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Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

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318 [DAS WESEN BER RELIGION. 1. FASSUNG]<br />

die àltesten Menschen, die sich eben erst vermittelst der Tiere auf die-<br />

Stufe der menschlichen Existenz erhoben hatten, als ehrwùrdige, hei-<br />

lige, gòttliche Wesen; denn sic — diese Bestien — keine phantastischen<br />

Wesen — waren die Schutzgeister des Menschen. Man lese, welche [*]<br />

Bedeutung im Zendavesta dem Hunde gegeben wird. Benjamin Constant<br />

grùndet die Verehrung der Tiere auf ihre dem Menschen unbekannte,<br />

geheimnis volle, ràtselhafte Natur und ihre Uberlegenheit ùber den Men­<br />

schen in der Schnelligkeit und Starke; er verwirft, getàuscht von seinem<br />

modernen religiòsen Gefiihl die Behauptung, welche die Verehrung der<br />

Tiere besonders bei den Àgyptern von ihrem Nutzen ableitet C 1 ]. Aller-<br />

dings gehort Ràtselhaftigkeit, Uberlegenheit an dieser oder jener Ei-<br />

genschaft, Ubermenschlichkeit zu den Bedingungen der religiòsen Ver­<br />

ehrung eines Gegenstandes, sic liegt bei uns in der Bestimmung dafi<br />

der Gegenstand der Religion ein a n d e r e s Wesen als der Mensch,<br />

ein von ihm unter[scheid-]<br />

[*] Was von den Tieren gilt, gilt von aller An<strong>la</strong>ge. Der Mensch ist nichts<br />

ohne die Basis, ohne Unterstiitzung von der Natur. Wer kein Dichtertalent hat,<br />

kann keine Gedichte machen, er strenge sich noch so sehr an. Aber die Naturkraft<br />

erhebt der Mensch durch sich selbst zur Kunst. So kehrt es sich dann<br />

um: die Natur ist nichts ohne den Menschen. Wer ùber scine Naturgaben nichts<br />

macht, sic nicht bildet, zùgelt, bestimmt, durch Verstand, wer sic nicht zeitigt,<br />

<strong>la</strong>fit vom Licht des Bewufitseins. Die Natur ist die Schwere, das Bewuiksein das<br />

Licht.<br />

[i] Da ... ableitet: vgl. W. R., § 5.<br />

3r barer, natiirlicher Nutzen. Der Mensch erblickt, oder fingiert er einen<br />

wunderbaren — einen solchen, der nicht im Gegenstand selbst, sondern<br />

nur in der Vorstellung von demselben, in der Einbildung seinen Grund<br />

hat. Viele Dinge verehren nur deswegen die Menschen, weil sic — ohne<br />

allen objektiven Grund dazu zu haben — die Verehrung derselben fiir<br />

nùtzlich, fiir einflufireich halten. Der Ausdruck niitzlich und der damit<br />

sich verkniipfende Begriff ist iibrigens allerdings unrichtig, weil er ir-<br />

religiòs ist. Der religiose Ausdruck ist wohltatig. Die Tiere sind<br />

Gegenstand der Religion, weil sic wohltatige Wesen sind oder<br />

als solche wenigstens erscheinen. Niitzlich ist ein Ding durch ein anderes<br />

Wesen, wohltatig durch sich selbst. Der Nutzen weist iiber

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