02.06.2013 Views

Verso una cittadinanza attiva - Rete Civica dell'Alto Adige

Verso una cittadinanza attiva - Rete Civica dell'Alto Adige

Verso una cittadinanza attiva - Rete Civica dell'Alto Adige

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

1.<br />

Aktionstage Politische Bildung in Südtirol<br />

von Brigitte Foppa<br />

Seit 2003 gibt es in Österreich die „Aktionstage Politische Bildung“. Sie wurden damals als Beitrag zur<br />

Demokratieerziehung und für die Erweiterung des europäischen BürgerInnen-Bewusstseins eingeführt und<br />

haben sich mittlerweile in mehreren europäischen Ländern etabliert. In Südtirol wurden sie auf Initiative des<br />

damaligen Schullandesrates Otto Saurer im Jahre 2008 eingeführt und vom Amt für Weiterbildung in Zusammenarbeit<br />

mit dem Pädagogischen Institut für die deutsche Sprachgruppe erstmals durchgeführt. Dabei<br />

lehnte man sich ziemlich eng an die Aktionstage Politische Bildung Österreich an – sowohl was den Zeitraum<br />

(also indem man als Start-Datum den Welttag des Buches, den 23. April und als Endtag den Europatag, den<br />

9. Mai, übernahm) als auch was das Rahmenthema betraf: So wurde der „Interkulturelle Dialog“ gewählt.<br />

Ziel der Aktionstage ist es, möglichst viele Initiativen der politischen Bildung im ganzen Land anzuregen, die<br />

im besagten Zeitraum gebündelt stattfi nden sollen. Diese werden dann an zentraler Stelle (im Falle Südtirols<br />

vom Amt für Weiterbildung) gesammelt und über eine Broschüre bekannt gemacht. Zudem wurde eine Homepage<br />

mit Informationen für Interessierte und Anbieter (www.provinz.bz.it/aktionstage) eingerichtet.<br />

Im Jahr 2008 wurden – innerhalb eines eher knappen Zeitraums, da das Projekt relativ spät gestartet worden<br />

war – immerhin 60 Initiativen auf die Beine gestellt. Die Aktionstage fanden nach Auskunft der Veranstalter<br />

bei der Bevölkerung guten Anklang. Das besonders reizvolle Rahmenthema ermöglichte eine vielfältige Palette<br />

an Veranstaltungen, welche vom interkulturellen Kochkurs über Werkstattunterricht zum Welthandel bis<br />

hin zu Podiumsdiskussionen zum Thema Migration u.v.m. reichten.<br />

Für 2009 schien es uns als Projektgruppe wichtig, die Aktionstage sprachgruppenübergreifend zu gestalten,<br />

sodass in die Konzeption und Planung (und dann auch in die Durchführung) frühzeitig auch das italienische<br />

Amt für Weiterbildung und die Pädagogischen Institute für die italienische bzw. ladinische Sprachgruppe eingebunden<br />

werden konnten. Als Rahmenthema schien diesmal die Anlehnung an das österreichische Thema<br />

(„1989 bis 2009: Meilensteine der europäischen Integration und neue Grenzen“) nicht sinnvoll, da es sich<br />

beim Jahr 1989 und dem Fall des Eisernen Vorhangs um ein in Südtirol nicht so außerordentlich „gespürtes“<br />

Jahr gehandelt hatte. Die Verbindung von Politischer Bildung und Geschichte aber wirkte verlockend und so<br />

wurde die Idee geboren, die Aktionstage 2010 an das laufende Gedenkjahr 09 anzubinden – wenn auch in<br />

einem weiteren Zusammenhang.<br />

Wichtig war uns, dass dabei auch der subjektive Blickwinkel Platz fi nden. Im Brainstorming wurde dann<br />

deutlich, dass es bei der Bewusstwerdung und Aneignung von Geschichte immer auch um das „Eigene“<br />

geht – um die eigenen Erlebnisse und Geschichten. Außerdem trägt auch „Die Geschichte“ letztlich ein<br />

erzählendes Element in sich – nicht umsonst steht derselbe Terminus sowohl für Geschichte (im Sinne des<br />

Berichtes der Vergangenheit) und Geschichte (im Sinne der Erzählung). Eine schillernde Verbindung also, die<br />

wir im Titel der Aktionstage ver“dichten“ wollten: „Identität und Geschichte(n)“ – soviel zur Entstehungsgeschichte<br />

des Rahmenthemas.<br />

Und es kam an. Über 60 verschiedene Akteure (vor allem Vereine, Bildungsausschüsse, Weiterbildungseinrichtungen,<br />

aber auch Privatpersonen) meldeten bei den Ämtern für Weiterbildung geplante Initiativen an<br />

und holten sich zum Teil auch Unterstützung und Rat bei der Gestaltung der Angebote. Einige andere wurden<br />

von den Ämtern aktiv kontaktiert und um Mitarbeit gebeten.<br />

Am Ende waren es 144 Initiativen, die in der Zeit von Mitte April bis Mitte Mai (wir nahmen auch einige Angebote<br />

ins Programm auf, die kurz vor oder kurz nach dem „offi ziellen Zeitraum“ der Aktionstage stattfanden)<br />

zur Verfügung gestellt wurden. Die Übersicht über die wirklich reiche und vielfältige Auswahl an Angeboten<br />

fi ndet sich in Kapitel 2. Sehr zufriedenstellend war auch die Beteiligung von italienischen AkteurInnen: 26%<br />

der Angebote kam aus dem italienischen Milieu.<br />

In einer Pressekonferenz mit den LandesrätInnen für die deutsche und die italienische Schule und Kultur<br />

wurde der Öffentlichkeit der Beginn der Aktionstage bekannt gemacht. Außerdem wurden die Aktionstage<br />

von einer Printmedien- und Radiowerbekampagne PR-mäßig begleitet.<br />

Aus den Feedbacks der Anbieter geht hervor, dass die Aktionstage bei den BürgerInnen guten Anklang fanden<br />

und dass auch die Veranstalter selbst sich ideell mit der Aktion gut identifi zieren konnten. Einige gaben<br />

an, dass das Thema „vieles ausgelöst habe“ – gerade auch in der internen Diskussion im Verein oder der<br />

Organisation. Beanstandet wurde manchmal die sehr breite Fächerung der Angebote – als Projektgruppe werden<br />

wir uns für die nächsten Jahre wohl überlegen müssen, ob der bisher geübte Ansatz, so niederschwellig<br />

wie möglich vorzugehen und möglichst viele Angebote zuzulassen, weiterhin derselbe bleiben kann oder ob<br />

man damit nicht in der Beliebigkeit landet.<br />

4

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!