27.02.2013 Views

Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

276 [DAS WESEN DER RELIGION. 1. FASSUNG]<br />

sieht, weiB er sich als H e r r n der Natur. Diese Herrschaft kundigt<br />

sich in der Genesis Moses in der Herrschaft des Menschen iiber die<br />

Tiere an E 1 ], wàhrend die alten Religionen den Menschen noch mit<br />

den Tieren identifizierten und eben deswegen, denn was der Mensch,<br />

das ist der Gott, das gottliche Wesen mit dem tierischen identifiziert.<br />

Sind auch die Tiere z. T. wenigstens nur als Symbole zu fassen, so<br />

andert das nichts an der Sache: wo das Tier zum Symbol gilt, da hat<br />

sich eben noch nicht der Mensch, noch nicht der Gott iiber das<br />

Tierwesen erhoben. Die Natur verliert jetzt die Bedeutung des selb-<br />

standigen Seins, des Seins, bei dem der Mensch stehen bleibt, [**]<br />

ohne weiter zu fragen, woher: was nicht tur sich, kann nicht aus sich<br />

und durch sich sein. Wofur ist also die Natur? Sic ist fùr ein selbstan-<br />

diges, selbstbewufites, wollendes, sehendes, fuhlendes, geniefiendes We­<br />

sen. Wofiir sic ist, daher ist sie auch entsprungen, gekommen, Indem<br />

ich ihr das Fursichsein abspreche, so habe ich schon ihre Nativitàt ge-<br />

stellt und in das sich seiende Wesen ohne Schub versetzt. Mit der Un-<br />

terscheidung in Bewufitloses und Bewufites entsteht Urteil, Verglei-<br />

chung, das BewuJSte wird<br />

[*] «Lucem redde terrae, dux bone patriae. Instar veris enim vultus ubi<br />

tuus Affulsit, populo gratior it dies. Et soles melius nitent », Horatius, IV Od. 5,<br />

[w. 5-8] (« Wie dein Antlitz gleich der Friihlingssonne uns scheint, dann fliefit<br />

dem Volke goldener der Tag und die Sonnen erscheinen im hòheren G<strong>la</strong>nze »),<br />

Mitsch.[erlich] [2]. Nirgends vergòtterte Horaz den August, nur so: neben Grie-<br />

chen<strong>la</strong>nds Schutzgòilern, neben Herkules, Kastor stelli er auf. Nie neben einem<br />

als Weltbeherrscher anerkannten Jupiter, unter dem er ihn stets setzte (Ders.) [3].<br />

[**] « Dives et pauper sibi occurrunt, Jehova est creator omnium », Prov.<br />

Salom. 22,2; « Qui pauperem derider, vituperai eius crealuram », ibid. e. 17,5;<br />

14, 31. « Deus vull ul homines se muluo auxilio adjuvenl ». An das BewuBlsein<br />

der gemeinschaftlichen Quelle kniipft sich das Gefiihl der Pflichl der Unterstutzung.<br />

E 1 ] Die Sonne ... an: vgl. W. R., § 43.<br />

[ 2] Q. Horalii F<strong>la</strong>cci, Opera, ed. Chrisl. Guil. Milscherlich, Lipsiae 1800, II,<br />

p. 363.<br />

[3] Ebd. 369-70, vgl. 362.<br />

31 r iiber das BewuBtlose gesetzt: ich stehe iiber der Natur, ich bin mehr<br />

als die Natur. Das Bewufitseiende ist das Hòchste und als dieses das

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!