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natale a Merano - Merano Magazine

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Was wäre Südtirol ohne die uralten<br />

Kastanienhaine, welche die<br />

Talränder und Mittelgebirge säumen,<br />

begrenzt von sonnenwarmen<br />

Trockenmauern, Weinpergeln und<br />

ausgetretenen Steinplattenwegen?<br />

Manche dieser „Kestenwaldelen“<br />

sind so alt wie die Siedlungen<br />

darunter und daneben mit ihren<br />

rätisch klingenden Namen Tisens<br />

und Tötschling, Völlan und Vetzan,<br />

Feldthurns und Lajen, Glaning und<br />

Galsaun.<br />

14 merano maGazIne<br />

Es sind jedoch nicht nur die Kastanienhaine,<br />

welche das Auge anziehen;<br />

auch jeder einzelne Baum ist<br />

ein Kleinod. Dabei gibt es „kaum<br />

einen Baum, der eigensinniger dahinwächst<br />

als so eine Edelkastanie;<br />

das ist ihr großes Wunder: jeder<br />

Ast und jeder Trieb geht die verrücktesten<br />

Wege und doch wirkt<br />

dann dieses ganze Geäst wie eine<br />

einzige große Symphonie der Linien.<br />

Man muss sie sehen, diese feinen<br />

schwachen Striche, man muss<br />

sie sehen vor dem milchigen Weiß<br />

einer dicken Nebelwand oder vor<br />

der untergehenden Sonne; erst da<br />

offenbart sich die Stimme dieser<br />

schönen Bäume.“ (Josef Rampold).<br />

Im Gebiet von Lana, Völlan, Tisens,<br />

Naraun, Prissian und Grissian war<br />

und ist die Edelkastanie besonders<br />

tief verwurzelt. Nicht umsonst erzählt<br />

Georg Rösch in seinem Tiroler<br />

Landreim von 1558: „Wiewohl‘s<br />

an der Etsch hat viel Kesten, so sein

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