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Bolgár tanulmányok IV. (A Hajdú-Bihar Megyei ... - Déri Múzeum

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ziger Raum in der Vergangenheit, ist er so eingerichtet, dass er im höchsten Grad<br />

die Bedürfnisse der Familie befriedigt. In der Umgebung von Panagüriste hat dieser<br />

Raum immer Verbindung zum Hof, entweder unmittelbar, oder durch den Durchgangsraum<br />

„sudurmá".<br />

Im traditionellen Bauernhaus dient dieser Raum zur Vorbereitung der Nahrung,<br />

zum Essen, zur Haushaltsarbeit. Wenn die Familie gross ist benutzt man ihn als<br />

Schlafraum. Diese Vielseitigkeit der Benutzung bewahrt seine Bedeutung als Zentralraum<br />

auch bei den entwickelteren Hausformen.<br />

Sowohl alle spezifische Vorrichtungen des Raumes, wie Feuerstätte, „vodnik"<br />

(der Platz, wo das Trink-und Kochwasser gehalten wird), eingebaute Schränke,<br />

Wandregalen, Nischen u. a., als auch die Gruppierungsweise der Hausrat stellen die<br />

traditionelle Einrichtung des Raumes „kásti" dar. Die einzelne Einrichtunselemente<br />

haben fest bestimmte Plätze. Einige von ihnen werden noch bei dem Hausbau vorgesehen<br />

und geplant, und gehören gleichzeitig zu den Innenarchitekturelementen.<br />

Das sind die Feuerstätte, der „vodnik", die eingebaute Schränke, die Nischen u. a.<br />

Sie sind unbewegliche, eingebaute Vorrichtungen, die streng obligatorisch für jede<br />

„kásti" sind.<br />

Das Hauptelement der inneren Einrichtung im Raum „kásti" ist die Feuerstätte.<br />

Die Bauernhäuser im Gebiet von Panagüriste haben nur eine Feuerstätte 7<br />

.<br />

Bei dem Hausbau errichtet man die mittlere Trennungswand aus Stein, mit Rücksicht<br />

auf die Aufstellung der Feuerstätte auf ihr. Einerseits schützt die Steinwand das<br />

Haus von Feuerbrandt, anderseits dient sie als Trennungswand zwischen der Küche<br />

und dem Zimmer. Das Zimmer wird auch mittels ein Lehmziegelofen geheizt, das<br />

gemeinsamer Schornstein mit der Feuerstätte hat.<br />

Die Feuerstätten in den erforschten Dörfern gehören zum Typus der offenen<br />

Feuerstätten und haben die Benennung „odják". Nach Form sind sie in allen Dörfern<br />

gleich. Sie errichtet man als in der doppeltdick gebaute Trennungswand eine 20—30<br />

cm. tiefe und 85—95 cm. breite Nische errichtet, die über die Raumdecke verlängert<br />

ist und im Schornstein übergeht.<br />

Der Platz, wo das Feuer brent, die Feuergrube, hat runde oder halbrunde<br />

Form, mit Durchmesser etwa 50—65 cm. und ist im Boden eingegraben, indem<br />

die Tiefe 15—40 cm. und manchmal 50 cm. erreicht. In dem unteren Teil der inneren<br />

Nischenwand, befindet sich eine Ziegelschwelle „pesul", die die Wand vom Feuer<br />

isoliert. Die Feuerstätte im oberen Stockwerk ist auch in einer Nische errichtet.<br />

Vom Boden wird sie durch einen dicken Schicht aus Ziegeln und Lehm isoliert.<br />

Unmittelbar über die Feuergrube befindet sich der Rauchfang. In seinem unteren,<br />

breiten Teil errichtet man einen rechteckigen Rauchfangvordach „búlo" oder<br />

„aschmák". Die Rauchfangvordächer werden aus verschiedenartigen Material<br />

gebaut-aus Holzbrettern oder aus Ziegeln (Abb. 13).<br />

In den südlichen Gegenden des Gebietes trifft man einen Zwischentypus der<br />

Feuerstätten. Bei ihnen ist der Anfang des Rauchfangs viereckig, das Vordach hat<br />

aber halbrunde Form und ist von senkrechtgestellten Brettern errichtet. Der Anfang<br />

des Rauchfangs und das Vordach werden durch einen schmalen Wandbrett getrennt<br />

(Abb. 14).<br />

In der Vergangenheit hatte die Feuerstätte drei Hauptfunktionen zur Nahrungsvorbereitung,<br />

zum Wärmen und zur Beleuchtung. In den Dörfern um Panagüriste<br />

fiel die letzte Funktion etwa zehn Jahren vor der Befreiung des Landes von der<br />

osmanischen Türken im Jahre 1878 weg. Die zwei andere Funktionen sind bis<br />

heute noch erhalten geblieben in jenen Häusern, wo die Feuerstätte nicht vom modernen<br />

Kochherd ersetzt ist.

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