27.02.2013 Views

Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

290 [DAS WESEN DER RELIGION. 1. FASSUNG]<br />

sich vorstellt, das gilt ihm fiir objektive Mòglichkeit — also hat es not-<br />

wendig die Willkiir so bestimmt. Eben weil es anders sein konnte, als<br />

es ist, weil also das, was ist, dem Menschen Gegenstand ist als ein an­<br />

ders Vorstellbares, als ein moglicherweise Anderes, weil also die De-<br />

termination in der Natur fiir ihn k e i n e Determination ist, weil scine<br />

ungebundene Vorstellung dariiber hinausschweift, so ist ihm das, was<br />

und wie es ist, ein Objekt der W a h 1.<br />

[*] was hier im BewuBtsein des Menschen vorgeht, geht fiir ihn aufier ihm<br />

vor. Die Geschichte des Daseins eines Gegenstands fiir ihn ist die Geschichte des<br />

Wesens selbst.<br />

[**] Zweck [: ] der Fisch ist nicht gebaut (an dem Bauch), um im Wasser zu<br />

leben, zu schwimmen, sondern er lebt im Wasser, weil er so gebaut ist, dafi er<br />

nirgends anders leben kann. Der Klettervogel hat nicht diese scine notwendigen<br />

Fiifie, damit er klettern kann, sondern er klettert, weil er anders nicht scine FiiBe<br />

gebrauchen kann. Die Position ist stets Folge, erk<strong>la</strong>rbar aus einer Negation [2].<br />

E 1 ] So wie... Verstand: vgl. W. R., S 45.<br />

[2] Zweck... Negation: vgl. W. R., SS 46, 47.<br />

34v Die Achse steht (steht) schief auf der Eklyptik. Warum steht sic [*]<br />

schief? warum ist sie gerade ein schiefer Winkel von so und so vielen<br />

Graden? Konnte sie nicht gerade stehen? Jawohl, warum nicht? Es ist<br />

also diese Neigung, dieser Fall ein individueller Fall aus einer K<strong>la</strong>sse<br />

unzahliger anderer moglicher Falle oder wenigstens ein Fall, dessen G e -<br />

g e n t e i 1 mòglich, vorstellbar ist. Wie diese Falle meiner Vorstellung<br />

mòglich waren, so waren sie dem Geiste Gottes; also ist diese Richtung<br />

offenbar ein Wahleffekt, ein Produkt eines EntschlieBens. Warum hat<br />

sich aber Gott dazu entschlossen? Weil Gott das Beste auswahlt. Weil<br />

die Achse so steht, so haben wir die wohltàtigen Wirkungen des Jahres-<br />

zeitenwechsels u. s. w. Wenn also das nicht ware — so ware das auch<br />

nicht — weil aber dieses, diese Folge ein Gut ist, so muBte das erste<br />

auch wahr sein. Der Mensch sieht ein den Zusammenhang der Ursache<br />

mit der Folge, aber er kommt hinterdrein, post festum, erst zu Verstand<br />

— so sieht Gott ein den Nutzen dieser Richtung, deswegen wahlte er<br />

diesen Fall — natiirlich aber sah Gott v o r a u s , was der Mensch erst<br />

hinterdrein einsieht C 1 ]. Das Spiel dieser subjektiven Vorstellung be-

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!