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Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

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264 [DAS WESEN DER RELIGION. 1. FASSUNG]<br />

27 r von den Naturmàchten, von Sonne, Mond, Feuer, Wasser, Erde, [*}"<br />

Steinen, Pf<strong>la</strong>nzen, Tieren, sondern auch von anderen Màchten ab-<br />

hàngig fùhlt C 1 ]. Wie kam der Mensch aber zu diesem Unterschiede<br />

von der Natur? Durch die Vereinigung mit anderen Menschen zu einem<br />

Gemeinwesen, in welchem dern Menschen die Abhàngigkeit von<br />

nicht mehr natiirlichen oder personifizierten naturlichen, sondern wirk-<br />

lich menschlichen Wesen Gegenstand wird. Sowie der Mensch [**]<br />

anfàngt, die Erde zu b a u e n , Stàdte zu griinden, so hat er schon den<br />

G<strong>la</strong>uben an den Schutz der Natur verloren, er vertraut sich nicht mehr<br />

der Natur an, er grùndet scine Existenz auf scine Tatigkeit, er erfàhrt<br />

das Gegenteil von seiner ersten Erfahrung, wo ihm nur das in die [***]<br />

Augen fiel, daB er nicht ohne die Natur existieren kann, namlich dafi er<br />

nicht ohne sich, ohne scine Tatigkeit, seinen Willen, seinen<br />

Verstand existieren kann. Sowie der Mensch in ein wirkliches Gemein­<br />

wesen zusammentritt mit anderen seinesgleichen, sowie ihm nun diese<br />

Vereinigung nicht mehr privat, sondern gemeinschaftlicher Zweck, so hat<br />

er nun auch andere Gesetze, durch diesen gemeinschaftlichen Zweck be-<br />

dingte Gesetze iiber sich. Er erfàhrt nun, daE Wohl und tìbel<br />

[*] Das tfbersinnliche ist nichts anderes als das Sinnliche als Objekt der<br />

Phantasie.<br />

[**] Lex est sorda et inexorabilis. Livius [2].<br />

[***] Der Mensch erkennt sich endlich als ein hoheres Wesen als die<br />

majestatische Sonne, der ganze Stern, ist, er findet die Unendlichkeit der<br />

Qualitat hòher als die Unendlichkeit der Masse, der Gewalt, der Quantitat.<br />

t 1 ] fiihlt ms: fiihlen.<br />

[ 2 ] Ab urbe condita, II, 3, 4: « Leges rem surdam, inexorabilem esse, salu-<br />

briorem melioremque inopi quam potenti, nihil <strong>la</strong>xamenti nec veniae habere, si:<br />

modum excesseris » (ed. Wessenborn, Lipsiae, Teubneri, 1883).<br />

27 v nicht nur von den Gottern, von der Natur, sondern auch von seinem<br />

eigenen Wohl- oder Ubelverhalten abhangt C 1 ]. Er erfahrt jetzt nicht<br />

nur die Macht des Donners, die Macht des Sturmes, der Wogen — er<br />

erfàhrt nun auch die Macht der Meinung, der Ehre, des Wortes, der<br />

Vorstellung, des Gedankens. Er erfahrt, dal$ das ihm schadet, was an­<br />

dere von ihm denken. Er sucht also den Gedanken anderer getnà'6 [*]<br />

zu leben. Die Gesetze, Sitten, Vorstellungen eines Gemeinwesens dran-

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