AAS 74 - Vaticano
AAS 74 - Vaticano AAS 74 - Vaticano
862 Acta Apostolicae Sedis - Commentarium Officiale Mother of Ohrist and Mother of all who are in Christ. She has known a deep intimacy with her Son and she has experienced the joy of abandoning her life to the will of the Father. Let her be for you an example and a guide. From the depths of my heart, I wish you peace in our Lord Jesus Christ. I invoke upon you his grace and favour in your sacr ed ministry and I cordially impart my Apostolic Blessing to you, together with your clergy, religious and laity. NUNTII TELEVISIFICI I Iis qui conventui consociationis « Kolping », appropinquante die Pente costes Aeniponti habito, interfuere missus.* Liebe Kolpinggemeinschaft, liebe Brüder und Schwestern î Herzlich grüße ich Euch zu Eurem internationalen Kongreß in Inns bruck, den Ihr unter das Leitwort gestellt habt : »Mit Kolping Brücken bauen«. Brücken verbinden Getrenntes; sie überwinden Schluchten und Tä ler. Brücken ermöglichen es, Gräben zu überschreiten : Gräben zwischen Gott und den Menschen, Gräben zwischen Mensch und Mensch. Die gespaltene Welt von heute ruft auf vielfache Weise nach Brückenbauern. Der Gründer Eures Werkes errichtete solche Brücken. In einer Zeit, in der Unruhen und Wandlungen das geistige und religiöse Leben verunsicherten, schuf er Brücken, auf denen die Menschen zu Gott finden können. Gegen die Erschütterungen in Wirtschaft und Politik entwarf er Brücken für die Verbindung zwischen Kirche und Gesellschaft, Brücken zwischen verschiedenen sozialen Schichten, Brücken der Ver ständigung zwischen Völkern und Rassen. Damit verwirklichte er, was das Zweite Vatikanische Konzil als Auftrag und als Selbstverständnis der Kirche umschrieben hat. Es nennt die Kirche »Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott sowie für die Einheit der ganzen Menschheit« (Lumen Gentium, 1). In der Kirche hat Adolf Kolping seinen tiefen und zugleich welt- * Die 20 m. Maii a. 1982.
Acta Ioannis Pauli Pp. II 863 offenen Glauben gefunden : rückhaltlos vertraute er der Vorsehung Gottes; alle und alles wußte er in den Händen des Vaters geborgen. Sagt er doch selbst : »Gottes Arm reicht weiter, als wir denken kön nen«. Die Kirche war für ihn auch der Ort, wo anderen das gleiche Gottvertrauen geschenkt werden soll. So lautet denn seine erste Wei sung an uns : Liebend erkenne Gott und diene ihm, weil er Herr ist. Es ist mir, als müßte ich diesen Satz einem jeden von Euch persönlich sagen : Liebend erkenne Gott und diene ihm, weil er Herr ist. Wahrlich eine Lebensweisung für jedes Glied der Kolpinggemeinschaft ; wahrlich eine Lösung für jeden, der als Laienapostel anderen den Weg zum menschlichen^ Glück und zum ewigen Heil zeigen möchte. Eine solche Gottverbundenheit behindert niemals den Einsatz für die Menschen. Darum ist es nicht verwunderlich, daß der Priester Adolf Kolping zum Vater der Gesellen und Handwerker wurde. In knapp zwanzig Priesterjahren legte er das geistliche und organisatorische Fun- dament einer Erziehungs- und Bildungsgemeinschaft, die heute als In ternationales Kolpingwerk in allen Kontinenten der Welt für die Men schen da sein will. Das Kolpingwerk ist von seinem geschichtlichen Ursprung her am stärksten in den wohlhabenden Industrieländern des alten Kontinents verbreitet. Diese sind heute in einer besonderen Weise von Zukunfts angst und praktischem Materialismus gezeichnet. Und niemand kann übersehen, daß auch die Christen davon angefochten werden; daß das Denken vieler von ihnen vor allem um das eigene Wohlergehen, um Besitz und Vergnügen kreist. Seid Euch dieser Gefahren bewußt! In solcher Selbstbezogenheit und Habsucht baut der Mensch, wie Adolf Kolping sagt, »Barrikaden um sein Herz«. Laßt darum nicht nach, liebe Kolpingsöhne, in den Heranwachsen den das Vertrauen zum Vater im Himmel und den Sinn für geistige Werte wachzuhalten. Gott allein ist der Herr der Zukunft. Er kann uns die Furcht nehmen, und durch ihn kann unser Leben eine besonnene Unbekümmertheit gewinnen. Statt Euch allzu sehr um Euch selbst zu sorgen, setzt weiter Eure reichen Mittel und Eure Phantasie ein für Eure Brüder in Not, vor allem für die Ausbildung der Arbeitskräfte in den Entwicklungsländern. Schon lange seid Ihr mit diesem kostbaren Beitrag auf der Seite derer, die der sozialen Ungerechtigkeit in der Welt wehren und dagegen ankämpfen, daß der Abstand zwischen den meisten reichen und den ärmeren Ländern immer noch größer wird.
- Page 812 and 813: 812 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 814 and 815: 814 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 816 and 817: 816 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 818 and 819: 818 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 820 and 821: 820 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 822 and 823: 822 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 824 and 825: 824 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 826 and 827: 826 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 828 and 829: 828 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 830 and 831: 830 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 832 and 833: 832 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 834 and 835: 834 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 836 and 837: 836 Acia Apostolicae Sedis - Commen
- Page 838 and 839: 838 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 840 and 841: 840 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 842 and 843: 842 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 844 and 845: 844 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 846 and 847: 846 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 848 and 849: 848 Acta Apostolicae Sedis•• -
- Page 850 and 851: 850 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 852 and 853: 852 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 854 and 855: 854 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 856 and 857: 856 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 858 and 859: 858 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 860 and 861: 860 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 864 and 865: 86é Acta Apostolicae Sedis - Comme
- Page 866 and 867: 866 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 868 and 869: 868 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 870 and 871: 870 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 872 and 873: 872 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 874 and 875: 874 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 876 and 877: 876 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 878 and 879: 878 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 880 and 881: 880 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 882 and 883: 882 Acta Apostolicae Sedis — Comm
- Page 884 and 885: 884 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 886 and 887: 886 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 888 and 889: 888 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 890 and 891: 890 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 892 and 893: 892 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 894 and 895: 894 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 896 and 897: 896 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 898 and 899: 898 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 900 and 901: 900 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 902 and 903: 902 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 904 and 905: 904 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 906 and 907: 906 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 908 and 909: 908 Acta Apostolicae Sedis - Commen
- Page 910 and 911: 910 Acta Apostolicae Sedis - Commen
Acta Ioannis Pauli Pp. II 863<br />
offenen Glauben gefunden : rückhaltlos vertraute er der Vorsehung<br />
Gottes; alle und alles wußte er in den Händen des Vaters geborgen.<br />
Sagt er doch selbst : »Gottes Arm reicht weiter, als wir denken kön<br />
nen«. Die Kirche war für ihn auch der Ort, wo anderen das gleiche<br />
Gottvertrauen geschenkt werden soll. So lautet denn seine erste Wei<br />
sung an uns : Liebend erkenne Gott und diene ihm, weil er Herr ist.<br />
Es ist mir, als müßte ich diesen Satz einem jeden von Euch persönlich<br />
sagen : Liebend erkenne Gott und diene ihm, weil er Herr ist. Wahrlich<br />
eine Lebensweisung für jedes Glied der Kolpinggemeinschaft ; wahrlich<br />
eine Lösung für jeden, der als Laienapostel anderen den Weg zum<br />
menschlichen^ Glück und zum ewigen Heil zeigen möchte.<br />
Eine solche Gottverbundenheit behindert niemals den Einsatz für<br />
die Menschen. Darum ist es nicht verwunderlich, daß der Priester Adolf<br />
Kolping zum Vater der Gesellen und Handwerker wurde. In knapp<br />
zwanzig Priesterjahren legte er das geistliche und organisatorische Fun-<br />
dament einer Erziehungs- und Bildungsgemeinschaft, die heute als In<br />
ternationales Kolpingwerk in allen Kontinenten der Welt für die Men<br />
schen da sein will.<br />
Das Kolpingwerk ist von seinem geschichtlichen Ursprung her am<br />
stärksten in den wohlhabenden Industrieländern des alten Kontinents<br />
verbreitet. Diese sind heute in einer besonderen Weise von Zukunfts<br />
angst und praktischem Materialismus gezeichnet. Und niemand kann<br />
übersehen, daß auch die Christen davon angefochten werden; daß das<br />
Denken vieler von ihnen vor allem um das eigene Wohlergehen, um<br />
Besitz und Vergnügen kreist. Seid Euch dieser Gefahren bewußt! In<br />
solcher Selbstbezogenheit und Habsucht baut der Mensch, wie Adolf<br />
Kolping sagt, »Barrikaden um sein Herz«.<br />
Laßt darum nicht nach, liebe Kolpingsöhne, in den Heranwachsen<br />
den das Vertrauen zum Vater im Himmel und den Sinn für geistige<br />
Werte wachzuhalten. Gott allein ist der Herr der Zukunft. Er kann uns<br />
die Furcht nehmen, und durch ihn kann unser Leben eine besonnene<br />
Unbekümmertheit gewinnen. Statt Euch allzu sehr um Euch selbst zu<br />
sorgen, setzt weiter Eure reichen Mittel und Eure Phantasie ein für<br />
Eure Brüder in Not, vor allem für die Ausbildung der Arbeitskräfte<br />
in den Entwicklungsländern. Schon lange seid Ihr mit diesem kostbaren<br />
Beitrag auf der Seite derer, die der sozialen Ungerechtigkeit in der Welt<br />
wehren und dagegen ankämpfen, daß der Abstand zwischen den meisten<br />
reichen und den ärmeren Ländern immer noch größer wird.