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Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

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200 [DAS WESEN DER RELIGION. 1. FASSUNG]<br />

7v Wùnschen und Plànen entgegen war; urti mir P<strong>la</strong>tz zu machen, urti<br />

meinen Zweck zu erreichen, mich unbeschrànkt geltend zu machen,.<br />

sch<strong>la</strong>ge ich ihn daher tot. Aber der Totsch<strong>la</strong>g hat mich befreit von ihm<br />

nur als Objekt der Anschauung, nicht der Vorstellung. Der Tote schwebt<br />

mir stets vor Augen und schiirt unaufhorlich das Hollenfeuer des bòsen<br />

Gewissens mir an. Ich bringe ihn mir nicht vom Halse; er verfolgt<br />

mich als Gespenst, als Schreckbild meines bosen Gewissens. So ist es<br />

auch hier. Gott als abstraktes Wesen ist die Negation der Natur als<br />

Objekts der Anschauung — der Gipfel der Abstraktion von der Natur,<br />

von der Sinnlichkeit. Aber der Geist der ersch<strong>la</strong>genen Sinnlichkeit ver­<br />

folgt den Mòrder bis auf die hòchsten Hòhen seiner ubernaturlichen<br />

Abstraktion. Die Vorstellung von einem anderen Wesen als dem vorstel-<br />

lenden, denkenden und vorgestellten, gedachten Wesen b 1 e i b t —<br />

dieses Gespenst der Sinnlichkeit ist die Existenz Gottes. Wie das<br />

Gewissen das unmittelbare Bekenntnis der Tat ist, das Bekenntnis: ich<br />

bin der Mòrder, die Bejahung dessen, was ich mit der Tat negiert habe:<br />

so ist die Existenz Gottes nichts anderes als die Konfession, das Bekennt­<br />

nis: ich bin ein sinnliches Wesen; was nicht sinnlich ist, ist<br />

nicht wahr, nicht real, denn es fehlt die Hauptsache: die<br />

Existenz.<br />

8r Das Fundament des G<strong>la</strong>ubens an Gott, die Wurzel dieses [*]'<br />

G<strong>la</strong>ubens im Menschen, objektiv ausgedriickt: das Fundament, die Wur­<br />

zel Gottes ist die Natur. Was stràubt sich im Menschen gegen den<br />

Satz: Gott ist nicht unterschieden vom Menschen, Gottes Wesen ist<br />

das menschliche Wesen? Das Gefùhl oder Bewufitsein des Menschen,<br />

dafi er nicht von sich selbst ist; da!5 er abhangig ist von einem anderen<br />

Wesen als er selbst; daft scine Existenz durch die Existenz eines ande­<br />

ren Wesens bedingt ist [*]; dai? er schlechthin bestimmt und begrenzt<br />

ist, daB er sich urti keinen Fall gròfier machen kann als er ist [ 2]. Es ist<br />

die Vorstellung der Natur, die Vorstellung von einem von Gott, wie er<br />

eigentlicher Gott ist, unterschiedenen Wesen: der Natur. Es ist ganz<br />

richtig, wenn man daher sagt, der G<strong>la</strong>ube an Gott ist dem Menschen<br />

eingeboren, denn die Religion ist urspriinglich nichts anderes als das<br />

Abhangigkeitsgefiihl des Menschen von der Natur, aber falsch, wenn<br />

man mit diesem Gott theistische Vorstellungen verknùpft [ 3 ].

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