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Verso una cittadinanza attiva - Rete Civica dell'Alto Adige

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4.<br />

Sechs Begleitaktionen<br />

4.1 Runder Tisch am 22. April 2009, Altes Rathaus Bozen<br />

Identität und Geschichte(n)<br />

aufgezeichnet von Brigitte Foppa<br />

Am 22. April 2009, vor dem offi ziellen Start der Aktionstage, fand in Bozen ein Runder Tisch statt, der in<br />

das heurige Schwerpunktthema einführen und inhaltliche Impulse setzen sollte.<br />

Am Runden Tisch, der von den Ämtern für Weiterbildung und den Pädagogischen Instituten veranstaltet<br />

wurde, nahmen teil:<br />

Norbert Parschalk<br />

Georg Schedereit<br />

Ljubica Rapo<br />

Teresa Palfrader<br />

Andrea Di Michele<br />

Das Gespräch wurde von der Journalistin Cornelia Dell’Eva moderiert.<br />

Die Aufzeichnung des Gesprächs<br />

Ljubica Rapo<br />

Ist eine aus Kroatien stammende Pädagogin, die mit ihrer Familie seit 11 Jahren in Südtirol lebt.<br />

Sie arbeitet seit Jahren in Kindergärten und Schulen als Interkulturelle Mediatorin und ist Co-Autorin<br />

des Buches „Interkulturelle Mediation in Südtirol“.<br />

Die Fragen Ljubica Rapo:<br />

Warum haben Sie gerade Südtirol gewählt, als Sie beschlossen Ihre Heimat zu verlassen?<br />

Was bedeutet Identität bzw. Heimat für Sie/ Ihre Kinder?<br />

Wie erlebt jemand, der von außen kommt, die Südtiroler Realität?<br />

„Zuerst sind wir eigentlich nach Österreich migriert. 1991 ist als erster mein Mann ausgewandert, 5 Monate<br />

später bin dann ich mit den Kindern nach Nordtirol nachgekommen. Dort lebten wir 6 Jahre. Wir<br />

haben Deutsch gelernt und haben die typischen Erfahrungen gemacht, die Migranten eben machen: Die<br />

Kinder haben die Sprache nicht verstanden, wir hatten keine Bekannte… Ich erinnere mich an die ersten<br />

drei Wörter der Kinder: 1. der Schnee (wir sind im Winter nach Nordtirol gekommen), 2. die Kirche, 3.<br />

das Buch. So hieß nämlich das Dorf, in dem wir wohnten. Da kam es dann auch zu den ersten Sprachspielereien,<br />

als wir sagten: „Wir leben jetzt in einem Buch“. Nordtirol war also unsere Zwischenheimat.<br />

Wir haben aber auch Freunde gefunden, die Welt angeschaut. Ich habe mir in dieser Zeit oft Sprüche und<br />

Redensarten aufgeschrieben, weil man daraus viel über die Mentalität eines Volkes lernt.<br />

Nach Südtirol sind wir gekommen, weil wir wie alle anderen Menschen moderne Nomaden sind – man<br />

geht dahin, wo Arbeit ist. Deutsch konnten wir schon und so war die Entscheidung für Südtirol leicht.<br />

Wir wussten, dass es in Südtirol deutsche und ladinische Einwohner gibt. Für uns Kroaten ist das etwas<br />

vollkommen Normales und Natürliches, bei uns leben ja 30 Nationalitäten zusammen!<br />

Heimat ist für mich in erster Linie Dalmatien, wo ich aufgewachsen bin. Das helle Licht Dalmatiens, die<br />

Berge, der Fluss, in dem ich schwimmen lernte, die Stadt, in der ich zur Schule ging. Heimat ist aber<br />

genauso dort, wo meine Kinder geboren sind, wo sie aufwachsen.<br />

Zur Frage Wie erlebe ich Südtirol? – da fällt mir ein, wie wir nach Südtirol kamen und ich die Weinberge<br />

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