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Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

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256 [DAS WESEN DER RELIGION. 1. FASSUNG]<br />

aber sic ist nur ein Echo, das meine eigenen Worte wieder in<br />

meine Ohren zuriickwirft, sic ist selbst so kalt, als der Felsen, so leer<br />

als der Abgrund, an dem sich die Schallwellen brechen. Die Naturreli^<br />

gion ist die Religion der Verzweiflung, des Wahnsinns. Der Mensch<br />

umarmt hier eine Bildsaule als scine Geliebte; eine Leichnam als ein<br />

lebendiges Wesen. Sic ist daher die Religion der hòchsten Extreme. Der<br />

Mensch fàllt immer zuriick auf sich selbst.<br />

[*] Die Abhangigkeit voti der Natur kann der Mensch nur dadurch aufheben,<br />

daB er diese Natur selbst zu einem abhangigen Wesen macht.<br />

[**] Wenn ich einen Gegenstand in dem Bediirfnis einer anderen Art, einer<br />

anderen Gattung, als wegen ihrer gesetzt, bejahe, so ist meine Liebe zu ihm<br />

egoistischer Art im gemeinen Sinn.<br />

t 1 ] Die Natur ... ist: vgl. W. R., § 26.<br />

24v Das Wesen, dem er sich in die Arme stiirzen will, stoBt ihn auf sich<br />

selbst zumck; er schenkt sein Vertrauen einem Wesen, das es nicht ver-<br />

dient, scine Gefiihle opfert er einem gefùhllosen, seinen Verstand einem<br />

verstandlosen Wesen; er stohnt scine K<strong>la</strong>gen vergeblich in die Luft aus,<br />

denn es erfolgt keine Antwort auf scine K<strong>la</strong>gen. Es bleibt ihm nichts<br />

iibrig, als durch wùtendes Toben und Schreien seinen Jammer zu ùber-<br />

treiben. Erst bietet er Alles auf, um sich G e h o r zu verschaffen; er<br />

opfert das Leben auf, um die Natur zu beleben, opfert alle Gefiihle auf.<br />

um sic gefuhlvoll zu machen, reifit das Herz seinen Kindern aus dem<br />

Leib, um ihre Herzlosigkeit zu ùberwinden, tut sich alles Bose und<br />

Ùble an, um sic gut zu machen, aber sic bleibt kalt und unbeweglich<br />

bei dem Tod: alle Opfer gehen in Rauch und Wind auf. Wie der Mensch<br />

wahnsinnig wird, wenn er alle Kraft verwendet auf ein Objekt, das ihm<br />

doch immer entschwindet, wenn er die Wut, mit der er das Objekt<br />

verfolgt, nun gegen sich selbst kehrt; sich die Haare aus dem<br />

Kopfe reifit, sich zerfleischt, so wiitet der Mensch gegen sich selbst, weil<br />

er im religiòsen Wahnsinn sich an ein Nichts wendet und ihm doch<br />

kein anderes Objekt zuletzt

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