B_solo_zgibanke male new_1 - Filozofska fakulteta
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2. präfigierte verben, in denen das Präfix aus einer gleichlautenden Präposition in der zu Grunde liegenden Bedeutungsstruktur abgeleitet werden kann (im Slowenischen: izpredložne tvorjenke), z. B. izvleči (žreb) < vleči (žreb) iz (bobna) [(ein Los) (heraus)ziehen] 3 nadgraditi (hišo) < graditi nad (obstoječo hišo) [(das Haus) aufstocken] pobarvati (vrata) < barvati po (vratih) [(die tür anstreichen] odpoklicati (veleposlanika) < poklicati (veleposlanika) [(einen Botschafter) abberufen] od (delovnega mesta) 3. präfigierte verben, deren zu Grunde liegende Bedeutungsstruktur eine Präpositionalphrase mit einem der Umschreibung dienenden verb dati, narediti, postati, izraziti [geben, tun, werden, ausdrücken] enthält (im Slowenischen: izpredložnozvezne izpeljanke), z. B.: vročiti (odločbo) < dati (odločbo) v roke [(den Bescheid) aushändigen] vknjižiti (izdatke) < dati (izdatke) v knjigo [(die ausgaben) eintragen/verbuchen] dokončati (portret) < narediti (portret) do konca [(das Porträt) zu ende malen] eine häufig vorkommende Untergruppe bilden präfigierte verben, abgeleitet aus narediti oder postati mit überwiegend perfektivem inhaltswert, z. B.: obnoviti (stanovanje) < narediti (stanovanje [(die Wohnung) renovieren] 4 spet) novo obmolkniti < postati molčeč [verstummen] osamiti (bolnika) < narediti (bolnika) samega [(einen kranken) isolieren] Das vermögen zu gegenseitiger einwirkung und die tatsache der abhängigkeit des Präfixes und der Präposition sind aus der zu Grunde liegenden Bedeutungsstruktur zu erkennen. 5 angesichts des transformierungswertes der Präfixe können die slowenischen präfigierten verben in zwei Gruppen unterteilt werden: 1. präfigierte verben mit einem (meistens lokalen und temporalen, seltener kausalen) adverbialen inhalt in ihrer Bedeutungsstruktur klammern die deutschen äquivalente, die überwiegend auch von präfigierten verben gebildet werden und meistens über ähnlich strukturierte Paraphrasen verfügen. 3 Die entsprechenden Paraphrasen dieser präfigierten verben sind in den beiden Sprachen ähnlich strukturiert: in der Paraphrase wird das Präfix zur Präposition und das präfigierte verb zu einem einfachen relativen verb, z. B. ein Los herausziehen < ein Los aus der trommel ziehen. 4 in dieser Untergruppe finden wir im Deutschen verbale äquivalente, die in den meisten Fällen nicht präfigiert sind oder aus einer anderen Sprache entlehnt wurden. 5 aufschlussreich ist in dieser Hinsicht die Beobachtung Jakopins (1966: 177), dass das Hauptmotiv für die Präfigierung ursprünglich nicht die aktionsart war, sondern eine Umgestaltung der verbsemantik: der verbinhalt wurde durch Präfigierung im Raum exakter bestimmt, sei es in der Dimension oder in der Orientierung. 260
2. präfigierte verben, die nur einen eigenschafts- bzw. Modifikationswert haben (indem sie eine eigenschaft, Quantität oder Phasenhaftigkeit ausdrücken). 6 Während die verben aus der ersten Gruppe noch zusätzlich die adverbiale Orientierung der Handlung bestätigen, begrenzen die verben der zweiten Gruppe mit ihren Modifikationspräfixen die verbale Handlung – die weitere Rektion des verbs kann dadurch nicht beeinflusst werden. vergleichen wir die folgenden Paare: 1. Gruppe – adverbialer inhalt: prenesti (torbo) < nesti (torbo) drugam [(die tasche) hin(über)tragen] 2. Gruppe – modifizierender inhalt: prenesti (bolečino) < veliko (bolečine) nesti [(den Schmerz) ertragen] 1. Gruppe – adverbialer inhalt: Presedel se je drugam. [er hat den Platz gewechselt. / er hat sich umgesetzt.] 2. Gruppe – modifizierender inhalt: vse mu preseda. [ihm ist alles zuwider. / er hat von allem die Nase voll.] Sehr häufig finden wir im Slowenischen aber auch präfigierte verben, in denen gleichzeitig mehrere Präfixe auftreten, z. B. doprinesti, zapostaviti, usw. 7 Solche verben kennt auch das Deutsche, z. B. beinhalten, einbeziehen, beauftragen, beeinflussen. 1. Die HäUFiGSteN PRäFixe UND PRäPOSitiONeN iM SLOWeNiSCHeN anders als die dem verb inhärente aktionsart ist vom verb her gesehen die adverbialität eine hinzutretende eigenschaft, die durch verschiedene verhältnisse zu den aktanten (z. B. lokal-temporale veränderungen u. ä.) auch eine art der verbalhandlung ausdrückt, die Sub-aktionsart (im Slowenischen: podvid) genannt werden kann (siehe auch Simeon 1969: 73). in den unten erwähnten Bedeutungsgruppen werden die präfigierten verben nach der Frequenz ihrer slowenischen Präfixe und Präpositionen aufgezählt (die häufigsten Präfixe po-, pre-, za-, z-/s-, raz-, o-, u-/v-, do-, pri- kombiniert mit den häufigsten Präpositionen za, z/s, o, v, pri, na). 8 von den ursprünglichen lokal-temporalen adverbialen inhaltswerten in Präfixen sollte man eigenschaften ausdrückende und damit echte Modifikationspräfixe unterscheiden, die in den zu Grunde liegenden Bedeutungsstrukturen modifizierende komponenten darstellen. Die metonymischen inhaltsverschiebungen der Modifikationspräfixe können allerdings zu einem valenzverlust führen, da die valenzeigenschaften eng an den 6 Siehe auch vidovič Muha (1984: 153 und 2000: 36–37) zu verschiedenen Stufen des Modifikationswertes. 7 Ramovš (1952: 126) erklärt die Bildung solcher mehrteiligen Präfixe mit der tatsache, dass die Bedeutung des verbs durch Präfigierung in einem solchen ausmaß geändert werden kann, dass sich ein präfigiertes verb folglich völlig vom ursprünglichen verb trennen kann, sowohl semantisch als auch formell. Solche Präfixverben werden dann in der Sprache als Symplexe behandelt und als Stämme zur weiteren Präfigierung verwendet: biti [sein] → dobiti [bekommen] → zadobiti (veraltet) [bekommen] 261
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2. präfigierte verben, in denen das Präfix aus einer gleichlautenden<br />
Präposition in der zu Grunde liegenden Bedeutungsstruktur abgeleitet<br />
werden kann (im Slowenischen: izpredložne tvorjenke), z. B.<br />
izvleči (žreb) < vleči (žreb) iz (bobna) [(ein Los) (heraus)ziehen] 3<br />
nadgraditi (hišo) < graditi nad (obstoječo hišo) [(das Haus) aufstocken]<br />
pobarvati (vrata) < barvati po (vratih) [(die tür anstreichen]<br />
odpoklicati (veleposlanika) < poklicati (veleposlanika) [(einen Botschafter) abberufen]<br />
od (delovnega mesta)<br />
3. präfigierte verben, deren zu Grunde liegende Bedeutungsstruktur eine<br />
Präpositionalphrase mit einem der Umschreibung dienenden verb dati,<br />
narediti, postati, izraziti [geben, tun, werden, ausdrücken] enthält (im<br />
Slowenischen: izpredložnozvezne izpeljanke), z. B.:<br />
vročiti (odločbo) < dati (odločbo) v roke [(den Bescheid) aushändigen]<br />
vknjižiti (izdatke) < dati (izdatke) v knjigo [(die ausgaben)<br />
eintragen/verbuchen]<br />
dokončati (portret) < narediti (portret) do konca [(das Porträt) zu ende <strong>male</strong>n]<br />
eine häufig vorkommende Untergruppe bilden präfigierte verben, abgeleitet aus<br />
narediti oder postati mit überwiegend perfektivem inhaltswert, z. B.:<br />
obnoviti (stanovanje) < narediti (stanovanje [(die Wohnung) renovieren] 4<br />
spet) novo<br />
obmolkniti < postati molčeč [verstummen]<br />
osamiti (bolnika) < narediti (bolnika) samega [(einen kranken) isolieren]<br />
Das vermögen zu gegenseitiger einwirkung und die tatsache der abhängigkeit des<br />
Präfixes und der Präposition sind aus der zu Grunde liegenden Bedeutungsstruktur<br />
zu erkennen. 5 angesichts des transformierungswertes der Präfixe können die<br />
slowenischen präfigierten verben in zwei Gruppen unterteilt werden:<br />
1. präfigierte verben mit einem (meistens lokalen und temporalen, seltener<br />
kausalen) adverbialen inhalt in ihrer Bedeutungsstruktur<br />
klammern die deutschen äquivalente, die überwiegend auch von präfigierten verben gebildet<br />
werden und meistens über ähnlich strukturierte Paraphrasen verfügen.<br />
3 Die entsprechenden Paraphrasen dieser präfigierten verben sind in den beiden Sprachen ähnlich<br />
strukturiert: in der Paraphrase wird das Präfix zur Präposition und das präfigierte verb zu<br />
einem einfachen relativen verb, z. B. ein Los herausziehen < ein Los aus der trommel ziehen.<br />
4 in dieser Untergruppe finden wir im Deutschen verbale äquivalente, die in den meisten Fällen<br />
nicht präfigiert sind oder aus einer anderen Sprache entlehnt wurden.<br />
5 aufschlussreich ist in dieser Hinsicht die Beobachtung Jakopins (1966: 177), dass das<br />
Hauptmotiv für die Präfigierung ursprünglich nicht die aktionsart war, sondern eine<br />
Umgestaltung der verbsemantik: der verbinhalt wurde durch Präfigierung im Raum exakter<br />
bestimmt, sei es in der Dimension oder in der Orientierung.<br />
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