27.02.2013 Views

Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

288 [DAS WESEN DER RELIGION. 1. FASSUNG]<br />

beruht jedoch zugleich auch wieder auf der Anschauung der Natur, da<br />

der Wille zum absoluten Wesen der Natur gemacht wird, die Natur aber<br />

unermeBlich ist, so mufi natiirlich auch die Unermefilichkeit, Unbe-<br />

schrànktheit zum Attribuì des Willens werden.<br />

Das Wesentliche ist jedoch: die Beschrànktheit des wirklichen<br />

Willens und die Unbeschranktheit des vorgestellten Willens: ich will<br />

dort sein, wo ich nicht bin, im Augenblick, ohne Verzug, wo ich der<br />

Vorstellung nach bin, bin ich der Wirklichkeit nach nicht.<br />

[*] das vorgestellte, abstrakte, gedachte Wesen, das Wesen der Vernunft,<br />

weil Produkt derselben, ist dem Menschen mehr als das wirkliche, gleichwie ihm<br />

das Objekt der Phantasie schóner ist als das Objekt der Anschauung; Gott als<br />

geistige, verstà'ndige Ursache der Welt ist nichts anderes als ein Produkt des<br />

menschlichen Verstandes. Wie nun dem Menschen hoheres, das menschliche Wesen<br />

ist, des Menschen hochstes Wesen, so t 1 ]<br />

C 1 ] Fortsetzung folgt.<br />

Ich kann mir aber vorstellen, dort, wo ich sein will, zugleich zu [*]<br />

sein — diesen Widerspruch zwischen Willen und Kònnen hebe ich auf<br />

im unbeschrànkten gottlichen Willen.<br />

§<br />

So wie der Mensch scine Existenz, sozusagen, auf den Kopf stellt,<br />

sich als physisches Wesen von sich als wollendem und denkendem<br />

Wesen abhangig weifi, so macht er auch das physische Wesen aufier<br />

sich abhangig vom Wissen und Wollen. Gott ist Geist: dieser [**]<br />

Geist bestimmt, durchdringt und bewegt alles — dieser Geist ist eben<br />

des Menschen Geist — dieser weltbewegende Verstand des Menschen<br />

Verstand C 1 ]. W i e der rohe Mensch sein Bild vom G e -<br />

genstande, z. B. vom Toten, zum Wesen dessel-<br />

ben macht, so macht der denkende Mensch den<br />

Gedanken vom Gegenstande zum Wesen dessel-<br />

ben, zur Sa che. Was im Sinne der Natur nur unwillkurliche Wir-<br />

kung ist, ist in seinem Sinne willkiirlicher Zweck. Er sieht keinen Grund<br />

ein, warum etwas gerade so ist, wie es ist — es konnte ja auch anders<br />

sein, wenigstens kann es sich der Mensch so vorstellen, und was [er]

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!