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Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

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312 [DAS WESEN DER RELIGION. 1. FASSUNG]<br />

Natur bricht, scine Macht ihm beschrànkt erscheint, so macht er diesen<br />

Geist zugleich zu einem von sich unterschiedenen, d. i. physischen<br />

Wesen. Tut er das nicht, denkt er den Geist, die Vernunft rein fùr<br />

sich, unmenschlich, so bleibt die Ableitung der Natur aus dem Geist<br />

ebenso unerklàrlich, als wenn er sie geradezu aus sich erklàrt.<br />

Der Mensch macht scine Unbegreiflichkeit zum Mafie der Natur.<br />

Weil ich nicht begreifen kann, wie die Natur ohne einen<br />

Verstand, wie ich habe, diese zweckmàfiige Gestalt — obgleich diese<br />

wahrgenommene ZweckmaJ&igkeit nur in meinem Geist exi-<br />

stiert — von ihr hervorbringen kònnte, so kann sie nicht hervorbrin-<br />

gen. Was ich nicht einsehe, kann sie nicht. Sie kann nur soviel, als ich<br />

einsehe, dafi sie kann. Wo mir das Licht ausgeht, geht der Natur die<br />

Kraft aus. Scine Vorstellung von der Natur ist dem Men-<br />

.schen das Wesen der Naturt 1 ]. Was er nicht mit dieser [...]<br />

[*] 81 [2].<br />

[**] Weil der Mensch die Entfernung der Sterne ausmefit, so sind sie auch<br />

.an Gott ausmeiSbar, was der Mensch berechnet, in Zahlen fafit, das hat im gòtt-<br />

lichen Rechenmessen seinen Ursprung.<br />

C 1 ] Weil... Natur: vgl. W.R., § 48.<br />

[ 2 ] Eigentlich achtzigste Seite.<br />

\Erste Bei<strong>la</strong>ge] '<br />

ir Was ist der Grund der Religion? Das Gefùhl oder Bewufitsein<br />

des Menschen, dafi sein Leben — sein hochstes, innigstes, von ihm<br />

selbst unabsonderlichstes Gut — nicht von seinem Willen, iiberhaupt [*]<br />

nicht von ihm selbst abhangt, dafi er von einem a n d e r e n Wesen,<br />

einem vom Menschen unterschiedenen und unabhàngigen Wesen so-<br />

wohl seinem Ursprung als seiner Erhaltung nach abhàngig ist, da&<br />

ebenso wenig der Ursprung, als die Erhaltung seiner Existenz in seiner<br />

Gewalt steht.<br />

Abhangigkeitsgefiihl ist Beschranktheits-, Endlichkeits-, Nich-<br />

tigkeitsgefiihl. Ich futile oder weifi mich abhàngig von Etwas heiSt:<br />

ich weifi, daB, was ich bin, nicht durch mich, sondern durch dieses

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