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Manche haben Familie und würden mir bestimmt nicht folgen.“<br />
Ich will wissen, ob es denn einen Unterschied macht, in welcher<br />
Stadt er seine Mode entwirft. „Es macht in dem Moment einen<br />
Unterschied, weil man in der Stadt weggehen kann und zufällig<br />
auf Fotografen, Stylisten oder Models trifft. In Meran treffe<br />
ich niemanden aus meinem Metier, auch nicht in Bozen oder<br />
Bruneck. Damit habe ich Schwierigkeiten.“ Wenn Dimitri von<br />
der Stadt spricht, meint er Mailand, komme ich auf Umwegen<br />
drauf und muss schmunzeln. „Um Ideen geht es auch, deshalb<br />
fliege ich alle drei Monate nach London, New York oder<br />
in die Stadt. Diese Orte sind meine Inspirationsquellen.“ Ich<br />
finde Gefallen an seinem flinken Gesprächstempo, passe mich<br />
an seinen Rhythmus an und überhäufe ihn mit Fragen. Und er<br />
steht mir sehr sympathisch Rede und Antwort. Er verrät mir,<br />
dass er gerne zu H&M geht, dass Modeketten das Stadtbild<br />
Merans bereichern, dass er gerne für Topshop (wie schon Lagerfeld<br />
oder Stella McCartney) eine Dimitri-Kollektion entwerfen<br />
würde, dass er jedes produzierte Kleidungsstück – bevor<br />
es in einen Shop kommt – nach Strich und Faden kontrolliert,<br />
dass er selten Anzüge trägt, weil er dann aussieht, als würde er<br />
zur Firmung gehen, dass er ein passionierter Online-Shopper<br />
ist und dass er schöne Schuhe extrem wichtig findet. Ich halte<br />
kurz inne, linse auf mein blaues Schuhwerk und fühle mich<br />
bestätigt. Er spricht über Crocs und Birkenstock als absolute<br />
38 www.meranomagazine.com<br />
Exaktes Schneiderhandwerk<br />
und schmale, feminine Silhouetten<br />
prägen Dimitris Kollektionen