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Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

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284 [DAS WESEN DER RELIGION. 1. FASSUNG]<br />

bringt, ist ein Produkt des Willens und Wissens,<br />

weil sic selbst aber wissen- und willenlos ist, ist dieses Wollen und<br />

Wissen ein von der Natur unterschiedenes Wesen,<br />

Die Natur denkt nicht, aber sic bringt Wissen hervor, gerade als wenn<br />

sic dachte, also hat Gott an iiberhaupt ihrer Stelle tur sic ge-<br />

dacht: sic ist ein willenloser Vollstrecker, ExekutorE 1 ]. Dem Men-<br />

schen ist urspriinglich nur die W i r k u n g der Natur Gegenstand,<br />

nicht aber die wirkende Ursache — nicht die Natur, aufier insofern sic<br />

ihm als ein fur sich bewuJStloses, fur ihn aber brauchbares, geniefibares<br />

Objekt erscheint — diese Wirkung z. B. die Wàrme und das Hellema-<br />

chen der Sonne, die fur andere Wesen und fiir den Menschen, zuletzt<br />

immer fur diesen, eine wohltatige, zur Existenz notwendige ist, fixiert<br />

er als Zweck, selbstàndig fiir sich, ganz abgesondert in seiner<br />

Vorstellung von der natùrlichen Wirkung fiir andere Wesen, so sondert<br />

er auch die Zweckursache von der Naturursache; er denkt<br />

[*] Baum ist der Versammlungsort der Familien, der Gemeinde, unter dem<br />

Schutz seiner Zweige und B<strong>la</strong>tter beraten und bestimmen sic gemeinschaftlich, er<br />

ist Zeuge ihrer Verabredungen. Er umfafit sie mit seinem Schatten, er ist der<br />

Punkt, an den sich ihre Gemeinsamkeit ankniipft. Der Boden der Erde ist auch<br />

der Boden meiner menschlichen Existenz; an den Ackerbau kniipft sich<br />

das BewuBtsein der Wohltat der menschlichen Bildung. Aber eben so wie sich an<br />

die Natur [2]<br />

[i] Was die Natur... Exekutor: vgl. W. R., § 44.<br />

[2] Fortsetzung folgt.<br />

33r ein anderes Wesen als das Wesen der Zwecke, ein anderes als das [*]<br />

Wesen der Wirkungen C 1 ]. Der Mensch denkt alles unter der G e s t a 11<br />

seines eigenen Wesens; erist das absolute Wesen, woraus<br />

er alles ableitet und erk<strong>la</strong>rt. Wie er die Dinge vorstellt, so sind sie ihm,<br />

an sich, an der Wahrheit seiner selbst zweifelt er nicht; was er tut,<br />

setzt eine A b s i e h t voraus — also auch das, was die Natur tut. Sein<br />

Verstand ist ihm das hochste Wesen; wie er physisch sich die<br />

Natur, so unterwirft [er] sie auch geistig, theoretisch seinem Verstande,<br />

macht ihn zum Herrn und Gesetzgeber der Natur. Er m a e h t, er<br />

verwandelt Vorstellungen in Dinge, das vorgestellte Haus in ein [**]<br />

wirkliches — dieses machen Konnen ist ihm die hochste Macht —

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