26.06.2013 Views

BOTANIKAI KÖZLEMÉNYEK VIII. KÖTET 1909 - World eBook Library

BOTANIKAI KÖZLEMÉNYEK VIII. KÖTET 1909 - World eBook Library

BOTANIKAI KÖZLEMÉNYEK VIII. KÖTET 1909 - World eBook Library

SHOW MORE
SHOW LESS

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

(36) R RAPAIC8<br />

4. Pfianzengeographische Beziehungen. Die Gattung Aquilegia<br />

ist ein cliarakteristisches Mitglied des holarktischen Floren-<br />

reiches, welches in seiner Verbreitung- die Grenzen dieses<br />

Florenreiches nirgends überschreitet. Nicht nur die Verbreitung<br />

der Gattung, sondern auch der Verwandtschaftskreise, ja sogar<br />

auch der einzelnen Arten entspricht so sehr deu bekannten Verhaltnissen<br />

der Verbreitung und dem Zusanimt-nhange der nörd-<br />

lich extratropischen Arten, dass Verfasser über die pflanzengeographischen<br />

Beziehungen der Aquilegia-Ai'ten nur einzelne<br />

Details hervorliebt.<br />

Obzwar Verfasser nicht in der Lage war, sámtliche Arten<br />

der Gattung studieren zu können und ausserdem noch gewiss neue<br />

Arten aus Mittel- und Westasien entdeckt werden dürfteu, so ist<br />

es doch auf Grund unserer gegenwartigen Kenntnisse mit grösster<br />

Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass am Ende der Tertiárzeit<br />

um den Pol nur einige Arten verbreitet waren. Nachdem derzeit<br />

als Reliktart nur A. Henryi betrachtet wird, so kann man<br />

die allgemeine Verbreitung der tertiaren Aquilegien nur mittelbar<br />

entwerfen. Wenn wir diejenigen Formen berücksichtigen,<br />

die jetzt die drei erwahnten Verwandtschaftskreise verbinden<br />

und diese mit A. Heyiryi vergleichen, so können wir daraus<br />

schliessen, dass die am Ende der Tertiárzeit lebenden Aquilegia-<br />

Arten kleinblütig waren ; Sporne besassen sie überhaupt nicht,<br />

wenn ja, so der Art A. parviflora áhnliche. Jedenfalls ist soviel<br />

sicher, dass die drei Sporntypen, die die jetzt lebenden drei<br />

Verwandtschaftkreise der Aquilegia-Arten charakterisieren, nur<br />

in den Spornvariationen der damals lebenden Arten verbreitet<br />

waren, für Arten waren sie noch nicht bezeichnend.<br />

Die Ursache dessen, warum in der Familie der Ranunculaceen<br />

das Nektarium innerhalb einzelner Arten gewisser<br />

Gattungen in die Spornverlangerung vertieft wurde ; ja sogar,<br />

dass der Sporn sich so weit verlangerte, dass die Insekten zum<br />

Honig nur als Rauber gelangen, ist bis zum heutigen Tagé<br />

noch nicht erklárt.<br />

Abgesehen von einer Beobachtung (— nach Dalia Trre<br />

werden vom Weibchen der Bombus Gerstaeckeri jené Aquilegien<br />

besucht, in derén Blüten der Honig in den langen, gedrehten<br />

Spornen verborgen ist, von Mannchen und Arbeitern werden<br />

diejenige Arten besucht, in derén Blüten die Sporne unent-<br />

wickelt sind, wo der Honig leichter zugánglich ist — ) sind die<br />

Entwicklungsunterschiede der Sporne nicht erklárbar.<br />

Was für eine Rolle der Sporn in der Entstehung der Arten<br />

und besonders in ihrer Verbreitung spielte, darüber kann schon<br />

aus dem erwahnten Grund kein Aufschluss gégében werden.<br />

Die Untergattung Paraconitum, mit langen, gedrehten Spornen,<br />

ist in Amerika nicht verbreitet, dagegen sind hier die langspornigen<br />

Aquilegien im Übergewicht. Die Entstehung und aus<br />

dieser das Auftauchen der drei Verwandtschaftskreise, sowie die

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!