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Einzige Version<br />
der Wahrheit<br />
Vor zehn Jahren konnte ein Satz<br />
wie „We do have enough intelligence“,<br />
noch einen Krieg nach<br />
sich ziehen. Es ist natürlich an<br />
sich schon verwerflich, sich für<br />
ausreichend schlau zu halten,<br />
wo doch das lebenslange Lernen<br />
nicht nur ein Modewort ist. Deswegen aber gleich den<br />
Revolver zücken? Worauf die Herren Powell und W.<br />
Bush damals in einer Sitzung der Vereinten Nationen<br />
Bezug nahmen, war die Intelligence als Ergebnis<br />
mehr oder weniger aufwendiger und korrekter Spionagetätigkeit.<br />
Wer es nun aber für besonders intelligent hält,<br />
sich im Beackern seines Marktes auf Spionagetätigkeit<br />
zu verlassen, hat definitiv sprachlich nichts<br />
falsch verstanden. Vielleicht hat er aber tatsächlich<br />
auf die falschen Freunde gesetzt. Denn 80 bis 90 Prozent<br />
dessen, was ein Unternehmen über seine Wettbewerber<br />
wissen sollte ist öffentlich verfügbar – das<br />
Nicht nur die Entscheiderin<br />
kann<br />
Multitasking. Heute<br />
können Männer etwaige<br />
Defizite mit<br />
entsprechender Software<br />
ausgleichen.<br />
Wareneingang oder<br />
Forecast und Kundenstamm<br />
– alles gibt<br />
es in Echtzeit und per<br />
Knopfdruck.<br />
BUSINESS INTELLIGENCE: Wirtschaftsspionage war gestern. Denn die Daten sind<br />
frei zugänglich. Wer die eigenen schnellstmöglich überblickt, hat den Vorteil.<br />
Multidimensionale Software bringt die Organisation – in Echtzeit und mitunter kostenlos.<br />
wissen heute die Experten. Der Rest lässt sich ganz<br />
ohne Agenten und dubiose Zahlungen intelligent ableiten.<br />
Wer also ausschließlich ein Auge auf die Konkurrenz<br />
wirft, kommt nur bedingt weiter. Ein Feldzug,<br />
sprich die feindliche Übernahme, ist nur selten die<br />
Lösung. Es geht darum, die eigenen Daten zu überblicken.<br />
Wissen, was in den eigenen vier Wänden läuft:<br />
Business Intelligence. Eine Vielzahl von Daten aus<br />
verschiedenen Systemen, Abteilungen und Bereichen<br />
führt diese zusammen. Die Business Intelligence<br />
macht schließlich auch die gesammelten Informationen<br />
für unternehmenskritische Entscheidungen<br />
greifbar und auswertbar.<br />
Dies geschieht heutzutage annähernd in Echtzeit<br />
und natürlich per Computersoftware. „Wissen<br />
vermehrt sich, wenn man es teilt“, erklärt Kristian<br />
Raue, Gründer der Jedox AG. Ändert sich eine Zahl<br />
bzw. eine Eingabe, sehen das die Entscheider auf den<br />
ersten Blick – nicht nur für weltweit agierende Player<br />
ein Argument. Wächst ein Unternehmen, werden die<br />
Probleme komplexer – gerade im Dienstleistungsbereich<br />
sind Zusammenhänge nicht mehr<br />
so offensichtlich wie einst.<br />
Zeit ist Geld und in Zeiten, in denen Informationen<br />
allen zugänglich sind, kommt es darauf<br />
an, die Daten als erster ausgewertet zu haben.<br />
Unternehmerischer Blindflug kostet bares<br />
Geld. Wer zuerst kommt, dem bleibt oft das größere<br />
Stück vom Kuchen. „Zur Business Intelligence<br />
gehört neben den klassischen Bereichen<br />
Analyse und Reporting die zukunftsgerichtete<br />
Planung mit den Bereichen Budgetierung und<br />
Forecasting.“ Kristian Raue verdient sein Geld<br />
damit, dass er anderen hilft, im Idealfall mehr oder<br />
überhaupt Geld zu verdienen. Palo heißt das Programm,<br />
das er kostenlos zum Download stellt und so<br />
Kleinen, Mittleren oder den richtig Großen Abläufe<br />
optimiert, Kosten senkt und Risiken minimiert. Ist<br />
das aber noch intelligentes Geschäftsgebahren?<br />
Denn nicht nur die Software gibt es kostenlos.<br />
Der Quellcode, aus dem sich Palo zusammensetzt,<br />
steht jedem frei zur Verfügung – Open Source heißt<br />
das. Jeder Programmierer kann das Programm individuell<br />
seinen Bedürfnissen anpassen. Ein weiteres<br />
Argument, dafür auch grundsätzlich Geld zu verlangen.<br />
Für Raue keineswegs. „Wenn fünf bis zehn Prozent<br />
unserer Kunden die Premium-Version<br />
kaufen oder unsere Support-Leistungen in<br />
Anspruch nehmen, können wir ganz gut<br />
davon leben.“ Die anderen, die mit der<br />
Basisversion arbeiten, tragen den Namen<br />
des Produktes weiter. Die Zeichen der Jedox<br />
AG stehen nach wie vor auf Expansion.<br />
Neben dem Standort in Freiburg, ist man in<br />
Hamburg, Frankfurt und in Paris vertreten.<br />
Die Presseabteilung in Freiburg meldet<br />
aktuell 79 neue Premiumkunden. International<br />
konnte unter anderem der Schweizer<br />
Flughafendienstleister Swissport gewonnen<br />
werden. Die kostenfreie Community<br />
Version Palo wurde in diesem Jahr von<br />
über 10000 Anwender-Unternehmen aus<br />
88 Ländern geladen. „Wir liegen deutlich<br />
über dem eigenen Wachstumsplan“, umschreibt<br />
Raue das Bombenergebnis. Palo<br />
sieht aus wie Excel. Jeder kennt Excel. Je-<br />
Ausreichende Intelligenz führt nicht selten zu kriegerischen Auseinandersetzungen.<br />
Das wissen George W. Bush und Colin Powell<br />
nur zu gut.<br />
der kann also auch mit Palo etwas anfangen – neben<br />
dem Kostenfaktor ein deutliches Argument für den<br />
Erfolg. Nur Palo funktioniert multidimensional, kann<br />
sämtliche Analysen umgehend nach verschiedenen<br />
Vorgaben umarbeiten. Der Weltmarktführer in Sachen<br />
Open-Source-Software für Business Intelligence<br />
hat seinen Sitz also im beschaulichen Südbaden. Die<br />
Jedox AG behauptet sich gegen Giganten wie SAP<br />
und Microsoft. „Wir haben nicht nur das Produkt. Wir<br />
bieten die umfassende Dienstleistung“, ergänzt Bernd<br />
Eisenblätter, Vorstand für Marketing und Vertrieb.<br />
Ordnung muss sein. Und so nutzt auch der MSV<br />
Duisburg die Jedox Palo Suite für das Clubcontrolling.<br />
Denn „die jederzeitige und einfache Verfügbarkeit<br />
korrekter Ist- und Planungswerte<br />
ist Voraussetzung für die<br />
Existenz eines jeden Profifußballclubs“,<br />
resümiert Henrik<br />
Wiehl, Leiter des Rechnungswesen.<br />
Das Lizenzierungsverfahren<br />
der Deutschen Fußball<br />
Liga (DFL) muss jährlich<br />
durchlaufen, Erlöse müssen<br />
in Cash verwandelt werden.<br />
Dazu hat der MSV zunächst<br />
unterschiedlichste Datenquellen<br />
mit Jedox Palo harmonisiert,<br />
eine einzige Version der<br />
Wahrheit geschaffen und das<br />
Hat er in Sachen Business Intelligence<br />
etwas falsch verstanden? Das<br />
„Nein“ auf diese Frage kann Kristian<br />
Raue mit Blick auf die eigenen<br />
Kennzahlen nur leicht fallen.<br />
Lizenzierungsverfahren vereinfachen<br />
können.<br />
Die Wahrheit liegt also doch<br />
nicht immer auf dem Platz.<br />
Rafael Kurz