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Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

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260 [DAS WESEN DER RELIGION. 1. FASSUNG]<br />

giert nur den Menschen, um die Natur menschlich zu machen, seinen<br />

Gefiihlen, seinen Angelegenheiten zu unterwerfen — er vergiefit nur<br />

Blut, um menschliche Empfindungen ihr einzuflòfien. Es sind daher<br />

hauptsàchlich nur grofie Ungliicksfàlle oder Unternehmungen — Unter-<br />

nehmungen, wobei alles auf das [ 2 ] Spiel gesetzt wird — welche die<br />

Gelegenheit zu Menschenopfern geben. Um menschliche Zwecke zu er-<br />

reichen, ergreift man die unmenschlichsten Mittel. Um das, was im Wi-<br />

derspruch mit dem Menschen steht, g e g e n ihn ist, oder wenigstens<br />

nicht fùr ihn (mit Empfindung), mit sich in Har-<br />

t 1 ] Sic... Selbstbetaubung: vgl. W. R., § 36.<br />

[ 2 ] das ms: den.<br />

26r monie zu setzen, fiir sich zu stimmen, setzt sich der Mensch mit sich<br />

in Widerspruch; erist gegen sich, um das Widerwarti-<br />

ge, gegen ihn Seiende fiir sich zu gewinnen. « Wer sein Leben ver-<br />

liert, gewinnt es hundertfàltig wieder ». Aber diese Unglucksfàlle brin-<br />

gen nur zur Erscheinung, was ùberhaupt im Wesen der Natur als Gè-<br />

genstand der Religion gilt. Die fuhllose Macht, die Unmenschlichkeit<br />

der Natur, ihre Rucksichtslosigkeit gegen den Menschen erscheint ja am<br />

meisten in ihren den Menschen vernichtenden Wirkungen, Stùrmen,<br />

Uberschwemmungen, Krankheiten, Kriegen, die ja auch nur durch die<br />

Gewalt der Natur, deren t 1 ] Zeuge hier ein anderes Volk ist, schrecklich<br />

wirken. Er wendet sich daher mit seinen Gefiihlen, mit seinen Gebeten<br />

gerade an die Wesen, die scine Gefiihle verletzen [*], die die Ursache<br />

des Ubels sind[**]. Das, was nicht menschlich, was den Menschen<br />

vernichtet, macht er zu einem menschlichen Wesen oder will es dazu<br />

machen. Die dunkle Ahnung von der Gefullosigkeit des angebeteten Ge-<br />

genstandes macht sich geltend in der Gefiihlosigkeit, mit der er opfert,<br />

um das, was kein Gefuhl hat, gefuhlvoll zu machen. An das Unmenschli-<br />

che verschleudert er menschliche Gefiihle; wie solite er tur den ande-<br />

ren Menschen noch menschliche Gefiihle haben? Er mufi sich des Ge-<br />

fiihls entaufiern, also selbst gefiihllos werden, um das Gefiihllose fuh-<br />

lend zu machen. So befindet sich der Mensch in dem grà'Klichsten, ver-<br />

wirrendsten

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