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Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

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188 [DAS WESEN DER RELIGION. 1. FASSUNG]<br />

an, erhalten sich an ihnen, die schon an und fur sich keine dem priifenden Auge<br />

der Sinne erreichbaren Gegenstande sind, also dem Menschen ein unendliches Feld<br />

der Vorstellungen, Einbildungen <strong>la</strong>ssen — an Sonne, Sternen, Mond — Gegenstande,<br />

die im Licht der Phantasie glànzen [ 5 ]. Der sich nur immer durchkampft, sucht<br />

selbst bei dem, was er auEerdem ver<strong>la</strong>cht, verspottet, Hilfe, nimmt selbst zu den<br />

aberglàubischsten Mitteln scine Zuflucht [6]. Kurz der Gegenstand in der Affektion<br />

der Furcht, der Freude, der Gegenstand als Objekt der Phantasie, der blutheissen<br />

Vorstellung ist ein ganz anderer, als der in der kalten Anschauung oder im Ver-<br />

stande. Die Frage wohl ist, wie ein lebloser Gegenstand als ein lebendiges bòses<br />

Wesen wird, sich macht, ein Hemd zum Gespenst eines Menschen, der Schatten<br />

zum Geiste.<br />

[i] Die Freude ... lebendig: vgl. W. R., §§ 26, 32.<br />

[2] Ebenso ... kann: vgl. W. R., § 33.<br />

[ 3 ] Siebente Sei te.<br />

[ 4 ] Henrici Cornelii Agrippae ab Nettesheim, De incertitudine et vantiate<br />

scientiarum, cap. LVI (De religione in genere], in: Opera omnia, Tom. II (Lugduni<br />

1600), pp. 102-03.<br />

[ 5 ] die ... glànzen ms: die glànzen im Licht der Phantasie.<br />

[*] sucht... Zuflucht: vgl. W. R., § 35.<br />

-4v Zeichen Gottes, ein Zeichen von der Realitat dessen, was er bedarf; [*]<br />

so gut der Mensch scine Vorstellungen fiir Wesen hàlt, scine Tràume<br />

fur Gottesoffenbarungen, so gut, ja noch mehr werden ihm scine Her-<br />

zenswiinsche zu Machten, zu Wesen, denn der Mensch unterscheidet sich<br />

von seinem Herzen, seinen Vorstellungen — sic sind Wesen in ihm, er<br />

trennt sie von sich ab, wie er die Dinge aufier sich abtrennt, ob ihm<br />

gleich wic ihm scine Vorstellungen Dinge, so die Dinge wieder Vorstel­<br />

lungen, nur vorgestellte Wesen sind. Alle Subjektive ist dem<br />

Menschen ursprùnglich o b j e k t i v — umgekehrt alles Objektive<br />

subjektiv. So ist ihm denn auch der Wunsch eines hilfreichen Wesens<br />

unmittelbar die Gewàhr von der Existenz eines solchen. Hast du einmal<br />

den Wunsch, gibst ihm Raum, dràngst ihn nicht als subjektiv in dich<br />

zuriick, unterscheidend dich von der Objektivitàt, die ja hier nicht vor<br />

dir existiert — so hast du auch schon das diesem Wunsch entsprechende<br />

Wesen. Der Wunsch dieses Wesens, unbeschrànkt ge<strong>la</strong>ssen, ist selbst<br />

schon dieses Wesen. Was ist dein Wunsch? Von allen Ubeln und Leiden<br />

frei zu sein: [«] ach! wàre ich gesund E! »], [«] ach! wàre ich frei [! »]<br />

Also hast du ja schon im Wunsche die Beschrànktheit deiner Existenz<br />

aufgehoben, einem willkiirlichen, keinem Leiden, keiner Notwendigkeit,<br />

keinem Natur<strong>la</strong>uf unterworfenen Wesen P<strong>la</strong>tz gemacht C 1 ]. Du bindest

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