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Ludwig Feuerbach e la natura non umana. Ricostruzione

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[DAS WESEN DER RELIGION. 1. Fassung] [']<br />

ir Was ist der Grund der Religion? [*]<br />

Das Gefiihl des Menschen von seiner Beschrànktheit, Endlichkeit, [**]<br />

Abhàngigkeit: mit einem Worte ausgedruckt: das Abhangigkeits­<br />

gefiihl [ 2 ] — Beschrànktheit und Endlichkeit sind ja nur Folgen oder<br />

Eigenschaften der Abhàngigkeit ( Anm[erkung] : Den Einwurf: [***]<br />

die Tiere fiihlen sich auch abhàngig und haben doch keine Religion,<br />

beseitigt die Bemerkung, dafi hier aber die Rede ist vom menschlichen<br />

Abhangigkeitsgefiihl [ 3]. Die Tiere wissen auch, was sie tun und nicht<br />

tun dùrfen. Der Hund kratzt an der Ture, um nicht in die Stube zu<br />

machen, weil er weiJS, daJS er es nicht tun darf. Es ist iiberhaupt Alles<br />

im Tiere, was im Menschen; der Unterschied ist nur, dafi es eben dort<br />

tierisch, hier menschlich ist), aber Abhangigkeitsgefiihl im Gegensatze<br />

zu seinem Selbstàndigkeitsgefuhl; denn wie konnte ich mich abhàngig<br />

fiihlen z. B. als Sk<strong>la</strong>ve von meinem Herren, wenn, ich zugleich mich<br />

[nicht] als ein selbstàndiges Wesen fiihlte, nicht einen eigenen vom<br />

Willen meines Herrn unterschiedenen Willen bàtte? [ 4 ]<br />

[*] 1 FI.<br />

[**] Es gibt keinen Gegenstand, iiber den mehr geschrieben und weni-<br />

ger gedacht wurde, als die Religion.<br />

[***] Die Negation des menschlichen Egoismus ist der<br />

Grund — die Negation dieser Negation, dieser Einschrankung seines Egoismus<br />

der Zweck der Religion [tì]. Das Wesen der Religion ist der Egoismus des<br />

Menschen. Aber es ist verkehrter, unnaturlicher Egoismus, weil et sich dem<br />

natiirlichen Egoismus entgegensetzt; er opfert dem eingebildeten Menschen den<br />

wirklichen, der himmlischen Seligkeit die irdische Gliickseligkeit, der Vorstellung<br />

das Wesen auf. Um dem Menschen das zukvinftige Leben zu geben, nimmt sie<br />

ihm das gegenwartige, um ihn zu einem Heiligen, einem Engel zu machen, was<br />

er nicht sein kann, nimmt sie ihm die Kraft zu sein, was er sein kann, was sein<br />

Nachstes und Hòchstes: M e n s e h .

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