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Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

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286 [DAS WESEN DER RELIGION. 1. FASSUNG]<br />

also macht er die Natur zu einem bloJ&en Machwerke. Die Schòpfung der<br />

Welt ist ein Geschòpf der menschlichen Einbildungskraft. Aber gleich-<br />

wohl bleibt die Beschrànkung des Willens im Menschen durch die [***]<br />

Natur; sie leistet ihm Widerstand; er kann sie nicht àndern, nicht ma-<br />

chen; sein Wille ist also begrenzt, Wo ihm aber sein Wille als<br />

beschrànkt, erscheint, da ist er auch schon auf dem Wege, schon<br />

getrieben, diese Schranke, diese N e g a t i o n seines Willens zu n e -<br />

g i e r e n . Diese Negation steht im Widerspruch mit der Vorstellung<br />

vom Willen als dem hochsten Wesen, mit seinem<br />

[*] das Bewufitsein des Guten, so des Schlimmen sich ankniipft — eben<br />

weil die Natur wohltatìg und schadlich ist — so wird sie, wie sie einmal Gegen-<br />

stand des moralischen Bewufitseins und Gefiihls wird, auch zur Quelle der Giiter<br />

fur die Guten, der Strafen fiir die Bòsen.<br />

[**] Was im Sinne des Menschen Mangel ist, ist es deswegen noch nicht<br />

an sich, nicht im Sinne der Natur. Sich kennt der Mensch am wenigsten, und<br />

nichts ist leichter als die Schranken, die Mangel des Menschen anzusehen.<br />

[***] Dieses schreien die Toren: wie hochmiitig: der Mensch das hòchste<br />

Wesen! Auf dem Uranus, auf der Venus kònnten nicht hohere Wesen sein? Die<br />

Toren: sie halten ihre Phantasieprodukte, ihre Phantasiewesen fiir hohere Wesen,<br />

weil es einerseits<br />

C 1 ] Dem Menschen... Wirkungen: vgl. W. R., § 46.<br />

33 v Selbstgefuhl als wollendes Wesens. Er làBt daher in der Vorstellung des<br />

allmàchtigen, weltschòpferischen Willens diese Hemmung seines [*]<br />

Selbstgefuhls fallen. Er fiihlt sich selbst unbeschrankt, indem er die<br />

Schranken seines Willeix3 aufhebt; er fiihlt sich selbst als ùber die Natur<br />

unendlich erhabenes Wesen, als ihrer uneingeschrankter Herr, indem er<br />

sie in seiner Phantasie aus dem Dunkel der Nacht an das Licht des Tages<br />

vermittelst des Wortes: Fiat hervorzaubert; er ist selbst Schopfer der<br />

Natur, in dem Moment wo er den Schopfer der Natur d e n k t . Der<br />

Schopfer ist ein blofier Gedanke des Menschen! Ja. Ihr gebt zu, dafi die<br />

Gbtter der Griechen blofie Graie, Vorstellungen, bloBe Gedanken von<br />

ihnen waren, wie uberhaupt die Gotter der anderen Vòlker, ob sie gleich<br />

ihnen unendliche, absolute Wesen waren. Ein sehr begreiflicher Egoismus<br />

der christlichen Religion, dafi sie auf ihre Vorstellungen dieses Gesetz<br />

nicht will angewandt wissen. Die Negation der Schranken des Willens

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