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Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

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294 [DAS WESEN DER RELIGION. 1. FASSUNG]<br />

Nachste ist ihm das Erste; in mir ist die Welt anders mòglich, als [**]<br />

sie wirklich ist, aber das Mògliche ist eher als das Wirkliche, das Wirk­<br />

liche ist das Bestimmte, Eingeschrànkte, Endliche; das Mògliche das<br />

Uneingeschrànkte, das Wirkliche ist ja nur die Verwirklichung dieses<br />

Einen mit Ausschliefiung des moglich Anderen. Das mògliche We-<br />

sen ist daher das gòttliche Wesen.<br />

[*] Je mehr der Mensch in der Erkenntnis der Natur fortschreitet, desto<br />

weniger erscheint [sie] ihm als Zweck. Selbst die Theologen wurden jetzt <strong>la</strong>chen,<br />

wenn sie erwògen, was man sagte als Zweck und deswegen als einen indirekten<br />

Beweis der Schòpfung erkiarte. Je weniger der Mensch weiK, desto mehr hilft er<br />

sich mit dem gottlichen Wissen.<br />

[**] Der Verstand Gottes oder Gottes Wesen ist der Inbegriff aller dieser<br />

Mòglichkeiten, d. h. mein Verstand ist der Inbegriff aller Moglichkeiten.<br />

[i] Das Spiel... machie: vgl. W. R., § 46.<br />

35v Die mògliche Welt ist die Welt, wie sie in Gottes Verstand und<br />

Gottes Wesen existiert. Die mògliche Welt ist die dem Gemiit [*]<br />

wohltuende, weil hier alle Gesetze, alle Determination, alle traurigen<br />

Beschrankungen wegfallen. « Wie mir fiirs Herze, so ist es in Gott »,<br />

sagt Luther. Wie es in unserem Verstand, so ist es im Verstande Got­<br />

tes, wie in unserem Wesen, so ist es im Wesen Gottes. Wenn der<br />

Mensch sich diese Identifizierung verbittet, so betrifft das nur b e -<br />

s o n d e r e Falle. Dieser Fall ist mir unbegreiflich. Ich weifi nicht<br />

warum, aber Gott weiB es warum es ist. Ich leugne daher nicht Gott<br />

einen der Gattung nach identischen Verstand, sondern ich nehme nur<br />

diese und jene einzelnen Falle von meinem Wissen weg. Ich brauche<br />

nicht zu wissen, wenn nur Gott weifó, wozu es gut ist, warum es ge-<br />

schieht. Er nur weiB das Warum. Sein Wissen bùrgt mir. tritt [**]<br />

an die Stelle meines Nichtwissens — es ist aber dasselbe Wissen, der-<br />

selbe Verstand; nur dort unbeschrànkt, hier beschrànkt. Einst erfahre<br />

ich daher, was ich jetzt nicht weiB, und einst weiE ich, warum das<br />

geschah. Es ist aber ebenso wie mit dem Willen. Gott erfiillt nicht<br />

alle meine Wiinsche und Bitten. Ich mu!5 die Erfiillung ihm anheim-<br />

stellen. Aber die Gattung meiner Wiinsche, die Glùckseligkeit, Seligkeit,<br />

das Wohl, worauf alle meine Wiinsche zuletzt gehen, ist mir[***]<br />

verbiirgt von Gott. Gott opfert meinem wahren Heil

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