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koi Juni 2021

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Ausgabe 133 | <strong>Juni</strong> <strong>2021</strong>


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Hallo im Sommer!<br />

Das Schlimme vorneweg: In Sachen Helfensteinklinik gab es letzten Monat einen<br />

Tiefschlag, der auch große Teile dieser Ausgabe mitbestimmt ... Wir widmen eine<br />

Seite dem Wegbier in Zeiten von Corona - das Wegbier auf der Straße, an frischer<br />

Luft, im Eineinhalb-Meter-Sicherheitsabstand zum Nächsten eingenommen - die<br />

letzte Rettung!<br />

Dann gibt es natürlich alles Wissenswerte zur „EURO 2020“ die zwar in <strong>2021</strong><br />

stattfindet aber dennoch „EURO 2020“ heißt. Gespielt wird dabei in 11 unterschiedlichen<br />

Ländern und Stadien auf dem europäischen Kontinent. Wer also<br />

das Glück hat, einige der wenigen Karten zu erhaschen- frohes Reisen und stän-<br />

diges Testen , falls ihr nicht geimpft seid ...<br />

Wir reden über den Motorradgruß - Winterfahrer und Weicheier ... es wird kompliziert,<br />

denn das Motorradgrüßen ist stark reglementiert und wird von Anfängern<br />

zu Recht als sehr kompliziert angesehen. Es ist umlagert von allerlei Ge- und Verboten.<br />

Dann geht’s ein wenig über die Eingänge zum Hades – unsere Gulli- oder<br />

auch Schachtdeckel in Geislingen.<br />

Gedanken gemacht haben wir uns auch über unsere Friedhöfe, sei es die Anzahl,<br />

wie es mit der Auslastung aussieht, wie die Buchungszeiten ausschauen und<br />

was es denn generell Wissenswertes über unsere letzten Ruhestätten gibt, die ja<br />

eher selten aufgesucht werden.<br />

PS: Wandle so, als würde<br />

dich der nächste<br />

Schritt über die Himmelsschwelle<br />

führen.<br />

(Jim Elliot).<br />

Einen schön Sommeranfang<br />

euch!<br />

06/<strong>2021</strong><br />

3


UEFA EURO 2020 Final Tournament Draw | Press Kit 1<br />

21.05.<strong>2021</strong>: Ein schwarzer Tag für die<br />

Helfenstein Klinik und die Menschen<br />

in der Raumschaft Geislingen. Der Beschluss<br />

des Kreistags, das Geislinger<br />

Krankenhaus in eine „Praxisklinik“<br />

umzuwandeln entspricht erkennbar<br />

nicht dem Willen der Bevölkerung und am Leben hält.<br />

schwächt die Gesundheitsversorgung<br />

von über 100.000 Menschen in und um<br />

Geislingen. Für die Stadt Geislingen ist<br />

die absehbare Schließung der Klinik<br />

ein weiterer Verlust an gesunder, gewachsener<br />

Strukturen, die diese Stadt<br />

06 Stadtleben<br />

· Helfenstein Klinik<br />

· Stellungnahme Aktionsbündnis<br />

· Autokennzeichen in Kreis GP<br />

· Stellungnahme Aktionsbündnis<br />

· ADAC Stauberater<br />

· Schülerferienprogramm <strong>2021</strong><br />

· Kreisfreie Stadt Geislingen<br />

· Das Wegbier zu Coronazeiten<br />

· Geislinger Friedhöfe<br />

· Fußball EM <strong>2021</strong><br />

· Projekt für „Kampfis“<br />

· Gullydeckel<br />

· Click & Meet im Einzelhandel<br />

· Der Motorradgruß<br />

38 Auf ein Wort - Prof. Dr. Ziegler<br />

40 <strong>koi</strong> schwäbisch<br />

42 City Pics<br />

52 Interview<br />

· mit Dieter Taller<br />

06<br />

Helfenstein Klinik<br />

56 Kochen mit Matthias Walter<br />

26<br />

Fußball EM <strong>2021</strong><br />

58 HistorieUEFA EURO 2020<br />

60 Kultur FINAL TOURNAMENT DRAW<br />

PRESS KIT<br />

62 Games<br />

Romexpo, Bucharest, Romania<br />

64 Bücher Saturday 30 November 2019 | 19:00 local (18:00 CET)<br />

66 <strong>koi</strong> Travel<br />

#EURO2020<br />

· Dom Rep<br />

70 Schlusswort<br />

52<br />

Interview mit Dieter Taller<br />

Erster Polizeihauptkommissar<br />

in Geislingen<br />

#<strong>koi</strong>krankenhausmehr<br />

Chefredakteur<br />

Erik Luttert (V.i.S.d.P.)<br />

redaktion@<strong>koi</strong>-stadtmagazin.de<br />

Tel: 0179 / 398 22 25<br />

Herausgeber:<br />

<strong>koi</strong> media consulting<br />

Baris Etyemez & Erik Luttert GbR<br />

Hölderlinweg 7<br />

73342 Gosbach<br />

info@<strong>koi</strong>-stadtmagazin.de<br />

Anzeigen:<br />

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6 06/<strong>2021</strong>


,<br />

06/<strong>2021</strong><br />

7


8 06/<strong>2021</strong>


06/<strong>2021</strong><br />

9


Stadtleben<br />

Komplettes Statement auf https://forum.geislingen.net<br />

Stellungnahme Aktionsbündnis | ERHALT der Helfensteinklinik<br />

zur Entscheidung des Kreistags<br />

EMOTIONEN<br />

Blankes Entsetzen, Ohnmacht, Wut, Ärger,<br />

Frust und Enttäuschung waren am<br />

Freitagabend und sind immer noch die<br />

bestimmenden Gefühle bei den Verantwortlichen<br />

des Aktionsbündnisses<br />

für den Erhalt der Helfensteinklinik.<br />

Aber nicht nur bei den Akteuren<br />

des Bündnisses. Bei vielen Menschen<br />

in der Raumschaft, sowie auch in Teilen<br />

des restlichen Landkreises, hat der<br />

Beschluss der Mehrheit des Kreistages<br />

diese Gefühle ausgelöst. Und es ist legitim<br />

diese Emotionen zu haben.<br />

Lippenbekenntnisse<br />

der gewählten Kreisrätinnen und Kreisräte<br />

und auch des Landrates wie "es<br />

tut mir leid aber...", waren es, die noch<br />

mehr Unverständnis und Frustration<br />

bei den Anwesenden auslösten:<br />

"Alle Gutachten, Stellungnahmen, Briefe,<br />

Emails, etc. haben wir eingehend<br />

geprüft..." - das ist löblich, das erwartet<br />

man von gewählten Mitgliedern des<br />

Kreistags. Doch die Erkenntnisse waren<br />

"gerade mal für den Papierkorb".<br />

Vielen Dank dafür! Aber der wirklich<br />

richtige Beschluss, wenn das alles für<br />

eine ganze Raumschaft bei Ihnen eingeht,<br />

wäre gewesen: "Herr Landrat, liebe<br />

Geschäftsführung, ich kann ihrem<br />

Antrag heute nicht zustimmen, weil die<br />

gesamte Raumschaft Geislingen dies<br />

so NICHT will. Bitte verschieben sie diesen<br />

Antrag und holen sie die Bürgerinnen<br />

und Bürger ab. Machen Sie Betroffene<br />

zu Beteiligten, suchen sie nach<br />

neuen Lösungen, die es sicherlich geben<br />

kann!" Aber was kam: "Das Aktionsbündnis<br />

und die Klinikretter haben<br />

keine Alternative vorgelegt."<br />

#jagehtsnoch?<br />

Von Ehrenamtlichen so etwas zu fordern<br />

ist ja das Eine, aber dann diese engagierten<br />

Menschen, die in stundenlanger,<br />

unbezahlter Zeit versucht haben,<br />

Überzeugungsarbeit zu leisten, in einer<br />

Präsentation von Herrn Dr. Hüttner diese<br />

Arbeit auch noch ins Lächerliche zu ziehen,<br />

da fehlt es nicht nur an Mut, das ist<br />

schlichtweg unterirdisch und dann auch<br />

noch "Kampagnenhashtags“ zu benutzen,<br />

das ist das Andere!<br />

Aber eins wurde deutlich: Wer in so einer<br />

entscheidenden Sitzung des Kreistags<br />

bei einer Präsentation so viel<br />

Raum einnimmt, kann nicht viel falsch<br />

gemacht haben. Das erfüllt uns doch<br />

auch mit Stolz! Das Aktionsbündnis hat<br />

die Finger in die richtigen Wunden gelegt,<br />

die richtigen Reizworte verwendet<br />

und die Verantwortlichen sichtbar<br />

in Zugzwang gebracht. Nur leider<br />

10 06/<strong>2021</strong>


Stadtleben<br />

hat das die Mehrheit der gewählten<br />

Vertreter*innen "vor lauter blindem Gehorsam"<br />

nicht erkannt oder es fehlt ihnen<br />

schlichtweg der Mut, STOPP zu sagen<br />

und umzudrehen. Und genau das<br />

hätte die Mehrheit des Kreistags und<br />

sicher auch die Kreisverwaltung (an-)<br />

erkennen und ggf. stoppen müssen.<br />

Aber wollten sie das wirklich?<br />

Es sind nicht die fachlichen und sachlichen<br />

Argumente, die die Bevölkerung<br />

der Raumschaft Geislingen aufwühlt<br />

und wütend macht.<br />

Es ist diese ignorante Politik des Weghörens<br />

und nicht Ernstnehmens! Und<br />

gerade von Mitgliedern aus Fraktionen,<br />

die sich dies eigentlich seit Jahr<br />

und Tag auf ihre Fahnen aller Couleur<br />

geschrieben haben, macht das Unverständnis<br />

dieses katastrophalen Gesamtbildes<br />

komplett.<br />

Das Aktionsbündnis macht weiter!<br />

In jedem Fall wird es definitiv ein #WEI-<br />

TERSO geben. In der Raumschaft Geislingen<br />

sind sich sehr, sehr viele einig,<br />

dass wir weiterkämpfen werden. Gemeinsam<br />

werden wir - nach einer kleinen<br />

Verschnaufpause - überlegen, welche<br />

Wege wir gehen werden, welche<br />

Kampagnen gestartet und welche Aktionen<br />

wir durchführen werden. Denn<br />

eins ist klar: #sogehtsnicht<br />

Wir werden weiterhin hart, aber fair<br />

kämpfen! Wir verstehen die Wut, den<br />

Zorn und die Fassungslosigkeit, aber<br />

Grenzen des Miteinanders zu überschreiten<br />

#gehtgarnicht!<br />

Das Aktionsbündnis wird weiterhin die<br />

Bevölkerung, die Klinikmitarbeiterinnen<br />

und Klinikmitarbeiter, die Verwaltung<br />

und die Politik versuchen aufzuklären<br />

und zu überprüfen.<br />

"Am Ende wird alles gut. Und wenn es<br />

nicht gut wird, ist es noch nicht das<br />

Ende."<br />

06/<strong>2021</strong><br />

11


Stadtleben<br />

Möglichkeiten<br />

Autokennzeichen im Kreis Göppingen<br />

Da ja dank Corona allerhand Zeit vorhanden<br />

war und dem Hirnschwund<br />

aufgrund von mangelnder Trainingsmöglichkeiten<br />

Einhalt geboten werden<br />

musste, haben wir uns gefragt, wie<br />

viele verschiedene Möglichkeiten ein<br />

Göppinger GP Nummernschild denn so<br />

mit sich bringt und wann oder ob (eher<br />

unwahrscheinlich) der erste sein Fahrzeug<br />

aufgrund mangelnder Kennzeichen<br />

nicht mehr anmelden kann.<br />

Vorneweg: Wir haben im Kreis Göppingen<br />

rund 259.000 Einwohner und<br />

167.777 zugelassene PKW. Im Matheabitur<br />

hatte ich im Grundkurs glorreiche<br />

6 Punkte, was allgemein eher als 4+<br />

bekannt ist. Und noch besser beschrieben:<br />

„Die Leistungen weisen zwar Mängel<br />

auf, entsprechen aber im Ganzen<br />

noch den Anforderungen.“ Das sagt zumindest<br />

Wikipedia ... und drückt meinen<br />

Kenntnisstand noch außergewöhnlich<br />

nett und freundlich aus.<br />

Wir haben also GP- XX – YYYY.<br />

Das XX kann für ein oder zwei Buchstaben<br />

stehen (ohne Umlaute) und YYYY<br />

für 1-4 Ziffern. So weit so gut. Es gibt<br />

bekanntlich 26 Buchstaben, wenn man<br />

die Umlaute ausnimmt und soweit ich<br />

weiß, kommen auf Autokennzeichen<br />

auch nur große Buchstaben vor.<br />

Dann gibt es also für XX 26² + 26 (für<br />

nur einen Buchstaben) Möglichkeiten.<br />

Für die Ziffern (mit 0) sind es<br />

10^4+10^3+10^2+10^1 =11110 Möglichkeiten<br />

für 1-4 Ziffern. Zusammen<br />

mit den Buchstaben wären das dann<br />

702*11110 = 7.799.220 Möglichkeiten,<br />

unser GP-Schild zu gestalten. Fazit:<br />

Nehmen wir mal außer acht, dass<br />

wir erst mit 17 Jahren und mit gültiger<br />

Fahrerlaubnis ein Fahrzeug anmelden<br />

dürften, so hat theoretisch jeder der<br />

259.000 Einwohner im Landkreis 46<br />

Nummernschilder zur Verfügung ... das<br />

sollte also für jeden reichen ...<br />

12 06/<strong>2021</strong>


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Wechsel in den Alb-Donau-Kreis?<br />

Kreisfreie Stadt Geislingen an der Steige?<br />

Nach der Abstimmung zur Zukunft der Helfensteinklinik flackert in den sozialen<br />

Medien immer mehr die altbekannte Idee auf, sich aus dem Landkreis<br />

Göppingen zu entfernen. Sämtliche Stadtschilder wurden umgeklebt und mit<br />

420 „Likes“ alleine am ersten Tag findet die Idee sehr großen Anklang.<br />

Hier einige der geschriebenen Gedanken ...<br />

Das wäre doch mal<br />

eine aktuelle Meinungsumfrage<br />

bei den Geislingen<br />

wert.<br />

Das läuft schon ... kann<br />

mich gut erinnern das das vor<br />

fünf Jahren Thema und ein Vorschlag<br />

war ....<br />

Ich mache sofort<br />

mit. Sag ich schon lange.<br />

Auch Herr Amann hat dies<br />

einst gewollt!<br />

Die Idee ist<br />

gut, die Frage ist nur ob der Alb-Donau-Kreis<br />

an einer heruntergewirtschafteten<br />

Stadt wie Geislingen überhaupt interessiert<br />

ist.<br />

Antwort: Wir waren an dem Thema vor Jahren<br />

mit OB Amann schon mal dran. Da stand Geis-<br />

lingen wirtschaftlich auch kaum besser da und<br />

die Verantwortlichen im Alb-Donau-Kreis<br />

waren nicht abgeneigt.<br />

Es wäre eine<br />

ernsthafte Überlegung wert, ob<br />

nicht nur Geislingen, sondern<br />

das gesamte obere<br />

Filstal in den<br />

Alb-Donau-Kreis wechselt!!!<br />

Geislingen<br />

hat doch<br />

schon mal zu Ulm<br />

gehört ... vor langer<br />

langer Zeit ...<br />

Das läuft schon,<br />

... kann mich gut erin-<br />

nern, dass das vor fünf Jahren<br />

Thema und ein Vorschlag<br />

war ...<br />

Man sollte mal<br />

Asyl beantragen. Begründung:<br />

psychische Verunsicherung<br />

wegen dramatischer<br />

Veränderungen des Gesundheitswesens.<br />

14 06/<strong>2021</strong>


S' Täle wäre bestimmt<br />

gerne dazu<br />

bereit.<br />

Seit der Kindheit mein Traum. Meine<br />

Eltern haben mich nur in "Richtung<br />

Ulm" geprägt. Göppingen kenne<br />

ich nicht. Habe in Ulm studiert, habe<br />

keinerlei Kontakte nach GP ...<br />

Das wäre doch mal<br />

eine aktuelle Meinungsumfrage<br />

bei den Geislingen<br />

wert.<br />

Das wäre ein<br />

dickes Brett zu bohren, aber<br />

mit den richtigen Leuten und<br />

dem Rückhalt aus Politik<br />

und Bürgerschaft<br />

auf jeden Fall<br />

möglich.<br />

Ob ihr das Krankenhaus<br />

damit retten könnt,<br />

kann ich zwar nicht garantieren.<br />

Aber mit Ulm hättet ihr eine schönere<br />

Kreisstadt. Und evtl. würde das Geislingen<br />

eher aufwerten statt abzuwerten<br />

...<br />

Geislingen hat viel<br />

Potential, um eine schöne<br />

Stadt zu werden. Göppingen<br />

eher weniger ...<br />

Allein<br />

schon Bürgerentscheide<br />

in den jeweiligen Gemeinden<br />

mit dem entsprechenden Ergebnis<br />

wären für den Kreistag und<br />

Landrat blamabel ...<br />

Zeit zur Volksabstimmung<br />

und dann raus<br />

aus dem Kreis GP, egal ob<br />

kreisfrei oder zum Kreis UL ...<br />

Über 400 Jahre<br />

gehörte Geislingen zur freien<br />

Reichsstadt Ulm. Von 1810 an Ober-<br />

amtsstadt (Kreisstadt). Erst seit 1938<br />

gehören wir zu Göppingen. Wird wohl<br />

Zeit, dass sich das wieder ändert!<br />

Was will ich in Göppingen. Seit<br />

man im Kino nicht mehr rauchen darf, gibt‘s<br />

da eh nix tolles mehr. Hauptsache ein neues KH<br />

bauen, das jetzt eh schon zu klein ist. perlesverein<br />

Kas-<br />

...


Stadtleben<br />

Bereits in Planung ...<br />

Schülerferienprogramm <strong>2021</strong><br />

Bild: serezniy /123RF.COM<br />

Das ist eine gute Nachricht für alle<br />

Schüler*innen: Trotz Corona-Pandemie<br />

wird es in diesem Jahr auch wieder<br />

ein Schülerferienprogramm der Stadtverwaltung<br />

geben –jede Veranstaltung<br />

natürlich angepasst an die tagesaktuelle<br />

Corona-Situation und mit einem<br />

entsprechenden Hygienekonzept. Hoffen<br />

wir, dass bis dahin alles vielleicht<br />

sogar wie zur Pre-Coronazeit sich entwickeln<br />

könnte.<br />

„Uns ist es sehr wichtig, dass wir den<br />

Kindern und Jugendlichen auch in dieser<br />

schwierigen Zeit ein abwechslungsreiches<br />

Programm bieten“, sagt<br />

Oberbürgermeister Frank Dehmer. Wie<br />

schon im vergangenen Jahr, wird das<br />

Schülerferienprogramm jedoch nur<br />

in einer reduzierten Version stattfinden.<br />

„Viele Vereine und Einrichtungen<br />

haben uns bereits ihre Programmvorschläge<br />

geschickt. Da sind wieder richtig<br />

viele tolle Veranstaltungen dabei“,<br />

berichtet Margit Schrag, Fachbereichsleiterin<br />

Bildung, Kultur, Jugend und Ehrenamt.<br />

„An dieser Stelle bedanken<br />

wir uns gerne schon bei allen Akteuren,<br />

die dieser möglichen. “Das Programm<br />

wird nach Pfingsten online auf<br />

der Homepage der Stadtverwaltung<br />

www.geislingen.de veröffentlicht. Für<br />

jeden Programmpunkt wird es ein eigenes<br />

Hygienekonzept mit infektionsschützenden<br />

Maßnahmen geben. Die<br />

Details dazu erfahren Eltern und Kinder<br />

vom jeweiligen Veranstalter. Um<br />

auf neue Entwicklungen hinsichtlich<br />

des Coronavirus kurzfristig reagieren<br />

zu können, läuft die Anmeldung auch<br />

dieses Jahr wieder direkt über den jeweiligen<br />

Veranstalter. Tolle Sache! Fragen<br />

rund um das Schülerferienprogramm<br />

beantwortet Regina Zwiersch<br />

von der Stadtverwaltung unter der Telefonnummer<br />

(07331) 24-3 60. Vielen<br />

Dank an dieser Stelle fürs Ermöglichen<br />

des Schülerferienprogramms <strong>2021</strong>.<br />

16 06/<strong>2021</strong>


Stadtleben<br />

Alles andere als ein gewöhnlicher Job<br />

ADAC Stauberater<br />

ADAC Stauberater Joachim Baumhauer<br />

aus Kuchen ist im Auftrag des<br />

ADAC-Württemberg unterwegs, um mit<br />

seinem Motorrad „gestrandeten“ Verkehrsteilnehmern<br />

auf den Autobahnen<br />

zu helfen und mit Rat und Tat zur Seite<br />

zu stehen. Es ist ein außergewöhnliches<br />

Hobby.<br />

Während die meisten Verkehrsteilnehmer<br />

alles tun, um einen Stau zu umfahren,<br />

fährt Joachim Baumhauer direkt<br />

hinein und das auch noch in seiner<br />

Freizeit. Denn die Autobahnen Württembergs,<br />

genauer gesagt die Staus,<br />

sind das Haupteinsatzgebiet des Stauberaters.<br />

Joachim Baumhauer, hauptberuflich<br />

Raumausstattermeister, ist<br />

als Stauberater immer da wo es klemmt<br />

„und das ist in unserem Fall die A8 zwischen<br />

Kirchheim und Ulm, der Albaufstieg,<br />

das Stuttgarter und Leonberger<br />

Dreieck, die A81 in Richtung Singen<br />

bzw. Heilbronn“, berichtet Joachim<br />

Baumhauer. Mit jährlich rund 3.900 Kilometern<br />

Stau allein in den Sommerferien<br />

gehört Baden-Württemberg zu den<br />

Spitzenreitern im Stauranking. Selbst<br />

im Pandemiejahr 2020 gab es deshalb<br />

für die Stauberater allerhand zu tun.<br />

Für die bevorstehende Stauberater-Saison<br />

rechnet der ADAC wieder mit einem<br />

erheblichen Verkehrsaufkommen<br />

auf deutschen Autobahnen.<br />

Seit 13 Jahren sorgt Joachim Baumhauer<br />

für mehr Sicherheit und unterstützt<br />

die Verkehrsteilnehmer bei den<br />

unterschiedlichsten Herausforderungen.<br />

In erster Linie gibt er den Reisenden<br />

Auskunft darüber, wie lange der<br />

Stau ist und ob es sich lohnt ihn zu umfahren.<br />

Er sichert Unfallstellen ab, hilft<br />

bei einfachen Pannen auf dem Standstreifen<br />

und unterstützt Einsatzkräfte<br />

bei schweren Verkehrsunfällen. Dank<br />

einer Sondergenehmigung dürfen die<br />

ADAC Stauberater auch zwischen ste-<br />

18 06/<strong>2021</strong>


Stadtleben<br />

henden Fahrzeugen durchfahren und<br />

den Standstreifen benutzen.<br />

Obwohl Autofahrer dank Radio und<br />

Navi so gut wie nie zuvor über die<br />

Verkehrslage Bescheid wissen, führt<br />

die Technik sie manchmal in die Irre.<br />

Baumhauer sucht das Gespräch zu den<br />

Staugeplagten: „Bei einem nahenden<br />

Stau schlägt das Navi schnell vor, die<br />

Autobahn zu verlassen. Je nach Situation<br />

vor Ort und Anlass des Staus lohnt<br />

es sich meistens nicht auf die Bundesstraße<br />

auszuweichen, denn die sind<br />

schneller verstopft als man denkt.“<br />

Mit solch praktischen Tipps und einem<br />

persönlichen Gespräch sieht man dem<br />

Stau oftmals gelassener entgegen.<br />

Auch ist es immer wieder erforderlich,<br />

dass wir bei Verkehrsunfällen deeskalierend<br />

einwirken, weil nicht selten die<br />

Unfallgegner aneinandergeraten. „Unseren<br />

nächsten Einsatzort finden wir in<br />

der Regel über das Radio, die täglichen<br />

Staumeldungen sind unser Richtungsweiser“,<br />

so Baumhauer. Neben den<br />

üblichen Aufgaben erleben die ADAC<br />

Stauberater aber auch immer wieder<br />

Kurioses, zum Beispiel ein herrenloses<br />

Pferd, das droht auf die Autobahn<br />

zu laufen, ein PKW mit Bootsanhänger,<br />

der seine Yacht verloren hat. Ein Motorradfahrer,<br />

den man verzweifelt nach<br />

06/<strong>2021</strong><br />

Hause fährt, um seinen Ersatzschlüssel<br />

zu holen und vieles mehr.<br />

„Falls mal der Saft ausgeht, haben wir<br />

Getränke an Bord. Auch medizinisches<br />

Equipment gehört bei mir zur Grundausstattung“,<br />

berichtet der ausgebildete<br />

Rettungssanitäter, der sich früher über<br />

30 Jahre beim DRK ehrenamtlich engagiert.<br />

„Ein großes Augenmerk legen wir<br />

nach wie vor auf die Bildung einer Rettungsgasse.<br />

Leider ist es trotz massiver<br />

Präventionsarbeit immer noch nicht in<br />

den Köpfen vieler Verkehrsteilnehmer<br />

angekommen, dass dies entscheidend<br />

sein kann, ob ein lebensgefährlich Verletzter<br />

überlebt oder nicht“, betont der<br />

erfahrene Stauberater.<br />

Man darf gespannt sein, welche Einsätze<br />

in der Reisesaison <strong>2021</strong> auf die ADAC<br />

Stauberater warten. Eines steht aber<br />

fest: Sie werden da sein und helfen.<br />

Bilder: Aurelius Maier<br />

19


Stadtleben<br />

Ein Loblied aufs Fußpils ...<br />

Das Wegbier zu Coronazeiten ...<br />

„Beer to go“ - man kann davon halten,<br />

was man will ... Ich trinke mein Bier für<br />

gewöhnlich mit Freunden zu Hause oder<br />

im Lokal. Dabei überwiegend im Sitzen<br />

... Und dann kam Corona ... Mittlerweile<br />

geht es zum Glück wieder in den<br />

Biergärten oder den Bars, aber die letzte<br />

Zeit war in Bezug auf das gemütliche<br />

Feierabendbierchen hart und gemein ...<br />

Was also tun, wenn man nirgendwo<br />

mehr einkehren kann, aber Allein-Trinken<br />

auch keine gute Option ist? Denn,<br />

so heißt es: „Wer alleine trinkt, hat irgendwie<br />

die Kontrolle über sein Leben<br />

verloren oder steht zumindest kurz davor.“<br />

Ob da was dran ist, ich weiß es<br />

nicht, aber für mich gehört die Freude<br />

des Biertrinkens geteilt ... Wie gesagt,<br />

normalerweise empfinde ich das<br />

Wegbier als Affront gegen Hopfen und<br />

Malz. Bier braucht Ruhe, Bier braucht<br />

Genuss. Aber jetzt?<br />

Bild: Thomas Plichta<br />

Das Wegbier auf der Straße, an frischer<br />

Luft, im Eineinhalb-Meter-Sicherheitsabstand<br />

zum Nächsten eingenommen -<br />

die letzte Rettung! In dieser entschleunigten<br />

Zeit auf der Suche nach bieriger<br />

Geselligkeit bekommt das Wegbier<br />

also seine Daseinsberechtigung: Wir<br />

können es so richtig genießen, weil wir<br />

oft nicht mal ein Ziel für den Weg haben,<br />

außer eben etwas Gemeinsamkeit.<br />

Wer zu schnell trinkt, muss schneller<br />

wieder rein. Das diszipliniert. Das<br />

Gesetz der Straße. Die Aufenthaltsdauer<br />

draußen also? Die Länge eines Wegbieres!<br />

Wir können einfach so schlendern.<br />

Zeit totschlagen. Die hatten wir<br />

ja. Bars, Kino, alles weiter zu ...<br />

Allerdings: Nicht selten werden die leeren<br />

Flaschen irgendwo an der Straße de-<br />

poniert. Macht man nicht, denkt an die<br />

Umwelt und die 8 Cent Pfand<br />

... Und<br />

auch wenn es schön war, jetzt, wo wieder<br />

geöffnet wird, ist alles schöner ...<br />

20 06/<strong>2021</strong>


www.samariterstiftung.de<br />

„Wir helfen Menschen“<br />

Das prägt uns als gesamtes Unternehmen und<br />

lässt unseren Arbeitsalltag einzigartig werden.<br />

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(m/w/d) 70 %<br />

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Von Beginn an werden Sie intensiv in Ihren<br />

Arbeitsbereich eingearbeitet, nach der Einarbeitung<br />

bieten wir Ihnen vielfältige Fort- und<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />

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Sie arbeiten in offener, partnerschaftlicher und<br />

kolle gialer Atmosphäre.<br />

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Sie erhalten 30 Tage Urlaub und eine Vergütung<br />

gemäß AVR Wü/TVöD einschließlich betrieblicher<br />

Altersvorsorge (ZVK).<br />

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GEISLINGEN<br />

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Der Mensch zählt, das Team macht‘s<br />

Unsere Stellenausschreibungen<br />

finden Sie unter<br />

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Stadtleben<br />

Kapazitäten, Kosten, Bestattungsarten<br />

Geislinger Friedhöfe<br />

Wenn man von Amstetten in Richtung<br />

5-Täler-Stadt bremst, tut sich auf<br />

der linken Seite das wohl berühmteste<br />

„Monument“ unserer Friedhöfe auf,<br />

die Straub’sche Grabkapelle. Wir haben<br />

das Grab vor ein paar Jahren einmal<br />

ausführlicher vorgestellt, haben<br />

uns aber letzten Monat ein paar Gedanken<br />

gemacht, wie viele Friedhöfe<br />

wir denn haben, wie es mit der Auslastung<br />

aussieht, wie die Buchungszeiten<br />

ausschauen und was es denn generell<br />

Wissenswertes über unsere letzten Ruhestätten<br />

gibt, die ja eher selten aufgesucht<br />

werden.<br />

treibt insgesamt neun Friedhöfe und<br />

ein Krematorium. Drei Friedhöfe befinden<br />

sich im Stadtgebiet (Friedhof Heiligenäcker<br />

am Oberböhringer Berg,<br />

Friedhof Geislingen im Rorgensteig und<br />

der Friedhof Altenstadt in der Friedensstraße).<br />

Dazu kommt jeweils ein Friedhof<br />

in den Stadtbezirken Aufhausen,<br />

Eybach, Stötten, Türkheim, Waldhausen<br />

und Weiler.<br />

Vorneweg ist gesagt:<br />

Auf allen Friedhöfen ist noch Platz. Das<br />

Sterben und Auflösen der Gräber hält<br />

sich die Waage. Ein weiterer Grund dafür<br />

ist, dass die Nachfrage nach Baumund<br />

Urnengräber immer mehr steigt.<br />

Die einzige Ausnahme ist der Altenstädter<br />

Friedhof, welcher sehr begrenzt<br />

in der Fläche ist und durch zusätzlichen<br />

„Grabanbau“ dieser den parkähnlichen<br />

Charakter verlieren würde.<br />

Zur Info: Die Nutzungsdauer für ein normales<br />

Erdgrab liegt bei 18 Jahren. Beim<br />

Baumgrab sind es nur 15 Jahre. Natürlich<br />

besteht die Möglichkeit der Verlängerung,<br />

vor allem wenn es sich um<br />

Wahl-oder Reihengräber mit 2-4 Personen<br />

handelt. Die Gesamtruhezeit darf<br />

ab dem Tag der Beisetzung 30 Jahre<br />

nicht überschreiten.<br />

Die Stadt Geislingen an der Steige be-<br />

Wir haben in Geislingen im Jahr zwischen<br />

320 – 370 Bestattungen. Um-<br />

22 06/<strong>2021</strong>


gerechnet gibt es also pro Tag eine Bestattung<br />

– wenn man bedenkt, dass<br />

samstags und sonntags nicht bestattet<br />

wird, dann hat die achtköpfige Friedhofsmannschaft,<br />

die für alle Friedhöfe<br />

zuständig ist, ordentlich was zu tun.<br />

Der heutige Bestattungstrend liegt bei<br />

circa 60 Erdbestattungen und 310 Urnenbeisetzungen<br />

- das entspricht einem<br />

Verhältnis von 15/85. Vor 15 Jahren<br />

war das Verhältnis noch genau andersrum.<br />

In Deutschland herrscht eine generelle<br />

Friedhofspflicht. Diese besagt, dass<br />

alle Überreste eines Toten (sowohl im<br />

Sarg oder auch die Asche) auf einem<br />

Friedhof begraben werden müssen. Die<br />

genauen Richtlinien für die Durchführung<br />

einer Bestattung in Deutschland<br />

sind im Bestattungsgesetz festgehalten,<br />

welches länderspezifisch ausgestaltet<br />

ist. Die einzelnen Bestattungsgesetze<br />

regeln neben den Fristen, etwa<br />

die Dauer bis der Leichnam beigesetzt<br />

werden muss, auch Vorschriften zum<br />

Transport des Verstorbenen sowie Regelungen<br />

zur Leichenschau.<br />

Totenasche ausgehändigt bekommen<br />

dürfen. In Deutschland gibt es lediglich<br />

zwei Ausnahmen von der Friedhofspflicht.<br />

Die eine Ausnahme ist die<br />

Baumbestattung auf einem Waldfriedhof,<br />

die andere stellt die Seebestattung<br />

dar. Beide Bestattungsarten setzen<br />

eine vorherige Kremation des<br />

Verstorbenen voraus. Mit einer biologisch<br />

abbaubaren Urne wird bei der<br />

Baumbestattung die Totenasche in das<br />

Wurzelwerk eines Baumes beigesetzt.<br />

Bei der Seebestattung wird die Urne<br />

dem Meer übergeben.<br />

Deutschland ist eines der wenigen Länder,<br />

in denen die Friedhofspflicht noch<br />

Die Friedhofspflicht beinhaltet nicht<br />

nur die Vorschrift, dass ein Verstorbener<br />

auf einem Friedhof beigesetzt werden<br />

muss, sondern auch, dass die Hinterbliebenen<br />

nicht die Urne mit der<br />

06/<strong>2021</strong><br />

23


Stadtleben<br />

besteht. In vielen Ländern Europas ist<br />

sie bereits aufgehoben. Die Friedhofspflicht<br />

garantiert den Hinterbliebenen<br />

einen festen Ort, den sie zur Trauer aufsuchen<br />

können. Bei einer Abschaffung<br />

wäre dieser zentrale Platz nicht mehr<br />

vorhanden. Zudem wird mithilfe der<br />

Friedhofspflicht die fachgerechte Entsorgung<br />

der Überreste des Verstorbenen<br />

nach Ablauf der festgeschriebenen<br />

Ruhezeit garantiert.<br />

Das Bestattungswesen ist auch in Geislingen<br />

und Umgebung einem Wandel<br />

unterworfen. Die traditionellen Erdund<br />

Urnenbestattungen in Reihenbzw.<br />

Wahlgräbern sind zwar immer<br />

noch am Häufigsten gefragt, trotzdem<br />

nehmen bundesweit anonyme Bestattungen<br />

genauso zu wie Bestattungen<br />

im Wald. Dieser Trend ist auch in Geislingen<br />

zu beobachten.<br />

Der Grund ist nicht zuletzt darin zu suchen,<br />

dass immer mehr Angehörige<br />

durch Ortsabwesenheit oder andere Lebensumstände<br />

nicht in der Lage sind,<br />

auf Dauer eine Grabpflege zu gewährleisten.<br />

Oft wollen diejenigen, die sich<br />

für alternative Bestattungsformen interessieren,<br />

ihren Angehörigen anschließend<br />

„einfach nicht zur Last fallen“.<br />

Baumbestattungen<br />

Um diesem Trend zur Bestattung in<br />

Nähe des bisherigen Lebensmittelpunktes<br />

und in gewohnter Umgebung<br />

eines gepflegten Friedhofes entsprechen<br />

zu können, besteht auf allen<br />

Geislinger Friedhöfen die Möglichkeit<br />

der Baumbestattung. Die Baumbestattung<br />

unter einem Gemeinschaftsbaum<br />

ist eine besonders naturnahe Beisetzungsform,<br />

bei der der Kreislauf der Natur<br />

am Symbol eines Baumes wiedergegeben<br />

wird. Je nach Größe des Baumes<br />

können 50-80 Urnen pro Baum verwendet<br />

werden. Um die Baumbestattung<br />

von einer anonymen Bestattung zu unterscheiden,<br />

kommen gleich gestaltete<br />

quadratische Stelen zur Aufstellung,<br />

an denen einheitliche Namensschilder<br />

aus Bronze mit den Daten der Verstorbenen<br />

angebracht werden.<br />

Manche Angehörigen können es sich<br />

jedoch schlecht vorstellen, nichts persönliches<br />

am „Grab“ anbringen zu können<br />

... Hier sollte man sich vorher informieren,<br />

da der ein oder andere den<br />

Verstorbenen doch gerne mit einer Blume<br />

zum Geburtstag oder Ähnlichem<br />

ehren möchte (das geht allerdings<br />

nicht aus Gründen wie beispielsweise<br />

dem Mähen des Rasens).<br />

Muslime werden bei uns im Friedhof<br />

Heiligenäcker in speziellen Bereichen<br />

beigesetzt. Wurden die Toten für die<br />

Beerdigungen früher meistens noch in<br />

ihr Heimatland geflogen, nehmen heutzutage<br />

die Bestattungen am Geislinger<br />

Friedhof immer mehr zu.<br />

24 06/<strong>2021</strong>


Stadtleben<br />

Offiziell „UEFA EURO 2020“<br />

Fußball EM <strong>2021</strong><br />

Jetzt geht’s los! Vom 11. <strong>Juni</strong> bis 11.<br />

Juli steht die 21. Fußball-Europameisterschaft<br />

an und jene hat ihren Platz<br />

in den Geschichtsbüchern ziemlich sicher.<br />

Denn erstmals in der Fußballgeschichte<br />

musste eine EM-Endrunde<br />

verschoben werden.<br />

tinent. Wer also das Glück hat, einige<br />

der wenigen Karten zu erhaschen<br />

- frohes reisen. (Stand heute: 23. Mai.<br />

<strong>2021</strong>, steht noch nicht fest, wie viele<br />

Zuschauer wann zuschauen dürfen).<br />

UEFA EURO 2020<br />

Wieso findet die EM <strong>2021</strong> aber in<br />

ganz Europa statt?<br />

FINAL TOURNAMENT DRAW<br />

Eigentlich sollte die EURO von 12. <strong>Juni</strong> Die Idee, die EM <strong>2021</strong> in ganz Europa<br />

auszutragen, kam im Jahr 2012<br />

bis 12.<br />

PRESS<br />

Juli 2020 stattfinden,<br />

KIT<br />

Corona<br />

sei Dank musste das Turnier aber um auf. Der damalige UEFA-Präsident Michel<br />

Platini machte diesen Vorschlag,<br />

ein Jahr nach hinten verlegt werden.<br />

Obwohl Romexpo, die Endrunde Bucharest, damit erst Romania im um den 60. Geburtstag der Europameisterschaft<br />

| 19:00 local im (18:00 Jahr 2020 CET) beson-<br />

Jahr Saturday <strong>2021</strong> stattfindet, 30 November entschied sich 2019<br />

die UEFA den Namen „EURO 2020“ ders zu feiern. Anfangs schien es, als<br />

beizubehalten. Grund dafür ist unter hätte sich die UEFA entschieden, die<br />

anderem die Tatsache, dass die EURO EM fortan immer in ganz Europa auszutragen.<br />

Es war am früheren DFB-Ge-<br />

im Jahr #EURO2020<br />

ihr 60-Jahre-Jubiläum gefeiert<br />

hätte. Aus diesem Anlass wird neralsekretär Helmut Sandrock, diesbezüglich<br />

für Aufklärung zu sorgen. Er<br />

auch zum ersten Mal in der Fußballgeschichte<br />

eine Endrunde in ganz Europa<br />

ausgetragen. Gespielt wird dabei lich um eine einmalige Entscheidung<br />

machte deutlich, dass es sich tatsäch-<br />

in 11 unterschiedlichen Ländern und handelte. 2024 werde die EM wieder<br />

Stadien auf dem europäischen Kon-<br />

nur in einem Land stattfinden, so San-<br />

26 06/<strong>2021</strong>


drock – vermutlich nicht ohne Hintergedanken,<br />

denn Deutschland bewarb<br />

sich um die Ausrichtung des Turniers<br />

im Jahr 2024. Schlussendlich bekam<br />

Deutschland auch den Zuschlag und<br />

wird als Gastgeber der EM 2024 fungieren.<br />

Glück gehabt.<br />

Bei der EURO 2020 (<strong>2021</strong>) gehen, wie<br />

schon 2016, 24 Mannschaften an den<br />

Start. Die Qualifikation bestritten 55<br />

Länder in 10 Gruppen. Die Sieger und<br />

die Zweitplatzierten aller Gruppen lösten<br />

das Ticket. Die vier verbleibenden<br />

Plätze wurden in den Playoff-Spielen<br />

der UEFA Nations League vergeben.<br />

Erstmals konnten Länder 1 bis 2 eigene<br />

Stadien vorschlagen. Als die Auswahl<br />

stand, musste doch noch einmal alles<br />

über den Haufen geworfen werden.<br />

06/<strong>2021</strong><br />

Dies hatte zwei Gründe. Zum einen<br />

wurde Brüssel komplett als Spielort<br />

gestrichen, weil es nicht ausräumbare<br />

Sicherheitsbedenken gab. Die Zahl<br />

der Stadien wurde so von den eigentlich<br />

geplanten 13 auf 12 reduziert.<br />

Zum anderen machten Deutschland<br />

und England einen bemerkenswerten<br />

Deal. Deutschland zog die Bewerbung<br />

von Berlin ganz zurück, außerdem verzichtete<br />

München darauf, sich um ein<br />

Halbfinale zu bewerben. Stattdessen<br />

bekam das Wembley Stadion in London<br />

diese Spiele und richtet damit beide<br />

Halbfinals sowie das Endspiel aus.<br />

Im Gegenzug unterstützte England die<br />

deutsche EM Bewerbung 2024 und hat<br />

zudem das Wort, dass Deutschland die<br />

Briten unterstützen wird, sollten die<br />

sich um die Europameisterschaft 2028<br />

bewerben.<br />

Die EM Geschichte im Überblick<br />

Seit 1960 wird die Fußball EM ausgetragen.<br />

Anfangs war es allerdings<br />

ein Turnier, das sich über Monate erstreckte.<br />

Die eigentliche Endrunde<br />

umfasste nur vier Mannschaften. Zur<br />

EM 1980 wurde dieser Modus geändert,<br />

um die EM zu einem vollwertigen<br />

Turnier auszubauen. Über Jahrzehnte<br />

nahmen lediglich 16 Mannschaften<br />

teil. Dies ist seit 2016 anders: Seit<br />

der Endrunde in Frankreich spielen 24<br />

Mannschaften bei der Endrunde. Eine<br />

weitere Ausdehnung auf 32 Teams zur<br />

EM 2024 ist angedacht. Rekordsieger<br />

der EM sind Deutschland und Spanien,<br />

die den Titel je drei Mal gewinnen<br />

konnten.<br />

Rekordspieler des Wettbewerbs ist der<br />

Portugiese Cristiano Ronaldo, der 21<br />

Mal in einem entsprechenden Turnier<br />

auf dem Platz stand. Lasst uns hoffen,<br />

dass wir dieses Jahr was reißen beim<br />

Turnier!!<br />

27


GRUPPE A VORRUNDENSPIELE Uhrzeit<br />

Ort<br />

TABELLE<br />

Türkei<br />

Türkei - Italien<br />

11. <strong>Juni</strong> - 21.00 Uhr Rom<br />

1.<br />

Italien<br />

Wales - Schweiz<br />

12. <strong>Juni</strong> - 15.00 Uhr Baku<br />

Türkei - Wales<br />

16. <strong>Juni</strong> - 18.00 Uhr Baku<br />

2.<br />

Wales<br />

Italien - Schweiz<br />

16. <strong>Juni</strong> - 21.00 Uhr Rom<br />

3.<br />

Schweiz<br />

Italien - Wales<br />

20. <strong>Juni</strong> - 18.00 Uhr Rom<br />

Schweiz - Türkei<br />

20. <strong>Juni</strong> - 18.00 Uhr Baku<br />

4.<br />

GRUPPE B VORRUNDENSPIELE TABELLE<br />

Dänemark Dänemark - Finnland<br />

12. <strong>Juni</strong> - 18.00 Uhr Kopenhagen 1.<br />

Finnland<br />

Belgien - Russland<br />

12. <strong>Juni</strong> - 21.00 Uhr St. Petersburg<br />

Finnland - Russland<br />

16. <strong>Juni</strong> - 15.00 Uhr St. Petersburg<br />

2.<br />

Belgien Dänemark - Belgien<br />

17. <strong>Juni</strong> - 18.00 Uhr Kopenhagen 3.<br />

Russland<br />

Russland - Dänemark<br />

21. <strong>Juni</strong> - 21.00 Uhr Kopenhagen<br />

Finnland - Belgien<br />

21. <strong>Juni</strong> - 21.00 Uhr St. Petersburg 4.<br />

GRUPPE C VORRUNDENSPIELE TABELLE<br />

Niederlande Österreich - Nordmazedonien 13. <strong>Juni</strong> - 18.00 Uhr Bukarest<br />

1.<br />

Ukraine<br />

Niederlande - Ukraine<br />

13. <strong>Juni</strong> - 21.00 Uhr Amsterdam<br />

Ukraine - Nordmazedonien 17. <strong>Juni</strong> - 15.00 Uhr Bukarest<br />

2.<br />

Österreich Niederlande - Österreich 17. <strong>Juni</strong> - 21.00 Uhr Amsterdam<br />

3.<br />

Nordmazedonien<br />

Nordmazdeonien - Niederlande 21. <strong>Juni</strong> - 18.00 Uhr Amsterdam<br />

Ukraine - Österreich<br />

21. <strong>Juni</strong> - 18.00 Uhr Bukarest<br />

4.<br />

Achtelfinale Spiel 1<br />

26. <strong>Juni</strong> - 18.00 Uhr Amsterdam<br />

Achtelfinale Spiel 2<br />

26. <strong>Juni</strong> - 21.00 Uhr London<br />

Achtelfinale Spiel 3<br />

27. <strong>Juni</strong> - 18.00 Uhr Budapest<br />

Achtelfinale Spiel 4<br />

27. <strong>Juni</strong> - 21.00 Uhr Sevilla<br />

Achtelfinale SPIEL 5<br />

28. <strong>Juni</strong> - 18.00 Uhr Kopenhagen<br />

Achtelfinale SPIEL 6<br />

28. <strong>Juni</strong> - 21.00 Uhr Bukarest<br />

Achtelfinale SPIEL 7<br />

29. <strong>Juni</strong> - 18.00 Uhr London<br />

Achtelfinale SPIEL 8<br />

29. <strong>Juni</strong> - 21.00 Uhr Glasgow<br />

Zweiter Gruppe A - Zweiter Gruppe B<br />

-<br />

SIEGER Gruppe A - zweiter Gruppe C<br />

-<br />

SIEGER Gruppe C - Dritter Gruppe D/E/F<br />

-<br />

SIEGER Gruppe B- Dritter Gruppe A/D/E/F<br />

-<br />

Zweiter Gruppe D - Zweiter Gruppe E<br />

-<br />

SIEGER Gruppe F - Dritter Gruppe A/B/C<br />

-<br />

SIEGER Gruppe D - Zweiter Gruppe F<br />

-<br />

SIEGER Gruppe E - Dritter Gruppe A/B/C/D<br />

-<br />

:<br />

:<br />

:<br />

:<br />

:<br />

:<br />

:<br />

:<br />

28 06/<strong>2021</strong>


GRUPPE D VORRUNDENSPIELE Uhrzeit<br />

Ort<br />

TABELLE<br />

England England - Kroatien<br />

13. <strong>Juni</strong> - 15.00 Uhr London<br />

1.<br />

Kroatien<br />

Schottland - Tschechien 14. <strong>Juni</strong> - 15.00 Uhr Glasgow<br />

Kroatien - Tschechien<br />

18. <strong>Juni</strong> - 18.00 Uhr Glasgow<br />

2.<br />

Schottland England - Schottland<br />

18. <strong>Juni</strong> - 21.00 Uhr London<br />

3.<br />

Tschechien<br />

Tschechien - England<br />

22. <strong>Juni</strong> - 21.00 Uhr London<br />

Kroatien - Schottland<br />

22. <strong>Juni</strong> - 21.00 Uhr Glasgow<br />

4.<br />

GRUPPE E VORRUNDENSPIELE TABELLE<br />

Spanien Polen - Slowakei<br />

14. <strong>Juni</strong> - 18.00 Uhr St. Petersburg 1.<br />

Schweden<br />

Spanien - Schweden<br />

14. <strong>Juni</strong> - 21.00 Uhr Sevilla<br />

Schweden - Slowakei<br />

18. <strong>Juni</strong> - 15.00 Uhr St. Petersburg<br />

2.<br />

Polen<br />

Spanien - Polen<br />

19. <strong>Juni</strong> - 21.00 Uhr Sevilla<br />

3.<br />

Slowakei<br />

Slowakei - Spanien<br />

23. <strong>Juni</strong> - 18.00 Uhr Sevilla<br />

Schweden - Polen<br />

23. <strong>Juni</strong> - 18.00 Uhr St. Petersburg 4.<br />

GRUPPE F VORRUNDENSPIELE TABELLE<br />

Deutschland Ungarn - Portugal<br />

15. <strong>Juni</strong> - 18.00 Uhr Budapest<br />

1.<br />

Ungarn<br />

Frankreich - Deutschland 15. <strong>Juni</strong> - 21.00 Uhr München<br />

Ungarn - Frankreich<br />

19. <strong>Juni</strong> - 15.00 Uhr Budapest<br />

2.<br />

Portugal Portugal - Deutschland<br />

19. <strong>Juni</strong> - 18.00 Uhr München<br />

3.<br />

Frankreich<br />

Deutschland - Ungarn<br />

23. <strong>Juni</strong> - 21.00 Uhr München<br />

Portugal - Frankreich<br />

23. <strong>Juni</strong> - 21.00 Uhr Budapest<br />

4.<br />

VIERTELFINALE Spiel 1 SIEGER AF 6 - SIEGER AF 5<br />

2. Juli - 18.00 Uhr St. Petersburg<br />

-<br />

VIERTELFINALE Spiel 2 SIEGER AF 4 - SIEGER AF 2<br />

02. Juli - 21.00 Uhr München<br />

-<br />

VIERTELFINALE Spiel 3<br />

SIEGER AF 3 - SIEGER AF 1<br />

03. Juli - 18.00 Uhr Baku<br />

-<br />

VIERTELFINALE Spiel 4<br />

SIEGER AF 8 - SIEGER AF 7<br />

03. Juli - 21.00 Uhr<br />

HALBFINALE SPIEL 1<br />

Rom<br />

-<br />

SIEGER vF 2- SIEGER vF 1<br />

06. Juli - 21.00 Uhr<br />

HALBFINALE SPIEL 2<br />

London<br />

-<br />

SIEGER vF 4 - SIEGER vF 3<br />

07. Juli - 21.00 Uhr London<br />

-<br />

:<br />

:<br />

:<br />

:<br />

:<br />

:<br />

FINALE<br />

11. Juli - 21.00 Uhr London<br />

SIEGER HF 1 - SIEGER HF 2<br />

- :<br />

06/<strong>2021</strong><br />

29


Stadtleben<br />

Tierherberge Donzdorf ...<br />

Projekt für „Kampfis“ in Törökbalint (Ungarn)<br />

Bild: Paulo Resende | 123RF.com<br />

An erster Stelle möchten wir uns für<br />

den Ausdruck „Kampfhund“ entschuldigen.<br />

Wir wissen selbstverständlich<br />

ganz genau, dass es keine natürlichen<br />

„Kampfhunde“ gibt. Wir reden von jenen<br />

Tieren, welche leider von Menschen<br />

zu gefährlichen Hunden erzogen,<br />

falsch gehalten oder missbraucht<br />

wurden und nun leider als „Kampfmaschine“<br />

tituliert werden müssen.<br />

Das Leben dieser armen Tiere ist furchtbar.<br />

Zuerst die bestialische „Erziehung“<br />

ihrer Besitzer zum „Scharfmachen“, um<br />

dann am Ende oft halb zerfleischt durch<br />

Kämpfe und/oder mit gebrochener Seele<br />

in einer Tötungstation oder im Tierheim<br />

entsorgt zu werden. Sie haben<br />

zwar „überlebt“ aber dort ist es dann<br />

leider in der Regel so, dass<br />

sie ihr Leben in dunklen<br />

kleinen Verschlägen fristen.<br />

Meist fehlt einfach der<br />

Platz für die Sicherheit,<br />

diese ängstlichen Tiere<br />

in größeren Gehegen unterzubringen.<br />

Die Not der<br />

„normalen Tiere“ ist ja leider<br />

auch sehr groß. „Und<br />

deshalb werden wir diese<br />

furchtbare Situation für<br />

diese armen Geschöpfe<br />

ändern und ihnen helfen.<br />

Den Tieren steht ein isolierter Innenraum<br />

mit Hundehütten zur Verfügung.<br />

Im Anschluss daran soll ein Freigehege<br />

mit Sonnenplatz und Grünfläche entstehen.<br />

Die Tiere haben Blickkontakt zum<br />

Tierheim und sind dennoch getrennt.<br />

Ein täglicher Gassigang ist durch zuverlässige<br />

Helfer garantiert. Die medizinische<br />

Versorgung findet selbstverständlich<br />

auch durch uns statt.“<br />

Der Bau des „Grundhauses“ belief sich<br />

auf etwas über 5000 €, welche die Tierherberge<br />

Donzdorf übernommen hat.<br />

Wer gerne unterstützen möchte: Stichwort<br />

„Refugium Ungarn“ / Tierherberge<br />

Donzdorf e.V. / Volksbank Göppingen /<br />

BIC: GENODES1VGP / IBAN: DE16 6106<br />

0500 0617 9410 09<br />

30 06/<strong>2021</strong>


Stadtleben<br />

Das Tor zur Unterwelt<br />

Gullydeckel<br />

Bild: H. Kueverling /123RF.COM<br />

Sie sind allgegenwärtig und werden<br />

dennoch wenig beachtet ... Schachtdeckel,<br />

auch Kanaldeckel (oder umgangssprachlich<br />

„Kanalgitter“, „Gullydeckel“,<br />

„Schleusendeckel“ sowie in<br />

der Schweiz und Schwaben „Dolendeckel“)<br />

sind überall anzutreffen und vorwiegend<br />

aus Gusseisen bestehend.<br />

Bereits die alten Römer entwickelten<br />

Kanalgitter, um Passanten zu schützen,<br />

aber auch, um Objekte aufzuhalten,<br />

die hineinfallen oder hineingeworfen<br />

werden könnten. Diese Deckel<br />

waren fast immer aus Stein gehauen.<br />

In Deutschland wurden Kanaldeckel<br />

während und nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

übrigens oft mit einem mit Beton<br />

gefüllten Kern versehen, um Metall zu<br />

sparen. Damit der Deckel aber auch<br />

ein wenig nach was aussieht und zur<br />

künstlerischen Umrahmung der Stadt<br />

beitragen kann, wird er häufig mit einem<br />

Relief geschmückt, meist dem<br />

Wappen der betreffenden Stadt. Wir<br />

konnten die genaue Anzahl der Gulli-<br />

und Schachtabdeckungen im Geislinger<br />

Raum leider nicht ausfindig machen,<br />

zumal sich diese sehr häufig<br />

durch Straßensanierungen etc. verändert.<br />

Geschichtlich ist aber bekannt,<br />

dass es mindestens ab den 1870er<br />

Jahren im Zuge einer Verlegung von<br />

Wasserleitungen in der Oberen Stadt<br />

auch zur Installation von Schachtdeckeln<br />

kam, die von Daniel Straub bzw.<br />

seinen Nachfolgern gefertigt worden<br />

waren. Weitere Motive schlossen sich<br />

an, wie das Modell aus dem Jahr 1907.<br />

Im Zuge der Sanierung der Hauptstraße<br />

vor wenigen Monaten, wurde ein<br />

Schachtdeckel von 1907 ausgebaut,<br />

welcher der Museumssammlung zugehen<br />

soll.<br />

Die Rätselfrage, weshalb Schachtdeckel<br />

meist rund gefertigt werden, wurde<br />

bekannt, da sie unter anderem in<br />

32 06/<strong>2021</strong>


Einstellungsgesprächen der Firma Microsoft<br />

verwendet wurde. Die Frage<br />

lässt mehrere Antworten zu, von pragmatischen<br />

(„Schachtdeckel sind rund,<br />

weil Schächte rund sind“) bis hin zu<br />

philosophischen:<br />

„Ein runder Schachtdeckel kann<br />

nicht durch die kreisförmige Schachtöffnung<br />

fallen. Wenn ein quadratischer<br />

Deckel diagonal und gleichzeitig<br />

hochkant in die Öffnung geführt<br />

wird, ist dies möglich.“ Das ist quasi<br />

der Hauptgrund. Aber auch beim<br />

Überrollen des Randes einer offenen<br />

runden Schachtöffnung mit dem Auto<br />

entstehen gegebenenfalls weniger<br />

Schäden, da der Reifen entlang der<br />

schrägen Kante allmählich wieder herausgehoben<br />

wird. Außerdem sind runde<br />

Schachtdeckel leichter rollend zu<br />

transportieren.<br />

Übrigens, in Ländern, in denen Rohstoffmangel<br />

und Armut herrscht, werden<br />

Kanaldeckel gelegentlich gestohlen,<br />

so dass dort Gefahren für<br />

unachtsame Autofahrer, Radfahrer<br />

und Fußgänger bestehen. Gemein!<br />

Rund 40 Kilogramm wiegt ein Gullydeckel.<br />

Experten schätzen, dass der<br />

Preis pro Stück beim Schrotthändler<br />

zwischen vier und zehn Euro liegt.<br />

Damit zählen die Deckel ebenso wie<br />

06/<strong>2021</strong><br />

Kupferkabel aus Oberleitungen der<br />

Deutschen Bahn, Aluminiumteile und<br />

Metallschrott zur begehrten Beute der<br />

Buntmetalldiebe, leider manchmal<br />

auch bei uns ...<br />

Was gibt’s noch interessantes über<br />

die Tore des Bodens zu berichten?<br />

• Bei bedeutenden Staatsbesuchen<br />

(kommt in Geislingen jetzt nicht allzu<br />

oft vor) werden Schachtdeckel bisweilen<br />

versiegelt oder verschweißt, um<br />

Attentaten vorzubeugen.<br />

• In Hannover gibt es auf dem Vorplatz<br />

des Hauptbahnhofs einen Kanaldeckel,<br />

aus dem Musik zu hören ist.<br />

• Auf dem Bremer Marktplatz befindet<br />

sich die Nachbildung eines Schachtdeckels,<br />

die über einen zentralen<br />

Schlitz den Einwurf von Münzen erlaubt<br />

(„Bremer Loch“). Beim Münzeinwurf<br />

wird ein für die Bremer Stadtmusikanten<br />

typisches Tiergeräusch<br />

abgespielt. Dies wäre vielleicht bei<br />

uns auch eine Überlegung wert ...<br />

Zum Namen: Das Wort Gully für einen<br />

Straßenablauf für Regenwasser wurde<br />

aus dem Englischen übernommen und<br />

ist vermutlich auf engl. gullet = Kehle;<br />

Schlund zurückzuführen.<br />

Wieder was gelernt<br />

33


Stadtleben<br />

Schulen und Kitas können wieder öffnen<br />

Click & Meet im Einzelhandel<br />

Bild: bihlmayerfotografie /123RF.COM<br />

Es ist natürlich immer ein bisschen riskant,<br />

über Corona zu berichten, da<br />

hier innerhalb kürzester Zeit ein neuer<br />

Sachverhalt vorliegen kann. Wir gehen<br />

nun aber einfach mal davon aus, dass<br />

der Wert so bleibt bzw. sich nicht verschlechtert.<br />

Das Gesundheitsamt stellte Ende Mai<br />

fest, dass die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis<br />

an fünf aufeinanderfolgenden<br />

Werktagen die Schwellenwerte von 165<br />

und von 150 unterschritten hat. Maßgeblich<br />

für diese Feststellung ist der<br />

vom Robert-Koch-Institut veröffentlichte<br />

Inzidenzwert. Das bedeutet unter<br />

anderem, dass ab Freitag, 21.05.<br />

Kitas und vergleichbare Einrichtungen<br />

wieder unter Pandemiebedingungen<br />

öffnen konnten. An Schulen ist wieder<br />

Präsenzunterricht in Form von Wechselunterricht<br />

möglich. Da eine 3-tägige<br />

Übergangszeit nach der CoronaVO<br />

aus organisatorischen Gründen eingeräumt<br />

wird, startet der Schulunterricht<br />

an den meisten Schulen voraussichtlich<br />

erst nach den Pfingstferien<br />

– dies ist die Entscheidung der jeweiligen<br />

Schulleitung. Zulässig ist damit außerdem<br />

seit dem 21. Mai die Öffnung<br />

von Ladengeschäften für einzelne Kunden<br />

nach vorheriger Terminbuchung für<br />

einen fest begrenzten Zeitraum, also<br />

Click&Meet.<br />

Was muss ich wissen?<br />

- Pro 40 m 2 darf nicht mehr als ein<br />

Kunde (natürlich mit Maske) anwesend<br />

sein.<br />

- Ein tagesaktueller negativer Corona-Schnelltest,<br />

eine Impfdokumentation<br />

oder eine bestätigte Infektion ist<br />

nachzuweisen.<br />

- Eine Dokumentation der Kontaktdaten<br />

sowie eine vorherige Anmeldung<br />

sowie Terminbuchung mit festem Zeitfenster<br />

sind erforderlich.<br />

Es geht voran …<br />

34 06/<strong>2021</strong>


Auf ein Wort<br />

Prof. Dr. Werner Ziegler<br />

Liebe <strong>koi</strong>-Leserin, lieber <strong>koi</strong>-Leser,<br />

Wenn der Sommer sich verkündet,<br />

Rosenknospe sich entzündet,<br />

Wer mag solches Glück entbehren?<br />

mit diesem Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe möchte ich<br />

Sie im Monat <strong>Juni</strong> willkommen heißen. Er bringt uns am 21. mit dem längsten Tag<br />

und der kürzesten Nacht den Sommer. Wegen der blühenden Rosen wird der <strong>Juni</strong> oft<br />

auch als Rosenmonat bezeichnet.<br />

Zu dem beschriebenen Glück kommt in diesem Jahr ein vielfaches Glück hinzu.<br />

Nach all den negativen Ereignissen und Einschränkungen der Corona-Pandemie<br />

gibt es nun endlich Licht am Ende des langen dunklen Tunnels. Die dritte Covid-Welle<br />

scheint gebrochen zu sein. Die Neuinfektionen gehen ebenso zurück wie die vielbeschworene<br />

Tagesinzidenzen, und die Impfaktion hat nach holprigen Anfängen so<br />

richtig Fahrt aufgenommen. Unsere Gastronomie, unser Einzelhandel, unsere Hotels<br />

und unser Kino dürfen hoffen, dass ein großes Stück Normalität zurückkehrt und<br />

die große Durststrecken hinter ihnen liegen. Wir Einwohner unserer Stadt müssen<br />

die so arg Gebeutelten durch unsere Besuche und Einkäufe tatkräftig unterstützen.<br />

Denken wir daran, dass das Internet unsere Einkaufsstraßen, unsere Innenstädte,<br />

unsere Märkte nicht belebt!<br />

Auch wenn zunächst nur vollständig geimpfte Personen und Personen, die eine Coronaerkrankung<br />

überstanden haben, weggenommene Freiheiten zurückerhalten, so<br />

ist dies doch schon ein großer Fortschritt. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass<br />

dies zu Neid und Missgunst führt, zumal die Zahl der Geimpften wächst, insbesondere<br />

dann, wenn die Impfpriorisierung aufgegeben wird. Wir alle dürfen uns auf einen<br />

Einkaufsbummel, auf unsere wunderschönen Biergärten, auf den Urlaub und vor allem<br />

auf die oft so schmerzlich vermissten Begegnungen mit lieben Menschen freuen.<br />

An dieser Stelle möchte ich es nicht versäumen, mich bei all denen zu bedanken,<br />

die sich auf unterschiedlichste Weisen für den Erhalt unserer Helfensteinklinik eingesetzt<br />

haben. Unsere Helfensteinklinik hat es verdient!<br />

Von Herzen wünsche ich Ihnen einen hoffnungsfrohen, schönen Rosenmonat<br />

Ihr W. ZIegler<br />

36 06/<strong>2021</strong>


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Stadtleben<br />

Das „V“-Handzeichen - Victory<br />

Die Hintergründe des Motorradgrußes<br />

Bild: Formaggio /123RF.COM<br />

Auch als Nichtbiker erlebt man es jeden<br />

Tag, zwei Motorräder begegnen<br />

sich und es kommt zum gegenseitigen<br />

Biker Gruß. Doch was ist der Grund?<br />

Kennen sich die Fahrer etwa alle von<br />

vorigen Treffen und warum sind die<br />

Grüße unterschiedlich und was haben<br />

sie zu bedeuten? Mir war das bis<br />

vor kurzem relativ egal, da ich aber in<br />

der Coronazeit mit 20-jähriger Verspätung<br />

meinen A-Führerschein begonnen<br />

habe, muss man sich ja ins Thema<br />

einarbeiten ...<br />

Ich habe einen benachbarten Motorradfahrer<br />

zum Zweirad-Gruß gefragt.<br />

Die Antwort: “Die Ursprünge des Motorradgrußes<br />

reichen bis in die Steinzeit<br />

zurück. Motorradfahrer waren damals<br />

außerordentlich rar. Es gab kaum<br />

befestigte Straßen, und die Räder waren<br />

aus Stein. Nur ganz harte Kerle<br />

vertrugen die Strapazen des Motorradfahrens.<br />

Begegneten sich zwei<br />

dieser Kerle, hielten sie an, stiegen ab<br />

und zeigten einander die geöffneten<br />

Hände, um zu zeigen, dass sich kein<br />

Faustkeil darin verbarg. So wurde der<br />

Motorradgruß erfunden. So ähnlich zumindest<br />

...“ Danke Philip!<br />

Er fährt fort:<br />

„Unter ähnlich harten Bedingungen<br />

sind heute nur noch die Winterfahrer<br />

unterwegs. Motorradfahrer sind entweder<br />

Winterfahrer oder Weicheier.<br />

Weicheier trifft man im April im Straßenverkehrsamt,<br />

wo sie ihre stillgelegten<br />

Maschinen wieder anmelden. Winterfahrer<br />

dagegen fahren durch. Ihre<br />

Zahl ist klein. Treffen sich zwei Winterfahrer,<br />

ist die Freude groß. Von April<br />

an grüßen Winterfahrer nicht mehr.<br />

Winterfahrer grüßen keine Weicheier.<br />

Weicheier erkennt man daran, dass sie<br />

in den ersten Frühlingswochen wie wild<br />

und beidhändig alles grüßen, was sich<br />

auf 2 Rädern bewegt. Vor lauter Aufre-<br />

38 06/<strong>2021</strong>


gung vergessen sie dann oft, dass da<br />

vorne eine Kurve kommt. Sie haben<br />

immer frische Unterwäsche an - man<br />

könnte ja im Krankenhaus landen.“<br />

Und schon wieder etwas gelernt, denn<br />

das Motorradgrüßen ist stark reglementiert<br />

und wird von Anfängern zu<br />

Recht als sehr kompliziert angesehen.<br />

Es ist umlagert von allerlei Ge- und Verboten.<br />

Das bekannteste Verbot lautet:<br />

„Grüße nie ein Einspurfahrzeug, das<br />

weniger als 250 ccm Hubraum hat. So<br />

etwas ist kein Motorrad! Wer fahrlässig<br />

Motorroller, Klein- oder Leichtkrafträder<br />

grüßt, verliert sein Gesicht und jegliche<br />

Selbstachtung. (Da dem Anfänger<br />

alles, was zwei Räder und einen Motor<br />

hat, von vorn betrachtet, ähnlich vorkommt,<br />

bereitet ihm dieses Verbot die<br />

größten Schwierigkeiten.)<br />

Ein Spezialfall: Oldtimer!<br />

Oldtimer werden grundsätzlich freudig<br />

und bewundernd gegrüßt, unabhängig<br />

vom Hubraum. Oldtimer werden<br />

meist von technisch versierten<br />

älteren Fahrern gefahren, so genannten<br />

'alten Schraubern'. Solchen wird<br />

Respekt gezollt. Trifft man alte Schrauber,<br />

wartet man, ob sie grüßen. Von<br />

Frühling bis Herbst grüßen viele nicht,<br />

06/<strong>2021</strong><br />

weil sie Winterfahrer sind - Winterfah-<br />

rer grüßen keine Weicheier<br />

Zu Kon-<br />

flikten kommt es auch, wenn man den<br />

deutschen Grußkulturraum verlässt. So<br />

sind deutsche Motorradfahrer in Italien<br />

verwirrt und erbost, weil dort partout<br />

niemand gegrüßt wird. Nicht einmal<br />

ein alter Schrauber. Die Erklärung: Der<br />

''italienische Gruß'' besteht in einem<br />

für unser Auge nicht wahrnehmbaren<br />

Zucken des linken kleinen Fingers. Solche<br />

Missverständnisse führen zu dem<br />

Vorurteil, italienische Motorradfahrer<br />

seien unfreundlich und arrogant. Ein<br />

Desiderat der Grußkulturforschung!<br />

Zum Schluss noch was Sinnvolles<br />

Der charakteristische Bikergruß besteht<br />

aus einem umgekehrten „V“-<br />

Handzeichen. Um es zu verstehen,<br />

muss man zurück in die 70er Jahre blicken.<br />

Der Motorradrennfahrer Barry Sheene<br />

war eine britische Ikone seiner Zeit.<br />

Immer dann, wenn er einen Mitstreiter<br />

überholt oder ein Rennen gewonnen<br />

hatte, machte er mit seiner Hand ein<br />

V-förmiges Zeichen. Als Rennsportlegende<br />

hat er Generationen von Bikern<br />

geprägt. Seit seiner Ära grüßen sich<br />

Motorradfahrer mit dem umgekehrten<br />

V, wenn sie einander beim Fahren<br />

kreuzen.<br />

39


Freind kommad<br />

ond gangad, abbr an guada<br />

Feind hosch s'ganze Leba.>Friahr<br />

warsch jong ond<br />

schee, heit bisch bloß<br />

no 'ond'!>Geschdrn hädd's me<br />

schiergar vrbrezld!>Friahr hann'e<br />

mei Frau zom fressa<br />

gern khedd, schad<br />

drom, dass'es nedd<br />

gmachd hann!>Godd lässt oin<br />

d'Uhr nedd vrschdella!


Geschdrn Obad om die<br />

Zeid hend mir scho a halbe<br />

Schdond gschlofa.>Goddes<br />

Miehla mahlad langsam,<br />

abbr mahlad<br />

trefflich kloi!>Godd<br />

em Herze, a Mädle<br />

em Arm, s'erschde<br />

machd seelig, s'zwoide machd<br />

warm.>Gib'<br />

es, isch nix,<br />

gib' es nedd, isch<br />

au nix, deswega<br />

sag'e hald, legg me<br />

am Hinterteil!>Geld hann ond<br />

<strong>koi</strong>n Durschd, isch nedd so<br />

schlimm, wia Durschd hann ond<br />

<strong>koi</strong> Geld.


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Chef des Geislinger Polizeireviers<br />

Interview mit Dieter Taller<br />

Erster Polizeihauptkommissar<br />

Dieter Taller ist seit März offiziell<br />

der Chef des Geislinger Polizeireviers.<br />

Quelle: PD Ulm<br />

// Herr Taller, vielen Dank für<br />

Ihre Zeit, konnten Sie sich<br />

schon ein bisschen einleben?<br />

Ja, es wurde mir hier von den<br />

Kolleginnen und Kollegen des<br />

Polizeireviers Geislingen, sowie<br />

den Behörden, der GZ und<br />

den vielen anderen Bürgerinnen und Bürgern, zu denen ich schon Kontakt hatte,<br />

sehr leicht gemacht. Ich wurde offen und sehr herzlich aufgenommen.<br />

// Was hat Sie an der Stelle in Geislingen gereizt?<br />

Ich bin ehrlich. Es kam doch sehr überraschend, da mein Vorgänger Polizeioberrat<br />

Jens Rügner doch schneller als gedacht nach Stuttgart gerufen wurde. Nachdem<br />

ich jedoch gefragt wurde, war für mich klar, dass ich mich gerne der Verantwortung<br />

stelle. Es ist zwischenzeitlich nicht mehr unbedingt üblich, dass einem<br />

im gehobenen Dienst solch eine Stelle, bei einem Polizeirevier in dieser Größe<br />

angeboten wird.<br />

// Die letzten Monate waren von Corona geprägt, wie hat sich dies auf die Kriminalitätszahlen<br />

ausgewirkt? Zumindest die Anzahl der Einbrüche sollte ja eigentlich<br />

zurückgegangen sein?<br />

Das ist richtig. Die Anzahl der Tageswohnungseinbrüche ging zurück. Dafür war<br />

jedoch eine deutliche Steigerung im Bereich der Cyberkriminalität, der Betrugsstraftaten<br />

„falscher Polizeibeamter“, Körperverletzungsdelikte und Beleidigungen<br />

zu verzeichnen.<br />

// Können sich die Bürger denn in Geislingen sicher fühlen?<br />

Da kann ich bedenkenlos JA sagen. Im Vergleich zu anderen vergleichbaren<br />

Städten ist die Kriminalitätsbelastung in Geislingen/Steige nicht höher, aber es<br />

52 06/<strong>2021</strong>


gibt dennoch Entwicklungen, die uns zum frühzeitigen Handeln veranlasst haben.<br />

Wo sich Probleme entwickeln, reagieren wir in Abstimmung mit unseren<br />

„Partnern“ ganz gezielt.<br />

// Würden Sie heute wieder Polizist werden?<br />

Obwohl ich zuvor im Ostalbkreis Vermessungstechniker gelernt habe, diesen<br />

Beruf auch 1 ½ Jahre nach der Ausbildung noch ausgeübt habe, war es damals<br />

die richtige Entscheidung, den Beruf des Polizeibeamten zu wählen. Somit JA.<br />

// Was war Ihr einschneidenstes Erlebnis?<br />

Hier gibt es doch einige. Zu nennen sind hier unter anderem: die Demonstration<br />

„Pershing“ in Mutlangen in doch sehr jungen Jahren als Polizeibeamter, die<br />

leider doch zu vielen Verkehrsunfälle mit schweren Verletzung bzw. tödlichem<br />

Ausgang, die vielen Kapitaldelikte, die man im Laufe der Tätigkeit im Streifendienst<br />

erlebt hat. Zuletzt waren es die Demonstrationen in Göppingen „Rechts“<br />

in den Jahren 2012 – 2014, bei denen ich im Organisationsstab mitgewirkt habe.<br />

// Haben denn Angriffe auf die Polizei in der Pandemie zugenommen?<br />

Dies ist nicht erst seit der Pandemie so. Vor allem die Kolleginnen und Kollegen<br />

des Streifendienstes, die immer an vorderer Linie tätig sind, werden bei ihren<br />

Einsätzen immer öfters verbal wie auch körperlich angegangen.<br />

// Meiner Meinung nach muss sich die Polizei viel zu viel gefallen lassen. Letzten<br />

Sommer sind plündernde Horden junger Männer durch Stuttgart gezogen,<br />

haben etliche Polizeifahrzeuge zerstört und Polizeibeamte verletzt. Fühlen sich<br />

Polizisten derzeit in Deutschland noch sicher angesichts derartigem Hass gegen<br />

die Beamten?<br />

Wir fühlen uns sicher, vermissen aber oft auch die Unterstützung und die Anerkennung<br />

von außen für unsere doch nicht immer einfache Arbeit.<br />

// Ich bin neulich durch Zufall in die Nähe einer Demonstration gekommen und<br />

habe entsetzt mitbekommen müssen, wieviel Ignoranz und Provokation der Polizei<br />

teilweise entgegenschlägt. Bringt es in solchen Fällen etwas, mit den Leuten<br />

zu sprechen und das Vorgehen zu erklären oder stumpft man da einfach<br />

06/<strong>2021</strong><br />

53


irgendwann ab?<br />

Die Polizei hat bei solchen großen Einsätzen immer Beamtinnen und Beamte<br />

eines Anti-Konflikt-Teams vor Ort. Diese versuchen den Kontakt aufzunehmen<br />

und die polizeilichen Maßnahmen transparent zu erklären. Ein Dialog der einzelnen<br />

Beamtinnen und Beamten ist in der Regel nicht erfolgsversprechend<br />

// Es wird immer schwieriger, den Menschen zu erklären, dass man bei einer<br />

Ansammlung von drei oder fünf Personen im Park sanktioniert wird. Wie schaffen<br />

Sie das nach dieser langen Zeit immer noch, die Menschen zu motivieren?<br />

Hier ist eine gute Kommunikation gefragt, die meistens auch bei den Betroffenen<br />

ankommt. Die Kolleginnen und Kollegen sind hierbei sehr geduldig.<br />

// Hat sich durch Ihren Beruf als Polizist auch Ihr Blick auf die Gesellschaft<br />

verändert?<br />

Als Polizeibeamter hat man auch Einblick in alle Facetten der Gesellschaft. Im<br />

Nachgang ist dies doch oftmals erschreckend, was es teilweise für Abgründe<br />

gibt. Dies ist jedoch mein persönliches Empfinden.<br />

// Ihr Vorgänger Jens Rügner wie auch Sie selbst sind sehr positive und freundliche<br />

Menschen. Als Polizist wird man allerdings überwiegend mit dem Schlechten<br />

in der Welt konfrontiert, wie schaffen Sie es dennoch, das Gute nicht zu<br />

vergessen?<br />

Die Welt und die darauf lebende Bevölkerung ist nicht schlecht. Nur ein ganz<br />

geringer Teil beschäftigt die Polizei. Leider ist es halt so, dass man sich diese<br />

negativen Dinge aber besonders merken kann bzw. diese eher im Gedächtnis<br />

bleiben.<br />

// Sie sind begeisterter Radler und radeln, wenn das Wetter und die Zeit es zulassen,<br />

gerne aus Ihrer Heimat Ottenbach die 18 Kilometer nach Geislingen...<br />

Wie gestalten Sie sonst noch Ihre Freizeit?<br />

Neben dem Radeln bin ich gerne mit meiner Frau und meinen zwei Söhnen zusammen,<br />

trainiere ich die Aktive Fußballmannschaft des TSV Ottenbach, reise<br />

ich gerne, trinke gerne ein Gläschen Rotwein mit Freunden und bin nicht abgeneigt,<br />

gut essen zu gehen<br />

54 06/<strong>2021</strong>


Stadtleben<br />

Kochen<br />

Rezepte von Matthias Walter<br />

Erdbeer-Topfenmouse mit Limette,<br />

Haselnussstreusel und Erdbeer-Vanilleragout<br />

Rezept<br />

100 gr Butter | 100 gr Zucker | 100 gr gemahlene Haselnüsse | 100 gr Mehl | 1 St.<br />

Erdbeeren | 100 ml Erdbeermark | 50 gr Puderzucker | 2 Msp. Vanille | 200 gr<br />

Quark | 1 St. Limette (Saft und Abrieb) | 80 gr Puderzucker | 200 gr Erdbeermark<br />

(Erdbeeren gemixt) | 4 Blatt Gelatine | 1 Msp. Vanille | 250 gr geschlagene Sahne<br />

Zubereitung<br />

Haselnussstreusel 100 gr Butter<br />

, 100 gr Zucker , 100 gr gemahlene<br />

Haselnüsse und 100 gr Mehl vermengen,<br />

auf ein Backblech mit Backpapier<br />

krümeln und bei 180 Grad (ca. 10 – 15<br />

Min.) ausbacken.<br />

Erdbeerragout Die Erdbeeren zuputzen<br />

und in Ecken schneiden.<br />

Nun das Erdbeermark, Vanille und Puderzucker<br />

vermengen und auf die geschnittenen<br />

Erdbeeren geben. Das Ragout<br />

für 30 Minuten durchziehen lassen.<br />

Erdbeer-Topfenmouse Den<br />

Quark mit dem Limettensaft, Abrieb, Puderzucker,<br />

Erdbeermark und Vanille vermengen.<br />

Danach nehmen Sie zwei Esslöffel<br />

von der Creme heraus und lösen<br />

darin die eingeweichte Gelatine auf. Nun<br />

vermengen Sie die zwei Massen wieder<br />

und heben vorsichtig die geschlagene<br />

Sahne unter. Am Ende füllen Sie die<br />

Masse in eine Halbkugelform oder ein<br />

kleines Schüsselchen. Danach das Mouse<br />

einfrieren. Wenn das Mouse gefroren<br />

ist, stürzen und auf die Haselnusscrumble<br />

setzten. Das Mouse benötigt 30 min,<br />

bis es aufgetaut und genießbar ist.<br />

56 06/<strong>2021</strong>


Die Geislinger „Ordnungen“<br />

Der Wirts halb<br />

Quelle: Geschichte der Stadt Geislingen - Georg Burkhardt / Kommissionsverlag Jan Thorbecke Konstanz / 1963<br />

Wenn im Artikel „Der Staingruob und<br />

Anderer Gemainden (Gemeindegrundstücke)<br />

halb" verboten wurde, „das<br />

... weder mann noch weibs personen,<br />

Jung noch Alt, uff der Staingruob oder<br />

Anderen gemainden" ohne Erlaubnis<br />

der Burgermeister "weder oepffel, Byren,<br />

Nuss oder Andere Früchten, So uff<br />

bömen wachsen, nit abschitteln, Brechen,<br />

Werfen oder in Ander Weg abnehmen<br />

soll" bei Strafe von je einem<br />

Pfd. Heller jedesmal, von dem der Oeschay<br />

je 5 sh bekommt, so muß die<br />

Steingrube, der heutige Stadtpark,<br />

damals nicht nur mit Linden bestanden<br />

gewesen sein, sondern auch mit<br />

Obstbäumen.<br />

Bezüglich „der Gärten und Wisen" wird<br />

verboten, sommers und winters in geschlossenen<br />

Gärten und Gütern mit<br />

„Afterberglen [Obstnachlesen nach<br />

der Ernte], Läubern, Laubrechen" usw.<br />

unberechtigt seinen Nutzen zu suchen,<br />

wobei Schaden für den Inhaber<br />

entsteht; bei den offenen Gütern<br />

ist es verboten „afterzuberglen, ehe<br />

die Früchte allerdings eingehaimbst"<br />

sind; erst dann darf das von den Bäumen<br />

gefallene Obst aufgeklaubt werden.<br />

Die Hirten, ebenso die Metzger<br />

mit ihrem Stechvieh, sollen mit ihren<br />

Herden die zu den geschlossenen Gütern<br />

gehörenden Haag (Hecken) „nicht<br />

abfretzen" (abweiden lassen) und vor<br />

allem die Bäume „hayen" (schonen),<br />

so viel ihnen möglich ist.<br />

Beim „Schoren" soll niemand über die<br />

„Zül" (Ziele) oder Markstain „noch uff<br />

der gemeind schoren noch Wasen stechen<br />

und an andere Ort führen, bei unnachlässlicher<br />

Straf von 1 Gulden (!)“.<br />

Inwieweit der folgende Artikel „Der<br />

Wirts halb" ernstlich durchgeführt<br />

worden ist, erscheint nach dem, was<br />

58 06/<strong>2021</strong>


in den Berichten aus dem Reformationsjahrhundert<br />

immer wieder berichtet<br />

ist, fraglich. Nach der „Ordnung"<br />

war im Sommer wie Winter um 10<br />

Uhr, wie wir heute sagen, Polizeistunde,<br />

außer für fremde Gäste; als solche<br />

galten aber nicht Leute, die „in der<br />

Herrschaft", d. h. dem Ulmer Gebiet<br />

daheim waren. Überschreitung der<br />

Polizeistunde kostete den Wirt in jedem<br />

Falle zwei Gulden und diejenigen,<br />

welche er sitzen ließ, je einen Gulden<br />

Strafe. Damit stand bis zu einem gewissen<br />

Grade in Zusammenhang der<br />

Artikel „Der Gassen halb". Wer nämlich<br />

im Winter nach 9 und im Sommer<br />

nach 10 Uhr »So man die Glock uff dem<br />

Kaufhaus [dem heutigen ,Alten Rathaus`]<br />

verlitten hat" (ausgeläutet hatte),<br />

ohne Licht auf der Gasse betreten<br />

wurde, war zu 1 Gulden verfallen; wer<br />

sich gar „mit geschray, Juchsen und<br />

anderer Unfuoge," vor oder nach dieser<br />

Zeit „Also ungeschickt und frevenlich<br />

oder gefährlich" hielt, bei dem behielt<br />

sich die Obrigkeit die Strafe vor.<br />

Quelle: Geschichte der Stadt Geislingen an der Steige<br />

- Georg Burkhardt / Kommissionsverlag Jan Thorbecke<br />

Konstanz / 1963<br />

Ihr<br />

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Emil Rapp Bauunternehmung GmbH + Co.<br />

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Kultur<br />

Rätsche – Livestream - 16. <strong>Juni</strong> um 19.30 Uhr<br />

Geschichten über das Ankommen in Deutschland<br />

Als 2015 mehr als 800.000 Geflüchtete<br />

nach Deutschland kamen,<br />

waren sie die Angstgegner aller<br />

Integrationsskeptiker*innen – junge<br />

Männer, die allein aus Syrien oder<br />

Afghanistan, Somalia, Eritrea oder<br />

dem Irak nach Deutschland kamen.<br />

Sie wurden zur Projektionsfläche für<br />

ernsthafte Sorgen ebenso, wie für<br />

plumpen Rassismus. Zugleich wurde<br />

viel häufiger über sie gesprochen als<br />

mit ihnen – da setzt der Film „Wir sind<br />

jetzt hier“ an.<br />

Sieben junge Männer erzählen in die<br />

Kamera vom Ankommen in Deutschland<br />

– von lustigen und beglückenden<br />

Momenten und von Momenten<br />

tiefster Verzweiflung, von ihren<br />

Ängsten und wie sie mit ihnen umgegangen<br />

sind, von Rassismus und<br />

von der Liebe. Ihre Geschichten<br />

lassen die<br />

Zuschauer*innen teilhaben<br />

an den emotionalen<br />

Turbulenzen, die<br />

eine Flucht fast immer<br />

nach sich zieht und<br />

sie erzählen viel darüber,<br />

was es auch in den<br />

nächsten Jahren noch<br />

braucht, damit Integration<br />

gelingt.<br />

Ronja von Wurmb-Seibel und Niklas<br />

Schenck arbeiten in ihren Filmen mit<br />

intensiven Augenzeugenberichten.<br />

So war es bei ihrer Kinodokumentation<br />

"True Warriors" über einen Terroranschlag<br />

in Kabul, so ist es auch<br />

bei diesem Film "Wir sind jetzt hier".<br />

"Es ist schwer sich daraus zu befreien,<br />

wenn eine ganze Gesellschaft immer<br />

auf einen blickt und sagt: 'Du bist<br />

kriminell und wenn du es noch nicht<br />

bist, wirst du es bald sein.'", sagt<br />

Ronja von Wurmb-Seibel.<br />

"Manchmal blicke ich mich selbst im<br />

Spiegel an. Und ich frage mich: Bin<br />

ich kriminell? Sehe ich wie ein Krimineller<br />

aus?", fragt sich Hasib Azizi aus<br />

Afghanistan.<br />

Eintritt frei.<br />

60 06/<strong>2021</strong>


Kultur<br />

RätscheGarten - 26. <strong>Juni</strong> um 19 Uhr<br />

Opportunity<br />

Diese Band ist anders. Außergewöhnlich<br />

anders. Nicht nur, weil sich hier<br />

zwei Musiker und eine Musikerin gefunden<br />

haben, die ihre Instrumente<br />

perfekt und gleichsam virtuos beherrschen.<br />

Dieses Acoustic-Trio hat obendrein<br />

noch drei geniale Solo-Stimmen<br />

und wunderschönen Harmoniegesang<br />

im Gepäck.<br />

Leichtfüßig-locker groovt Opportunity<br />

durch den Abend und zelebriert<br />

Soul, Funk und Blues mit ebenso viel<br />

Spielfreude wie Country und Americana.<br />

Dabei sorgen raffinierte Arrangements<br />

und eigenständige Interpretationen<br />

dafür, dass jeder Song stets seinen<br />

ganz eigenen Charakter bekommt, gar<br />

neu erfunden wird. Faszinierend ungebunden<br />

präsentieren sie ein erlesenes<br />

Singer-Songwriter-Repertoire, polieren<br />

längst vergessene Vinyl-Juwelen wieder<br />

auf, verpassen Klassikern ein ganz<br />

neues Kleid und begeben sich nebenbei<br />

noch auf die Suche nach Songs bisher<br />

unbekannter Talente. Flankiert von<br />

einer ebenso unterhaltsamen wie charmanten<br />

Conférence katapultiert dieses<br />

Trio sein Publikum in unvergleichlicher<br />

Manier auf die sprichwörtliche Insel der<br />

musikalischen Glückseligkeit. Auch<br />

dann, wenn mal eben 3500 Menschen<br />

zugegen sind: Als Support für Rocklegende<br />

Joe Cocker beim 8. Winterbacher<br />

Zeltspektakel haben die drei Ausnahmemusiker<br />

unter Beweis gestellt, dass<br />

es „keiner E-Gitarren oder elektronischer<br />

Spielereien bedarf, um einen hörbar<br />

beseelten Sound zu zelebrieren“<br />

(Schwäbische Zeitung, 2013).<br />

Seit der Gründung der Band 1998 hat<br />

Opportunity insgesamt fünf CDs veröffentlicht,<br />

allesamt Live-Aufnahmen, die<br />

die hohe musikalische Qualität ihrer<br />

Bühnenauftritte unterstreichen.<br />

06/<strong>2021</strong><br />

61


THE LEGEND OF ZELDA: SKYWARD SWORD HD<br />

Entdecke den Ursprung des Master-Schwerts in<br />

The Legend of Zelda: Skyward Sword HD für Nintendo<br />

Switch. Dieses Abenteuer, das erstmals<br />

2011 für Wii erschien, wurde für Nintendo Switch<br />

mit flüssigerer Bewegungssteuerung sowie einer<br />

Option zur Knopfsteuerung optimiert. Entdecke<br />

eine riesige, vielschichtige Welt, in der sich luftige<br />

Erkundungen in einem Wolkenmeer nahtlos<br />

mit dramatischen Abenteuern auf dem Erdboden<br />

verbinden.<br />

RATCHET & CLANK: RIFT APART<br />

Ballere dich durch ein interdimensionales Abenteuer<br />

- Hüpfe mit Ratchet und Clank durch die<br />

Dimensionen, während sie es mit einem bösen<br />

Herrscher aus einer anderen Realität aufnehmen.<br />

Springe in irrsinnigem Tempo von einer actiongeladenen<br />

Welt in die nächste und erlebe eine überwältigende<br />

Grafik und ein aberwitziges Waffenarsenal,<br />

wenn die intergalaktischen Abenteurer die<br />

PS5-Konsole erobern.<br />

MARIO GOLF: SUPER RUSH<br />

Eine Plage zerstört das Land und aus den Wurzeln<br />

des Baums des Lebens sickert der Tod. Biomutant<br />

ist ein mythisches, postapokalyptisches Kung-Fu-<br />

RPG in einer offenen Welt mit einem einzigartigen<br />

Martial-Arts-Kampfsystem, welches dir ermöglicht,<br />

Nahkampf, Schießen und Mutationsaktionen<br />

miteinander zu kombinieren.<br />

62 06/<strong>2021</strong>


06.<strong>2021</strong> VERANSTALTUNGSPROGRAMM<br />

Mi. 16.06. 19.30 · Film & Diskussion · Wir sind jetzt hier<br />

*<br />

*<br />

Geschichten über das Ankommen in Deutschland<br />

Fr. 18.06. 19.00 *· Konzert · Acoustic Power<br />

VERSCHOBEN! Do. 24.06. 20.00 · Kabarett · Luise Kinseher<br />

Sa. 26.06. 19.00 *· Konzert · Opportunity<br />

Diese Veranstaltungen werden gefördert von der<br />

Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.<br />

*<br />

Veranstaltungen<br />

im RätscheGarten<br />

!<br />

Bitte aktuelle Veranstaltungsregeln beachten.<br />

Ausführliche Informationen dazu unter: raetsche.com/covid19-codex<br />

Karten müssen über unsere Homepage gebucht werden<br />

– keine Abendkasse!<br />

Rätschenmühle e.V. Geislingen . Schlachthausstraße 22 · 73312 Geislingen/Steige<br />

Fon 07331 4 22 20 · www.raetsche.com


Hard Land<br />

Benedict Wells<br />

Missouri, 1985: Um vor<br />

den Problemen zu Hause<br />

zu fliehen, nimmt der<br />

fünfzehnjährige Sam einen<br />

Ferienjob in einem<br />

alten Kino an. Und einen<br />

magischen Sommer lang<br />

ist alles auf den Kopf gestellt.<br />

Er findet Freunde,<br />

verliebt sich und entdeckt<br />

die Geheimnisse<br />

seiner Heimatstadt.<br />

Achtsam morden am<br />

Rande der Welt<br />

Karsten Dusse<br />

Um der Midlifecrisis zu<br />

entgehen, begibt sich<br />

Björn Diemel auf Anraten<br />

seines Therapeuten auf<br />

Pilgerreise. Schnell stellt<br />

sich als Erkenntnis auf<br />

dem Jakobsweg heraus,<br />

dass Björns Leben die<br />

Mitte bereits längst überschritten<br />

haben könnte:<br />

Ein unbekannter Mitpilger<br />

versucht, ihn zu töten.<br />

NOISE<br />

Kahneman, Sibony,<br />

Sunstein, Cass<br />

Warum treffen wir, je<br />

nach Umständen, völlig<br />

unterschiedliche Entscheidungen<br />

auf ein<br />

und derselben Faktengrundlage?<br />

Wieso kommen<br />

zwei Experten,<br />

die über identische Informationen<br />

verfügen,<br />

zu komplett anderen<br />

Schlussfolgerungen?<br />

- Anzeige -<br />

64 06/<strong>2021</strong>


Geboren an den Stränden von Maui<br />

Farbe. Klarheit. Detail.<br />

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Geislingen Stuttgarter Straße 58 (0 73 31) 6 12 38<br />

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„Dom Rep“<br />

Traumstrände, Palmen und dichter Regenwald<br />

Kristallklares Meer, feinsandige Strände,<br />

Regenwald und überaus freundliche<br />

Menschen im Nicht-Risikogebiet.<br />

Das findet ihr – richtig – in der Karibik.<br />

Genauer gesagt in der Dominikanischen<br />

Republik. In zwei Wochen haben<br />

wir so viel erlebt, dass es schwer<br />

fällt alles zu beschreiben. Trotz abenteuerlicher<br />

Autofahrten würden wir die<br />

Reise genauso, trotz Maske, noch einmal<br />

machen und hatten eine wunderschöne<br />

Zeit.<br />

Wir sind voller Vorfreude und machen<br />

uns letzten Monat auf den Weg in das<br />

karibische Paradies. Vor Ort haben wir<br />

einen Mietwagen reserviert, mit dem<br />

wir über die Insel fahren möchten. Da<br />

wir relativ spät erst landen, geht’s aber<br />

erst mal per Transfer zur ersten Unterkunft.<br />

Bei der Fahrt erleben wir zum<br />

ersten Mal den dominikanischen Fahrstil<br />

und fragen uns, was hier wohl auf<br />

uns zukommen mag…<br />

Das Abenteuer „fahren durch die Dom-<br />

Rep“ startet nun und wir nehmen unseren<br />

Mietwagen entgegen. Unsere<br />

erste Fahrt machen wir in Richtung<br />

Barahona und freuen uns schon jetzt<br />

auf das Baden im Meer. Die Straßen<br />

sind in einem guten Zustand, allerdings<br />

ist der Verkehr das reinste Chaos.<br />

Von zig Motorradfahrern werden<br />

wir von allen Seiten überholt, sodass<br />

wir die vorbeiziehende Landschaft nur<br />

begrenzt genießen können. Nach 3,5<br />

Stunden ist die Fahrt vorbei und wir<br />

fallen erst mal erschöpft aufs Hotelbett,<br />

um uns danach im Pool zu erfrischen.<br />

Am nächsten Tag klingelt der Wecker<br />

sehr früh, denn wir machen ein Trekking<br />

durch den Nationalpark Sierra Baoruco.<br />

Beeindruckend wie grün hier<br />

oben in den Bergen alles ist. Wir sind<br />

mit den beiden Guides Giovanni uns<br />

Josi unterwegs, die uns immer wieder<br />

66 06/<strong>2021</strong>


Früchte zupfen, die wir probieren sollen.<br />

Alles süß und überaus schmackhaft.<br />

Unseren Weg kreuzen viele Haitianer<br />

und Dominikaner, die in ärmlichen<br />

Verhältnissen hier in den Bergen leben.<br />

Viele sind morgens auf dem Weg in den<br />

Ort, um dort Produkte zu kaufen bzw.<br />

zu tauschen. So kommen uns die Menschen<br />

zu Fuß, mit vollgepackten Autos,<br />

Motorrädern oder auf Pferden entgegen<br />

und etwas macht sich die Wehmut<br />

breit, wie gut wir es haben, hier Urlaub<br />

zu machen und den Regenwald beim<br />

Trekking zu genießen während die Einheimischen<br />

diesen anstrengenden<br />

Weg täglich gehen müssen.<br />

Wir freuen uns schon sehr auf die Mittagspause,<br />

denn die verbringen wir bei<br />

einer dominikanischen Familie. Sie besitzt<br />

3 Hütten – zwei für die Tiere und<br />

eine für die Familie. Die Küche ist eine<br />

kleine Feuerstelle im Freien. Zumindest<br />

überdacht, aber für unsere Verhältnisse<br />

kaum vorstellbar hier zu kochen. Josi<br />

bereitet uns unser Mittagessen zu. Es<br />

gibt Nudeln mit Soße und Yuka. Genau<br />

richtig für den Rückweg, den wir kur-


ze Zeit später antreten. Unterwegs machen<br />

wir noch einen kurzen Badestopp<br />

in einem Fluss. Das Wasser kommt aus<br />

den Bergen und ist kühl und sehr klar.<br />

Ein Traum, um die lahmen Gliedmaßen<br />

für die letzten Meter wieder auf Vordermann<br />

zu bringen.<br />

Unser nächster Ausflug treibt uns dann<br />

wieder früh aus den Betten. Wir wollen<br />

zur Laguna de Oviedo und der Bahia<br />

de las Aguilas. Nach rund einer Stunde<br />

Fahrt erreichen wir die Laguna de Oviedo<br />

und sind begeistert von den kleinen<br />

Inselchen, die sich in der 28 m² großen<br />

Lagune befinden. Die „Leguaninsel“<br />

hat es uns besonders angetan.<br />

Hier legen wir an und laufen etwas umher.<br />

Zahlreiche Leguane kommen uns<br />

entgegen und finden uns wohl sehr interessant,<br />

denn sie sind nicht im geringsten<br />

Scheu. Dabei schießt uns das<br />

Adrenalin etwas in die Höhe. Die Tiere<br />

sind schon richtig groß, aber eigentlich<br />

ganz gemütliche Zeitgenossen. Beim<br />

Vorbeifahren an den anderen Inseln,<br />

sehen wir einige Vogelarten und dann<br />

ist es soweit: Wir erreichen die Flamingokolonie.<br />

Darauf habe ich gewartet!<br />

Es sind zwar nicht mehr viele da, da die<br />

ausgewachsenen Tiere im Januar/Februar<br />

nach Florida fliegen und nur die<br />

Jungen zurückgelassen werden, dennoch<br />

ist der Anblick traumhaft. Einmal<br />

im Leben eine freilebende Flamingokolonie<br />

zu sehen, das hat schon etwas<br />

ganz Besonderes.<br />

Aber es hilft nichts, wir müssen Abschied<br />

nehmen, denn die Bahia de las<br />

Aguilas wartet auf uns. Ok, nicht nur<br />

auf uns, denn es sind auch andere Reisende<br />

hier unterwegs. Trotzdem ist hier<br />

einer der schönsten Strände, den ich in<br />

meinem Leben bisher gesehen habe.<br />

Weißer Sand und kristallklares Wasser!<br />

Aber auch diese Zeit muss einmal zu<br />

Ende gehen und wir machen uns etwas<br />

wehmütig auf den Rückweg zum Hotel.<br />

Wir treten mit 6 Stunden Fahrt unsere<br />

längste Strecke an und machen uns<br />

auf den Weg nach Constanza. Als erstes<br />

fällt mir der unglaubliche Temperaturunterschied<br />

auf. Es ist zwar tagsüber<br />

recht angenehm, abends müssen<br />

wir uns aber lange Sachen überziehen.<br />

Für unsere geplanten Wanderungen<br />

sind es die perfekten Temperaturen. An<br />

den Straßen wird hier oben auch viel<br />

mehr Gemüse angeboten und nicht nur<br />

Früchte, wie in den flacheren Ebenen.<br />

68 06/<strong>2021</strong>


Sogar unser Hotel hat einen relativ großen<br />

Gemüsegarten.<br />

Per Schnellboot auf die Bacardi-Insel.<br />

Mal sehen ob die Insel hält, was der<br />

Name verspricht und wir den ein oder<br />

anderen Bacardi trinken werden. Eigentlich<br />

heißt die Insel Cayo Levantado,<br />

ist aber umgangssprachlich als<br />

Bacardi Insel bekannt, da die Dominikaner<br />

davon überzeugt sind, dass auf<br />

der Insel ein Werbespot für Bacardi gedreht<br />

wurde. Los geht es recht turbulent,<br />

denn in Samaná warten bereits<br />

zahlreiche Dominikaner auf uns, die<br />

uns per Boot auf die Insel bringen wollen.<br />

Und jeder hat natürlich den besten<br />

Preis. Wir handeln ein wenig und kommen<br />

schließlich für 35 € per Schnellboot<br />

hin und zurück.<br />

Reisen in Zeiten von Corona –<br />

mein Resümee<br />

Die Maske war anfangs noch störend,<br />

aber man gewöhnte sich schnell daran.<br />

Es war auch kein Problem den Abstand<br />

einzuhalten. Vor jeder Hotelbesichtigung<br />

wurde die Körpertemperatur mit<br />

einem Messgerät kontrolliert. Maskenpflicht<br />

war selbstverständlich, genauso<br />

auch das Desinfizieren der Hände.<br />

Gerne wieder euer Jochen<br />

06/<strong>2021</strong><br />

69


Schlusswort<br />

Passend zur EM: Meine Fußballweisheiten ...<br />

Adam:<br />

... ich verwarne Ihnen –<br />

Ich danke Sie ...<br />

Kurt...<br />

hoch und weit bringt<br />

Sicherheit ...<br />

Thomas:<br />

... der Oberarm gehört<br />

zur Hand ...<br />

Fabri:<br />

... es gibt nur einen<br />

Marcus:<br />

Ball. Wenn der Geg-<br />

... der Gegner muss<br />

ner ihn hat, muß man<br />

Gras fressen ...<br />

sich fragen: Warum ...<br />

Chris:<br />

... die ersten 90 Minuten<br />

sind die schwersten ...<br />

Dave<br />

... die Schotten sind meis-<br />

tens eher zu Hause als ihre<br />

Postkarten ...<br />

Michi:<br />

... wie Matthäus schon<br />

wusste: „I hope, we have a<br />

little bit lucky“ …<br />

Ben:<br />

... wenn wir Deutschen tanzen,<br />

und nebenan tanzen Brasilianer,<br />

dann sieht das bei<br />

uns eben aus wie<br />

bei Kühlschränken ...<br />

Bild: © KB3 - Fotolia.com<br />

70 06/<strong>2021</strong>


Weil niemand sagt:<br />

„Ich hoffe, Sie<br />

hätten eine gute<br />

Versicherung.“<br />

In diesen Zeiten wichtiger denn je:<br />

jetzt Beratungstermin vereinbaren<br />

und für alle Lebenslagen absichern.<br />

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Schluss mit Hätte,<br />

Wenn und Aber!

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