BOTANIKAI KÖZLEMÉNYEK VIII. KÖTET 1909 - World eBook Library

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(50) M. FUCSKÓ eiiifachsteii Fali kommt es noch vor, dass in der Trausversalebene nicht ein, sondern zwei, drei doppelte Markstrahlen auftreten, die neben den drei Hauptgefassbündeln 1-2 Paar kleinere Áste abschneiden, die nicht in die Náhte, sondern unmittelbar an den Fruchtseiten verlaufen. Die so abgesonderten Gefássbündelaste enthalten allé diejenigen Elemente, die dem Grefassbündelkreis zugehören ; dazu kommt noch zu jedem je ein Teil des Markgewebes, so dass sich der zentrale Teil der Fruchtbasis im engen Sinne des Wortes zerspaltet. Die isolierten Gefássbündelaste zeigen unterhalb ihres Verlaufes eine kurze Strecke hindurch dieselbe Anordnung wie die Gefássbündel der Fruchtbasis ; oberhalb verlieren sie aber ihre ursprüngliche Struktur und rundén sich ab. Die Tracheen und das Mark werden vom Holzparenchym ringförmig umgegeben, der Bast bleibt aussen und umgibt den Ring nur dórt, wo er an die eingeschlossenen Tracheen anstösst. Von der Fruchtbasis entfernt nimmt die Verholzung des Markes und das Holzparenchym ab und in gewisser Férne sind nur die Tracheen verholzt ; so gelangten die Gefássbündel der Frucht zu der oben angegebenen typischen Form. In der Mehrzahl der Fálle ist das Baststereom an der Fruchtbasis noch nicht vorhanden, aber schon in geringer Höhe, beiláufig dórt, wo der Gefássbündelkreis die Hufeisenform annimmt, beginnt es sich zu entwickeln. Im normalen Falle geht diese Entwicklung beim dorsalen Gefássbündel an drei Punkten, bei den beiden ventralen an je einem Punkt, zusammen an fünf Punkten vor; die drei dorsalen Áste vereinigen sich spáter, die zwei ventralen Stereomáste entfernen sich von der Medianebene zwischen ihnen und der Mittellinie entspringt von rechts und links je ein neuer Ast, die sich mit den primáren Ásten alsbald vereinen und ein enges Trennungsgewebe in der Mitte zurück- lassen. Bei den mit zwei Klappen aufspringenden Früchten ist das dorsale Stereom auch in zwei Teile getrennt; náchst der Fruchtbasis bildet es aber auch noch hier infolge der Vereinigung der drei Áste einen einheitlichen Bogén, dessen Trennung aber erst höher beginnt. An den Schliessfrüchten, sowie an jenen aufspringenden Früchten, wo das Stereom schon in dem langen, dünnen Blütenstengel vorhanden ist, erleidet die Entwicklung der Baststereome des Pericarpes manche Veránderung. (Vicia Cracca L., T". sil- vatica L.) Das Trennungsgewebe ist an der Oífnungslinie, lángs der Medianebene, einige ZeUen breit und von den angrenzenden Geweben meistens gut abgesondert. Dieses Trennungsgewebe entwickelt sich nur an der ventralen Seite bei jenen Früchten, die balgfruchtartig aufspringen ; an den zweiklappigen Früchten aber den beiden Náhten entlang ; an den Schliessfrüchten niemals.

FRUCHTWAND DER PAPILIONACEEN (öl) Das Treniiungsgewebe wird gebildet von den der Kaht entlang liegenden áusseren Epidermiszellen, und von den darunter liegenden Geweben, die bis zur Innenepidermis der Frucht reichen. Dieses Gewebe ist im Bogén des Baststereoms scharf begrenzt, oberhalb der Innenepidermis aber wird es zumeist breiter, weil die je zwei der Naht entlang liegenden Rander der Hartschicht von der Mittellinie ziemlich entfernt bleiben, Die Elemente des Trennungsgewebes werden, laut den bisherigen Untersuchungen, rein aus zarten. gestreckten, engen, zumeist collenchymatisch verdickten Zellen gebildet. Docli kommt es nach des Verfassers Untersuchungen in vielen Falién vor, dass bei den gesamniten zweiklappigen Früchten gewisse Teile des Trennungsgewebes noch vor der Fruchtzeit eine Veranderung erleiden. Diese Veranderung besteht darin, dass gewisse Zellmembranen sich ausserordentlich stark verdicken, und in ihrer ganzen Dicke kutinisieren. Náchst der Kutinisierung kommt, mehr untergeordnet, auch Verliolzung vor, was meistens kaum iiachweisbar ist. (Fig. 8 c. ; Fig. 15 c.) So eine Veranderung wird von Leclerc du Sablon erwáhnt, und zwar beim Treunungsgewebe von S])artium junceum Leclerc du Sablon nimmt an, dass der ganze Prozess ein Resultat der Verholzung ist. Doch glückte es dem Verfasser auch in dem Trennungsgewebe bei der Art Spartium junceum die Kutinisierung nachzuweisen. Obwolil die Stelle und Ausbreitung der Kutinisierung sehr variabel ist, ist sie bei den Gattungen und oft bei den Tribus dennoch ziemlich konstant. Beim Tribus Vicieae sind die áusseren Membránén der der Naht entlang liegenden Zellen der áusseren Epidermis kutinisiert (Fig. 8), beim Tribus Loteae ist die aussere Epidermis und der darunter befindliche Teil bis zur innern Grenze des Stereombogens ebenfalls kutinisiert (Fig. 15 c). Die Entwicklung des dem Trennungsgewebe zugehörigen kutinisierten Teiles wird von zwei Regein bestimmt. Laut der einen breitet sich dieser Teil nicht über die inneren Grenzen der Stereombogen aus ; laut der zweiten sind die dicksteu Wánde zii der Medianebene senkrecht gerichtet, wodurch sie mit den tangentialen Zellmembranen iibereinstimmen. Infolgedesseu wird die "Widerstandskraft des Trennungsgewebes eriiöht und das Aufspringen bei ungeeigneter Spannung verhindert. (Fig. 15 c. ; Fig. 26.). Das Trennungsgewebe jener Früchte, die der Balgfrucht áhnlich aufspringen, ist imraer zárt, collenchymatisch verdickt, oder aus sehr dünnwandigen Zellen aufgebaut (Fig. 1 a.) ; die Membránén der áusseren Epidermis, z. B. bei der Gattung Astragalus verdünnen sich der Naht entlang und die Zellen teilen sich durch tangentiale Wánde. Das so gestaltete Trennungsgewebe ermöglicht das Offnen schon bei geringer Spannung. 20*

(50) M. FUCSKÓ<br />

eiiifachsteii Fali kommt es noch vor, dass in der Trausversalebene<br />

nicht ein, sondern zwei, drei doppelte Markstrahlen auftreten, die<br />

neben den drei Hauptgefassbündeln 1-2 Paar kleinere Áste<br />

abschneiden, die nicht in die Náhte, sondern unmittelbar an den<br />

Fruchtseiten verlaufen.<br />

Die so abgesonderten Gefássbündelaste enthalten allé diejenigen<br />

Elemente, die dem Grefassbündelkreis zugehören ; dazu<br />

kommt noch zu jedem je ein Teil des Markgewebes, so dass<br />

sich der zentrale Teil der Fruchtbasis im engen Sinne des<br />

Wortes zerspaltet. Die isolierten Gefássbündelaste zeigen unterhalb<br />

ihres Verlaufes eine kurze Strecke hindurch dieselbe Anordnung<br />

wie die Gefássbündel der Fruchtbasis ; oberhalb verlieren<br />

sie aber ihre ursprüngliche Struktur und rundén sich ab. Die<br />

Tracheen und das Mark werden vom Holzparenchym ringförmig<br />

umgegeben, der Bast bleibt aussen und umgibt den Ring nur<br />

dórt, wo er an die eingeschlossenen Tracheen anstösst. Von der<br />

Fruchtbasis entfernt nimmt die Verholzung des Markes und das<br />

Holzparenchym ab und in gewisser Férne sind nur die Tracheen<br />

verholzt ; so gelangten die Gefássbündel der Frucht zu der oben<br />

angegebenen typischen Form.<br />

In der Mehrzahl der Fálle ist das Baststereom an der<br />

Fruchtbasis noch nicht vorhanden, aber schon in geringer Höhe,<br />

beiláufig dórt, wo der Gefássbündelkreis die Hufeisenform annimmt,<br />

beginnt es sich zu entwickeln. Im normalen Falle geht<br />

diese Entwicklung beim dorsalen Gefássbündel an drei Punkten,<br />

bei den beiden ventralen an je einem Punkt, zusammen an fünf<br />

Punkten vor; die drei dorsalen Áste vereinigen sich spáter, die<br />

zwei ventralen Stereomáste entfernen sich von der Medianebene<br />

zwischen ihnen und der Mittellinie entspringt von rechts und<br />

links je ein neuer Ast, die sich mit den primáren Ásten alsbald<br />

vereinen und ein enges Trennungsgewebe in der Mitte zurück-<br />

lassen.<br />

Bei den mit zwei Klappen aufspringenden Früchten ist das<br />

dorsale Stereom auch in zwei Teile getrennt; náchst der Fruchtbasis<br />

bildet es aber auch noch hier infolge der Vereinigung der<br />

drei Áste einen einheitlichen Bogén, dessen Trennung aber erst<br />

höher beginnt.<br />

An den Schliessfrüchten, sowie an jenen aufspringenden<br />

Früchten, wo das Stereom schon in dem langen, dünnen Blütenstengel<br />

vorhanden ist, erleidet die Entwicklung der Baststereome<br />

des Pericarpes manche Veránderung. (Vicia Cracca L., T". sil-<br />

vatica L.)<br />

Das Trennungsgewebe ist an der Oífnungslinie, lángs der<br />

Medianebene, einige ZeUen breit und von den angrenzenden<br />

Geweben meistens gut abgesondert. Dieses Trennungsgewebe<br />

entwickelt sich nur an der ventralen Seite bei jenen Früchten,<br />

die balgfruchtartig aufspringen ; an den zweiklappigen Früchten<br />

aber den beiden Náhten entlang ;<br />

an den Schliessfrüchten niemals.

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