Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

328 [DAS WESEN DER RELIGION. 1. FASSUNG]
Furcht und Freude sind nicht die einzigen Haupteindriicke der Natur;,
sie erweckt auch durch die Herrlichkeit und Unbegreiflichkeit ihrer
Wirkungen und Erscheinungen den rein theoretischen, oder [...] [ 4 ]
C 1 ] Gen. 1, 4.
E 2 ] Gen. I, 10-25.
[ 3] Hi. 40, 19, vgl. 40, 15-41, 26.
[ 4 ] alle Pradikate ... theoretischen oder: vgl. W. R. - 1. Fassung, 3r-5r,6v-7v,
8r, 23r .
[Dritte Beila gè} ì
§ 18
Die Macht der Natur ist keine unbeschrànkte, wie die gottliche
Allmacht, d. h. die Macht der menschlichen Einbildungskraft; sie kann
nicht alles beliebig zu jeder Zeit und unter allen Umstanden; ihre Her-
vorbringungen, ihre Wirkungen sind an Bedingungen gekniipft [ 2]. In
der Zeit, wo nur die Bedingungen der Existenz von Wassergeschopfen
gegeben waren, konnte die Natur auch keine anderen Geschòpfe hervor-
bringen. So war die Natur auch nur damals imstande, die gegenwarti-
gen, mit dem Menschen schliefienden Tierreiche zu schafìen, als sie
imstande war, die gegenwàrtige Beschaffenheit der Erde hervorzubrin-
gen. Die letzte geogonische Periode der Natur war auch ihre letzte zoo-
gonische. Wenn man daher deswegen, weil gegenwartig keine urspriing-
liche Zeugung mehr stattfindet, der Natur die Kraft derselben abspre-
chen will, so muB man ihr auch die geologische Produktionskraft ab-
sprechen, weil gegenwartig keine solche Schichtenbildungen, Schichten-
aufrichtung und Gebirgserhebungen, kurz keine solche groEartigen
universellen geologischen Produktionen mehr stattfinden wie einst [ 3 ].
DaB aber die organischen Wesen, nachdem sie einmal hervorgebracht
waren, selbst das Geschaft der Fortpflanzung iibernahmen, das ist so
natiirlich, als dafi der Vogel das Nest verlafit, wenn er fliigge geworden
ist. Die Schòpfung. der Anfang ist die Sache der Natur, aber die Fort-
pflanzung die Sache der Individuen.
L 1 ] U.B.-Munchen 4" cod. ms.