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Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

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296 [DAS WESEN DER RELIGION. 1. FASSUNG]<br />

diese Wùnsche auf: d. h. ich selbst o p f e r e meine<br />

Wùnsche ab, ich selbst versage mir oft die Befriedigung dieses Wun-<br />

sches, beschrànke meine auf den gegenwartigen Fall bezogene Begier­<br />

de, weil ich auch an die<br />

[*] « Auris audit et oculus videt, Jehova fecit utrumque », Prov. Salom.<br />

20, 12; « Ergo etiam novit accurate omnia quae nos videmus et audimus », Psalm.<br />

94,9.<br />

[**] Die Gnaden in der Natur sind schon von der Natur unterschiedene<br />

Wesen.<br />

[***] « Er tut, was die Gottesfùrchtigen begehren », Psalm. 145, 19.<br />

36r Zukunft denke, ich verschleudere meinen Gott nicht heute an die- [*]<br />

sen oder jenen Gegenstand, den ich gern haben mochte, weil ich auch<br />

morgen noch leben will; ich beschrànke ùberhaupt durch die Riicksicht<br />

auf mein Ganzes nur auch einen Teil von mir, auf diesen oder jenen<br />

Trieb sich beziehende Begierde, durch die Rùcksicht auf meine hoheren<br />

Bediirfnisse meine untergeordneten Bedùrfnisse. Der unweise Mensch<br />

ver<strong>la</strong>ngt von seinem Gott mit Ungestùm die Erfùllung eines gegenwàr­<br />

tigen Bedùrfnisses, der Weise <strong>la</strong>fit sich auch Unglùck gefallen; er er-<br />

grimmt nicht ùber diesen oder jenen Fall, weil er auch gute Folgen noch<br />

ziehen kann. Weise ist ùberhaupt der, welcher das Individuelle der<br />

Gattung, das Partikulàre der Totalitat subordiniert, nicht von einzel-<br />

nen, augenblicklichen Wirkungen dahingerissen wird. Wo der Mensch<br />

auf diese Weise der Resignation auf die Erfùllung augenblicklicher [**]<br />

Wùnsche gùnstig ist, wo er auf die Zukunft reflektiert, auf die Erhaltung<br />

seines wahren Wesens im Unterschied vom Akzidentellen, da macht er<br />

dieses Wesen zur Wahrheit Gottes. Er opfert der Glùckseligkeit die<br />

einzelnen Glùcksfalle auf. Wahrhaft <strong>la</strong>cherlich ist es nun aber, wenn<br />

man diese Negation der individuellen, partiku<strong>la</strong>ren Falle zur Negation<br />

der Totalitat macht, die absolute christliche Religion als die absolute<br />

Negation der Begierde, des Endlichen bestimmt. Wenn mir die Gattung<br />

gewifi ist, so <strong>la</strong>sse ich das Individuelle fahren,<br />

[*] Das Unbegreifliche ist dem Menschen ein Dorn im Auge. Er erklàrt<br />

sich auch die fur sich selbst ihm unerk<strong>la</strong>rliche Natur aus Gott.

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