BOTANIKAI KÖZLEMÉNYEK VIII. KÖTET 1909 - World eBook Library

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(68) J. TÜZSON Nymphaea álba L. f. Moeszii Tuzson. Diese neue Form der Nymphaea álba unterscheidet sich, wie das aus der Diagnose ersichtlich ist, von der f. minoriflora B o r b. Der systenuitische Wert der f. minoriflora Borb. und namentlich derén Selbstandigkeit ist zweifelhaft; wahrscheinlich gehört sic jenen Zwergformen aii, welche von melireren Autoren für Nymphaea alha var. minor DC. bestimmt wurden. S c li u s t e r ' bringt diesbezügiich in Vorschlag, dass diese Zwergformen, nachdem die var. minor DC. eine Form der Nymiihaea candícla ist (dies erhellt schon aus Conard „The Waterlilies" 1905, p. 17.), mit dem Nameu Nymphaea álba f. terrestris bezeichnet werden sollen, welclie in seichteni Wasser wachsende unentwickelte Formen. Verf. ist aber der Meinung, dass wenn diesen Zwergformen keine Selbstandigkeit zugeschrieben werden soll und ihr Dasein bloss auf ungünstigen Vegetationsverhaltnissen fusst, so ist ihre besondere Benennung nicht motiviert. Über die f. minoriflora köiinen nur eingehendere Untersuchungen Aufschluss gebén ; dagegen ist es un zweifelhaft, dass die f. Moeszii konstant und von der f. minoriflora verschieden ist, Alyssum saxatile L. Die an den im ung. Text aufgeführ- ten Standorten gesammelten Pflaiizen der Varietat Arduini gehören allé einer und derselben Form an. Höchstens kann bemerkt werden, dass die Pflanzen einiger Standorte, so die vom Gellértberg (Budapest), grüner und nicht so filzig sind ; die von Hazslinszky an den Felsen des Schlosses Arvaváralja gesammelte Pflanze (im Herbar der bot. Abteilung des Ung. Nationalmuseums) weicht ferner von den übrigen durch ihre elliptischen Schotten ab. H a z slinszk}' hat diese Abweichung nicht übersehen, sondern notierte auf dem Herbarzettel : „siliculis obovatis". Nachdem dem Verf. nur ein Exemplar zur Verfügung stand, konnte er diese sonst genug auffallende Abweichung nicht in Betracht ziehen. Arabis arenosa Scop. f. platyphyllina Tuzson. Verf. fand diese Form an den „Zsiar" -Felsen (Kom. Bars), sonst aber nirgends im Madarasgebirge und dessen Umgebung. Sie wachst mit der kJeinblattrigen Form der Arabis arenosa in Gemein- schaft, und Verf. ist der Ansicht, dass zufolge Kreuzung die forma platyphyllina gewiss standig unter dem Einfluss der ersteren steht, und infolgedessen mit der Zeit auch ganz umgeandert werden kann. Ribes alpinum L. Die in Ungarn vorkommenden Formen dieser Art werden folgenderweise gruppiert: var. 1. septentrionale Tuzs, — f. 1. glabratum Tuzs., — f. 2. Scopolii (Hladn.) Simk. ; var. 2. pallidigemum (Simk.) Tuzs. Robinia pseudacacia L. f. cleistogama Tuzs. Seit der ersten Publikation des Verf. über diese Form, blühten die ^ Schuster J. Zur System, v. Castalia u. Nymphaea. Bull. De L'Herb. Boiss. VII. 1907. 860—861.

ÜBER EINIGE PFLANZEN DER UNGAR18CHEN FLÓRA (69 zwei Baume nachst Esztergom, und die Exemplare in deiii bot. Garten der Universitat von Budapest schon zweimal. Die diesbezüglichen Beobachtungen bestátigten voUkommen die Richtigkeit der mitgeteilten, die bloss dahin zu ergánzen wáren, dass in den voUkommen entwickelten kleistogamen Bliiten die Kronenblatter die dnppelte Lange der Kelchblatter erreichen können. Die Samlinge blühten bis jetzt noch nicht und somit ist die Konstanz der kleistogamen Form bloss bezüglich der Wurzelausschlage nachgewiesen. Auf die seit dieser Zeit erschieneneii diesbezüglichen Publikationen (siehe ung. origiiTal Text p. 269—271.) bemerkt Verf. die fol^enden. Lant Harms ist dieser Fali der Kleistogamie nicht als eine habituelle Kleistogamie zu betrachten. sondern nach seiner Ansicht können hier vielleicht pathologische ürsachen im Öpiele sein. Veif. beobachtete seit Jahren die zwei Baume bei Esztergom, sowie auch die Exemplare des bot. Gartens der Universitat zu Budapest, und bemerkte an ihnen keine pathologischen Veranderungen. Die Sprösslinge im bolanischen Garten behielten trotz den ceanderten und giinstigen Verháltnissen die Eigenschaft, ausschliesslich kleistogame Bliiten zutragen.konstant.Die auffallend reduzierten Kronen- und Staubblittter sind zwar zusammengeknittert und dieser Umstand. sowie das Aufreissen des Kelches könnten allerdings als pathologische Erscheiuungen aufgefasst wer- den. Solche Bildungen kommen aber in den kleistogamen Bliiten der Papilionotae überhaupt in grosser Mannigfaltigkeit vor. Somit hangén die von anderen typischen Fállen der Kleistogamie abweichenden Verhaltnisse bei der kleistogamen Robinie in erster Linie mit der Entwickelung und Morphologie der Blüte der Papilio7iatae zusammen. Nach Li ndman besteht das Wesen der Kleistogamie in der friihzeitigen Reife (Praematuritát) der Blüte. Diese Auffassuug stimmt mit der schon vor dem Erscheinen der Arbeit L i n dm a n n s mitgeteilten Auffassung des Verf. vollstandig ü bérei n. Verf. weisst noch auf die interessanten Untersuchungsergebnisse von T i s c h 1 e r hin, wonach an den Samenanlagen der sterilen Hybriden Cytisus Adami und Ribes Gordonianum ein ahnliches Hervordrangen des Embryosackes wahrzunehmen ist, wie es Verf. bezüglich der kleistogamen Robinie beschrieb. Ahnliches beobachtete ferner G a t e s bei der sterilen mutanten Oenothera lata, in derén Antheren die mit den Tapetenzellen benachbarten Parenchymzellen in den von den Pollenkörnern einzunehmenden Raum hineinwachsen. Diese Hybriden scheinen in ihremganzen Wesen zusammengerüttelt zu sein, hieraufweist auch die Obliteration der Geschlechtsorgane hin. Dieser Fali scheint alsó auch bei der kleistogamen Robinie vorhanden zu sein. Endlich liebt Verf. noch hervor, dass nach Fucsko^ die ^ F u c s k M. : Anatomie, Entwickelung und Biologie der Fruchtwand der Papilionatae. Bot. Közi. VIII. 1909. p. 155. und p. (45). 26*

ÜBER EINIGE PFLANZEN DER UNGAR18CHEN FLÓRA (69<br />

zwei Baume nachst Esztergom, und die Exemplare in deiii bot.<br />

Garten der Universitat von Budapest schon zweimal. Die diesbezüglichen<br />

Beobachtungen bestátigten voUkommen die Richtigkeit der<br />

mitgeteilten, die bloss dahin zu ergánzen wáren, dass in den voUkommen<br />

entwickelten kleistogamen Bliiten die Kronenblatter die<br />

dnppelte Lange der Kelchblatter erreichen können. Die Samlinge<br />

blühten bis jetzt noch nicht und somit ist die Konstanz der<br />

kleistogamen Form bloss bezüglich der Wurzelausschlage nachgewiesen.<br />

Auf die seit dieser Zeit erschieneneii diesbezüglichen<br />

Publikationen (siehe ung. origiiTal Text p. 269—271.) bemerkt<br />

Verf. die fol^enden.<br />

Lant Harms ist dieser Fali der Kleistogamie nicht als<br />

eine habituelle Kleistogamie zu betrachten. sondern nach seiner<br />

Ansicht können hier vielleicht pathologische ürsachen im Öpiele<br />

sein. Veif. beobachtete seit Jahren die zwei Baume bei Esztergom,<br />

sowie auch die Exemplare des bot. Gartens der Universitat<br />

zu Budapest, und bemerkte an ihnen keine pathologischen Veranderungen.<br />

Die Sprösslinge im bolanischen Garten behielten<br />

trotz den ceanderten und giinstigen Verháltnissen die Eigenschaft,<br />

ausschliesslich kleistogame Bliiten zutragen.konstant.Die auffallend<br />

reduzierten Kronen- und Staubblittter sind zwar zusammengeknittert<br />

und dieser Umstand. sowie das Aufreissen des Kelches<br />

könnten allerdings als pathologische Erscheiuungen aufgefasst wer-<br />

den. Solche Bildungen kommen aber in den kleistogamen Bliiten<br />

der Papilionotae überhaupt in grosser Mannigfaltigkeit vor. Somit<br />

hangén die von anderen typischen Fállen der Kleistogamie abweichenden<br />

Verhaltnisse bei der kleistogamen Robinie in erster Linie<br />

mit der Entwickelung und Morphologie der Blüte der Papilio7iatae<br />

zusammen. Nach Li ndman besteht das Wesen der Kleistogamie<br />

in der friihzeitigen Reife (Praematuritát) der Blüte. Diese Auffassuug<br />

stimmt mit der schon vor dem Erscheinen der Arbeit L i n dm<br />

a n n s mitgeteilten Auffassung des Verf. vollstandig ü bérei n.<br />

Verf. weisst noch auf die interessanten Untersuchungsergebnisse<br />

von T i s c h 1 e r hin, wonach an den Samenanlagen<br />

der sterilen Hybriden Cytisus Adami und Ribes Gordonianum<br />

ein ahnliches Hervordrangen des Embryosackes wahrzunehmen<br />

ist, wie es Verf. bezüglich der kleistogamen Robinie beschrieb.<br />

Ahnliches beobachtete ferner G a t e s bei der sterilen mutanten<br />

Oenothera lata, in derén Antheren die mit den Tapetenzellen<br />

benachbarten Parenchymzellen in den von den Pollenkörnern einzunehmenden<br />

Raum hineinwachsen. Diese Hybriden scheinen in<br />

ihremganzen Wesen zusammengerüttelt zu sein, hieraufweist auch<br />

die Obliteration der Geschlechtsorgane hin. Dieser Fali scheint<br />

alsó auch bei der kleistogamen Robinie vorhanden zu sein.<br />

Endlich liebt Verf. noch hervor, dass nach Fucsko^ die<br />

^ F u c s k M. : Anatomie, Entwickelung und Biologie der Fruchtwand<br />

der Papilionatae. Bot. Közi. <strong>VIII</strong>. <strong>1909</strong>. p. 155. und p. (45).<br />

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