entrambe le pratiche sono perseguibili.<br />
Nel dibattito etico, espresso in maniera semplificata, si confrontano<br />
il diritto all’autodeterminazione del paziente e la tutela<br />
della vita. Lo studio della CCPE dà spazio alle diverse argomentazioni,<br />
prendendo tuttavia una chiara posizione: al<br />
centro si pone il compito di accompagnare i moribondi in un<br />
modo in cui la morte venga intesa seriamente come un aspetto<br />
genuino della vita donataci da Dio. Un esempio emblematico<br />
sono le iniziative del movimento per gli ospizi per malati<br />
terminali. Si prevede la possibilità di interrompere terapie volte<br />
alla guarigione, quando non ci si aspetta più una guarigione.<br />
I compiti medici non sono comunque finiti: viene chiaramente<br />
sostenuta la terapia del dolore attraverso la medicina palliativa<br />
. Dall’altra vengono rifiutati l’eutanasia attiva e il concorso<br />
al suicidio.<br />
Questo corrisponde alla posizione che il Sinodo della CELI<br />
2004 aveva fatta propria su proposta della pastora Almut<br />
Kramm e che è stata successivamente anche pubblicata in un<br />
comunicato stampa. Lo studio «La vita ha il suo tempo, la<br />
morte ha il suo tempo» è una buona possibilità per poter riprendere<br />
a questo punto il discorso, aggiornandolo ed<br />
approfondendolo. Nessuno deve spaventarsi dalla mole del<br />
documento: all’inizio c’è un riassunto di nove pagine<br />
come «sintesi» (pag. 8–16). La guida si può scaricare da<br />
www.atimetolive.eu. Ulteriori informazioni sulla Comunione<br />
delle Chiese Protestanti in Europa si trovano sul sito<br />
www.leuenberg.eu (tedesco, inglese, francese).<br />
Pastore Heiner Bludau<br />
(Rappresentante della CELI per la consultazione sull’eutanasia<br />
7–9 febbraio 20<strong>11</strong> nell’Accademia evangelica a Tutzing)<br />
Traduzione: Maria Clara Finetti<br />
Sempre buone notizie?<br />
www.bollutnet.org invia<br />
ogni mese «informazioni<br />
sulla teologia e la chiesa<br />
luterana». E cosa c’è di più<br />
bello che riflettere su Dio<br />
e la sua rivelazione?<br />
www.luterani.it è un sito<br />
per aver informazioni di<br />
base su teologia, storia,<br />
vita quotidiana, feste,<br />
citazioni di Lutero, opinioni<br />
dei grandi italiani su<br />
Lutero etc.
Gedanken<br />
zum Totensonntag<br />
Kennen Sie das? Im Radio ertönt ein Lied, das mit einer bestimmten<br />
Phase unseres Lebens verbunden ist, Erinnerungen<br />
werden wach, … aber der Sänger des Liedes ist bereits tot.<br />
Immer häufiger passiert es mir, dass im Fernsehen Filme gezeigt<br />
werden, deren Hauptdarsteller schon nicht mehr unter<br />
den Lebenden weilen. Meine Kinder<br />
lauern mittlerweile schon geradezu<br />
auf den unvermeidlichen Satz:<br />
»Der/Die ist leider auch schon gestorben.«<br />
Sicher, früher war nicht<br />
nur »mehr Lametta« (wie Loriot unvergleichlich<br />
bemerkte), sondern es<br />
gab vielleicht einfach mehr generationenverbindende<br />
Stars und Künstler,<br />
deren Lieder Groß und Klein gemeinsam<br />
hörten und mit deren Filmen<br />
Großeltern, Eltern und Kinder<br />
etwas anfangen konnten. Dass diese<br />
für viele Menschen prägenden, vorbildlichen<br />
oder einfach nur gut unterhaltenden<br />
Künstler langsam im<br />
wahrsten Sinne des Wortes »aussterben«,<br />
ist natürlich.<br />
Vor dem Jahreswechsel 1999/2000<br />
hatte ich ganz bewusst an all diejenigen<br />
gedacht, die wir im alten Jahrtausend<br />
zurücklassen mussten und<br />
das war schon im privaten Umfeld<br />
eine beträchtliche Anzahl von Menschen.<br />
Dieses Jahr musste ich bereits<br />
drei Trauerbriefe schreiben, weil drei<br />
Frauen, die entweder für mich oder<br />
für Menschen, die mir nahestehen, jahrzehntelang prägend<br />
und wichtig waren, mehr oder weniger plötzlich verstorben<br />
sind. Dem stehen jeweils nur eine Geburt und eine Hochzeit<br />
gegenüber – und 20<strong>11</strong> ist noch nicht einmal ein Schaltjahr,<br />
das im Italienischen sprichwörtlich Trauerkleidung trägt.<br />
Die letzte <strong>MITEINANDER</strong>/INSIEME-Ausgabe war auch überschattet<br />
von einer traurigen Nachricht. Einer der engsten<br />
Freunde unserer Übersetzerin Maria-Clara Finetti war monatelang<br />
durch eine krasse Fehldiagnose falsch behandelt worden<br />
und sah sich nun von heute auf morgen mit Lungenkrebs<br />
im Endstadium konfrontiert. Vor Überstellung einer<br />
trotz der traurigen Umstände noch ausgeführten Übersetzung,<br />
bekam ich von ihr eine Mail mit folgendem Wortlaut:<br />
»Francesco ist gestern im Kreise seiner Geschwister und<br />
Freunde entschlafen. Durch die Krankheit ging alles ganz<br />
schnell. Mir geht es gut, ich denke, wir sollten nicht traurig<br />
sein, sondern uns glücklich schätzen, dass wir ihn kennen<br />
und seine Freunde sein durften. Bitte bete für ihn. Sei<br />
umarmt.«<br />
Dieser Vorfall hat mich stark ins Nachdenken gebracht. Mir<br />
fiel auf, wie massiv sich der Tod zunehmend in mein Leben<br />
einschleicht. Bei aller Rationalität geht es zumindest mir so,<br />
dass mit jedem neuen Todesfall ein Stück meiner eigenen<br />
Kindheit und Jugend abzubröckeln scheint. In den Trauerbriefen<br />
versuche ich, wenigstens Teile meiner Erinnerung schriftlich<br />
festzuhalten, am Jahresende wage ich zudem seit einigen<br />
Riflessioni sulla<br />
Commemorazione dei Defunti<br />
Vi è già successo? Trasmettono una canzone per radio che rimane<br />
collegata ad un determinato periodo della nostra vita,<br />
… ma a pensarci bene, il cantante già da tempo non è più fra<br />
i vivi. Sempre più spesso mi capita di guardare dei film in tv i<br />
cui protagonisti oramai non sono più tra noi. Siamo arrivati al<br />
punto che i miei figli sembrano non<br />
aspettare altro che pronunci la fatidica<br />
frase: «Purtroppo, anche questo/a<br />
è già morto/a». Certo, una<br />
volta non era soltanto diverso il Natale<br />
(e qui mi viene subito in mente<br />
una storica scenetta del grande<br />
umorista tedesco Loriot, mancato il<br />
22 agosto 20<strong>11</strong>), ma forse in generale<br />
esistevano più artisti e star che,<br />
al di là dei gusti delle differenti generazioni,<br />
sfornavano canzoni<br />
ascoltate e canticchiate da grandi e<br />
piccoli, o film che dicevano qualcosa<br />
a nonni, genitori e bambini. Il fatto<br />
che questi artisti che hanno lasciato<br />
un segno nella memoria di tante<br />
persone, a volte persino servendo<br />
da modello di vita da seguire o semplicemente<br />
in grado di far divertire<br />
in modo intelligente, risultino «in<br />
via d’estinzione», può essere considerato<br />
naturale.<br />
Al Capodanno 1999/2000 avevo<br />
cercato di fare mente locale per ricordarmi<br />
tutti coloro che dovevamo<br />
lasciare nel vecchio Millennio e già<br />
anche soltanto a livello privato arrivai ad un numero considerevole<br />
di persone. Quest’anno, ho già dovuto scrivere tre lettere<br />
di condoglianze – tre donne che avevano svolto un ruolo<br />
importante della mia vita o quella di persone che mi stanno vicine<br />
erano mancate senza o con poco preavviso. Al confronto,<br />
ho registrato soltanto un matrimonio e una nascita – e il 20<strong>11</strong><br />
non è neanche un anno bisesto che secondo un detto italiano<br />
far rima con funesto.<br />
Anche l’ultima edizione di <strong>MITEINANDER</strong>/INSIEME aveva – a<br />
vostra insaputa – un’ombra funesta. Uno degli amici più stretti<br />
della nostra traduttrice Maria-Clara Finetti per diversi mesi<br />
era stato «curato» in base ad una diagnosi sbagliata e a luglio<br />
si trovò da un giorno all’altro confrontato dalla diagnosi altrettanto<br />
corretta quanto atroce: cancro ai polmoni in fase<br />
terminale. Cito qui di seguito dalla mail che mi ha mandato<br />
Maria Clara Finetti prima della consegna dell’ultima traduzione<br />
rimasta in sospeso:<br />
«Francesco se ne è andato ieri attorniato dai fratelli e da noi<br />
amici, la malattia è stata fulminante, io sono serena, penso<br />
che non dobbiamo essere tristi ma felici per aver avuto la fortuna<br />
di conoscerlo e di essere suoi amici. Ti chiedo di pregare<br />
per lui. Ti abbraccio.»<br />
Tutto questo mi ha dato da pensare. Mi ha colpito quanto la<br />
morte si stesse insinuando nella mia vita. Anche mettendoci<br />
tutta la dovuta razionalità, ad ogni notizia di un altro morto<br />
mi sento sbriciolare via un pezzo di infanzia e giovinezza.<br />
177
Jahren einen Rückblick<br />
auf die vergangenen<br />
12 Monate<br />
aus Sicht meiner<br />
Familie, damit<br />
nicht nur alte Erinnerungen<br />
bewahrt,<br />
sondern auch jüngere<br />
Erfahrungen<br />
eingefangen werden.<br />
Hierbei stehen<br />
– zum Glück – weiterhin<br />
die Lebenden<br />
im Mittelpunkt.<br />
Und doch – die Verstorbenen sind mitten unter uns, durch<br />
ihre Ansichten, ihre Lieblingssätze, und einiges von dem, was<br />
die im Laufe ihres Lebens selbst produziert oder geschätzt<br />
haben. So bin ich froh, dass wir uns am Totensonntag wieder<br />
der Verstorbenen ganz offiziell, aber ohne Totenkult erinnern<br />
dürfen. Bei uns in Turin geschieht das durch Entzünden einiger<br />
Kerzen am Altar und ein stilles Gebet. Wer möchte, kann<br />
auch die Verstorbenen des laufenden Jahres namentlich erwähnen<br />
und durch einige Worte deren Bedeutung für das eigene<br />
Leben kurz skizzieren. Für mich ist das ein kleiner Ausgleich<br />
für meine geographisch bedingte Abwesenheit bei den<br />
meisten Beerdigungen in Deutschland und die Tatsache, dass<br />
mir die katholische Standardtrauerfeier in Italien nichts gibt,<br />
um den Verlust eines liebgewonnenen Menschen zu überwinden.<br />
Zu sehr bin ich damit großgeworden,<br />
dass sowohl evangelische<br />
Pastoren als auch freie Redner mindestens<br />
einen Teil der Trauerfeier<br />
der Würdigung der Lebensgeschichte<br />
des Verstorbenen widmen.<br />
Beim anschließenden »Leichenschmaus«<br />
– in Bremen oft mit<br />
Hühnersuppe, stets mit Butterkuchen<br />
– darf dann nach den Tränen<br />
auch wieder gelacht werden, weil<br />
viele der Trauergäste alte und neue<br />
Anekdoten zum Besten geben. An<br />
der Stelle berühren sich Leben und<br />
Tod ganz deutlich und bewusst –<br />
das ist tröstlich. Vor zwei Jahren erlebte<br />
ich eine Trauerfeier, bei der<br />
die Verstorbene noch zu Lebzeiten<br />
alle Details, inklusive der musikalischen<br />
Gestaltung, schriftlich festgehalten<br />
hatte, damit auch dieses letzte, unvermeidliche Kapitel<br />
ihres Lebens mit hilfreichen Hinweisen für ihre Hinterbliebenen<br />
würdig und in ihrem Sinne abgeschlossen werden<br />
konnte.<br />
Bis unsere eigene Stunde schlägt, müssen wir häufig Abschied<br />
von anderen nehmen, die Spuren in unserem Leben<br />
hinterlassen haben. Bei aller Trauer wäre es wohl weise, sich<br />
die Worte des Hogwarts-Schulleiters Albus Dumbledore<br />
(Harry Potter und der Stein der Weisen) zu eigen zu machen:<br />
»Schließlich ist der Tod für den gut vorbereiteten Geist nur<br />
das nächste große Abenteuer.« Gleichzeitig hoffen wir ganz<br />
menschlich, noch möglichst viel Zeit für die »Vorbereitung<br />
des Geistes« zur Verfügung zu haben. Diese sinnvoll genutzte<br />
Lebenszeit wünsche ich uns allen.<br />
Sabine Wolters – Foto: www.gemeindebrief.de<br />
178<br />
Quando scrivo le lettere di cordoglio,<br />
provo a inserire almeno una parte delle<br />
mie memorie collegate al defunto/la defunta;<br />
alla fine dell’anno passo in rassegna<br />
quanto era successo di memorabile<br />
dal punto di vista della nostra famiglia<br />
nei dodici mesi scorsi per non coltivare<br />
soltanto i vecchi ricordi, ma lasciare<br />
anche qualcosa di scritto delle esperienze<br />
più recenti. Per fortuna, in questa retrospettiva<br />
annuale continuano a essere i<br />
vivi al centro dell’interesse.<br />
Eppure – i morti sono in mezzo a noi,<br />
quando ci ricordiamo dei loro punti di<br />
vista, delle loro frasi preferite o di quanto<br />
abbiano prodotto o stimato durante la loro vita. Sono lieta<br />
che il Giorno dei Morti ci darà anche quest’anno l’occasione<br />
per ricordare i defunti in modo ufficiale, ma sobrio. Nella nostra<br />
comunità di Torino accendiamo alcune candele sull’altare<br />
pronunciando una preghiera in silenzio. Chi vuole, può anche<br />
citare ad alta voce i defunti dell’anno in corso accennando al<br />
significato che hanno avuto per la propria vita. Per me rappresenta<br />
la possibilità di compensare un minimo la mia assenza<br />
fisica alla maggior parte dei funerali che si svolgono in Germania<br />
nonché la lacuna lasciata da una persona amata che il funerale<br />
cattolico standard in Italia non riesce a colmare. Sono<br />
cresciuta in un ambiente in cui era normale aspettarsi da un<br />
pastore evangelico, ma anche da un oratore laico, che dedicasse<br />
almeno una parte della funzione al riassunto della vita<br />
terrena del defunto. Secondo la<br />
tradizione, dopo il funerale si<br />
mangiava ancora un boccone<br />
insieme, a Brema spesso un<br />
brodo di gallina, ma sempre<br />
anche una specialità locale con<br />
burro, zucchero e mandorle, e<br />
asciugando le lacrime del funerale,<br />
a quel punto era anche<br />
ammesso ridere nuovamente<br />
insieme, ascoltando gli aneddoti<br />
relativi al defunto immancabilmente<br />
raccontati da qualche<br />
parente o amico. In questi<br />
momenti vita e morte si avvicinano<br />
e questa è una grande<br />
consolazione. Due anni fa ero<br />
presente ad un funerale che seguiva<br />
alla lettera le disposizioni<br />
scritte a suo tempo dalla signora<br />
defunta. Aveva delineato tutta la cerimonia, musica inclusa,<br />
per rendere più facile il compito ai parenti di preparare<br />
anche quest’ultimo capitolo della sua vita in modo dignitoso e<br />
secondo i suoi desideri.<br />
Fin quando non sarà arrivata la nostra ora, saremo spesso costretti<br />
a dire addio a chi ha lasciato delle tracce nella nostra<br />
vita. Lasciando il debito spazio al lutto, sarebbe comunque<br />
saggio ascoltare le parole del Preside di Hogwarts, Albus Silente<br />
(Harry Potter e la Pietra filosofale): «In fin dei conti, per una<br />
mente ben organizzata, la morte non è che una nuova, grande<br />
avventura.» Intanto, noi comuni mortali speriamo umanamente<br />
che ci resti più tempo possibile per «organizzare la<br />
mente». Auguro a tutti noi di usare bene il tempo che ci è concesso.<br />
Sabine Wolters – Foto: www.gemeindebrief.de
Die Patientenverfügung<br />
in Deutschland und Italien<br />
Wenn das Leben eines Menschen zu Ende geht oder in medizinisch<br />
schwierige oder aussichtslose Situationen gerät, stellen<br />
sich angesichts der Möglichkeiten moderner Medizin<br />
viele Fragen.<br />
Wann ist Lebensverlängerung durch medizinische Maßnahme<br />
sinnvoll und schenkt gute Lebenszeit; wann ist es angebrachter,<br />
sie zu unterlassen, weil sie nur das Sterben hinauszögert,<br />
oder weil ein Leben verlängert<br />
wird, das der Patient so nicht<br />
mehr führen will und kann? Soll<br />
auf Lebensverlängerung verzichtet<br />
und nur etwas zur Linderung von<br />
Schmerzen und Beschwerden<br />
getan werden (Palliativmedizin)?<br />
Darf eine lebensverkürzende Nebenwirkung<br />
von Schmerzmitteln<br />
in Kauf genommen werden?<br />
Wann ist das Unterlassen einer Behandlung<br />
die bessere Lösung,<br />
wann führt sie zu einer Lebensverkürzung,<br />
die vielleicht auch ethische<br />
oder rechtliche Probleme aufwirft? Sollte noch künstlich,<br />
durch Sonde, ernährt oder intravenös Flüssigkeit zugeführt<br />
werden? Darf ein Beatmungsgerät abgeschaltet werden?<br />
Der hier betroffene Patient ist unter Umständen nicht mehr<br />
entscheidungsfähig oder kann seine Meinung nicht äußern.<br />
Sein Selbstbestimmungsrecht kann auch in Konflikt geraten<br />
mit dem ärztlichen Auftrag, Leben zu erhalten und zu heilen,<br />
oder mit ethischen und weltanschaulichen Wertungen der<br />
Beteiligten. Die Gefahr besteht, dass das Recht des Patienten<br />
auf Selbstbestimmung nicht genügend beachtet wird.<br />
Mit einer Patientenverfügung (in Italien: testamento biologico<br />
oder dichiarazioni anticipate di trattamento oder direttive<br />
di fine vita) äußert eine einwilligungsfähige volljährige Person<br />
schriftlich rechtzeitig ihren Willen in Bezug auf zukünftige<br />
Krankheitssituationen und übt so ihr Selbstbestimmungsrecht<br />
als Patient vorsorglich aus, für den Fall, dass sie eines Tages,<br />
wenn der Behandlungsbedarf eintritt, nicht mehr dazu in der<br />
Lage ist. Zugleich mit der Patientenverfügung wird in der<br />
Regel ein Vorsorgebevollmächtigter, in Italien ein fiduciario<br />
benannt.<br />
Die Patientenverfügung kann für behandelnde Ärzte, Angehörige<br />
und Betreuende eine verbindliche Entscheidungsgrundlage<br />
sein, wenn<br />
diese Willensäußerung des Patienten in dem Land, in dem<br />
er lebt, rechtlich vorgesehen und für die Ärzte bindend ist<br />
die Patientenverfügung, natürlich, in der Sprache des Landes<br />
verfasst ist, so dass behandelnde Ärzte sie auch verstehen<br />
können<br />
sie sorgfältig, unter Beachtung der damit verbundenen<br />
Probleme und der im jeweiligen Land geltenden Gesetzgebung<br />
formuliert ist, der Patient also nicht z.B. Unterlassungen<br />
von Behandlungen oder lebensverkürzende Maßnahmen<br />
verlangt, die aufgrund der geltenden Gesetze dem<br />
Arzt nicht erlaubt sind.<br />
Testamento biologico (Italia) e<br />
«Patientenverfügung» (Germania)<br />
Quando la vita di una persona sta volgendo al termine o si<br />
trova, dal punto di vista medico, in una situazione difficile o<br />
senza via d’uscita, vengono sollevate molte questioni riguardo<br />
alle possibilità della medicina moderna.<br />
Quando risulta sensato il prolungamento della vita attraverso<br />
misure mediche? Quando è, invece, meglio tralasciarle perché<br />
procrastinano soltanto la morte o perché prolungano una vita<br />
che il paziente non vuole e<br />
non può più sopportare<br />
oltre? Bisogna rinunciare al<br />
prolungamento della vita e<br />
fare solo qualcosa per lenire<br />
i dolori ed i disturbi (medicina<br />
palliativa)? Si può mettere<br />
in conto anche un accorciamento<br />
della vita<br />
come effetto secondario<br />
degli analgesici? Quando<br />
risulta essere la soluzione<br />
migliore la sospensione<br />
della cura, e quando invece<br />
questa tende ad abbreviare la vita, sollevando così anche questioni<br />
etiche e giuridiche? Si può continuare ad alimentare o<br />
ad idratare artificialmente? Si può staccare un respiratore?<br />
Il paziente coinvolto, in determinate circostanze, non è più in<br />
grado di decidere o non può esprimere la sua opinione. Il suo<br />
diritto all’autodeterminazione può entrare anche in conflitto<br />
con il compito del medico di mantenere in vita e di curare, o<br />
con le valutazioni etiche e ideologiche delle persone coinvolte.<br />
Esiste il rischio che non venga sufficientemente rispettato il diritto<br />
all’autodeterminazione del paziente.<br />
Con una «Patientenverfügung» (in italiano: testamento biologico<br />
o dichiarazioni anticipate di trattamento o direttive di<br />
fine vita) una persona maggiorenne in grado di intendere<br />
esprime in anticipo e per iscritto la propria volontà sull’eventualità<br />
futura di una malattia, esprimendo così il proprio diritto<br />
all’autodeterminazione nel caso che un giorno, quando risulti<br />
necessario un trattamento del genere, non sia più in<br />
grado di gestirlo direttamente.<br />
Contemporaneamente alle dichiarazioni anticipate di trattamento,<br />
viene nominata di regola una persona incaricata, indicata<br />
in Italia col termine «fiduciario».<br />
La «Patientenverfügung» può essere una base vincolante per<br />
le decisioni che devono prendere i medici, i familiari e coloro<br />
che assistono il paziente, quando<br />
l’espressione della volontà del paziente è prevista dalla giurisdizione<br />
del paese in cui vive ed è vincolante per i medici<br />
le dichiarazioni anticipate di trattamento sono redatte, naturalmente,<br />
nella lingua del paese, così che anche i medici<br />
curanti le possano capire<br />
è formulata con precisione e in considerazione dei problemi<br />
ad essa connessi e della giurisdizione vigente nel paese, il<br />
paziente quindi non può richiedere ad es. la sospensione del<br />
trattamento o misure che accorciano la vita che non siano<br />
permesse al medico dalle leggi vigenti.<br />
179
Wer in Italien lebt, kann sich also nicht nach<br />
den schon erheblich weitergehenden Möglichkeiten<br />
einer Patientenverfügung in<br />
Deutschland richten, sondern muss sich mit<br />
der Situation in Italien auseinandersetzen.<br />
In Deutschland bestand seit 2003 durch<br />
Gerichtsbeschluss eine Verbindlichkeit von<br />
Patientenverfügungen, aber mit einer Reichweitenbegrenzung,<br />
wonach dem Willen<br />
eines Patienten, auf lebenserhaltende Maßnahmen<br />
zu verzichten, nur gefolgt werden<br />
durfte, wenn der Tod nahe bevorstand. Seit<br />
1.9.2009 ist die verbindliche Geltung von<br />
Patientenverfügungen gesetzlich geregelt,<br />
unabhängig von Art und Stadium der Erkrankung eines Betreuten.<br />
Es könnte also z.B. ein Motorradfahrer für den Fall<br />
eines Unfalls mit wahrscheinlicher Folge der Querschnittslähmung<br />
eine Lebensrettung durch intensivmedizinische Maßnahmen<br />
ablehnen. Die unbegrenzte Reichweite der neuen<br />
Regelung wirft ethische und weltanschauliche Probleme auf<br />
und war im Vorfeld des Gesetzesbeschlusses umstritten, besonders<br />
die Frage des Umgangs mit im Koma befindlichen<br />
Patienten und die Absetzung von künstlicher Ernährung und<br />
Beatmung.<br />
So sieht nur ein Teil der von vielen verschiedenen Organisationen<br />
formulierten Vorschläge und Formulare für Patientenverfügungen<br />
eine unbegrenzte Reichweite vor oder bietet<br />
verschiedene Möglichkeiten zum Ankreuzen, wie z.B. der Fragebogen<br />
für eine »Optimale Patientenverfügung« des Humanistischen<br />
Verbands Deutschland und die »Standard-Patientenverfügung<br />
20<strong>11</strong> plus«.<br />
Die von den christlichen Kirchen in Deutschland erarbeitete<br />
»Christliche Patientenverfügung« hingegen ist eingeschränkt<br />
auf den Sterbeprozess oder das Endstadium einer unheilbaren,<br />
tödlich verlaufenden Krankheit.<br />
Die seit 2009 geregelte Verbindlichkeit von Patientenverfügungen<br />
und die Ausdehnung ihrer Reichweite über todesnahe<br />
Situationen hinaus hat 2010 zu einer erheblichen Überarbeitung<br />
der 1999 erschienenen »Christlichen Patientenverfügung«<br />
geführt. Die Handreichung »Christliche Patientenvorsorge«<br />
ist nun ein Paket von Formularen und Informationen<br />
zu den Themen: Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung,<br />
Patientenverfügung, Äußerung von Behandlungswünschen.<br />
Sie berücksichtigt theologisch-ethische Aspekte eines<br />
christlichen Umganges mit dem Ende des irdischen Lebens<br />
und enthält hilfreiche präzise Definitionen der verschiedenen<br />
Formen von Sterbebegleitung und Sterbehilfe:<br />
passive Sterbehilfe (auch: Behandlungsverzicht oder Behandlungsbegrenzung,<br />
also Verzicht auf lebenserhaltende<br />
medizinische Maßnahmen)<br />
indirekte Sterbehilfe (durch schmerzstillende Medikamente,<br />
die auch als unbeabsichtigte Nebenfolge den Todeseintritt<br />
beschleunigen können)<br />
aktive Sterbehilfe (als gezielte Tötung von Menschen z.B.<br />
durch die Verabreichung eines den Tod herbeiführenden<br />
Präparates – in Deutschland gesetzlich verboten und strafrechtlich<br />
verfolgt)<br />
assistierter Suizid bzw. Beihilfe zur Selbsttötung bzw. »Freitodbegleitung«<br />
(in Deutschland straffrei, aber es wird deutlich<br />
erwähnt, dass sie aus ethischer Sicht und nach Meinung<br />
der Kirchen abzulehnen sei).<br />
180<br />
Chi vive in Italia quindi non può orientarsi<br />
secondo le possibilità più ampie date dal testamento<br />
biologico in Germania, ma deve<br />
regolarsi in conformità alla situazione in Italia.<br />
In Germania già dal 2003, attraverso delibera<br />
del tribunale, i testamenti biologici hanno<br />
carattere vincolante, ma con una limitazione<br />
della portata, per cui la volontà del paziente<br />
di rinunciare a misure che lo mantengano in<br />
vita, poteva essere rispettata solo nel caso in<br />
cui la morte fosse imminente. Dal 1.9.2009<br />
la validità vincolante del testamento biologico<br />
è regolata dalla legge, indipendentemente<br />
dal tipo e dallo stadio della malattia di un paziente. Ad es.<br />
un motociclista in caso di incidente con probabile conseguenza<br />
di diventare paraplegico potrebbe rifiutare misure di medicina<br />
intensiva che gli salverebbero la vita. La portata illimitata<br />
della nuova regolamentazione solleva questioni etiche ed<br />
ideologiche e prima della legge risultava controversa soprattutto<br />
la questione di come gestire i pazienti in coma e la sospensione<br />
dell’alimentazione e della respirazione artificiale.<br />
Quindi solo una parte delle numerose proposte e dei moduli<br />
delle differenti organizzazioni per i testamenti biologici prevede<br />
una portata illimitata o offre diverse possibilità di scelta,<br />
come ad es. il questionario per una «Patientenverfügung ottimale»<br />
dell’Associazione umanistica tedesca e la «Patientenverfügung-Standard<br />
20<strong>11</strong> plus».<br />
La «Christliche Patientenverfügung» elaborata dalle Chiese<br />
cristiane in Germania invece è limitata al processo di morte o<br />
allo stadio terminale di una malattia incurabile, che conduce<br />
alla morte.<br />
Il carattere vincolante dei testamenti biologici dal 2009 e<br />
l’estensione della loro portata anche a situazioni di vicinanza<br />
della morte ha condotto nel 2010 ad una sostanziale rielaborazione<br />
della «Christliche Patientenverfügung» pubblicata<br />
nel 1999. L’aiuto «Christliche Patientenvorsorge» è ora un<br />
pacchetto di moduli e di informazioni sui seguenti temi: delega<br />
preventiva, direttive sull’assistenza, direttive di fine vita,<br />
espressione dei desideri di trattamento. Prende in considerazione<br />
aspetti teologici ed etici di un approccio cristiano nei<br />
confronti della fine della vita terrena ed include utili e precise<br />
definizioni delle diverse forme di accompagnamento ed aiuto<br />
nel morire:<br />
eutanasia passiva (anche: rinuncia alla cura o limitazione<br />
della cura, quindi rinuncia a misure mediche per il mantenimento<br />
della vita). Qui, non si tratta di eutanasia nel senso<br />
di uccidere, ma di un «lasciare morire». Infatti, la parola che<br />
di solito viene usata in Germania, «Sterbehilfe», esattamente<br />
significa «aiuto a/nel morire».<br />
eutanasia indiretta (attraverso farmaci analgesici che possono<br />
anche accelerare la morte in quanto effetto secondario<br />
involontario). Anche in questo caso, non si tratta di eutanasia,<br />
ma di un «accettare il rischio di morte», e la parola che<br />
si usa in Germania è sempre «aiutare a/nel morire».<br />
eutanasia attiva (come uccisione mirata di persone, ad es.<br />
attraverso la somministrazione di un preparato che procuri<br />
la morte – in Germania è vietata dalla legge e penalmente<br />
sanzionata). Qui, si tratta di «eutanasia» nel senso di dare<br />
la morte, uccidere, sebbene la parola usata in Germania sia<br />
sempre «aiuto a morire».
In Italien gibt es noch keine gesetzliche Regelung. Nach verschiedenen<br />
Gesetzesvorschlägen 1984, 1999 und 2000<br />
wurde die Debatte in den Jahren 2006 und 2008/9 sehr angeheizt<br />
durch den Tod von Piergiorgio Welby 2006 (der,<br />
schwer körperbehindert, im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte<br />
um Abstellen des Atemgerätes gebeten hatte) und Eluana Englaro,<br />
die 2009 nach 17 Jahren Wachkoma durch Einstellen<br />
der künstlichen Ernährung und Flüssigkeitszufuhr starb. Es<br />
kommt schnell zu überideologisierten Debatten, die Grenzen<br />
zwischen Vermeidung von »accanimento terapeutico«, also<br />
sinnloser Sterbensverlängerung, und »eutanasia« verwischen<br />
sich, und es gibt zu wenig Gespür dafür, dass diese Dinge<br />
sorgfältig auseinandergehalten werden müssen (wie die Begriffsklärungen<br />
der deutschen »christlichen Patientenverfügung«<br />
es z.B. tun). In der italienischen Sprache gibt es zudem<br />
kein Wort wie das deutsche Wort »Sterbehilfe« mit seiner<br />
doppelten Bedeutung von »Hilfe, zu sterben« und »Hilfe und<br />
Begleitung beim Sterben«. Das stattdessen oft verwendete<br />
Wort »eutanasia« weckt sofort böse Assoziationen<br />
und lenkt die Diskussion schnell<br />
in die Richtung einer heftigen Ablehnung<br />
der »Tötung« von Menschen, auch da, wo<br />
es eigentlich um Sterbenlassen geht.<br />
Am 12.7.20<strong>11</strong> passierte das »Ddl (disegno<br />
di legge) Calabrò« das Parlament und<br />
muss nun noch durch den Senat gehen.<br />
Statt ein »Ermöglichungsgesetz« zu sein,<br />
das eine wirkliche Mitsprache nicht mehr<br />
äußerungsfähiger Patienten durch vorherige<br />
schriftliche Willensäußerung garantiert,<br />
hat es eher den Charakter eines »Verhinderungsgesetzes«.<br />
In Artikel 3, dem Kern des Gesetzesvorschlages,<br />
der Inhalte und Grenzen der dichiarazione<br />
anticipata di trattamento bestimmt, werden<br />
künstliche Ernährung und Flüssigkeitszufuhr deutlich vom Patientenwillen<br />
ausgenommen. Die Begründung dafür ist, dass<br />
sie Basisversorgung (sostegno vitale) seien und dazu bestimmt,<br />
bis zum Lebensende Leiden zu erleichtern (während<br />
sie in Deutschland juristisch und in der medizinischen Wissenschaft<br />
und Praxis als therapeutische Maßnahmen gelten, in<br />
die der Patient einwilligen muss). Offensichtlich sollen damit<br />
weitere »Fälle Eluana Englaro« verhindert werden.<br />
Es ist vorgesehen, dass eine dichiarazione anticipata 5 Jahre<br />
gilt, vom Hausarzt mit unterschrieben, in einem dafür bestimmten<br />
ASL-Büro (Gesundheitsamt) registriert und über<br />
dieses an ein nationales Register weitergeleitet wird. Ein fiduciario<br />
kann bestimmt werden (entsprechend dem in<br />
Deutschland vorgesehenen Vorsorgebevollmächtigten), der<br />
zusammen mit dem behandelnden Arzt für die Umsetzung<br />
des Patientenwillens verantwortlich ist.<br />
Der Geltungsbereich der dichiarazione anticipata ist sehr begrenzt:<br />
Wenn der Patient sich im stato vegetativo, also einem<br />
komaähnlichen Zustand, befindet. Sie gilt nicht in Notfällen<br />
oder bei Lebensgefahr. Die Patientenwünsche in der dichiarazione<br />
anticipata werden vom behandelnden Arzt »in Betracht<br />
gezogen« (es heißt nicht ausdrücklich, dass er sie befolgen<br />
muss); der Arzt darf keine Wünsche des Patienten berücksichtigen,<br />
die zum Ziel haben, seinen Tod zu verursachen;<br />
bei Meinungsverschiedenheiten zwischen Arzt und Fiduciario<br />
muss der Arzt sich nicht an die Meinung des vorgesehenen<br />
Vermittlungsausschusses halten.<br />
suicidio assistito, ovvero aiuto al suicidio o «accompagnamento<br />
nel suicidio» (in Germania non è penalmente sanzionato,<br />
ma viene chiaramente indicato che dal punto di vista<br />
etico secondo le Chiese va rifiutato).<br />
In Italia non esiste ancora una legislazione a riguardo. Dopo<br />
diverse proposte di legge nel 1984, 1999 e 2000 il dibattito<br />
negli anni 2006 e 2008/9 si è molto acceso attraverso la<br />
morte di Piergiorgio Welby nel 2006 (gravemente invalido,<br />
che nel pieno delle sue facoltà mentali aveva richiesto di staccare<br />
il respiratore) ed Eluana Englaro, che è morta nel 2009<br />
dopo 17 anni di coma vigile e la sospensione dell’alimentazione<br />
e dell’idratazione artificiali. Si giunge presto a dibattiti eccessivamente<br />
ideologizzati che confondono i confini fra l’evitare<br />
l’«accanimento terapeutico», quindi un prolungamento insensato<br />
del morire e l’«eutanasia», ed esiste troppa poca sensibilità<br />
per distinguere accuratamente le cose (come viene<br />
fatto ad es. nella definizione dei termini della «christliche Patientenverfügung»<br />
tedesca). Nella lingua italiana inoltre<br />
non c’è una parola come «Sterbehilfe» che<br />
abbia il doppio significato di «aiuto a morire»<br />
ed «aiuto ed accompagnamento nel morire».<br />
Il termine «eutanasia» invece, spesso utilizzato,<br />
suscita subito associazioni negative e<br />
sposta velocemente la discussione nella direzione<br />
di un violento rifiuto dell’«uccisione» di<br />
persone anche quando si tratta in fondo di<br />
lasciare morire.<br />
Il 12.7.20<strong>11</strong> il «Ddl (disegno di legge) Calabrò»<br />
è stato approvato in Parlamento e ora<br />
deve passare al Senato. Invece di essere una<br />
«legge che permette di fare qualcosa», che<br />
garantisca una reale voce in capitolo attraverso<br />
l’espressione scritta anticipata delle volontà<br />
di un paziente che non può più esprimersi,<br />
ha il carattere di una «legge di impedimento».<br />
Nell’articolo 3, il nucleo della proposta di legge, che determina<br />
i contenuti ed i limiti della dichiarazione anticipata di trattamento,<br />
l’alimentazione e l’idratazione artificiali vengono<br />
chiaramente escluse dalla volontà del paziente. La motivazione<br />
è che si tratti di sostegno di base (sostegno vitale) destinato<br />
ad alleviare le sofferenze fino alla fine della vita (mentre in<br />
Germania giuridicamente e nella scienza e prassi medica<br />
viene considerato come una misura terapeutica a cui il paziente<br />
deve acconsentire). Evidentemente in questo modo si vogliono<br />
evitare altri «casi Eluana Englaro».<br />
L’ambito di validità delle dichiarazioni anticipate è molto limitato:<br />
è valido solo se il paziente si trova nello stato vegetativo,<br />
quindi in uno stato simile al coma. Non è valido in casi<br />
d’emergenza o in caso di pericolo di vita. I desideri del paziente<br />
nelle dichiarazioni anticipate vengono «presi in considerazione»<br />
dal medico curante (non si dice quindi espressamente<br />
che li deve osservare); il medico non può prendere in considerazione<br />
i desideri del paziente che hanno l’obiettivo di provocare<br />
la morte; in caso di divergenza di opinione fra il medico e<br />
il fiduciario, il medico non deve attenersi all’opinione della<br />
commissione di mediazione prevista.<br />
Tutti questi limiti minano il significato del testamento biologico<br />
e sollevano la questione su cosa potrebbe ancora essere il<br />
contenuto sensato di un tale documento.<br />
Dal 2009, mentre era in pieno corso il dibattito per una legge<br />
sulle dichiarazioni anticipate di trattamento, molti comuni,<br />
associazioni private ed anche un gran numero di comunità<br />
181
All diese Einschränkungen höhlen die Bedeutung des testamento<br />
biologico aus und lassen die Frage aufkommen, was<br />
nun überhaupt noch sinnvollerweise der Inhalt eines testamento<br />
biologico sein könnte.<br />
Seit 2009, während die Debatte um ein italienisches Patientenverfügungsgesetzes<br />
in vollem Gang war, haben viele politische<br />
Gemeinden, private Vereinigungen und auch eine<br />
ganze Zahl evangelischer Kirchengemeinden (besonders Waldenser<br />
und Methodisten) Register angelegt, in denen dichiarazioni<br />
anticipate hinterlegt werden konnten. Die Frage ist,<br />
welchen Wert die dort schon hinterlegten Verfügungen noch<br />
haben, wenn der Gesetzesvorschlag Calabrò auch im Senat<br />
durchkommen sollte.<br />
Vieles ist also in Bewegung, in Deutschland und in Italien, was<br />
die Versorgung von Patienten am Lebensende und in Extremsituationen<br />
betrifft und die Berücksichtigung von Patientenwünschen<br />
in den schwierigen Grenzbereichen zwischen Lebensverlängerung<br />
oder bloßem palliativen Schutz vor<br />
Schmerzen, zwischen Sterbenlassen oder vorzeitiger Lebensbeendigung.<br />
Wir Christinnen und Christen sind hier gefragt,<br />
uns dafür einzusetzen, dass Selbstbestimmung respektiert<br />
und Bürger vom Staat nicht bevormundet werden, dass aber<br />
auch die »Ehrfurcht vor dem Leben, das leben will«, wie Albert<br />
Schweizer es ausdrückte, das notwendige Gewicht bekommt.<br />
Katja Krummacher, Rom<br />
Illustrationen: www.gemeindebrief.de<br />
Unterwegs in der Ukraine<br />
Wir waren in diesem Sommer in der Ukraine unterwegs auf<br />
Spurensuche: Was ist noch von der vergangenen Welt des<br />
habsburgischen Österreich erkennbar, was ist aus Zentren jüdischer<br />
Kultur und jüdischen Lebens wie Czernowitz oder<br />
Brody noch übrig; wie sieht heute das Land aus, in dem damals<br />
unsere Väter den Krieg mitmachten? Was hatten die<br />
Ukrainer damals erlitten? Überhaupt: Was für ein Staat ist<br />
diese neue selbständige Ukraine zwischen Kiew, Lemberg und<br />
Jalta eigentlich heute? Sie liegt so weitab von unserer westlichen<br />
Erfahrungswelt.<br />
Es war eine organisierte Reise mit vollem Programm.<br />
Wenn man gemeint hatte, hier der Welt des jüdischen Shtetl<br />
noch irgendwo wieder zu begegnen, so hatte man sich<br />
geirrt. Synagogen waren zerstört, ausgelöscht, wie wir nur zu<br />
genau wissen. Andere waren etwa<br />
Kinos geworden – und überhaupt:<br />
Wer von den wenigen im Lande verbliebenen<br />
Juden sollte sie denn besuchen?<br />
In Joseph Roths Geburtsort<br />
Brody stand ein Synagogen-Rest,<br />
eindrucksvoll noch als Ruine mit eingestürztem<br />
Dach und voller Kraut.<br />
Wie es den Juden jahrhundertelang<br />
in diesem Galizien ergangen war, im<br />
182<br />
evangeliche (soprattutto valdesi e metodiste) avevano creato<br />
dei registri dove si potevano depositare le dichiarazioni anticipate.<br />
La questione è quale valore avranno ancora le disposizioni<br />
già consegnate se la proposta di legge Calabrò dovesse<br />
passare anche al Senato.<br />
Si stanno muovendo molte cose, in Germania e in Italia, per<br />
quello che riguarda l’assistenza dei pazienti terminali ed in situazioni<br />
estreme e la considerazione dei desideri dei pazienti<br />
in ambiti di confine difficili fra il prolungamento della vita o la<br />
mera tutela palliativa dal dolore, fra il lasciar morire o il porre<br />
fine alla vita anticipatamente. Noi cristiane e cristiani dobbiamo<br />
impegnarci per il rispetto dell’autodeterminazione e affinché<br />
i cittadini non vengano messi sotto tutela dallo Stato, ma<br />
anche per dare il peso necessario al «profondo rispetto della<br />
vita che vuole vivere», come diceva Albert Schweizer.<br />
Katja Krummacher, Roma<br />
Traduzione: Maria Clara Finetti<br />
BLICK ÜBER DEN TELLERRAND NON SOLO NOI<br />
Synagoge Brody/Sinagoga Brody<br />
In giro per l’Ucraina<br />
Quest’estate siamo andati in giro per l’Ucraina alla ricerca di<br />
tracce chiedendoci: cosa c’è di ancora riconoscibile del mondo<br />
passato dell’Austria asburgica, cosa è rimasto dei centri di cultura<br />
e di vita ebraica come Cernivci o Brody; com’è oggi il<br />
paese, in cui allora i nostri padri hanno fatto la guerra? Cosa<br />
hanno patito allora gli ucraini? Soprattutto: che tipo di stato è<br />
oggi questa nuova Ucraina indipendente, fra Kiev, Leopoli e<br />
Jalta? È così distante dalla nostra realtà occidentale.<br />
È stato un viaggio organizzato con un programma intenso.<br />
Se si fosse pensato di incontrare ancora da qualche parte il<br />
mondo dello Shtetl ebraico [n.d.r.: agglomerato urbano abitato<br />
principalmente da ebrei, da non confondere con il ghetto] ci<br />
si sarebbe sbagliati. Le sinagoghe sono state distrutte, cancellate,<br />
come sappiamo fin troppo bene. Altre<br />
sono state trasformate, per esempio, in cinema,<br />
e comunque: chi le avrebbe dovute frequentare<br />
visti i pochi ebrei rimasti nel paese?<br />
Nel luogo di nascita di Joseph Roth, a Brody ci<br />
sono i resti di una sinagoga, ancora impressionante<br />
anche come rovina con il tetto sfondato<br />
e piena di erbacce. Abbiamo potuto sapere<br />
come se l’erano passata gli ebrei per secoli in<br />
questa Galizia, nel bene come nel male, visi-
Guten wie zuletzt im Bösen, darüber konnte man in Paul Celans<br />
Czernowitz eine – private – eindrucksvolle Ausstellung<br />
sehen: Lebensläufe und Photographien von Menschen, die in<br />
dieser Universitätsstadt kulturell und menschenfreundlich<br />
tätig gewesen waren, Geschäftsleute, Juristen, Bürger, liberale,<br />
gesetzestreue oder aufgeklärte Juden,<br />
Chassidim. Auf dem jüdischen Friedhof las<br />
man manche ihrer Namen inmitten wuchernden<br />
Gesträuchs. – In Czernowitz gehört<br />
das Geburtshaus Paul Celans und Rose<br />
Ausländers heute zum Besichtigungsprogramm.<br />
Aber die Bewohner der Stadt sind<br />
andere.<br />
Da waren inmitten pulsierenden Alltagslebens<br />
Kirchen zu besichtigen, meistens nach<br />
Verfall und entehrender Umnutzung aufwendig<br />
wiederhergestellt. Die neu übergoldeten Kuppeln der<br />
orthodoxen Kirchen glänzten heller, ihr Blau schimmerte tiefer.<br />
Oft wurde gemahnt, Frauen möchten bitte mit bedecktem<br />
Kopf eintreten in diese wohlgepflegten geistlichen<br />
Räume, wo von anderen, Frauen wie Männern, Alten wie Jungen<br />
intensiv Gebete gemurmelt und Kerzen entzündet wurden.<br />
Angerührt durch solch intensive Frömmigkeit, musste man<br />
dann allerdings unterscheiden: Diese Kirche unterstand dem<br />
Patriarchen von Moskau direkt, jene unterstand dem Metropoliten<br />
von Kiew; die dritte war autokephal ukrainisch; und<br />
jene vierte, ein wenig hellere und weniger mit Bildern angefüllte,<br />
war eine unierte, also griechisch-katholische Kirche. In<br />
die konnte man als Frau unbedeckten Hauptes eintreten, da<br />
tönte die Musik westlicher, »zeitüblicher«. So besuchten wir<br />
auch eine durch den Besuch von Papst Johannes Paul II. geehrte<br />
unierte Kirche (in Kamieniec Podolski): Deren Turm war<br />
in türkischer Zeit Minarett gewesen, man konnte es deutlich<br />
erkennen, obenauf stand jetzt die goldene Marienstatue. Es<br />
war klar: Einfach konnte der Umgang dieser Kirchengruppen<br />
miteinander nicht sein.<br />
Und es gab, man staune, zu neuem Leben erwachte evangelische<br />
Gemeinden, oft älteren Ursprungs als unsere römische.<br />
Auch ihre Kirchengebäude hatten lange<br />
verfallen, unnütz oder zweckentfremdet<br />
herumgestanden. Kaum war es nach<br />
dem Zerfall der Sowjetunion möglich,<br />
da begannen die wenigen verbliebenen<br />
deutschsprachigen Mitglieder, sich ihrer<br />
religiösen Vergangenheit wieder offen<br />
zu entsinnen. In Ivano-Frankovsk z. B.,<br />
dem früheren Stanislau, erinnert man<br />
mit einer Tafel an die Anstalten, die Pfarrer<br />
Theodor Zöckler dort nach dem Vorbild<br />
Bethels einmal aufgebaut hatte. Zu<br />
unserem Reiseprogramm gehörte auch<br />
ein Besuch in der evangelischen Paulskirche<br />
in Odessa. Nun öffnete sich die verfallene<br />
und später auch noch ausgebrannte<br />
Kirche wieder, umgebaut (nicht<br />
ohne Hilfe aus Deutschland, und besonders<br />
der bayerischen Landeskirche ver-<br />
bunden), hell und schön, und ausgestattet<br />
mit einer qualitätsvollen Orgel, die<br />
jeden Sonntag ein Konzert erlaubt. Der<br />
Friedhof Czernowitz/Cimitero Cernivci<br />
Paulskirche Odessa/<br />
<strong>Chiesa</strong> di S. Paolo Odessa<br />
tando un’impressionante esposizione privata nella Cernivci di<br />
Paul Celan: storie di vite e fotografie di persone che in questa<br />
città universitaria sono state attive culturalmente e filantropicamente,<br />
commercianti, giuristi, cittadini, ebrei liberali, ossequenti<br />
le leggi o Chassidim. Nel cimitero ebraico si leggono alcuni<br />
dei loro nomi in mezzo ad un<br />
proliferare di arbusti. – A Cernivci il<br />
programma di viaggio prevede la visita<br />
della casa natale di Paul Celan e<br />
Rose Ausländer. Ma chi ci abita oggi<br />
nella città, sono ben altri.<br />
Nel bel mezzo della vita pulsante<br />
dell’Ucraina di ogni giorno abbiamo<br />
visitato delle chiese che spesso, dopo<br />
la rovina e il riutilizzo non appropriato,<br />
sono state restaurate con<br />
sfarzo. Le cupole nuovamente dorate delle chiese ortodosse<br />
brillavano più luminosamente, il loro blu scintillava. Spesso<br />
c’era l’indicazione che le donne dovessero entrare a capo coperto<br />
in questi spazi spirituali molto curati dove altri, donne e<br />
uomini, vecchi e giovani, recitavano intensamente preghiere e<br />
accendevano candele.<br />
Toccati da una tale intensa religiosità, bisognava tuttavia differenziare:<br />
questa chiesa dipendeva direttamente dal patriarca<br />
di Mosca, quella dipendeva dal metropolita di Kiev; la terza<br />
era autocefala ucraina; e la quarta, più luminosa e più sobria,<br />
era una chiesa unita, quindi una chiesa greco-cattolica. In<br />
questa le donne potevano entrare anche senza con capo scoperto,<br />
la musica era più occidentale, più «consona al tempo».<br />
Così abbiamo visto anche una chiesa unita (a Kamieniec<br />
Podolski) che è stata onorata della visita di Papa Giovanni<br />
Paolo II. All’epoca dei turchi la torre della chiesa era stato un<br />
minareto, come si poteva facilmente riconoscere, alla cui sommità<br />
ora si erge la statua dorata della Madonna. Era chiaro:<br />
la convivenza fra queste chiese non sarebbe potuto essere<br />
facile.<br />
E c’erano, pensate, comunità evangeliche risuscitate, riportate<br />
in vita, spesso più antiche della nostra comunità romana.<br />
Anche i loro edifici ecclesiastici erano ridotti in rovina per<br />
molto tempo restando inutilizzati o riutilizzati<br />
in maniera impropria. Appena è stato<br />
possibile dopo il crollo dell’Unione Sovietica,<br />
i pochi membri di tradizione luteranotedesca<br />
rimasti iniziarono a recuperare il<br />
loro passato religioso. Ad Ivano-Frankovsk,<br />
ad esempio, la Stanislau di una volta, una<br />
targa ricorda gli istituti che il pastore evangelico<br />
Theodor Zöckler aveva fatto costruire<br />
seguendo il modello di Bethel. Il nostro<br />
programma di viaggio prevedeva anche<br />
una visita alla chiesa evangelica di S. Paolo<br />
ad Odessa. Anche questa chiesa è stata ristrutturata<br />
(tra gli altri con aiuti dalla Germania,<br />
e soprattutto dalla <strong>Chiesa</strong> regionale<br />
bavarese) e successivamente riaperta<br />
una chiesa caduta in rovina e poi anche distrutta<br />
dalle fiamme, ora luminosa e bella<br />
e dotata di un organo di alta qualità, che<br />
permette di offrire un concerto tutte le do-<br />
meniche. Il pastore russo-tedesco Andreas<br />
Hamburg ci presentò in maniera sobria e<br />
183
deutsch-russische Pfarrer Andreas Hamburg gab eine kluge<br />
Einführung in Kirchenraum und Kirchen-Inhalt. In das Altarkreuz<br />
ist eine kleine aus dem Trümmerhaufen des Kirchenportals<br />
gerettete Ikone eingeschlossen: Zeichen für die Verbundenheit<br />
unter den Kirchen. ’Friede sei mit Dir’, steht in vielen<br />
Sprachen auf der Glastür des Eingangs.<br />
Evangelische Kirchen in Kiew, in Odessa – sie alle sind in der<br />
DELKU, der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche der<br />
Ukraine, zusammengeschlossen; vielleicht etwas anders als<br />
wir in der ELKI. Ihre Arbeit, ja auch ihre Jugendarbeit, denn<br />
die gibt es!, steht unter der Pflicht zur Mehrsprachigkeit.<br />
Auch der evangelisch geprägte Glaube überlebte die Zeit der<br />
Sowjetunion und des Atheismus nur dank der Besinnung auf<br />
einen vertrauten Glaubens-Stil. Die nachgewachsene Generation<br />
spricht russisch oder ukrainisch, wenn sie auch gern<br />
deutsch lernt. So muss der Gottesdienst heute russischdeutsch<br />
gefeiert werden. Über den Zusammenhalt der gewachsenen<br />
Gemeinde, über die diakonische Arbeit hinaus ist<br />
es nötig, religiöse Information von Grund auf zu vermitteln<br />
und neue Verkündigung für neu Interessierte anzubieten.<br />
Man spürt, dass die Gemeinden sich etwas einfallen lassen.<br />
Text: Doris Esch; Fotos: Arnold Esch<br />
Abschluss mit Filmpremiere<br />
Biennaleprojekt gewinnt Kulturpreis der<br />
Evangelischen Kirche in Deutschland<br />
Es war vorerst<br />
der letzte Akt<br />
einer spektakulären<br />
Schiffsreise:<br />
Sisy, Star einer<br />
Biennaleaktion<br />
in der lutherischen<br />
Gemeinde<br />
Venedigs, trat<br />
den Rückweg<br />
nach Bayern an.<br />
Diesmal nicht<br />
getragen von<br />
den beiden<br />
Künstlern Wolfgang<br />
Aichner<br />
und Thomas<br />
Huber, sondern<br />
per Schiff und Kraftfahrzeug.<br />
184<br />
Wolfgang Aichner und Thomas Huber bei der strapaziösen Überquerung der<br />
Alpen. / Wolfgang Aichner e Thomas Huber durante il faticoso attraversamento delle<br />
Alpi. Foto: Matthias Fuchs<br />
Am <strong>11</strong>. September 20<strong>11</strong> wurde in Venedig im Rahmen einer<br />
Finissage der Hinweg des 150 Kilo schweren<br />
Bootes über die Alpen gezeigt. »Passage20<strong>11</strong><br />
– der Film« feierte Weltpremiere vor<br />
einem internationalen Publikum. Der 26minütige<br />
Streifen, eine Mischung aus Dokumentation<br />
und Kunst, ließ die dreiwöchige<br />
Überquerung der Alpen mit bloßen Händen<br />
und unter widrigen Bedingungen noch einmal<br />
Revue passieren.<br />
Das Projekt »Passage20<strong>11</strong> – ein aktionistisches,<br />
transalpines Drama« war ein offiziel-<br />
lucida la chiesa – e anche il suo contenuto. Una piccola icona<br />
salvata dalle rovine del portale della chiesa è stata inserita<br />
nella croce sull’altare: simbolo del legame fra tutte le chiese.<br />
’La pace sia con te’, è scritto in molte lingue sulla vetrata dell’entrata.<br />
Le chiese evangeliche a Kiev, ad Odessa e altrove – sono tutte<br />
raggruppate nella DELKU, la <strong>Chiesa</strong> <strong>Evangelica</strong> Luterana Tedesca<br />
dell’Ucraina; forse in maniera un po’ diversa che da noi<br />
nella CELI. Le loro attività, anche la loro attività giovanile, attività<br />
che esiste!, è caratterizzato dal multilinguismo. Anche la<br />
fede di impronta evangelica è sopravvissuta all’epoca dell’Unione<br />
sovietica e dell’ateismo solo grazie alla presa di coscienza<br />
di una fede familiare. La nuova generazione parla<br />
russo o ucraino e impara volentieri anche il tedesco. Così il<br />
culto oggi deve essere celebrato preferibilmente in russo ed in<br />
tedesco. Oltre alla coesione della crescente comunità, oltre al<br />
lavoro diaconico è necessario trasmettere da cima a fondo<br />
l’informazione religiosa ed offrire un nuovo, fresco annuncio<br />
per i nuovi interessati. Si sente che le comunità si fanno venire<br />
delle buone idee.<br />
Testo: Doris Esch; Foto: Arnold Esch<br />
Traduzione: Maria Clara Finetti<br />
Finale con la prima del film<br />
Un progetto per la Biennale vince il premio della<br />
cultura della <strong>Chiesa</strong> <strong>Evangelica</strong> in Germania<br />
È stato l’ultimo atto di un viaggio in<br />
barca spettacolare: Sisy, la star di<br />
un’azione della Biennale nella comunità<br />
luterana di Venezia, ha iniziato la via del<br />
ritorno verso la Baviera. Questa volta<br />
non è stata trascinata dai due artisti<br />
Wolfgang Aichner e Thomas Huber, ma è<br />
stata trasportata via nave e con un autoveicolo.<br />
Domenica, <strong>11</strong> settembre 20<strong>11</strong><br />
a Venezia nel corso di un finissage è<br />
stato mostrato il passaggio dell’imbarcazione<br />
di 150 kg attraverso le Alpi. «Passage20<strong>11</strong><br />
– il film» è stato proiettato in<br />
prima mondiale davanti ad un pubblico<br />
internazionale. La pellicola di 26 minuti,<br />
una mescolanza di documentazione ed<br />
arte, ripercorre le tappe durante le tre<br />
settimane del trascinamento dell’imbarcazione<br />
a mani nude e in condizioni avverse attraverso le Alpi.<br />
Il progetto «Passage20<strong>11</strong> – un dramma azionista, transalpino»<br />
è stato un contributo ufficiale<br />
alla 54ª Biennale dell’arte nella città<br />
lagunare. Per quindici settimane<br />
l’«imbarcazione artistica» è stata<br />
esposta nell’Auditorium della chiesa<br />
evangelica luterana di Venezia insieme<br />
ai diari e alla documentazione.<br />
In totale hanno visitato l’esposizione<br />
26.000 persone nella comunità luterana<br />
più antica d’Italia che si trova<br />
in pieno centro vicino al ponte di
ler Beitrag zur 54.<br />
Kunstbiennale in der<br />
Lagunenstadt. Fünfzehn<br />
Wochen war das<br />
»Kunstboot« im Auditorium<br />
der evangelisch-lutherischenKirche<br />
Venedigs zusammen<br />
mit Tagebuchaufzeichnungen<br />
und<br />
einer Dokumentation<br />
ausgestellt.<br />
Insgesamt besuchten<br />
26.000 Interessierte<br />
die Ausstellung in der<br />
ältesten lutherischen<br />
Gemeinde Italiens, die<br />
sich sehr zentral in der<br />
Nähe der Rialtobrücke<br />
befindet. Besonders nachdem das Nachrichtenmagazin DER<br />
SPIEGEL den Beitrag als »mit Sicherheit einen der besten und<br />
hintersinnigsten der gesamten Biennale« bezeichnet hatte,<br />
wuchs die Nachfrage von deutschen Besuchern. Auch beim<br />
italienischen Publikum stieß das Projekt auf großes Interesse.<br />
Für viele war es der erste Kontakt zu einer lutherischen Kirche,<br />
und viele nutzten die Chance, um mehr über Luther zu erfahren<br />
oder auch, um sich das Lutherporträt von Lucas Cranach<br />
in der Kirche anzuschauen.<br />
Zahlreiche Venezianer freuten sich, dass sie zum ersten Mal<br />
die lutherische Kirche geöffnet erlebten.<br />
Kirchengebäude: Die Evangelisch-lutherische Kirche am Campo<br />
Sant Apostoli. Die Gemeinde mit nur 80 Mitgliedern war Partnerin<br />
des Biennaleprojektes. / L’edificio della chiesa: la chiesa evangelica<br />
luterana nel Campo Santi Apostoli. La comunità con soli 80 membri è<br />
stata partner del progetto della Biennale. Foto: Elio Trevisan<br />
Rund 30 Evangelische aus Italien und Deutschland hatten<br />
sich bereit erklärt, während der Ausstellung Aufsicht zu führen<br />
sowie bei Bedarf die Kirche und den lutherischen Glauben<br />
vorzustellen. Die Gemeinde Venedig, die aus nur 80 Gemeindegliedern<br />
besteht, hätte ohne diese Mitarbeit von Ehrenamtlichen<br />
die Kirche nicht öffnen können.<br />
Ingrid Pfrommer, Präsidentin der lutherischen<br />
Gemeinde in Turin, die selbst als Freiwillige<br />
mitwirkte, schrieb den Glaubensgeschwistern<br />
in Venedig ins Gästebuch: »Es ist<br />
eine tolle Erfahrung zu sehen, wie viele<br />
Menschen aus aller Welt an der Kirche interessiert<br />
sind, nein, nicht nur an der Kirche,<br />
sondern auch an der Gemeinde selbst, was<br />
sind die Lutheraner, was tun sie, wer sind<br />
sie.«<br />
Die Gemeinde wurde Anfang September<br />
von der Nachricht überrascht, dass das Projekt<br />
»passage20<strong>11</strong>« den Kulturpreis der<br />
Evangelischen Kirche in Deutschland (3.<br />
Platz) gewonnen hat. Am 17. September<br />
hat eine Delegation aus Venedig zusammen<br />
mit den Künstlern und der Partnerkirche St.<br />
Lukas aus München den Preis in Berlin entgegen<br />
genommen.<br />
»Passage20<strong>11</strong>« ist ein Kunstprojekt von<br />
Thomas Huber und Wolfgang Aichner in Zusammenarbeit<br />
mit der St. Lukaskirche in München und der Kirchengemeinde<br />
Venedig, kuratiert wird es von Dr. Christan Schön.<br />
Pastor Bernd Prigge, Venedig<br />
www.kirche-venedig.de<br />
www.passage20<strong>11</strong>.org<br />
Rialto. Soprattutto dopo che la rivista DER<br />
SPIEGEL aveva definito il contributo come «sicuramente<br />
uno dei migliori e più intriganti dell’intera<br />
Biennale» è cresciuto l’afflusso di visitatori<br />
tedeschi. Anche il pubblico italiano ha trovato<br />
molto interessante questo progetto. Per<br />
tanti è stato il primo contatto con una chiesa<br />
luterana e molti hanno approfittato per saperne<br />
di più su Lutero o anche semplicemente per<br />
guardarsi il ritratto di Lutero di Lucas Cranach<br />
nella chiesa.<br />
Molti veneziani sono stati contenti di trovare la<br />
chiesa luterana aperta per la prima volta.<br />
Circa 30 evangelici italiani e tedeschi si erano<br />
detti disponibili a fare la vigilanza durante<br />
l’esposizione e, se richiesto, a presentare la<br />
chiesa e la<br />
fede luterana.<br />
La comunità di Venezia,<br />
che è composta da soli 80<br />
membri, non avrebbe potuto<br />
tenere aperta la chiesa<br />
senza l’aiuto di questi volontari.<br />
Ingrid Pfrommer,<br />
presidente della comunità<br />
luterana di Torino, che ha<br />
collaborato lei stessa come<br />
volontaria, ha scritto ai suoi<br />
fratelli nella fede di Venezia<br />
nel libro degli ospiti: «È<br />
stata una magnifica esperienza<br />
vedere quante persone<br />
provenienti da tutto il mondo siano interessate non solo<br />
alla chiesa, ma anche alla comunità stessa: a cosa siano i luterani,<br />
cosa facciano, chi siano.»<br />
Durante la seconda<br />
settimana di settembre,<br />
la comunità è<br />
stata colta di sorpresa<br />
dall’annuncio che<br />
il progetto «passage20<strong>11</strong>»<br />
avesse vinto<br />
il premio per la cultura<br />
della <strong>Chiesa</strong> <strong>Evangelica</strong><br />
in Germania<br />
(3° posto). Il 17 settembre<br />
scorso una<br />
delegazione da Venezia,<br />
insieme agli arti-<br />
sti e alla chiesa partner<br />
di San Luca di<br />
Monaco, si sono recati<br />
a Berlino a ricevere<br />
il premio.<br />
«Passage20<strong>11</strong>» è un<br />
progetto artistico di<br />
Thomas Huber e Wolfgang Aichner in collaborazione con la<br />
<strong>Chiesa</strong> di San Luca di Monaco e la comunità luterana di Venezia,<br />
curato dal dr. Christian Schön.<br />
Pastore Bernd Prigge, Venezia<br />
www.kirche-venedig.de<br />
www.passage20<strong>11</strong>.org<br />
Nach seiner Ankunft versinkt das Boot »Sisy« im Kanal hinter der lutherischen<br />
Kirche. Statt eines erwarteten triumphalen Einzugs in Venedig<br />
ein Scheitern in den Fluten der Lagune. Menschlicher Hochmut erfährt<br />
einen Dämpfer. / Dopo l’arrivo l’imbarcazione «Sisy» sprofonda nel canale<br />
dietro la chiesa luterana. Invece dell’atteso ingresso trionfale a Venezia<br />
un naufragio nei flussi della laguna. Una doccia fredda per la superbia<br />
umana. Foto: Britta Lühmann<br />
185
Dienst bei der Biennale<br />
Der Dienst beim Biennale-Projekt passage20<strong>11</strong> eröffnete mir<br />
einen ganz neuen Blick auf eine zahlenmäßig kleine, aber<br />
doch sehr alte lutherische Gemeinde in Italien. Das Projekt<br />
selber ist einerseits skurril-bizarr, weist aber andererseits jeden<br />
Besucher und Betrachter auf den ständigen Kampf zwischen<br />
Mensch und Natur: Dessen Ausgang ist einerseits weiterhin<br />
offen, kann für den Sieger oder die Siegerin andererseits aber<br />
auch zum Pyrrhus-Sieg werden, also zur Niederlage im eigenen<br />
Sieg.<br />
Die Begegnungen vor Ort waren für mich jeden Tag von<br />
neuem spannend – mit den übrigen Teamern, mit dem Ortspfarrer,<br />
mit Gemeindegliedern und vor allem mit Besuchern<br />
aus der ganzen Welt. Gerade letztere hatten natürlich immer<br />
wieder Rückfragen an die Projektvorstellung oder erhofften<br />
sich Informationen über Geschichte und Gegenwart der Gemeinde.<br />
Die Gemeinde Venedig hat eine unglaubliche Geschichte hinter<br />
sich, von der sich zwei besondere »neuere« Jahre bald<br />
denkwürdig runden: 200 Jahre lutherische Gemeinde im<br />
Standort »Scuola dell’Angelo Custode« (2013) und 150 Jahre<br />
Religionsfreiheit im Staate Italien (2016; der Anschluss Venetiens<br />
erfolgte erst 1866).<br />
Mit dem Projekt Passage20<strong>11</strong> ist die Gemeinde international<br />
ins Gespräch gekommen (»has been put on the map«) und<br />
hat ein Potenzial angeschnitten, das es zu nutzen gilt. Gerade<br />
auch an einem Standort (Campo Santi Apostoli), an dem<br />
jeden Tag zwischen 20.000 und 30.000 Menschen vorbeigehen.<br />
(Anmerkung: Zählung durch den Autor). Wenn auf der<br />
ansprechenden Homepage der Gemeinde zu lesen ist, dass es<br />
einige treue Unterstützer in Deutschland gibt, kommt man<br />
ins Sinnen und Träumen: Ließe sich für eine Gemeinde an<br />
einem solchen Ort nicht ein stetig wachsender Freundeskreis<br />
gewinnen, wie ihn z.B. die Gemeinde in Jerusalem hat?<br />
Passage20<strong>11</strong> ist bekanntlich eine Kooperation zwischen der<br />
lutherischen Gemeinde Venedig und der Lukasgemeinde in<br />
München. Vielleicht erwächst daraus ja noch mehr. Zu wünschen<br />
wäre es beiden Partnern. Einen lebendigen Fernwanderweg<br />
München-Venedig gibt es ja auch schon!<br />
Thomas E. Fuchs (pastor emeritus, Wuppertal)<br />
Kids & Co.<br />
186<br />
Peter<br />
In vielen Ländern Europas überaltert die Gesellschaft. Trotzdem<br />
oder gerade deshalb sollten wir uns verstärkt um die Jugend<br />
bemühen, Wege des Engagements aufzeigen, demonstrieren,<br />
dass Gesellschaft und Kirche(n) nicht nur von den<br />
„Altvorderen“ gestaltet werden können. <strong>MITEINANDER</strong> geht<br />
voran und möchte dem Nachwuchs mehr Platz einräumen.<br />
Schreibt doch selbst mal etwas über Eure Konfi-Freizeit, erzählt<br />
uns etwas über Eure Wünsche und Ideen, berichtet von<br />
besonderen Erlebnissen, nicht nur in der Gemeinde, sondern<br />
z. B. auch beim Sport oder bei Euren Hobbies. Als Inspirationshilfe<br />
veröffentlichen wir diesmal das Gedicht eines <strong>11</strong>-jährigen<br />
Schülers (S. 171) sowie den Bericht von einer Singfreizeit in<br />
Südtirol. Wer schickt etwas für die nächste Ausgabe ein?<br />
Auf Beiträge aller Art freut sich die <strong>MITEINANDER</strong>-Redaktion<br />
In servizio presso la Biennale<br />
Grazie al servizio prestato durante il progetto della biennale<br />
«passage20<strong>11</strong>» mi si è aperta una nuova prospettiva su una<br />
comunità luterana dai numeri (di membri) piccoli, ma con una<br />
lunga tradizione in Italia. Il progetto stesso da un lato è buffo,<br />
fin bizzarro, dall’altro lato indirizza ogni visitatore ed osservatore<br />
all’eterna lotta tra uomo e natura. L’esito di questa lotta<br />
continua a rimanere aperto, ma il vincitore o la vincitrice del<br />
momento rischia sempre una vittoria di Pirro, con la sconfitta<br />
intrinseca nella vittoria.<br />
Ogni giorno a Venezia mi ha portato contatti ed incontri interessanti<br />
– con gli altri della squadra, con il pastore di casa,<br />
con i membri della comunità e soprattutto con i tanti visitatori<br />
provenienti da ogni angolo del mondo. Questi ultimi, naturalmente,<br />
avevano mille domande da fare circa la presentazione<br />
del progetto e si aspettavano da noi informazioni circa passato<br />
e presente della Comunità.<br />
La Comunità di Venezia ha una storia incredibile alle spalle,<br />
nel corso della quale spiccano due date più «recenti», si fa per<br />
dire, che tra non molto daranno motivo per festeggiare degli<br />
anniversari particolari: 200 anni Comunità luterana con sede<br />
nella «Scuola dell’Angelo Custode» (2013) e 150 anni di libertà<br />
religiosa nello Stato Italiano (2016; il Veneto fu incluso nel<br />
Regno d’Italia non prima del 1866).<br />
Con il progetto Passage20<strong>11</strong> la Comunità ha guadagnato visibilità<br />
a livello internazionale («has been put on the map»),<br />
attingendo ad un potenziale che andrà sfruttato. Tenete conto<br />
che parliamo di una sede (Campo Santi Apostoli) che vede<br />
passare tra le 20.000 e le 30.000 persone al giorno davanti<br />
alle sue porte (nota: conteggio fatto dall’autore). Leggendo<br />
sull‘accattivante sito web della Comunità che esistono alcuni fedeli<br />
sostenitori in Germania, ci si mette a sognare: non sarebbe<br />
forse possibile per una comunità in una tale posizione strategica<br />
formare un gruppo di amici e sostenitori in continua crescita,<br />
come è successo per la comunità a Gerusalemme?<br />
Come noto, Passage20<strong>11</strong> è una cooperazione tra la Comunità<br />
Luterana di Venezia e la Lukasgemeinde di Monaco. Chissà<br />
se da questo primo progetto non ne nascano magari altri, io<br />
glielo auguro a entrambe le comunità. Se potesse servire – un<br />
percorso elaborato per la lunga camminata tra Monaco e Venezia<br />
è già stato istituito!<br />
Thomas E. Fuchs (pastor emeritus, Wuppertal)<br />
Traduzione: Sabine Wolters<br />
Forza ragazzi<br />
In molti paesi europei si registra l’invecchiamento della popolazione.<br />
Proprio per questo sarà cruciale occuparsi maggiormente<br />
dei giovani, dare loro delle prospettive per il futuro, indicare<br />
possibili sbocchi per l’impegno sociale, far vedere, insomma,<br />
che società e chiesa non possono o devono soltanto<br />
essere plasmate dagli “avi”. INSIEME fa un passo avanti,<br />
dando maggiore ascolto a bambini e ragazzi nelle comunità.<br />
Ora tocca a voi, ragazzi, scriverci del vostro soggiorno con i<br />
catecumeni, raccontarci delle vostre esperienze nella comunità,<br />
ma anche con lo sport, la musica, i vostri hobby. Stavolta<br />
vi diamo un primo suggerimento, pubblicando la poesia di un<br />
<strong>11</strong>enne (p. 171) e il racconto di uno scambio musicale in Alto<br />
Adige. Chi ci manda qualcosa per la prossima edizione?<br />
La redazione di INSIEME vi saluta in attesa curiosa
Eindrücke von<br />
der Waldenser-Synode 20<strong>11</strong><br />
Seit ich vor einem Jahr meine Tätigkeit als Pfarrer der lutherischen<br />
Gemeinde in Turin begonnen habe, freue ich mich an<br />
der lebendigen innerprotestantischen Ökumene, die es hier<br />
gibt: So treffe ich z.B. jeden Mittwoch Pfarrer der Waldenser-,<br />
Baptisten-, Adventistengemeinden zum gemeinsamen Nachdenken<br />
über einen Bibeltext als Vorbereitung auf die Predigt<br />
des folgenden Sonntags. Das ist nicht nur eine Begegnung<br />
mitten im Zentrum dessen, was uns verbindet, es erleichtert<br />
auch die Absprache von gemeinsamen Projekten<br />
und ermöglicht schnelle gegenseitige Information.<br />
Umso dankbarer war ich für die Möglichkeit, an der<br />
diesjährigen Synode der Waldensischen und Methodistischen<br />
Kirchen teilnehmen zu können, die vom<br />
21. bis 26. August in Torre Pellice stattfand. Davon<br />
möchte ich gerne etwas weitergeben. Eine Berichterstattung,<br />
die den Anliegen der Synode gerecht wird,<br />
ist dies allerdings nicht. Diese ist in der Wochenzeitschrift<br />
»Riforma« zu finden, deren regelmäßige Lektüre<br />
ich neben <strong>MITEINANDER</strong>/INSIEME jedem Protestanten<br />
in Italien nur empfehlen kann.<br />
Gleich beim Eröffnungsgottesdienst, wurde der Horizont<br />
deutlich, vor dem die Synode stattfinden<br />
würde: 150 Jahre Einheit Italiens und 150 Jahre Methodismus<br />
in Italien. Dem war ein besonderer Abschnitt<br />
des Gottesdienstes gewidmet, Pastor Massimo<br />
Aquilante bezog sich aber auch in seiner ausführlichen<br />
Predigt darauf. Er machte deutlich, dass dieser<br />
Anlass nicht nur ein Grund zum Feiern ist, sondern<br />
vor allem eine Herausforderung. Sehr konkret benannte er die<br />
sozialen und politischen Aufgaben, vor denen Christen in Italien<br />
stehen angesichts von Wirtschafts- und Finanzkrise,<br />
Flüchtlingsströmen und einer Regierung, die ihrer Verantwortung<br />
gegenüber der Bevölkerung immer weniger gerecht<br />
wird.<br />
Diesen Tenor nahm eine öffentliche Veranstaltung am darauf<br />
folgenden Abend auf. In der vollbesetzten Kirche bekamen –<br />
musikalisch umrahmt – fünf zum Teil überregional bekannte<br />
Personen wie z.B. Moni Ovadia die Gelegenheit, aus ihrer<br />
Perspektive Stellung zu nehmen zu der Behauptung der italienischen<br />
Nationalhymne »L’Italia s’è desta«. Als Deutscher mit<br />
einer gebrochenen Beziehung zu nationalen Symbolen konnte<br />
ich nur staunen über das kreative Feuerwerk, dass da – inspiriert<br />
durch die Hymne – fröhlich und frech vor allem aber<br />
Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit einfordernd auf<br />
das Publikum niederging, das mit Begeisterung Anteil nahm.<br />
Hängen geblieben ist bei mir z.B. der Satz, dass Nationalisten<br />
letztlich gar nicht national seien, da sie immer nur auf sich<br />
selbst sähen und andere ausschlössen. Die Einheit Italiens<br />
müsse alle Menschen umfassen, nicht zuletzt auch die Flüchtlinge,<br />
deren menschenwürdige Aufnahme und Integration<br />
der Gewerkschaftler Jean Bilongo gleich zu Beginn angemahnt<br />
hatte.<br />
Auch bei den Beratungen der Synode war diese Grundausrichtung<br />
immer wieder zu spüren. Zum Beispiel bei dem<br />
ÖKUMENE ECUMENISMO<br />
Impressioni dal<br />
Sinodo valdese 20<strong>11</strong><br />
Da quando ho iniziato un anno fa la mia attività di pastore<br />
della comunità luterana di Torino, mi sono molto rallegrato<br />
della vivace ecumene interprotestante esistente: ogni mercoledi,<br />
ad esempio, incontro i pastori delle comunità valdesi, battiste<br />
ed avventiste per riflettere insieme su un testo della Bibbia<br />
come preparazione alla predica della domenica successiva.<br />
Non è solo un incontro al centro di quello che ci unisce, ma facilita<br />
anche il raggiungimento di un’intesa su progetti comuni<br />
e permette uno scambio veloce<br />
di informazioni.<br />
Sono quindi tanto più riconoscente<br />
per la possibilità offertami<br />
di partecipare quest’anno<br />
al Sinodo delle Chiese valdesi<br />
e metodiste, che si è svolto<br />
dal 21 al 26 agosto a Torre<br />
Pellice. Vorrei trasmettere<br />
qualcosa di quest’esperienza,<br />
tuttavia non si tratta di un resoconto<br />
completo delle questioni<br />
affrontate al Sinodo.<br />
Questo si può trovare nel settimanale<br />
«Riforma» la cui regolare<br />
lettura, accanto a quella<br />
di <strong>MITEINANDER</strong>/INSIEME<br />
non posso che consigliare ad<br />
ogni protestante in Italia.<br />
Già durante il culto di apertura<br />
risultava chiara la cornice entro la quale si sarebbe svolto il<br />
Sinodo: 150 anni d’unità d’Italia e 150 anni di metodismo in<br />
Italia, a cui era dedicata una parte speciale del culto. Il Pastore<br />
Massimo Aquilante vi ha fatto ampiamente riferimento<br />
anche durante la sua predica. Ha chiarito che questo spunto<br />
non è solo motivo di celebrazione ma rappresenta soprattutto<br />
una sfida. Molto concretamente ha elencato i compiti sociali e<br />
politici che devono affrontare i cristiani in Italia in considerazione<br />
della crisi economica e finanziaria, dei flussi di rifugiati e<br />
di un governo che si assume sempre meno la propria responsabilità<br />
nei confronti della popolazione.<br />
Lo stesso tenore lo ha avuta una manifestazione pubblica che<br />
si è svolta la sera successiva. Nella chiesa gremita, incorniciata<br />
dalla musica, cinque persone conosciute a livello sovraregionale<br />
come ad esempio Moni Ovadia, hanno avuto la possibilità<br />
di prendere posizione ed esporre il loro punto di vista sull’inno<br />
nazionale italiano «L’Italia s’è desta». In quanto tedesco<br />
ho una relazione non proprio positiva nei confronti dei<br />
simboli nazionali e non potevo che stupirmi che l’inno avesse<br />
ispirato un estro creativo, allegro, sfrontato e soprattutto che<br />
teneva conto dei diritti dell’uomo e della giustizia sociale e a<br />
cui il pubblico partecipava con entusiasmo. Mi è rimasta in<br />
mente ad es. la frase che i nazionalisti in ultima analisi non<br />
sono nazionali, dato che guardano sempre solo a se stessi ed<br />
escludono gli altri. L’unità d’Italia deve coinvolgere tutte le<br />
persone, non per ultimo anche i rifugiati, alla cui accoglienza<br />
187
Thema »essere chiesa insieme«. In einer ganzen Reihe von<br />
Gemeinden gibt es breiten Zulauf durch reformierte oder methodistische<br />
Christen aus Afrika oder Südostasien, die auch in<br />
der Synode vertreten sind. Aus den Beiträgen der Synodalen<br />
war der Wunsch herauszuhören, miteinander geschwisterlich<br />
zusammenzuleben. Im Alltag gibt es durch die unterschiedlichen<br />
Prägungen aber dabei Hindernisse. Sehr offen und differenziert<br />
wurde gemeinsam darüber nachgedacht, wie das<br />
<strong>Miteinander</strong> am besten zu verwirklichen sei. Es wurde deutlich,<br />
dass es manchmal, zum Beispiel bei der Feier des Gottesdienstes,<br />
ebenso wichtig sein kann, den unterschiedlichen<br />
Traditionen nebeneinander Raum zu lassen, wie es auch wünschenswert<br />
ist, miteinander zu feiern.<br />
Deutlich habe ich bei den Beratungen zum Thema Diakonie<br />
gespürt, wie sehr das sozialpolitische Engagement ein Zentrum<br />
dieser Kirchen bildet. Über die vielfältigen Werke und<br />
Einrichtungen wurde ausführlich berichtet, und den engagierten<br />
Diskussionsbeiträgen war das Bemühen zu entnehmen,<br />
mit den vorhandenen Mitteln einen möglichst großen<br />
Beitrag zur Förderung der in der Gesellschaft Benachteiligten<br />
zu leisten. Dabei wurde nicht aus dem Blick verloren, dass die<br />
Möglichkeiten einer Minderheitskirche natürlich sehr begrenzt<br />
sind. Eine wichtige Frage war deshalb immer wieder,<br />
wie der Staat wirksam an seine Verantwortung erinnert werden<br />
kann. Dabei spielt auch die konsequente Trennung von<br />
Kirche und Staat eine Rolle, die die Waldenser mit Nachdruck<br />
vertreten. Die Mittel von 8 per 1000 werden von ihnen ausschließlich<br />
für diakonische, soziale und kulturelle Zwecke im<br />
In- und Ausland verwendet.<br />
Die Waldenserkirche muss für ihr eigenes Bestehen deshalb<br />
nach anderen Mitteln suchen. Dabei wird sie von vielen protestantischen,<br />
vor allem reformierten und methodistischen<br />
Kirchen in der ganzen Welt unterstützt. Daher nahm eine<br />
große Anzahl von Gästen an der Synode teil. Für sie gab es<br />
einen Tag lang ein eigenes Gästeprogramm mit Besuch in<br />
Turin. Der Schwerpunkt dort lag wiederum auf der 150-Jahrfeier,<br />
aber auch die Turiner Waldensergemeinde stellte sich<br />
vor – nicht zuletzt mit ihrer diakonischen Arbeit. Daneben bot<br />
sich die Möglichkeit, mit den anderen Gästen ins Gespräch zu<br />
kommen.<br />
Leider konnte ich wegen der Teilnahme an dem Besuchsprogramm<br />
die Beratungen zum Thema der Segnung gleichgeschlechtlicher<br />
Paare nicht verfolgen, die mich vor dem Hintergrund<br />
der Debatte in unserer Synode besonders interessiert<br />
hätten. Ich konnte jedoch von Synodalen erfahren, dass<br />
es eine sehr offene Aussprache gab und die bei der letzten Synode<br />
erfolgten Beschlüsse, die den Gemeinden solche Segnungen<br />
ermöglichen, nicht revidiert wurden. Die in unserer<br />
Kirche bei diesen Überlegungen mit einbezogenen Fälle von<br />
Paaren in besonderen Lebenssituationen wurden übrigens bei<br />
den Waldensern unter der Bezeichnung »coppie di fatto« gesondert<br />
bedacht. Ein besonderes Problem ist dabei, dass in<br />
manchen afrikanischen Ländern eine solche Segnung als Eheschließung<br />
betrachtet wird. Somit hätte die kirchliche Handlung<br />
staatliche Folgen. Die Synode hat deshalb – von ihrem<br />
Verständnis der Laizität des Staates her – zunächst davon Abstand<br />
genommen, solche Segnungen zuzulassen.<br />
Nach Hause gefahren bin ich mit dem guten Gefühl, protestantische<br />
Geschwister ein bisschen besser kennen gelernt zu<br />
haben. Mir scheint, der bergpredigende Jesus ist ihnen besonders<br />
nahe.<br />
Pastor Heiner Bludau, Turin<br />
188<br />
dignitosa ed integrazione il sindacalista Jean Bilongo aveva<br />
esortato già all’inizio.<br />
Anche durante le consultazioni del Sinodo si è sempre avvertito<br />
questo atteggiamento di fondo. Per esempio riguardo al<br />
tema «essere <strong>Chiesa</strong> insieme». In tutta una serie di comunità<br />
c’è un grande afflusso di cristiani provenienti da Chiese metodiste<br />
e riformate in Africa o nel Sudest asiatico, che sono rappresentate<br />
anche al Sinodo. Dai contributi dei sinodali si evinceva<br />
il desiderio di convivere in maniera fraterna. Nella quotidianità<br />
ci sono tuttavia degli ostacoli dettati dalle diverse impostazioni.<br />
Si è riflettuto insieme in maniera aperta e differenziata<br />
sulla realizzazione migliore dello stare insieme. È risultato<br />
chiaro che a volte, ad esempio durante la celebrazione del<br />
culto può essere altrettanto importante dare spazio alle diverse<br />
tradizioni fianco a fianco così come è anche auspicabile celebrarle<br />
insieme.<br />
Durante le consultazioni sul tema diaconia ho capito chiaramente<br />
quanto sia centrale l’impegno socio-politico per queste<br />
Chiese. È stato già ampiamente riferito sulle molteplici opere<br />
ed istituzioni, dai contributi alla discussione si è evinto che esiste<br />
l’impegno, conformemente ai mezzi a disposizione di dare<br />
un contributo possibilmente grande alla promozione dei diseredetati<br />
nella società. Questo senza scordare che le possibilità<br />
di una <strong>Chiesa</strong> minoritaria sono naturalmente molto limitate.<br />
Una questione prioritaria è stata sempre quella di come ricordare<br />
in maniera efficace allo Stato la propria responsabilità. In<br />
questo svolge un ruolo importante anche la coerente divisione<br />
fra Stato e <strong>Chiesa</strong> che i valdesi sostengono con enfasi. I mezzi<br />
dell’8 per 1000 vengono utilizzati esclusivamente per scopi<br />
diaconici, sociali e culturali in Italia e all’estero.<br />
La <strong>Chiesa</strong> valdese per la propria sussistenza deve cercare altri<br />
mezzi. In questo viene aiutata da molte Chiese protestanti in<br />
tutto il mondo, soprattutto riformate e metodiste. Per questo<br />
un gran numero di ospiti ha partecipato al Sinodo. Per loro è<br />
stato organizzato un programma specifico per gli ospiti con<br />
visita a Torino. La priorità è stata data nuovamente alla celebrazione<br />
dei 150 anni, ma anche la comunità valdese di Torino<br />
si è potuta presentare, non per ultimo attraverso il suo lavoro<br />
diaconico. Inoltre c’è stata la possibilità di parlare con gli<br />
altri ospiti.<br />
Purtroppo dato che ho partecipato al programma dei visitatori<br />
non ho potuto seguire le consultazioni sul tema della benedizione<br />
delle coppie dello stesso sesso, che mi avrebbero particolarmente<br />
interessato dopo il dibattito sull’argomento che si<br />
era svolto al nostro Sinodo. Tuttavia ho potuto apprendere dai<br />
sinodali che c’è stato un dibattito aperto e che le decisioni<br />
prese durante l’ultimo Sinodo non sono state modificate.<br />
Le coppie in comunione di vita particolare che erano state incluse<br />
dalla nostra <strong>Chiesa</strong> in queste riflessioni sono state considerate<br />
a parte dai valdesi con la definizione di «coppie di<br />
fatto». Un problema particolare è quello che in alcuni paesi<br />
africani una tale benedizione viene considerata come un matrimonio.<br />
In questo modo la cerimonia religiosa avrebbe delle<br />
conseguenze statali. Il Sinodo pertanto, comprendendo lo<br />
stato come istituzione laica, ha per ora preso le distanze dal<br />
permettere tali benedizioni.<br />
Sono tornato a casa con la bella sensazione di aver conosciuto<br />
un po’ meglio i fratelli protestanti. Mi sembra che il Gesù<br />
del Sermone della montagna sia loro particolarmente vicino.<br />
Pastore Heiner Bludau, Torino<br />
Foto: Ulrich Eckert<br />
Traduzione: Maria Clara Finetti
Dieter KAMPEN<br />
Introduzione<br />
alla teologia luterana<br />
Editrice Claudiana<br />
«Piccola Collana Moderna – Serie teologica» 136 –<br />
94 pagine - 7,50 €<br />
Questo libro si pone a ponte tra il lettore comune e l’esperto:<br />
offre in fatti sia un cappello introduttivo di facile accesso, sia<br />
sessioni di approfondimento, tanto da diventare<br />
una lettura fruttuosa e dirimente sia per chi cerca<br />
un primo approccio, sia per chi vuole approfondire<br />
la materia.<br />
Va infine ricordato che è un libro scritto da un pastore<br />
luterano, che scrive quindi da una prospettiva<br />
interna al luteranesimo e che vive da oltre<br />
dieci anni stabilmente in Italia.<br />
Il libro quindi rispecchia anche un lungo lavoro<br />
pastorale, in cui l’autore ha cercato continuamente<br />
di mettere in evidenza il significato attuale<br />
della teologia luterana per la vita e la fede in<br />
Italia.<br />
Il libro si sviluppa in quattro parti che rispecchiano<br />
vari livelli di approfondimento e attraverso cui<br />
il lettore è condotto, man mano, verso una visione<br />
ampia e completa della teologia luterana.<br />
Dieter Kampen ha studiato Teologia protestante a Gottinga,<br />
Roma, Parigi e Berlino. Attualmente è pastore luterano a Trieste.<br />
Direttore del periodico online «Bollettino luterano»<br />
(www.bollutnet.org), è membro fondatore dell’ASLI (Accademia<br />
di Studi Luterani in Italia, www.studiluterani.it) e membro<br />
del comitato scientifico della collana «Lutero – Opere scelte» di<br />
Claudiana.<br />
Alcune citazioni dall’introduzione di Dieter Kampen al suo<br />
libro:<br />
Introduzione<br />
– «Se sull’autobus dovessimo leggere una pubblicità, messa lì<br />
da qualche chiesa in missione, che dicesse semplicemente<br />
«Gesù ti ama», la cosa potrebbe sembrarci un po’ ridicola,<br />
perché già il fatto di trovarci costretti tra altre 50 persone in<br />
un autobus fatto per 30 passeggeri, metterebbe in dubbio il<br />
messaggio.»<br />
– «Dal momento che la realtà è molto complessa, di conseguenza<br />
anche la teologia è complessa, e potrebbe succedere<br />
che una persona semplice di fronte a un libro di 500 pagine<br />
sulla questione se la grazia venga imputata o infusa,<br />
chieda: «Ma che cosa ha a che fare tutto questo con la mia<br />
vita? Non è più importante il fatto che Dio mi ama?».»<br />
– «Il teologo cerca quindi di rendere comprensibili l’amore e la<br />
rivelazione di Dio confrontandoli con le domande del proprio<br />
tempo.»<br />
– «Bisogna infine chiedersi che senso abbia proporre una teologia<br />
di carattere confessionale in un mondo globale ed ecumenico.<br />
Io penso che la teologia sia, al pari delle lingue, un<br />
MEDIEN MEDIA<br />
mezzo con cui afferriamo e comunichiamo la realtà. Nel<br />
caso del linguaggio religioso la realtà di Dio. Più un discorso<br />
segue coerentemente la grammatica della propria lingua,<br />
più chiaramente la realtà descritta può essere percepita.»<br />
– «Ma questo è vero soltanto se tutti i partecipanti a un colloquio<br />
conoscono la grammatica, e proprio per questo motivo<br />
presento qui una introduzione alla teologia luterana, nella<br />
convinzione che l’impostazione che Lutero ha dato alla teologia<br />
abbia una capacità particolarmente adatta a esprimere<br />
il rapporto che Dio vuole stabilire con ognuno di noi. Ciò<br />
non significa però voler escludere che altri possano rapportarsi<br />
con Dio mediante un’altra tradizione teologica.»<br />
– «I testi qui presentati sono nati nell’ambito del<br />
mio lavoro pastorale, e non hanno quindi un<br />
carattere accademico bensì pastorale. (…) In<br />
questo modo il libro offre informazioni basilari<br />
per accrescere le conoscenze di chi vuole soddisfare<br />
la propria curiosità intellettuale, ma è<br />
anche annuncio appassionato della verità dell’evangelo,<br />
scritto nella convinzione che la teologia<br />
luterana è più attuale che mai. Basta conoscerla.»<br />
Trieste, Pentecoste 20<strong>11</strong> Dieter Kampen<br />
kampen@chiesaluterana.it - www.bollutnet.org<br />
Das vorgestellte Buch des Triester Pastors Dieter<br />
Kampen führt in die lutherische Theologie in<br />
einer Weise ein, die gerade für Italiener, die häufig<br />
wenig oder Unzutreffendes über die Reformation wissen,<br />
leicht verständlich ist, aber auch für gestandene Lutheraner<br />
noch interessante Einblicke bietet. Damit füllt diese Neuerscheinung<br />
eine Lücke auf dem italienischen Büchermarkt: Es<br />
gibt nun eine kleine, preiswerte, leicht zugängliche, aber<br />
nicht oberflächliche Einführung in die lutherische Theologie,<br />
die man Interessierten mit gutem Gewissen empfehlen kann<br />
und die sich auch als Geschenk gut eignet.<br />
D A N K E<br />
Seit der letzten <strong>MITEINANDER</strong>/INSIEME-Ausgabe werden<br />
wir kräftig in der Redaktion von Dr. Andrea Massias unterstützt.<br />
Kompatibel mit ihren sonstigen zahlreichen Verpflichtungen<br />
in Beruf und Familie haben wir von der Präsidentin<br />
der Gemeinde Sanremo schon viele Korrekturvorschläge<br />
erhalten, die Hand und Fuß haben. Die Zeit für<br />
ein besonderes Dankeschön nach Ligurien ist gekommen.<br />
Die Redaktion<br />
G R A Z I E<br />
A partire dall’edizione precedente di <strong>MITEINANDER</strong>/INSIEME,<br />
Dr. Andrea Massias ci ha dato una grossa mano nella redazione.<br />
Compatibilmente con gli altri suoi impegni di lavoro<br />
e di famiglia, la Presidente della Comunità di Sanremo<br />
ha contribuito con numerosi suggerimenti utili e competenti<br />
per correggere e migliorare la nostra rivista. È arrivato<br />
il momento per dire «Grazie!»<br />
La Redazione<br />
189
190<br />
VERANSTALTUNGSKALENDER APPUNTAMENTI<br />
Vom 5. Oktober bis zum 7. Dezember 20<strong>11</strong> bietet die Gemeinde<br />
Neapel jeweils mittwochs ab 20.30 Uhr ein reichhaltiges<br />
kulturelles Programm. Unter der künstlerischen Leitung<br />
von Luciana Renzetti werden in der Kirche in der Via<br />
Carlo Poerio 6, 80121 Neapel folgende Veranstaltungen geboten.<br />
Mercoledì 5 ottobre - ore 20.30<br />
Duo chitarra<br />
Gianluigi Giglio – Marco Battaglia<br />
musiche di M. Giuliani, Zani de Ferranti<br />
testo di Massimo Lo Iacono<br />
Mercoledì 12 ottobre - ore 20.30<br />
Daniele Falasca, fisarmonica -<br />
Massimiliano Coclite, pianoforte<br />
musiche di Daniele Falasca<br />
Mercoledì 19 ottobre, ore 20.30<br />
Nicole Brancale – recital pianistico<br />
musiche di F.Chopin, F. Liszt<br />
Mercoledì 26 ottobre - ore 20.30<br />
Marcello Nardis, tenore - Salvatore Morra, chitarra<br />
F. Schubert – Winterreise D9<strong>11</strong><br />
Mercoledì 2 novembre - ore 20.30<br />
Alessandra Ziveri, arpa - Raffaella Zagni, pf<br />
musiche di F. Pollini, M. Ravel, C. Saint Saens<br />
Gemeinde Mailand<br />
✴<br />
Dal 5 ottobre fino al 7 dicembre 20<strong>11</strong>, ogni Mercoledì alle<br />
ore 20.30 la Comunità di Napoli ha in programma delle<br />
proposte culturali-musicali.<br />
Con la direzione artistica di Luciana Renzetti, nella <strong>Chiesa</strong><br />
in Via Carlo Poerio 5, 80121 Napoli, si possono quindi<br />
assistere a titolo gratuito ai seguenti concerti:<br />
Mercoledì 9 novembre - ore 20.30<br />
Duo chitarra<br />
Giuseppe Aversano - Rosario Ascione<br />
Il 700 napoletano<br />
Mercoledì 16 novembre - ore 20.30<br />
Federica Monti - Fabio Bianco – pf.a 4 mani<br />
musiche di H. Goetz, C.Reinecke, M. Reger<br />
Mercoledì 23 novembre - ore 20.30<br />
Concorso letterario «Una piazza, un racconto»<br />
Premiazione e presentazione del XIII volume<br />
M. Grazia Ritrovato Buonoconto, pf<br />
Andrea de Goyzueta, attore<br />
Mercoledì 30 novembre - ore 20.30<br />
Duo «Sein und Zeit»<br />
Danilo Squitieri, vlc - Fiorenzo Pascalucci, pf.<br />
musiche di I. Stravinskij, B. Martinu, S. Rachmaninov<br />
Mercoledì 7 dicembre - ore 20.30<br />
Francesco Di Donna, vlc - Massimo Verone, pf<br />
Musiche di C. Franck, F. Poulenc<br />
Direzione artistica – Luciana Renzetti - ingresso libero/Eintritt frei<br />
CHRISTKINDLESMARKT 20<strong>11</strong><br />
✴<br />
Groß und Klein sind eingeladen zum Christkindlesmarkt.<br />
Wann?<br />
Samstag, den 26. November 20<strong>11</strong>, ab 15.00 Uhr<br />
Sonntag, den 27. November 20<strong>11</strong>, bis 15.00 Uhr<br />
Lassen Sie die Küche kalt, rufen Sie ihre Bekannten und<br />
Verwandten zusammen und schauen Sie bei uns vorbei!<br />
BITTE bringen Sie möglichst eigene Teller, Besteck und<br />
Becher mit (wie für ein Picknick) – wir wollen Müll vermeiden!<br />
✴<br />
<strong>Chiesa</strong> Cristiana Protestante in Milano<br />
MERCATINO NATALIZIO 20<strong>11</strong><br />
Grandi e piccoli sono invitati al Mercatino Natalizio.<br />
Quando?<br />
Sabato, 26 novembre 20<strong>11</strong> a partire dalle ore 15.00<br />
Domenica, 27 novembre fino ✴alle ore 15.00<br />
Abbandonate i vostri fornelli, chiamate i vostri amici e<br />
parenti e passate da noi!<br />
Per favore, portate possibilmente i vostri piatti, bicchieri e<br />
posate (come per fare un picnic) – così potremo evitare di<br />
produrre spazzatura!<br />
✴<br />
Via Marco De Marchi, 9 - 20121 Milano (Metro 3, stazione Turati; Bus 43 + 94; Tram 1)<br />
Tel. & Fax: 02. 6552858 - www.ccpm.org - E-Mail: milano@chiesaluterana.it
Oberitalienischer<br />
Gemeindetag in Meran<br />
Christuskirche Meran und Umgebung<br />
Carduccistraße 31<br />
Eingeladen sind alle oberitalienischen ELKI-Gemeinden. Für<br />
das Programm verantwortlich sind die Pastoren der Gemeinden<br />
Meran, Bozen, Verona, Mailand und Venedig, sowie<br />
Sibylle Vinatzer und Andrea Burgenmeister aus Meran.<br />
Samstag, 15.10.20<strong>11</strong><br />
10.30 Uhr Accoglienza<br />
<strong>11</strong>.00 Uhr Andacht (Thomas Vogt)<br />
<strong>11</strong>.30 Uhr Film EGM (Martin Burgenmeister)<br />
12.30 Uhr Mittagessen im Restaurant »Principe«<br />
14.00–15.30 Uhr: Angebote<br />
1. Friedhofsführung (Sibylle Vinatzer)<br />
2. Gemeindegeschichtlicher Spaziergang (dt.–it.)<br />
(Martin Burgenmeister)<br />
3. Wir entdecken die Kirche – kirchenpädagogisches<br />
Angebot für Kinder – (Andrea Burgenmeister)<br />
4. Offenes Singen (Saal) (dt.–it.)<br />
(Marcus Friedrich / Ulrich Eckert)<br />
15.30 Uhr Kaffee / Kuchen<br />
16.00 Uhr Vortrag von Fulbert Steffensky »Schätze des<br />
Protestantismus« (Mod. Marcus Friedrich)<br />
17.30 Uhr Reisesegen (Bernd Prigge)<br />
Sonntag, 16.10.20<strong>11</strong><br />
10.00 Uhr Fest-Gottesdienst Liturgie: Martin Burgenmeister<br />
Mit Stadtpfarrchor + Kirchenchor<br />
Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (München)<br />
17.00 Uhr Konzert Christuskirche<br />
Dicembre 20<strong>11</strong><br />
Da giovedì 1 a domenica 4 dicembre<br />
Da giovedì 8 a domenica <strong>11</strong> dicembre<br />
Da giovedì 15 a domenica 18 dicembre<br />
Gennaio 2012<br />
Da giovedì 12 a domenica 15 gennaio<br />
Da giovedì 19 a domenica 22 gennaio<br />
Programma:<br />
1° giorno: Ghetto – Museo Ebraico – 3 Sinagoghe<br />
Incontro di presentazione del protestantesimo in Italia, in<br />
particolare a Venezia<br />
2° giorno: Museo delle Icone – Monastero di Mechitarista<br />
di San Lazzaro degli Armeni (l’isola degli armeni) – visita<br />
libera nei dintorni di San Marco<br />
3° giorno: Basilica di San Marco – Tesoro e Campanile<br />
Giornata delle comunità CELI<br />
Settentrionali a Merano<br />
<strong>Chiesa</strong> di Cristo a Merano e dintorni<br />
Via Carducci 31<br />
Sono invitate tutte le comunità dell’Italia settentrionale.<br />
Programma a cura dei pastori di Merano, Bolzano, Verona,<br />
Milano e Venezia, nonché di Sibylle Vinatzer e di Andrea<br />
Burgenmeister.<br />
Sabato, 15.10.20<strong>11</strong><br />
ore 10.30 Accoglienza<br />
ore <strong>11</strong>.00 Breve riflessione (Thomas Vogt)<br />
ore <strong>11</strong>.30 Film EGM (Martin Burgenmeister)<br />
ore 12.30 Pranzo al ristorante «Principe»«<br />
ore 14.00–15.30: attività – a scelta<br />
1. Visita guidata al cimitero (Sibylle Vinatzer)<br />
2. Passeggiata sulle orme storiche della comunità<br />
(tedesco/italiano) (Martin Burgenmeister)<br />
3. Scopriamo la <strong>Chiesa</strong> insieme – attività didattica della<br />
chiesa per bambini (Andrea Burgenmeister)<br />
4. «Canto aperto a tutti» (Sala) (italiano/tedesco)<br />
(Marcus Friedrich / Ulrich Eckert)<br />
ore 15.30 Merenda<br />
ore 16.00 Relazione di Fulbert Steffensky: «I Tesori del<br />
Protestantesimo» (Mod. Marcus Friedrich)<br />
ore 17.30 Benedizione per il viaggio (Bernd Prigge)<br />
16.10.20<strong>11</strong><br />
ore 10.00 Culto solenne, liturgia: Martin Burgenmeister<br />
Con coro parrocchiale di Merano, coro della chiesa<br />
Vescovo della chiesa bavarese Dr. Johannes Friedrich (Monaco)<br />
ore 17.00 Concerto nella <strong>Chiesa</strong> di Cristo/Christuskirche<br />
La Foresteria Valdese di Venezia<br />
in collaborazione con il Centro Culturale Protestante «Palazzo Cavagnis» propone un Week-end lungo<br />
VENEZIA: INCONTRO DI RELIGIONI<br />
Soggiorno di 3 notti/4 giorni presso la Foresteria Valdese<br />
di Venezia in camera doppia con bagno e trattamento di<br />
mezza pensione in locali convenzionati – 250,00 Euro a<br />
persona.<br />
Incluso nel prezzo: visita guidata al museo ebraico e a tre<br />
sinagoghe, entrata al Museo delle Icone, Isola degli Armeni,<br />
Basilica di San Marco, Tesoro e Campanile di San<br />
Marco.<br />
Non incluso: pranzi a mezzogiorno, mezzi di trasporto e<br />
tutto ciò che non è compreso in «incluso nel prezzo»<br />
C.S.D. Foresteria Valdese di Venezia<br />
Castello 5170 – 30122 Venezia - Tel. +39 041 52 86 797<br />
info@foresteriavenezia.it - www.foresteriavenezia.it<br />
191
»Lasst uns eine Oase sein,<br />
wo man begeistert ist vom Leben,<br />
von jedem Leben, auch von dem Leben,<br />
das sehr viel Mühe kostet.«<br />
Phil Bosmans<br />
Foto: Paolo Audenino (10)<br />
<strong>MITEINANDER</strong><br />
ist das Organ der<br />
»Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien«<br />
INSIEME<br />
è l’organo della «<strong>Chiesa</strong> <strong>Evangelica</strong><br />
Luterana in Italia»<br />
mit Sitz im Dekanat in Rom con sede a Roma nel Decanato<br />
Via Aurelia Antica, 391, 00165 Roma, Tel. 06 66 03 01 04, Fax 06 66 01 79 93,<br />
E-Mail: decanato@chiesaluterana.it<br />
HERAUSGEBER EDITORE: Konsistorium der ELKI/Concistoro della CELI<br />
VERANTWORTLICHER DIREKTOR DIRETTORE RESPONSABILE: Paolo Poggioli<br />
REDAKTOREN REDATTORI: Alberto Saggese, Hans Büchi, Andrea Massias, Sabine Wolters<br />
SPENDEN FÜR DIE ZEITSCHRIFT UNTER CONTRIBUTI PER IL GIORNALE SOTTO:<br />
«ELKI / CELI – <strong>Miteinander</strong> / Insieme»<br />
su c/c bancario in Italia: Banca Intesa San Paolo, IBAN IT 53 F030 6903 2401 0000 0003 670,<br />
BIC BCITITMM. Verwendungszweck / causale: <strong>Miteinander</strong>/Insieme.<br />
Oder in Deutschland auf: Evangelische Kreditgenossenschaft A.G., IBAN DE 92 5206 0410 0004 1090 15,<br />
BIC GENODEF1EK1, Verwendungszweck / causale: <strong>Miteinander</strong>/Insieme<br />
Autor. Trib. Bolzano 26/<strong>11</strong>/1968, n° 39/49<br />
Stampa Druck: Ferrari-Auer, Bolzano Bozen - Copie Auflage: 3000 - n. 5-20<strong>11</strong> - Siap.n.s. 50 %<br />
«Lasciateci diventare un’oasi<br />
Dove si è entusiasti della vita,<br />
di qualsiasi vita, anche di quella vita<br />
che richiede tanta fatica.»<br />
Phil Bosmans