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Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

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240 [DAS WESEN DER RELIGION. 1. FASSUNG]<br />

seins — beruht auf dem Widerspruch zwischen W o 11 e n und Kòn-<br />

nen, Wiinschen und Erreichen, Absicht und Erfolg, Vorstellung und<br />

Wirklichkeit, Idee und Realitàt. Im Wollen, Wiinschen, Vorstellen,<br />

Denken ist der Mensch unbeschrà'nkt, frei, allmàch-<br />

tig, Gott, aber im Konnen, Erreichen, im Erfolg, in der Wirklich­<br />

keit ist er bedingt, beschrankt, gehemmt, ist er e n d 1 i e h e s We-<br />

sen, Mensch im Sinne eines sterblichen, Gott entgegengesetzten We-<br />

sens. « Der Mensch denkt, Gott lenkt ». Das Denken ist mein; aber<br />

das, was ich denke, ist nicht mein, hàngt nicht von mir ab; i s t<br />

a u fi e r mir[ 2]. Die Religion beruht auf dem Widerspruch, da& das<br />

was in meiner Gewalt ist dem Willen, den Gedanken nach, nicht<br />

in meiner Gewalt ist der Tat nach, der Wirklichkeit. Die Aufhebung<br />

dieses Widerspruchs ist die Tendenz, der Wille der Religion [ 3].<br />

[*] Der Mensch opfert zuletzt Alles nur sich, seinem Gott<br />

t 1 ] wo ms: was.<br />

[2 ] Die Religion... mir: W. R., § 30.<br />

[ 3 ] Die Aufhebung ... Religion: ìbid.<br />

20 r Das, was nicht in meiner Gewalt, das ist in der Gewalt eines [*]<br />

anderen Wesens. Dieses andere Wesen also in meine Gewalt zu<br />

bringen, mir einerseits untertànig, anderseits giinstig oder gnàdig zu<br />

machen, ist die Tendenz der Religion. Das, was Objekt meines Wil­<br />

lens, aber nicht meines Kò'nnens ist, was aufier meinem Vermògen,<br />

aber in meinem Willen ist, das ist Objekt der Religion C 1]. Das We­<br />

sen, dem das meinen Wùnschen und Vorstellungen nach Mògliche,<br />

meinen Kraften, meinem wirklichen Sinn nach Unmògliche mo-<br />

glich ist, das ist das gottliche Wesen. Da min aber die Wiinsche, [**]<br />

Vorstellungen, Zwecke so unendlich verschieden sind als die Dinge<br />

selbst, denn jedes Ding kann ich zum Objekt des Willens, zum Zwec­<br />

ke, zum Gegenstande des Wunsches machen, so sind in der Naturre-<br />

ligion so viele Getter als Dinge oder wenigstens Gattungen von Din-<br />

gen. Ich w i 11 eine Seefahrt machen. Ob aber mein Wille zur Aus-<br />

fuhrung kommt, ob ich meinen Zweck erreichen, ob die Reise meinen<br />

Wiinschen entsprechend oder widerprechend, giinstig oder ungiinstig

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