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Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

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206 [DAS WESEN DER RELIGION. 1. FASSUNG]<br />

setzten Sein aufzugeben. Aber dieses Unleugbare, dieses dem menschli-<br />

chen Bewufitsein nicht entreifibare — das ist nicht Gott — das ist die<br />

Natur in Gott — die Vorstellung der Natur, wie sie sich mit der<br />

Vorstellung Gottes vermischt oder die Grund<strong>la</strong>ge desselben bildet. Gott<br />

ist unleugbar, weil die Natur, worauf Gott fufit, unleugbar ist — so<br />

unentreifibar, als dem Menschen die Sinne unentreifibar, als ihm das<br />

Bewulksein unentreiftbar ist, derni das Bewuiksein setzt notwendig<br />

e i n O b j e k t voraus. Kein Gegenstand — kein Bewufitsein.<br />

Die Natur ist nicht nur in der hòheren religiòsen Lehre, sie ist<br />

auch popu<strong>la</strong>r, im Sinne des Volkes, die Basis der Religion. Alle Erei-<br />

gnisse der Natur werden als Schickungen Gottes betrachtet. Noch heute<br />

beten die Christen bei <strong>la</strong>ngem Regenwetter um den Sonnenschein, bei<br />

<strong>la</strong>nger Trocknis um Regen [*]. Das, wovon das Gedeihen ihrer Àcker und<br />

Felder, die Erhaltung ihres Lebens abhangt, die Natur — ist Gegenstand<br />

der Religion und Motiv zu ihren religiòsen Akten. Wie aber hier der<br />

Zufall, die Verànderlichkeit der Natur zum Willen Gottes erhoben wird,<br />

so wird anderseits der notwendige Lauf der Natur, das Gesetz zum<br />

religiòsen Objekt gemacht, wie wenn man einen z. B. ùber den Tod<br />

eines Kindes betrùbten stàrket, trò'stet, auf die Vorsehung verweist;<br />

man miisse sich nicht gegen die Vorsehung strauben [*].<br />

Ausdriicklich ist es aber die Physikotheologie, worin die Natur als<br />

'Gottheit verehrt wird.<br />

[ J ] Alle ... Regen: vgl. W. R., § 32.<br />

[ 2 ] nicht... strauben ms: nicht strauben gegen die Vorsehung.<br />

Dafi die Existenz der Natur es ist, woran sich der G<strong>la</strong>ube an [*]<br />

die Existenz Gottes knùpft, erhellt am deutlichsten aus dem physiko-<br />

theologischen Beweis, welcher unter allen Beweisen der — wenigstens<br />

auf dem Standpunkt der Bildung und Reflexion — dem Menschen natiir-<br />

lichste, einleuchtendste ist, ja der Beweis, den wenn auch nicht in aus-<br />

driicklicher schulmà'Eiger Form eigentlich jeder macht, der einen eigent-<br />

lichen Gott g<strong>la</strong>ubt. Allein die Spuren, die Beweise, die man in der<br />

Natur von Gott findet, weisen — wohl in der Vorstellung, aber nicht

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