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Verso una cittadinanza attiva - Rete Civica dell'Alto Adige

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Brigitte Foppa: Ich erinnere mich an den Kongress „Wurzeln in die Zukunft“, der 2007 stattfand und bei<br />

dem es um Bildung für eine nachhaltige Entwicklung ging. An einem Tisch des „World Cafes“ ging es um<br />

das Thema der Angst. Nella discussione si è cercato di trovare dei rimedi a questa società della paura. E<br />

come possibile soluzione è stata menzionata proprio la narrazione. Se facciamo raccontare le storie alle<br />

persone, allora facciamo il primo passo verso la comprensione e quindi verso la perdita della paura.<br />

Teresa Palfrader: Ich wollte noch etwas zu den Ladinern sagen, nämlich, dass man das Pfl änzchen der<br />

ladinischen Sprache pfl egen muss, sonst geht sie ein wie ein kleines Salatpfl änzchen, das zwischen zwei<br />

große Salatköpfe gepfl anzt wurde.<br />

Abschlussrunde:<br />

Wer ist der Südtiroler/die Südtirolerin heute?<br />

Norbert Parschalk: Das ist nationales Denken des 19./20. Jh! Identität ist heute im globalen Dorf eine<br />

persönliche Sache. In Amerika hab ich gemerkt dass ich einfach Europäer bin. Oder Vahrner (Vahrner<br />

Oberdorf)….<br />

Ljubica Rapo: Ja, wer ist das? Wer hier geboren ist? Wer Dialekt spricht? Dann sind meine Kinder Südtiroler!<br />

Muss man den Wohnsitz hier haben? Steuern bezahlen? Sein ganzes Leben hier verbringen? Katholisch<br />

sein? Oder ist es vielmehr jemand, der hier gerne lebt? Wie ich…<br />

Georg Schedereit: Das kann man nicht pauschal sagen. Ich zitiere den Preußenkönig Friedrich II: „Ein<br />

jeder muss nach seiner Fasson selich werden… solang er seine Steuer zahlt und das Land poebliert“. Mir<br />

selbst etwa schmecken die Cremeschnitten in Salzburg am besten. Ich bin also Europäer aus Obermais.<br />

Mit einer kleinen Heimat in Obermais. Wenn man Europa aus der Perspektive z. B. der Ukraine sieht,<br />

schaut das auch wieder ganz anders aus. Politische Bildung muss diese vielen Perspektiven anwenden<br />

und sichtbar machen.<br />

Teresa Palfrader: Ich höre immer die Lokalnachrichten in deutscher und in italienischer Sprache, aber<br />

bei beiden geht es immer nur um Südtirol, nie z. B. um Fodom (Buchenstein). Also geht es allen immer<br />

nur um sich selbst?<br />

Andrea Di Michele: Sudtirolese è chi si sente tale. Bisogna lavorare per stemperare l’esasperazione<br />

dell’identita. Ci sono i due lati: da un lato la citata identità-IKEA o identità-patchwork, in cui tutto è molto<br />

aperto. Dall’altra però resta un lato piccolo, chiuso su sé stesso. Bisogna perciò rafforzare le identità<br />

guardando al futuro. Quindi non solo cercare il passato comune ma costruire il futuro. Perciò smilitarizziamo<br />

la storia e decostruiamo le identità prefi ssate! Dobbiamo essere i traditori della Heimat e provare<br />

forse più piacere nella ricerca e nel soddisfare semplicemente la nostra curiosità.<br />

Alexander Prinoth: Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen Geschichte und Identität, zwischen<br />

Geschichten und Geschichte. Und aus diesem Zusammenhang sollte die Toleranz für verschiedene Ideen<br />

und Sichtweisen heraus kommen. Ich erinnere an einen Vorschlag Friedl Volggers, eine Kommission für<br />

vergleichende Geschichte einzurichten. In einer solchen Kommission müssten auch die Ladiner Platz<br />

fi nden, denn unsere Sichtweise wird oft vergessen. Dabei waren auch wir Teil der Geschichte und nicht<br />

immer nur am Rande.<br />

Le storie di tutti noi messi insieme non fanno ancora la storia. Solo considerando anche il contesto si<br />

può pensare di creare <strong>una</strong> Storia vera ed organica.<br />

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