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BOTANIKAI KÖZLEMÉNYEK VIII. KÖTET 1909 - World eBook Library

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DIE GATTUNG AQUILEGIA (3T)<br />

nachste Zeit dieser Erscheinung wird von den heutigen Verhaltnissen<br />

nicht beleuchtet. Es ist anzunehmeu, dass am Ende<br />

der Tertiárzeit die in deti eurasischen Gebieten lebenden Aquilegien<br />

für den Verwandtschaftskreis der A vulgáris bezeichnende<br />

Blatter besassen, dagegen áhnelten die in der Gegeud des<br />

Behringmeeres verbreitete Arten dem Kreise A leploceras ; das<br />

war auch höchst wahrscheinlich so, aber warum? — diese Frage<br />

bleibt unbeantwortet.<br />

Der Verwandtschaftskreis der Art A. leptoceras beschránkt<br />

sich, wie dies auch B o r b á s bemerkte, auf Ostasien, Nordamerika<br />

und verbreitete sich höchst warscheinlich aus einem<br />

genetischen Zentrum, von der Gegend des Behringmeeres. Mit<br />

dem Eintritte der Glazialzeit wnrden die Ahnen dieses Verwandtschaftskreises<br />

nach Síiden verdrángt und sind in Amerika<br />

als A. canadensis, in Asien, in der Gegend ihres tertiaren Wohn-<br />

ortes als A. leptoceras. anders als A. virifiora -{- A. lactifiora<br />

übriggeblieben. A. coerulea steht in diesem Verwandtschaftskreise<br />

isoliert, was darauf deutet, dass diese Art schon gleich im<br />

Anfange isoliert entstaiid, oder dass ihre náchsten Verwandten in<br />

der Eiszeit ausstarben.<br />

Der eine Teil der Verwandtschaft der Art A. vulgáris<br />

zog sich mit der Abkiihlung des Klimas nach Síiden gegen den<br />

Himalaya, der andere Teil nahm den Weg gegen Európa. Den<br />

Vorrückungsweg zeigeu genau bis auf den heutigen Tag die<br />

überbliebenen Schwesterarten. So wird vertretenA. oxysepala in<br />

Alatan durch A. Karelini, ira Kaukasus durch A. olympica, in<br />

Európa, aber durch A. vulgáris, derén Mannig faltigkeit die der<br />

Schwesterarten vielfach übertrifift. So wanderte aus Sibirien in<br />

die Südkarpathen A. glandulosa ein, zu der A. vulgáris nahe<br />

verwandt ist, ihre Verbindungsformen sind verschwunden.<br />

Aus den Formen des nach Osten wandernden Verwandtschaftskreises<br />

entstand A. breuistyla, derén áhnliche Formen<br />

auch im Himalaya verbreitet sind, die übrigens miteinander in<br />

engster Verbindung stehen.<br />

In die Gliederung des Verwandtschaftskreises der Art A.<br />

parviflora hat am tiefsten die Eiszeit eingegrilíen. Schon A.<br />

aurea, die dem A. fwZ^ans-Verwandtschaftskreis angehört, lebt<br />

im Balkan ziemlich isoliert, sie ist mit A. glandulosa nur von<br />

weitem verwandt. Auffallender ist noch A. Ottonis, die in Italien<br />

und am Balkan an mehreren isolierten Stellen lebt. Die asiatischen<br />

Verwandten der A. Einseleana, A. Kitaihelii und A. heata sind<br />

auch nicht mehr zu finden, nur zwischen A. Einseleana und<br />

A. parviflora kann man eine gewisse Verwandtschaft aufweisen.<br />

Wenn wir diese europaischen Arten und ihre Verbreitung<br />

genauer ins Auge fassen, so falit es sofrt auf, dass sámtliche<br />

nur in kleinen Formen verbreitet sind (dagegen ist A. parviflora<br />

robuster) und dass allé fíinf die südlichste Hálfte Europas<br />

bewohnen. Zimmeter, der die europaischen Aquilegien unter-

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